Kenntnisnahme - FB 02/0077/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Förderprojekt NEXT AC
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa
- Verfasst von:
- Elke Küppers
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft
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Kenntnisnahme
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27.04.2005
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Erläuterungen
Erläuterungen:
NEXT AC
Niederschwellige familienorientierte Existenzgründung
in der Region Aachen
Zeitraum:
Konsolidierung 01.01.2005 – 30.06.2005; praktische Umsetzung 01.07.2005 –
31.12.2007
Gesamtvolumen:
ca. 3,1 Mio. €, davon ca. 1,3 Mio. € ESF-Fördermittel
Nationale Partner:
AGIT, Aachener Gesellschaft für Arbeit und
Weiterbildung (AW-AG), MA&T (Unternehmensberatung), Sozialwerk Aachener
Christen
Aachener Beschäftigungsinitiative (ABAG), Agentur für
Arbeit (AfA), ARGE
Bezirksregierung Köln, Gründerwerkstatt Aachen, HWK
Aachen, IHK Aachen, Jugend- und Begegnungshaus im Brander Feld, Regionalstelle
Frau und Beruf, Türkisches Zentrum Aachen, Werkstatt der Kulturen, Zweckverband
StädteRegion Aachen, DGB (angefragt)
Transnationale Partner:
Tschechien: IHK Südböhmen u.a.
Italien: Weiterbildungseinrichtungen sowie diverse
Behörden / kommunale Einrichtungen der Stadt Varese
Niederlande: Albeda College
(Weiterbildungseinichtung), Wirtschaftsförderung Rotterdam, Gemeinde
Feijenoord, Einzelhandelsverband Rotterdam-Süd
Der Aachener Wirtschaftsraum zeichnet sich seit
einigen Jahren vor allem durch zwei parallele Entwicklungen aus: Während auf
der einen Seite die Zahl der Langzeitarbeitslosen insbesondere im gering
qualifizierten Bereich ansteigt, die so genannte Sockelarbeitslosigkeit zunimmt
und Massenentlassungen bei Philips, Rheinnadel oder Vobis weiter zu einem Abbau
vor allem von Produktionsarbeitsplätzen beiträgt, nimmt Aachen auf der anderen
Seite einen bundesweiten Spitzenplatz im Bereich der Existenzgründung ein –
Existenzgründung aber vor allem im Umfeld der Hochschulen und damit im hoch
qualifizierten High-Tech-Sektor. Hier gibt es Netzwerke, konkrete
Ansprechpartner und umfangreiche Unterstützungsleistungen für Gründungswillige
durch Wirtschaftsförderung, Kammern usw. Auf die Arbeitslosenstatistik haben
diese Gründungen jedoch nur sehr geringen Einfluss.
Hier setzt das Konzept des Projektes „Next AC“ an:
Existenzgründung und Selbstständigkeit sollen auch für Geringqualifizierte und
Personen mit
Wiedereingliederungshemmnissen zu einer beruflichen Alternative werden. Deshalb
hat sich ein Verbund von Partnern aus Wirtschaftsförderung, AfA/ARGE,
regionalen Trägern u.a. zusammen gefunden, die über Know-how im Bereich der
Existenzgründung verfügen. Gemeinsam sollen Konzepte und Instrumente entwickelt
und getestet werden, mit deren Hilfe auch die Zielgruppen der MigrantInnen,
Langzeitarbeitslosen, älteren Personen, Alleinerziehenden und Personen mit
familiären Zusatzbelastungen (bspw. ein behindertes Kind oder ein
pflegebedürftiges Elternteil) befähigt werden können, erfolgreich zu gründen.
Die praktische Umsetzung unterteilt sich in
verschiedene Bausteine bzw. Teilprojekte, die die Teilnehmer nacheinander
durchlaufen (Anlage). In Kooperation mit den relevanten Akteuren und
Institutionen werden in Stadt und Region Personen der genannten Zielgruppe
angesprochen und hinsichtlich ihres grundsätzlichen Interesses am Projekt
befragt (800 Teilnehmer). Mittels Eignungsanalysen werden aus diesem
Personenkreis wiederum die tatsächlich Gründungswilligen und Gründungsfähigen
ausgewählt (240 Teilnehmer). In einem nächsten Schritt erhalten sie passgenaue
Qualifizierungen im betriebswirtschaftlichen Bereich und PC-Schulungen (180
Teilnehmer); ihnen werden aber auch Kompetenzen wie Konfliktmanagement, Stressbewältigung
und Selbstorganisation vermittelt (180 Teilnehmer).
