Entscheidungsvorlage - E 49/0019/WP15

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Hauptausschuss nimmt den Sachstand zur Route Charlemagne zustimmend zur Kenntnis.

Er stimmt der veränderten Konzeption der Station „Geschichte“ (Verwaltungsgebäude Katschhof) als „Centre Charlemagne“ im Grundsatz zu. Er beauftragt die Verwaltung darüber hinaus mit der weiteren Planung der Stationen Grashaus, St. Paul, Haus Löwenstein, Euregiopark und der Achse der Wissenschaft.

Der Hauptausschuss stimmt der Einrichtung eines Geschäftsbereichs Route Charlemagne im Kulturbetrieb der Stadt Aachen in einem angemessenen Zeitraum nach Fertigstellung der ersten Station zu.

 

Reduzieren

Erläuterungen

Erläuterungen:

Auf der Grundlage des Beschlusses des Hauptausschusses vom 28. Mai 2008 wurde am 27. Juni 2008 an die Bezirksregierung Köln ein Grundantrag zur Städtebauförderung über alle Maßnahmen der Route Charlemagne gestellt. Der Grundantrag bildet die Basis für die Einzelanträge, die für die Stationen Rathaus, Internationales Zeitungsmuseum und Haus Löwenstein im gleichen Antragsjahr ebenfalls eingereicht wurden. Die übrigen Einzelanträge folgen – soweit nicht andere Fördermöglichkeiten bestehen – bis zum 30. Juni 2009 bzw. entsprechend in den Folgejahren.

In der Landesregierung wir zurzeit darüber diskutiert, ob Projekte der EuRegionale und anderer Regionalen statt aus dem Städtebauförderprogramm aus der Säule 2 (Innovation und Tourismus) des EU-Programms EFRE gefördert werden sollen. Im Falle einer Umstellung der Förderung seitens des Landes auf EU-Mittel (EFRE) ist ein Gesamtantrag zur Route Charlemagne nach den Sommerferien erforderlich. In diesem Falle müssen insbesondere für die Stationen Grashaus, Haus Löwenstein, St. Paul und Achse der Wissenschaft die Planungen und Kostenberechnungen vorgelegt werden. Diese werden daher jetzt in Angriff genommen. Die Antragsunterlagen für den Katschhof sind bereits in Arbeit, da sie nach der bisher vereinbarten Vorgehensweise bis zum 30. Juni für die Städtebauförderung angemeldet werden.

Abgestimmt auf die Antragstellung hat die Verwaltung die baulichen und inhaltlichen Konzepte der Stationen konkretisiert und, sofern möglich, mit der Realisierung begonnen. Hierbei konzentrierten sich die Planungen auf die vom Hauptausschuss priorisierten Stationen, unter denen das heutige Verwaltungsgebäude Katschhof einen besonderen Stellenwert besitzt. Für die Fertigstellung der einzelnen Stationen ergibt sich nach heutigem Stand folgender Zeitplan. Darin einbezogen sind die Teilprojekte Elisengarten und Euregiopark sowie das Dom-Besucherzentrum:

 

2009

Rathaus (Station Macht)

2009

Vorläufige Anlaufstelle in Haus Löwenstein

2009

Elisengarten

2009/10

Super C (Station Wissenschaft) und „Achse der Wissenschaft“

2010

Internationales Zeitungsmuseums (Station Medien)

2010

Dom-Besucherzentrum (verbunden mit Dom und Dom-Schatzkammer)

2010

Euregiopark

2011

Grashaus (Station Europa)

2012

Katschhof (Anlaustelle und Station Geschichte - „Centre Charlemagne“)

2013

Haus Löwenstein (Station Wirtschaft)

offen

St. Paul (Station Religion)

 

Im Folgenden wird zunächst der Planungsstand für das Verwaltungsgebäude Katschhof und für die übrigen Stationen umrissen. Im Anschluss daran folgen einige Erläuterungen zur organisatorischen Struktur der Route Charlemagne.

