Kenntnisnahme - FB 02/0069/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Nachfragesituation bei Gewerbeflächen, Übersicht der Anfragen
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa
- Verfasst von:
- Peter Flaming
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Gestoppt
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Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft
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Kenntnisnahme
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Erledigt
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Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft
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Kenntnisnahme
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27.04.2005
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Nachfragesituation bei
Gewerbeflächen
Aufstellung
der in 2004 beim Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten
nachgefragten Flächen
Im Berichtszeitraum haben insgesamt 116 Interessenten Gewerbegrundstücke/Gewerbeobjekte nachgefragt. (2003 insgesamt 88 Anfragen, 2002 insgesamt 75 Anfragen). Der Aufwärtstrend hält somit weiter an.
Die Grundstücksanfragen sind im Vergleich zum Vorjahr um 50% gestiegen; die Objektanfragen um 18%.
Mit Ausnahme der Bereiche EDV-Dienstleistung und Forschung & Entwicklung - hier gibt es nach wie vor nur eine geringe bzw. keine Nachfrage - haben alle Branchen verstärktes Interesse an Flächen gezeigt.
Im Vergleich zu den Vorjahren wurde beim produzierenden Gewerbe ein deutlich gestiegenes Interesse festgestellt
Es gab zwar Anfragen nach zusätzlichen Produktionsflächen, aber leider auch nach Ersatzstandorten.
Unternehmen die Ersatzstandorte suchten, mussten in aller Regel ihre Produktionsflächen verkleinern.
Einige Inhaber von Produktionsfirmen konnten ihren bisherigen Standort aber auch äußerst günstig verkaufen und waren so gezwungen, einen neuen Standort zu suchen.
Auch in diesen Fällen wurden im Verhältnis zum aufgegebenen Standort überwiegend kleinere Flächen gesucht.
Sowohl für die neuen Flächen als auch für die Ersatzflächen galt, dass in erster Linie Objekte nach Möglichkeit mit sehr flexiblen Mietverträgen insbesondere hinsichtlich der Laufzeiten gesucht wurden.
Festgestellt wurde auch, dass im Bereich Handwerk/Bau die Anfragen nach Mietflächen gestiegen sind; das Interesse an Grundstücken dagegen stagnierte.
Diese Tatsache unterstützt sicherlich die Überlegungen und Forderungen einen Handwerkerhof zu entwickeln und zu realisieren.
Die Anfragen aus dem Bereich Einzelhandel haben wieder deutlich zugenommen. Es wurden jedoch überwiegend größere Grundstücke aber auch Objekte für Bau-, Gartenfach-, oder Möbelmärkte gesucht.
Eine Steigerung bei der Suche nach innerstädtischen Ladenlokalen wurde nicht festgestellt. Wie im letzten Jahr bereits vermutet, werden hier offensichtlich die Möglichkeiten des Einzelhandels-Informations-Systems (EIS) genutzt.
Die nachgefragten Grundstücksflächen summieren sich auf 142,25 ha. Bei dieser ungewöhnlich hohen Zahl ist anzumerken, dass allein drei Anfragen einen Gesamtbedarf von rd. 100 ha abdecken.
Gesucht wurden Flächen für einen Kindervergnügungspark mit Verkaufsflächen für Spielwaren, eine Aktionsfläche für Filmaufnahmen - Autocrash u.ä. - sowie für einen Pferdepark mit Tierklinik.
Unter Berücksichtigung der Nachfrage von rd. 25 ha aus dem Logistikbereich relativiert sich die Gesamtsumme der Grundstücksnachfragen jedoch wieder.
Die Gesamtsumme der nachgefragten Objekte mit rd. 14 ha ist ebenfalls relativ hoch. Auch hier muss berücksichtigt werden, dass allein zwei Logistiker einen Bedarf von insgesamt rd. 7 ha hatten. Gesucht wurden Standorte, die über eine Ausweisung als GI–Gebiet (Industriegebiet) verfügen mussten.
Die Gesamtsumme der nachgefragten Objekte lag ursprünglich um ein Vielfaches höher (über 25 ha) Es konnte jedoch eindeutig festgestellt werden, dass sowohl mehrere überregional tätige Makler, als auch die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung des Landes NRW für ein und dasselbe Logistikunternehmen aus Norddeutschland Standorte recherchierten.
Im Berichtszeitraum wurde durch Rats-/WLA Beschlüsse über insgesamt 9,8 ha städtische Gewerbeflächen verfügt. Es handelte sich um 16 Fälle. Verkauft wurde an alle Branchen, mit Ausnahme der Bereiche Forschung & Entwicklung sowie Logistik.