Mit diesem Know-how ausgestattet, gehen sie dann in
die Gründerwerkstatt, die nach dem „Inkubator“-Modell aufgebaut ist. Die
Werkstatt bietet den Teilnehmern den Raum, die Ressourcen und die Zeit, ihre
Geschäftsidee zu entwickeln, zu schärfen und zu realisieren; d.h. dass die
Teilnehmer nicht bereits eine konkrete Geschäftsidee mitbringen müssen –
Gründungsinteressent und Gründungsideen/-konzepte sollen in der Werkstatt mit
Unterstützung der Fachleute u.U. erst zusammengebracht werden. Zur Seite stehen
den Teilnehmern Lotsen und Coaches, die sie im konkreten Fall beraten, aber
auch wichtige Kontakte, bspw. zu Franchise-Unternehmen, vermitteln und ggf. bei
Ämter- und Bankenbesuche begleiten.
Die Gründungswilligen sollen – bspw. im Bereich der
familien- und haushaltsnahen Dienstleistung – Geschäftskonzepte entwickeln
können, die sich zum einen an den eigenen zielgruppenspezifischen und
individuellen Bedürfnissen, Stärken und Potenzialen orientieren, zum anderen
aber genau – durch entsprechende Businesspläne – auf die Nachfrage und
Marktsituation der Aachener Region hin ausgerichtet sind. Abgerundet wird
dieser ganzheitliche Beratungs- und Betreuungsansatz durch das Gründercoaching,
das die Teilnehmer vor und – besonders wichtig – nach der Gründerwerkstatt in
der Stabilisierungsphase unterstützt, um den Erfolg und die Nachhaltigkeit der
Gründung auch in dieser besonders kritischen Phase zu gewährleisten.
Die beschriebenen Aktivitäten werden im Laufe der
Umsetzungsphase – also ab Sommer 2005 – in mehreren Durchläufen/Tranchen
realisiert werden. So ist sichergestellt, dass einmal gemachte Erfahrungen mit
dem Modellkonzept und Korrekturbedarfe im nächsten Durchlauf berücksichtigt und
entsprechende Modifikationen vorgenommen werden können.
Flankiert werden diese Projektaktivitäten durch den Dialog mit
nationalen und transnationalen Partnern mit Erfahrungen im Bereich der
(niederschwelligen) Existenzgründung sowie durch eine kontinuierliche
Moderation und Koordination der Akteure und eine Evaluation, in deren Anschluss
ein fundiertes und übertragbares Konzept entwickelt werden wird.
Derzeitiger Stand: Seit Beginn der
Konsolidierungsphase
- fanden zahlreiche Gespräche zwischen den
operationellen Partner des Projektes statt, in denen die Aktivitäten, Aufgaben
und Pflichten der Partner konkretisiert und die Kooperationen genauer
abgestimmt wurden; ein nationaler Kooperationsvertrag steht kurz vor dem
Abschluss,
- fanden Gespräche mit den Partnern von Arbeitsagentur,
ARGE und der ABAG statt, die für die Bereitstellung der Drittmittel
verantwortlich sind und eine zentrale Rolle bei der Suche nach möglichen
Teilnehmern spielen werden,
- fanden erste Gespräche mit strategischen Partnern
statt; eine erste Informationsveranstaltung mit diesen ist für den Juni
geplant,
- wurden transnationale Partner aus den Niederlanden,
Tschechien und Italien gefunden und bereits erste konkrete Gespräche über die
Ausgestaltung der transnationalen Kooperation (Erfahrungsaustausch, Besuche,
gemeinsame Aktivitäten und Produkte) geführt; ein gemeinsamer Vertrag aller
Partner steht kurz vor dem Abschluss,
- wurden erste Konzepte zu Teilaspekten
(Inkubator-Modell, Gender Mainstreaming) entwickelt und weitere (Evaluation,
Einbindung der strategischen Partner) vorbereitet,
- wurde der Finanzplan des Projektes einer nochmaligen
und detaillierten Prüfung unterzogen,
- wurden erste Schritte getan, um das Projekt der
lokalen und regionalen Öffentlichkeit bekannt zu machen und die
Teilnehmer-Akquise vorzubereiten.
Das Projekt NEXT AC wird in der Ausschusssitzung mündlich vorgestellt.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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50,4 kB
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