 

CENTRE CHARLEMAGNE (Verwaltungsgebäude Katschhof)

 

Das Verwaltungsgebäude Katschhof ist sowohl als Zentrale Anlaufstelle als auch als Themenstation „Geschichte“ („Geschichtslabor“; Dauer- und Wechselausstellungsfläche) Bestandteil der Route Charlemagne. Der Einzelantrag (Städtebauförderung) für das Verwaltungsgebäude Katschhof soll bis zum 30. Juni 2009 (Ende der Antragsfrist) ebenfalls eingereicht werden. Die Voraussetzung für diese Antragstellung ist eine zeitnahe Konkretisierung der Planungen, insbesondere hinsichtlich der baulichen und einrichtungsmäßigen Neugestaltung des Gebäudes. Im Rahmen der Planungsarbeiten für das Verwaltungsgebäude Katschhof wurde in einem zweistufigen europäischen Wettbewerbsverfahren das Aachener Architekturbüro „hks Architekten + Generalplaner GmbH“ als Generalplaner ausgewählt. Die architektonische Erstidee wird vom Büro hks zurzeit in Abstimmung mit einem Ausstellungsbüro weiter ausgearbeitet. In einer ersten Abstimmung mit der obersten Denkmalschutzbehörde konnte eine grundsätzliche Zustimmung zu den Veränderungen des denkmalgeschützten Gebäudes erzielt werden.

Nach einer Auswahl des Architekten und Generalplaners wurden drei anhand bestimmter Kriterien identifizierte Ausstellungsbüros um die Präsentation einer Erstidee für das Ausstellungskonzept gebeten, von denen am 15. Dezember 2008 das Münsteraner Büro Dr. Ulrich Hermanns für die Ausarbeitung eines Grobkonzepts ausgewählt wurde. Ziel des Grobkonzepts ist es, in Abstimmung mit dem Generalplaner in einem ersten Schritt die Parameter zu definieren, die sich aus der künftigen Ausstellungsnutzung ergeben und die für die weiteren baulichen Planungen erforderlich sind. Im Anschluss daran ist bis April 2009 ein Grobkonzept zu entwickeln, das als Bestandteil der Bauplanungen in den Förderantrag eingeht. Gleichzeitig ist das Grobkonzept die Basis der späteren Feinkonzeptionierung der Ausstellungen.

Im Zuge des laufenden Planungsprozesses ist deutlich geworden, dass sich das von der Arbeitsgruppe im März 2008 formulierte Konzept nicht „eins zu eins“ realisieren lässt. Grund hierfür sind die begrenzte Fläche und die baulichen Rahmenbedingungen (u.a. Raumhöhen, angrenzende Bebauung, Mischnutzung des Gebäudes). Unter diesen Voraussetzungen war eine veränderte Konzeption zu entwickeln, die den verfügbaren Raum optimal nutzt. Kerngedanke ist eine Konzentration auf inhaltliche Schwerpunkte der Stadtgeschichte an, die von überregionaler Bedeutung sind und in dieser Form nur in Aachen gezeigt werden können. Als wiederkehrendes und verbindendes Element soll die historische Gestalt Karls des Großen mit ihrer vielschichtigen, sowohl lokalen als auch europäischen Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte herausgearbeitet werden. Durch diese Fokussierung wird damit der konkrete Ort der Ausstellung im Bereich der früheren Pfalz und innerhalb einer von Dom und Rathaus bestimmten städtebaulichen Situation auch stärker als bisher betont.

Die geplanten Schwerpunkte der Ausstellung sind (Arbeitstitel):

  1. Das karolingische Aachen
  2. Aachen als Krönungsstadt
  3. Aachen in französischer/preußischer Zeit
  4. Aachen als befreite und europäische Stadt nach 1944

Die Heraushebung der Schwerpunkte soll die v.g. Themen vor dem Hintergrund der städtischen Geschichte sowie ihrer euregionalen bzw. europäischen Bezüge verständlich machen. Als wesentliche Zielgruppen werden – neben Bürger/innen der Stadt Aachen und ihres grenzübergreifenden Einzugsgebietes – vor allem Schulklassen und Touristen gesehen.

