Kenntnisnahme - FB 61/0085/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Mobilitätsausschuss begrüßt die Beteiligung der Stadt Aachen an diesem Projekt. Er stimmt der Bereitstellung von Eigenmitteln für dieses Projekt in den Fachbereichen 36 und 61 bis zu einer Höhe von 100.000 € durch die Stadt Aachen zu. 

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Anlass

Im August 2009 hat die Bundesregierung den Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität verabschiedet. Damit soll der Weg bereitet werden, um bis 2020 1 Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen fahren zu haben. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn dazu zahlreiche fahrzeugtechnologische und infrastrukturelle Vorraussetzungen geschaffen werden. Mit dem Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität will die Bundesregierung ihre Strategie "Weg vom Öl" fortsetzen. Zusätzlich soll die Elektromobilität in Verbindung mit erneuerbaren Energien einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Bundesregierung hofft, dass die Elektromobilität auch einer neuen Mobilitätskultur und einer modernen Stadt- und Raumplanung zum Durchbruch verhelfen kann.

 

Ein wichtiger Baustein hierbei ist der Förderschwerpunkt "Elektromobilität in Modellregionen" des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Hierbei werden über ein Auswahlverfahren 8 Modellvorhaben mit insgesamt 115 Millionen Euro gefördert. Akteure aus Wissenschaft, Industrie und den beteiligten Kommunen sollen bei diesen Modellprojekten eng zusammenarbeiten, um den Aufbau einer Infrastruktur und die Verankerung der Elektromobilität im öffentlichen Raum voranzubringen.

 

(http://www.bmvbs.de/Verkehr-,1405.1091796/Nationaler-Entwicklungsplan-El.htm)

 

Die Region Rhein-Ruhr ist eine der acht ausgewählten Modellregionen. Innerhalb der Modellregion wurden verschiedene Projekte eingereicht, u.a. das Forschungsprojekt „E-Aix Elektromobiles Aachen“ mit einem Volumen von rd. 6 Mio. Euro.

 

Sachstand

Projektinhalte

 

Im Vorhaben „E-Aix: Elektromobiles Aachen“ sollen nachhaltige Mobilitätskonzepte auf Basis von Elektromobilität und Stadtwerkeinfrastrukturen entwickelt, erforscht und realisiert werden. „E-Aix“ steht hierbei für die Elektromobile (E‑ ) Modellregion Aachen („Aix“ vom französischen Begriff für Aachen: „Aix-la-Chapelle", Kirche bei den Wassern).

 

Das Projektvorhaben wird federführend von der STAWAG koordiniert, die ihrerseits mit einem erheblichen Volumen dieses und weitere Elektromobilitätsprojekte unterstützt. Die STAWAG möchte Elektromobilität mit dem forcierten Ausbau regenerativer Energien vernetzen und neue Geschäftsfelder erproben.

 

Die RWTH Aachen beteiligt sich mit insgesamt sechs Forschungsinstituten an diesem Projekt. Die RWTH Aachen misst diesem Themenfeld eine sehr hohe Bedeutung bei. Die Forschungsmittel im Bereich der Elektromobilität bedeuten eine Stärkung des Automotive-Bereiches der RWTH Aachen. Weitere Partner sind das fka - Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen Aachen, die Hess-Gruppe sowie die DB Fuhrpark.

 

Da dieses Projekt nicht nur Technologieentwicklung umfassen soll, sondern die Umsetzung auf die Straße eine hohe Bedeutung hat, wurde die Stadt Aachen von den Projektpartnern gebeten, sich an diesem Projekt zu beteiligen. Damit ergibt sich für die Stadt Aachen die große Chance, das Themenfeld mitzugestalten und stadtbedeutsame Fragestellungen in einen bundesweiten Forschungsverbund einbringen zu können.

 

Der Projektantrag wurde im Oktober 2009 eingereicht. Der Antrag sieht einen Start im Oktober 2009 vor und einen Projektabschluss im Juli 2011. Mit dem Projekt wurde bis jetzt noch nicht begonnen, da noch kein Bewilligungsbescheid vorliegt. Die Bewilligung wurde zeitnah in Aussicht gestellt.

 

Das Projekt soll sich in Absprache mit anderen Modellregionen auf folgende drei Schwerpunkte konzentrieren:

 

Ein „Querschnittsprojekt“, in dem u.a. die Auswirkungen von Elektromobilität auf das regionale Verkehrsgeschehen („ganzheitliches Mobilitätskonzept“) und städtische Infrastrukturen untersucht werden sollen. Zudem soll eine „Erlebniswelt Elektromobilität“ entwickelt werden, die der Bevölkerung die Vorteile und Chancen von Elektromobilität  aufzeigen soll. Dieser Baustein ist ein Alleinstellungsmerkmal, das das Aachener Projekt deutlich von anderen Ansätzen abhebt.

