Kenntnisnahme - FB 02/0077/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Wirtschaft, Wissenschaft und europäische Angelegenheiten nimmt die Ausführungen zum Förderprojekt NEXT AC zur Kenntnis

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Erläuterungen

Erläuterungen:

NEXT AC

Niederschwellige familienorientierte Existenzgründung in der Region Aachen

 

Zeitraum: Konsolidierung 01.01.2005 – 30.06.2005; praktische Umsetzung 01.07.2005 – 31.12.2007

Gesamtvolumen: ca. 3,1 Mio. €, davon ca. 1,3 Mio. € ESF-Fördermittel

Nationale Partner:

AGIT, Aachener Gesellschaft für Arbeit und Weiterbildung (AW-AG), MA&T (Unternehmensberatung), Sozialwerk Aachener Christen

Aachener Beschäftigungsinitiative (ABAG), Agentur für Arbeit (AfA), ARGE

Bezirksregierung Köln, Gründerwerkstatt Aachen, HWK Aachen, IHK Aachen, Jugend- und Begegnungshaus im Brander Feld, Regionalstelle Frau und Beruf, Türkisches Zentrum Aachen, Werkstatt der Kulturen, Zweckverband StädteRegion Aachen, DGB (angefragt)

Transnationale Partner:

Tschechien: IHK Südböhmen u.a.

Italien: Weiterbildungseinrichtungen sowie diverse Behörden / kommunale Einrichtungen der Stadt Varese

Niederlande: Albeda College (Weiterbildungseinichtung), Wirtschaftsförderung Rotterdam, Gemeinde Feijenoord, Einzelhandelsverband Rotterdam-Süd

 

Der Aachener Wirtschaftsraum zeichnet sich seit einigen Jahren vor allem durch zwei parallele Entwicklungen aus: Während auf der einen Seite die Zahl der Langzeitarbeitslosen insbesondere im gering qualifizierten Bereich ansteigt, die so genannte Sockelarbeitslosigkeit zunimmt und Massenentlassungen bei Philips, Rheinnadel oder Vobis weiter zu einem Abbau vor allem von Produktionsarbeitsplätzen beiträgt, nimmt Aachen auf der anderen Seite einen bundesweiten Spitzenplatz im Bereich der Existenzgründung ein – Existenzgründung aber vor allem im Umfeld der Hochschulen und damit im hoch qualifizierten High-Tech-Sektor. Hier gibt es Netzwerke, konkrete Ansprechpartner und umfangreiche Unterstützungsleistungen für Gründungswillige durch Wirtschaftsförderung, Kammern usw. Auf die Arbeitslosenstatistik haben diese Gründungen jedoch nur sehr geringen Einfluss.

Hier setzt das Konzept des Projektes „Next AC“ an: Existenzgründung und Selbstständigkeit sollen auch für Geringqualifizierte und Personen mit Wiedereingliederungshemmnissen zu einer beruflichen Alternative werden. Deshalb hat sich ein Verbund von Partnern aus Wirtschaftsförderung, AfA/ARGE, regionalen Trägern u.a. zusammen gefunden, die über Know-how im Bereich der Existenzgründung verfügen. Gemeinsam sollen Konzepte und Instrumente entwickelt und getestet werden, mit deren Hilfe auch die Zielgruppen der MigrantInnen, Langzeitarbeitslosen, älteren Personen, Alleinerziehenden und Personen mit familiären Zusatzbelastungen (bspw. ein behindertes Kind oder ein pflegebedürftiges Elternteil) befähigt werden können, erfolgreich zu gründen.

Die praktische Umsetzung unterteilt sich in verschiedene Bausteine bzw. Teilprojekte, die die Teilnehmer nacheinander durchlaufen (Anlage). In Kooperation mit den relevanten Akteuren und Institutionen werden in Stadt und Region Personen der genannten Zielgruppe angesprochen und hinsichtlich ihres grundsätzlichen Interesses am Projekt befragt (800 Teilnehmer). Mittels Eignungsanalysen werden aus diesem Personenkreis wiederum die tatsächlich Gründungswilligen und Gründungsfähigen ausgewählt (240 Teilnehmer). In einem nächsten Schritt erhalten sie passgenaue Qualifizierungen im betriebswirtschaftlichen Bereich und PC-Schulungen (180 Teilnehmer); ihnen werden aber auch Kompetenzen wie Konfliktmanagement, Stressbewältigung und Selbstorganisation vermittelt (180 Teilnehmer).