Situierung innerhalb der Route Charlemagne

Eine alle Epochen der Stadtgeschichte gleichermaßen abdeckende Präsentation lässt sich unter den beschriebenen Rahmenbedingungen kaum realisieren und wird innerhalb des Projekts Centre Charlemagne nicht angestrebt. So sollen insbesondere die alltagsgeschichtlichen und archäologischen Aspekte der Stadtgeschichte, die im Centre Charlemagne nicht angemessen präsentiert werden können, an anderer Stelle gezeigt werden. Darüber hinaus erlaubt es bereits das jetzige Themenspektrum der Stationen, bestimmte Bereiche der Stadtgeschichte außerhalb des Centre Charlemagne zu präsentieren. So könnten z.B. die im ursprünglichen Konzept der Arbeitsgruppe vorgesehen Themenbereiche der Frühzeit im Elisengarten, der Messingstadt und der Frühindustrialisierung in die Station „Wirtschaft“ (Haus Löwenstein) oder der Pilgerstadt im Dom-Besucherzentrum integriert werden. Die solche dezentrale Verortung erfordert allerdings Querverweise innerhalb der Route Charlemagne.

Zentrale Anlaufstelle im Centre Charlemagne

Die Fläche, die für die Zentrale Anlaufstelle zur Verfügung gestellt werden kann, wird zwar durch die Anordnung des Bürgerservice und den Haupteingang zu den Verwaltungsetagen an die Papst Pius II Str. vergrößert, dennoch ist sie begrenzt.

Sie behält ihre Portalfunktion, bietet Infrastruktureinrichtungen für die Route Charlemagne, führt in den Stadtgrundriss mit einem Stadtmodell ein und motiviert zum Besuch der einzelnen Stationen. Die im Konzept der Arbeitsgruppe genannte lange Verweildauer von zwei Stunden in der Zentralen Anlaufstelle erscheint nicht mehr als sinnvoll und wird daher nicht mehr angestrebt.

Bis zur Realisierung des Centre Charlemagne wird eine vorläufige Anlauf- und Informationsstelle im Ersgeschoss des Hauses Löwenstein eingerichtet.

Dauerausstellung im Centre Charlemagne

Als zentrales und verbindendes Element werden die historische Gestalt und die Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte Karls präsentiert. Die Verortung der Ausstellung im Bereich der karolingischen Pfalz ermöglicht es, lokale und europäische Entwicklungen zueinander in Beziehung zu setzen sowie die vier thematischen Schwerpunkte miteinander zu verschränken. Der vierte Schwerpunkt bildet hierbei den Übergang zu einem letzten Bereich, der die Erzählstränge im Sinne eines Finales aufgreift und mit Zukunftsfragen verknüpft.

In der Dauerausstellung werden die vier Schwerpunktthemen jeweils mit Blick auf Karl den Großen und seine Wirkungsgeschichte sowie mit Blick auf die Entwicklung Aachens dargestellt. Innerhalb dieser beiden Leitmotive werden neben den lokalen auch die europäischen Dimensionen und Wechselwirkungen angesprochen. Jeder der Schwerpunktbereiche deckt eine Epoche der Stadtgeschichte ab und wird mit einem historischen Protagonisten verknüpft. Auf diese Weise können die Wechselwirkungen zwischen Herrschaftsgeschichte, Stadtgeschichte und europäischen Gedanken besonders stark herausgearbeitet werden. Sie korrelieren miteinander und zeigen, wie sich die Entwicklung der Stadt im europäischen Kontext vollzog, welche Bedeutung der karolingischen Pfalz als Ausgangspunkt zukam, welche Rezeption und Interpretation Karl der Große in den jeweiligen Epochen erfuhr und welche Bedeutung diese für das städtische Selbstbild besaßen. Die Zeitschnitte sind jeweils so gesetzt, dass ein „Davor“ und „Danach“ in Übergangsbereichen zwischen den Ausstellungsschwerpunkten sichtbar wird. Dies ermöglicht ein chronologisches und gestalterisches Kontinuum, das dem Besucher die Wahrnehmung und das Verständnis der komplexen Bezüge erleichtert.

Die Schwerpunkte werden in der Inszenierung besonders hervorgehoben. Dabei soll der Besucher selbst einen Perspektivwechsel erleben, der ihn zu einem Teil der erzählten Geschichte werden lässt: In jeden Zeitabschnitt nimmt er den Blickwinkel der Protagonisten auf und erlebt in einer medialen Präsentation deren zeitgenössisches Bild der Stadt. Von diesem Betrachtungsstandpunkt ausgehend entdeckt der Besucher dann die einzelnen Aspekte der Leitlinien „Karl“ und „Stadt“. Die Ausstellung erhält dadurch eine leicht verständliche Grundstruktur, die es dem Besucher ermöglicht, sie in unterschiedlicher Tiefe und gemäß seiner individuellen Interessen und Zeitmöglichkeiten zu erleben.