Aktuell kann die Stadt Aachen über insgesamt 17,35 ha Gewerbeflächen in folgenden Gebieten verfügen:
Eilendorf Süd ca. 100000 m²
Bis auf wenige Ausnahmen haben die Flächen eine Tiefe von 130 – 150 m. Vermarktbare Grundstücke sind daher erst ab einer Größe von ca. 7000 m² möglich.
Auf der Hüls ca. 20000 m²
Das gesamte Gelände hat eine Tiefe von 80 m. Die zu bildenden Grundstücke müssen mindestens 2500 m² groß sein. Die Festsetzungen im Bebauungsplan lassen nur eine Vermarktung an nicht störendes Gewerbe zu. Die Grundstückszufahrten dürfen wegen einer vorhandenen Hecke nur max. 4 Meter breit sein
Liebigstraße ca. 20000 m²
Das Gelände ist für eine kleinteilige Vermarktung – insbesondere Handwerker und Dienstleister – vorgesehen. Es können Grundstücke ab ca. 1000 m² geschnitten werden. Zurzeit laufen Gespräche mit mehreren Interessenten.
Charlottenburger Allee / Auf der Hüls ca.
10000 m²
Über eine größere Fläche wird mit einem im Gebiet bereits ansässigen Unternehmen gesprochen. Ein Ergebnis liegt noch nicht vor.
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Süsterfeldstraße ca. 10000 m²
Das Gelände verfügt bisher nur über eine provisorische Anbindung. Über eine Teilfläche wird mit einem Interessenten konkret verhandelt
Drosselweg ca. 7000 m²
Die gewünschte kleinteilige Vermarktung dieses Grundstücks ist aus folgenden Gründen äußerst schwierig:
- keine baurechtliche und planungsrechtliche Festlegung. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich eine Wohnbebauung
- jeder Interessent muss im Rahmen einer Bauvoranfrage die Zulässigkeit seines Vorhabens klären
- verkehrstechnische Anbindung
- kontaminiertes Erdreich
Weststraße / Vaalser Straße ca. 3500 m²
Das Grundstück kann nur über die Lennéstraße und Weststraße erreicht werden. Quer über das Grundstück verläuft ein Kanal.
Amsterdamer Ring ca. 3000 m²
Auf diesem Grundstück ist eine attraktive mehrgeschossige Bebauung erwünscht. Die Erschließung muss durch den Käufer erfolgen.
Pascalstraße ca. 2800 m²
Nur für Betriebe aus dem Technologiebereich
Neben diesen Flächen stehen weitere rund 66 ha im Gewerbegebiet AVANTIS zur Verfügung.
Kurz- bis mittelfristig werden ca. 9 ha weitere städtische Gewerbeflächen in den Bereichen Madrider Ring/ehem. Philipsgelände, Schlachthof, Prager Ring und Berliner Ring erschlossen.
Mit dem Bund finden wieder Erfolg versprechende Verhandlungen über das Gelände Camp Pirotte statt.
Neben den städtischen Flächen gibt es noch eine Reihe privater Gewerbegrundstücke. ( Schlottfeld, Strangenhäuschen, Hergelsbenden u.a.) Die privaten Anbieter haben in der Regel deutlich höhere Preisvorstellungen. Der Wirtschaftsförderung sind Preise von 125,-- Euro/m² bis über 250,-- Euro/m² bekannt. Bei den privaten Anbietern müssen zum Quadratmeterpreis noch die Erschließungskosten hinzugerechnet werden. Die Privatgrundstücke entziehen sich in aller Regel der städtischen Verfügbarkeit.
Zurzeit verfügt die Stadt Aachen über ein gutes Angebot an Gewerbeflächen.
Im Durchschnitt der letzten 6 Jahre wurden jährlich rund 6,7 ha städtische Gewerbeflächen veräußert Davor lag der Verbrauch bei durchschnittlich 7,5 ha - 10 ha.
Für die Entwicklung und Sicherung des Wirtschaftsstandortes Aachen ist jedoch auch weiterhin ein ausreichendes und bedarfsgerechtes Angebot an Gewerbeflächen unabdingbare Voraussetzung.
Bei der Erschließung zukünftiger Gebiete sollte verstärkt Wert darauf gelegt werden - wie zuletzt in Eilendorf-Süd mit dem Vorhaben der sog. "Automeile” - Adressen zu schaffen.
Einzelne Gebiete könnten z.B. speziell für Unternehmen des Handwerks, der Nanotechnologie oder der Gesundheitswirtschaft entwickelt werden.
Bei der Entwicklung und Vermarktung neuer Gewerbeflächen ist zu prüfen, ob private Entwickler und/ oder Investoren eingebunden werden können.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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11,1 MB
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2
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(wie Dokument)
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11 MB
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