 

Das Projekt „Zweirad“, in dem der Aufbau eines Verleihsystems mit 100 Pedelecs (durch die DB AG) und die Erforschung des Betriebs von Elektro-Rollern bzw. einem Batterieleasing geplant sind.

 

Das Projekt „Nutzfahrzeuge“, bei dem insgesamt sieben konventionelle batteriebetriebene Kleintransporter beschafft und getestet werden sollen. Je nach endgültigen Förderbedingungen will die Stadt Aachen davon zwei Kleintransporter selber nutzen und einen weiteren einer caritativen Einrichtung bereitstellen. Die anderen Transporter werden von der RWTH Aachen genutzt, wobei zwei Transporter auf Lithium-Ionen-Batterien umgerüstet werden.

 

Aufgaben der Stadt Aachen

In der Stadtverwaltung sind folgende Fachbereiche an diesem Projekt beteiligt.

Der Fachbereich Umwelt koordiniert die Aktivitäten der durch die Stadt beschafften Kleintransporter.

Der Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen betreut die Erstellung des ganzheitlichen Mobilitätskonzeptes, die Konzeptionierung und den Aufbau von Ladestationen für Elektrofahrzeuge sowie des Pedelec-Verleihsystems.

 

Zusätzlich koordiniert der Fachbereich Wirtschaftsförderung die Aktivitäten im Bereich der Außendarstellung, Kommunikation und die Erlebniswelt „Elektromobilität“. Aufwendungen hierfür sind kein Bestandteil dieser Vorlage.

 

 

 

Bewertung

 

Elektromobilität erfährt derzeit in Deutschland einen starken Zuspruch. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Entwicklung leistungsfähiger und für die Bevölkerung bezahlbarer Batterien für Pkw. Wenn es gelingt, Elektromobilität mit dem Ausbau regenerativer Energien zu verknüpfen und sie zu einem Puffer für überschüssig erzeugten Strom zu machen, so kann Elektromobilität einen wichtigen Beitrag des Verkehrs zum Klimaschutz liefern.

 

Elektromobilität bietet des Weiteren die Chance, einen leiseren Stadtverkehr (mit Bussen und Pkw) zu ermöglichen sowie Luftverunreinigungen in Hauptverkehrsstraßen zu verringern. 

 

Für Aachen liegt eine besondere Chance der Elektromobilität in der Nutzung der Forschungseinrichtungen an den Hochschulen.

 

Im Gegensatz zur Pkw-Elektromobilität ist bei Rollern und Pedelecs die Batterietechnologie heute bereits weit ausgereift und verfügbar. Roller und Pedelecs ermöglichen eine komfortable, platzsparende und schnelle regionale Mobilität. Die Topografie in Aachen bietet große Potenziale, Aachen zu einer Vorreiterregion für elektromobile Zweiradnutzung zu machen. Pedelecs stellen insbesondere für Berufspendler eine echte Alternative zum Pkw dar. Ein Förderprogramm der STAWAG unterstützt den Kauf dieser Zweiräder.

 

Aus den angegebenen Gründen halten die Fachbereiche Wirtschaftsförderung, Umwelt und Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen es für sehr vorteilhaft, dass die Stadt Aachen „Elektromobilität“ als Thema aufgreift und dies im Rahmen der Möglichkeiten städtischer Mobilitäts- und Energiepolitik unterstützt. Eine enge Zusammenarbeit bei diesem Thema mit der StädteRegion wird angestrebt.

 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

Durch die Beteiligung an dem Projekt E-Aix entstehen bei den Fachbereichen 36 und 61 vrstl. Kosten in Höhe von 227.787 €. Hierzu wurden Fördermittel in Höhe von 138.550 € beantragt, so dass Eigenmittel von 89.237 € aufgewendet werden müssten.

 

Für investive Mittel im Bereich Zweirad und Nutzfahrzeuge sowie die Betreuung von Projekten der Elektromobilität sind im Produkt verkehrliche Planung im Haushaltsplanentwurf 2010 wie folgt

 

Erträge/Einzahlungen

1-120201-900-9 41400000: 72.000 € (2010) und 75.000 € (2011)

5-120201-900-00300-950-1 68110000: 72.000 € (2010) und 75.000 € (2011)

und

Aufwendungen/Auszahlungen:

1-120201-900-9 529100000: 60.000 € (2010) und 60.000 € (2011)

5-120201-900-00300-950-5 78310000: 110.000 € (2010) und 110.000 € (2011)

veranschlagt.

 

Die genauen finanziellen Auswirkungen für die Stadt Aachen durch dieses Projekt sind derzeit noch nicht bekannt, da der Projektträger noch keinen Bewilligungsbescheid erteilt hat. Über diese Mittel hinausgehende Folgekosten treten aller Voraussicht nach nicht auf.

 

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Anlagen

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