Neben den medialen Inszenierungen setzt die Ausstellung auf bildmächtige visuelle Angebote, die den Besucher durch die Ausstellung leiten. Dazu gehören vor allem gegenständliche Exponate, die eine exemplarische Aussagekraft und einen hohen Schauwert besitzen und anhand derer sich die oben umrissenen Leitmotive erzählen lassen.

Der Grundgedanke des ursprünglichen „Geschichtslabor“-Konzepts, nämlich die Geschichte der Stadt durch unterschiedliche Erzählperspektiven zu einzelnen Themen und Exponaten „lesbar zu machen“, fließt in die Planungen ein. Hier erscheint insbesondere der Einsatz des Guidesystem „Aixplorer“ als eine optimale Möglichkeit, verschiedene Blickwinkel auf die gezeigten Exponate einzunehmen. Das Centre Charlemagne soll hierdurch auch in seiner Funktion als außerschulischer Lernort für Schüler gestärkt werden (z.B. Erzählperspektive eines Kindes).

Als bereicherndes Element der Dauerausstellung wird nicht zuletzt eine moderne künstlerische Interpretationen „Charlemagnes“ vorgeschlagen. Dieser Vorschlag erfordert aber die Einwerbung von Sponsorenmitteln. Die Realisierbarkeit des Vorschlags ist daher zunächst zu prüfen.

Wechselausstellungen im Centre Charlemagne

Unverzichtbarer Bestandteil des Gesamtkonzepts sind weiterhin Wechselausstellungen. Geplant ist ein qualitativ hochwertiger Raum für Wechselausstellungen, die thematisch auf die Dauerausstellung abgestimmt sein sollen. Denkbar sind vertiefende stadtgeschichtliche Themen auch überregional bedeutsame Ausstellungen. Eine schärfere Profilierung des künftigen Wechselausstellungsprogramms wird im Zuge der weiteren Planungen erfolgen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass ein attraktives Wechselausstellungsprogramm eine Erhöhung der laufenden Kosten bedingt, gleichzeitig aber die Attraktivität vergleichbarer Einrichtungen stark erhöht.

Namensgebung

Nach jetzigem Planungsstand empfiehlt die Verwaltung für das Projekt den Namen „Centre Charlemagne“. Die Gründe liegen zum einen in seiner Verständlichkeit in der deutschen, französischen, niederländischen und englischen Sprache, in seiner Analogie zu „Route Charlemagne“ sowie in seinem Verweischarakter auf die neue Schwerpunktsetzung und ihre Verortung im früheren Pfalzbereich. Vor dem Hintergrund einer ersten vergleichenden Untersuchung von Namensgebungen neuerer Museen und Ausstellungsgebäude wurde der Name darüber hinaus von den einbezogenen Ausstellungsbüros zur weiteren Evaluation empfohlen.

 

DIE WEITEREN STATIONEN

Rathaus

Die Realisierung der Station Rathaus soll bis zur Karlspreisverleihung am 21. Mai 2009 abgeschlossen sein. Die Station wird die Geschichte des Gebäudes und der wichtigsten Kunstwerke erläutern und diese zur Herausbildung der städtischen Selbstverwaltung in Beziehung setzen. Wichtige Komponenten der Ausstellung sind eine elektronische Simulation der karolingischen Pfalz im Foyer, klassische und interaktive Präsentationen der Themen „Frieden“ und „Krieg“ im Erdgeschoss, eine neuartige Darstellung des Karlspreises und der Preisträger im Treppenaufgang und eine interaktive Audio-Inszenierung im Krönungssaal, die einen szenischen Eindruck eines mittelalterlichen Krönungsmahls gibt. Grundlage dieser Inszenierung ist das geplante Guidesystem „Aixplorer“ (Arbeitstitel), das für die Station Rathaus erstmals eingesetzt wird. Im Rathaus-Foyer wird eine erste Ausgabestelle für den Guide eingerichtet. Es ist vorgesehen, die Öffnungszeiten und Eintrittsgelder der Station Rathaus und aller folgenden Stationen der Route Charlemagne zu vereinheitlichen und eine Abstimmung bezüglich der Domschatzkammer zu erzielen.