Mit diesem Know-how ausgestattet, gehen sie dann in die Gründerwerkstatt, die nach dem „Inkubator“-Modell aufgebaut ist. Die Werkstatt bietet den Teilnehmern den Raum, die Ressourcen und die Zeit, ihre Geschäftsidee zu entwickeln, zu schärfen und zu realisieren; d.h. dass die Teilnehmer nicht bereits eine konkrete Geschäftsidee mitbringen müssen – Gründungsinteressent und Gründungsideen/-konzepte sollen in der Werkstatt mit Unterstützung der Fachleute u.U. erst zusammengebracht werden. Zur Seite stehen den Teilnehmern Lotsen und Coaches, die sie im konkreten Fall beraten, aber auch wichtige Kontakte, bspw. zu Franchise-Unternehmen, vermitteln und ggf. bei Ämter- und Bankenbesuche begleiten.

Die Gründungswilligen sollen – bspw. im Bereich der familien- und haushaltsnahen Dienstleistung – Geschäftskonzepte entwickeln können, die sich zum einen an den eigenen zielgruppenspezifischen und individuellen Bedürfnissen, Stärken und Potenzialen orientieren, zum anderen aber genau – durch entsprechende Businesspläne – auf die Nachfrage und Marktsituation der Aachener Region hin ausgerichtet sind. Abgerundet wird dieser ganzheitliche Beratungs- und Betreuungsansatz durch das Gründercoaching, das die Teilnehmer vor und – besonders wichtig – nach der Gründerwerkstatt in der Stabilisierungsphase unterstützt, um den Erfolg und die Nachhaltigkeit der Gründung auch in dieser besonders kritischen Phase zu gewährleisten.

Die beschriebenen Aktivitäten werden im Laufe der Umsetzungsphase – also ab Sommer 2005 – in mehreren Durchläufen/Tranchen realisiert werden. So ist sichergestellt, dass einmal gemachte Erfahrungen mit dem Modellkonzept und Korrekturbedarfe im nächsten Durchlauf berücksichtigt und entsprechende Modifikationen vorgenommen werden können.

Flankiert werden diese Projektaktivitäten durch den Dialog mit nationalen und transnationalen Partnern mit Erfahrungen im Bereich der (niederschwelligen) Existenzgründung sowie durch eine kontinuierliche Moderation und Koordination der Akteure und eine Evaluation, in deren Anschluss ein fundiertes und übertragbares Konzept entwickelt werden wird.

 

Derzeitiger Stand: Seit Beginn der Konsolidierungsphase

-      fanden zahlreiche Gespräche zwischen den operationellen Partner des Projektes statt, in denen die Aktivitäten, Aufgaben und Pflichten der Partner konkretisiert und die Kooperationen genauer abgestimmt wurden; ein nationaler Kooperationsvertrag steht kurz vor dem Abschluss,

-      fanden Gespräche mit den Partnern von Arbeitsagentur, ARGE und der ABAG statt, die für die Bereitstellung der Drittmittel verantwortlich sind und eine zentrale Rolle bei der Suche nach möglichen Teilnehmern spielen werden,

-      fanden erste Gespräche mit strategischen Partnern statt; eine erste Informationsveranstaltung mit diesen ist für den Juni geplant,

-      wurden transnationale Partner aus den Niederlanden, Tschechien und Italien gefunden und bereits erste konkrete Gespräche über die Ausgestaltung der transnationalen Kooperation (Erfahrungsaustausch, Besuche, gemeinsame Aktivitäten und Produkte) geführt; ein gemeinsamer Vertrag aller Partner steht kurz vor dem Abschluss,

-      wurden erste Konzepte zu Teilaspekten (Inkubator-Modell, Gender Mainstreaming) entwickelt und weitere (Evaluation, Einbindung der strategischen Partner) vorbereitet,

-      wurde der Finanzplan des Projektes einer nochmaligen und detaillierten Prüfung unterzogen,

-      wurden erste Schritte getan, um das Projekt der lokalen und regionalen Öffentlichkeit bekannt zu machen und die Teilnehmer-Akquise vorzubereiten.

 

Das Projekt NEXT AC wird in der Ausschusssitzung mündlich vorgestellt.

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

keine

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Anlagen

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