Dom, Dom-Schatzkammer und Dom-Besucherzentrum

Aufgrund ihrer herausragenden historischen Bedeutung sollen Dom und Rathaus – sowie das Centre Charlemagne – vom Besucher als eine Einheit wahrgenommen und besucht werden können. Daher wurde die Einbeziehung des Doms und der Dom-Schatzkammer sowie des geplanten Dom-Besucherzentrums in die Route Charlemagne mit dem Domkapitel geregelt. Auf diese Weise ist das Thema „Religion“ unabhängig von der Realisierung der Station St. Paul in der Route Charlemagne repräsentiert.

Zeitungsmuseum, Grashaus, Haus Löwenstein und St. Paul

Der Umbau des Zeitungsmuseums soll nach der Auslagerung des Bürobetriebs und der Sammlung ins Haus Löwenstein im Mai 2009 beginnen. Die Realisierung des von der Arbeitsgruppe entwickelten Ausstellungskonzepts erfolgt parallel. Hierbei stellt die karolingische Schriftreform ein wichtiges inhaltliches Bindeglied zum Centre Charlemagne dar.

Die Realisierung der Station Grashaus ist vom Umzug des Stadtarchivs in das Rheinnadel-Gebäude (Reichsweg) abhängig. Es ist geplant, mit der baulichen Realisierung 2010 zu beginnen und die Station 2011 zu eröffnen. Zurzeit wird geprüft, inwiefern das geplante Europäische Klassenzimmer mit Projekten der Jugendpartizipation verknüpft werden kann.

Im Erdgeschoss des Hauses Löwenstein wird zunächst eine vorläufige Informations- und Anlaufstelle der Route Charlemagne eingerichtet. Diese soll außerdem das Rathausfoyer als Ausgabestelle des Aixplorers entlasten. Nach der Eröffnung des Centre Charlemagne erfolgt die Realisierung der Station „Wirtschaft“.

Offen ist die Realisierung der Station „Religion“, da ein Ankauf der Kirche St. Paul bislang nicht möglich ist.

Super C und Achse der Wissenschaft

Die Achse der Wissenschaft stellt eine wichtige inhaltliche und räumliche Verbindung zwischen der Stadt und den Hochschulen her. Ihre Wegführung führt mittels gesonderter Kennzeichnung im Zuge der ersten Ausbauphase zum SuperC und in weiteren Schritten über den Westbahnhof bis zum RWTH Aachen Campus auf Seffent/Melaten.

Um eine Übermöblierung im sensiblen öffentlichen Raum im Bereich Schmiedstraße und Johannes-Paul-II.- Straße zu vermeiden, soll die Achse der Wissenschaft nicht wie bisher geplant am Grashaus beginnen, sondern erst am Beginn der Kockerellstraße und dort an die künftige Pfalzdarstellung im Rahmen der Unesco-Förderung anschließen (s. hierzu TOP Konjunkturprogramm 1 / Weltkulturerbeförderung). Dadurch wird die Bedeutung der Wissenschaft als verbindendes Element von Geschichte und Zukunft besonders deutlich. Dies betrifft die Geschichte Karls des Großen (Reformen, Minuskel), der Pfalz (Hofschule) und die Errichtung der Marienkirche (Mathematik, Architektur).

Die Achse der Wissenschaft soll als in den Boden eingearbeitetes (Metall)band erscheinen, welches an die geplante Bodenmarkierung des Pfalzbereiches (s. hierzu TOP Konjunkturprogramm 1 / Weltkulturerbeförderung) anknüpft. Auf dem Weg von der Kockerellstraße zum Super C kann das Band beschriftet werden, so etwa mit Zitaten von bekannten Wissenschaftlern, die sowohl einen Bezug zu Aachen haben als auch die Schwerpunkte der verschiedenen Hochschulen widerspiegeln. Schrift als Medium der Kommunikation und Dokumentation verweist hier sowohl auf die Geschichte Aachens als auch auf Aachen als Stadt der Wissenschaft. Diese Form der Markierung wird bereits im Entwurf des Innenstadtcampus verwendet und kann hier weitergeführt werden.

Seitens der Hochschulen werden weitere Möglichkeiten einer öffentlichkeitswirksamen Darstellung verfolgt: Die RWTH Aachen sieht im SuperC eine Kombination aus Wechselausstellungen und Veranstaltungen vor. In einer Kooperation von BLB und RWTH soll eine interaktive Hörwand im Hof der Bibliothek errichtet werden. Die Achse der Wissenschaft durchläuft den Augustinerplatz, sodass es nahe liegt, Präsentationen der anderen Hochschulen dort zu verorten.

 

 

 

 

Elisengarten und Euregiopark

Die Umgestaltung des Elisengartens wird nach dem Abschluss der archäologischen Untersuchungen realisiert und voraussichtlich Ende 2009 abgeschlossen; nicht inbegriffen ist allerdings die Realisierung des archäologischen Fensters.

Die bisherigen Planungen zum Euregiopark werden mit den Planungen zum Bau der Mensa des Leonhard-Gymnasiums zusammengefasst und überarbeitet. Vorgesehen ist zunächst ein übergreifender Architekturwettbewerb 2009. Die Realisierung von Mensa und Euregiopark soll 2010 erfolgen.

Aixplorer

Im Zuge der Realisierung der Station Rathaus wurde die Entwicklung des „Aixplorers“ vorangetrieben. Das System wird dort erstmals eingesetzt werden. In weiteren Projektschritten ist die Einbeziehung weiterer Stationen und des innerstädtischen Raumes vorgesehen.

Rahmenprogramm

Das Rahmenprogramm „across the borders“ findet von Mai bis September 2009 zum zweiten Mal statt. Das Konzept eines ambitionierten grenzen- und spartenübergreifenden Kunstprogramms wurde mit dem Thema „Macht“, das in der Station Rathaus der Route Charlemagne angesprochen wird, verknüpft.

 

ORGANISATION

Die weitere Realisierung und der dauerhafte Betrieb der Route Charlemagne erfordern eine differenzierte dezernats- und fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit.

Die Federführung der Route Charlemagne liegt bei der Steuerungsgruppe, die sich aus dem Oberbürgermeister und den drei beteiligten (Co-) Dezernaten I, III und IV zusammensetzt. Diese (Co-)Dezernate sind zugleich Mitglieder des Lenkungskreises, dem jedoch weitere in das Projekt involvierte Institutionen und Akteure angehören. Dies sind zurzeit der Kulturbetrieb, das Gebäudemanagement, die Hochschulbeauftragte, das Stadtmarketing, das Presseamt, der Aachen Tourist Service und das Domkapitel. Der Lenkungskreis kann bei Bedarf weitere Akteure beratend oder als Mitglieder einbeziehen. Die Zusammenarbeit in der Steuerungsgruppe und im Lenkungskreis wird zurzeit von der Projektkoordination gewährleistet.

Dabei ist die Verantwortung für die einzelnen Stationen, Teilprojekte und Sachfragen auf die drei beteiligten (Co-)Dezernate verteilt. Die arbeitsteilige Zusammenarbeit der (Co-) Dezernate innerhalb der beiden Gremien ist wie folgt geregelt:

Co-Dezernat I:  Stationen: Rathaus, Haus Löwenstein, Achse der Wissenschaft

   Sachfragen: IT-Systeme und Aixplorer, Marketingstrategie

Dezernat III:  Stationen: Katschhof, St. Paul, Elisengarten, Euregiopark

   Sachthemen: Städtebauliche und bauliche Fragen, Förderung und Vergabe

Dezernat IV:  Stationen: Grashaus, Zeitungsmuseum

Sachthemen: Bespielung und Kulturprogramm, inhaltliche und museale Fragen, Aufsicht der Gesamtkoordination             

Diese differenzierte und dezentrale Organsiationsstruktur soll im Grundsatz beibehalten und durch die Überleitung der Projektkoordination in einen „Geschäftsbereich Route Charlemagne“ des Kulturbetriebs institutionalisiert werden. Darüber hinaus ist die Einrichtung eines beratenden wissenschaftlichen Beirates vorgesehen. Das Zusammenwirken der beteiligten Dezernate und Akteure ist im beigefügten Organigramm dargestellt (Anlage).

 

Reduzieren

Anlagen

Loading...