Kenntnisnahme - FB 02/0078/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Business Improvement Districts in Aachen, Sachstandsbericht
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa
- Verfasst von:
- Dieter Begass
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft
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Kenntnisnahme
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27.04.2005
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Immobilien- und
Standortgemeinschaften Dahmengraben und Kleine Adalbertstraße
In den USA und Kanada ist
das Modell seit 20 Jahren bekannt: Einzelhändler, Gewerbetreibende und
Immobilieneigentümer eines begrenzten städtischen Gebiets schließen sich in
"Business Improvement Districts" zusammen, um ihr Quartier
aufzuwerten und neue Kunden und Mieter anzuziehen. Das NRW-Städtebauministerium
fördert entsprechende Modellprojekte in Aachen, Bocholt, Bochum,
Castrop-Rauxel, Dortmund, Hamm, Herford, Siegen und Velbert. Damit sollen neue
Wege aufgezeigt werden, wie Innenstädte durch gemeinsame Aktionen attraktiv
bleiben können.
In vielen Stadtzentren
bietet sich das gleiche Bild: Einzelhändler beklagen fehlende Umsätze und zu
hohe Mieten, selbst in den Querstraßen zur Haupteinkaufsmeile stehen die
Ladenlokale leer, einseitige Handelsstrukturen mit Filialisten und zunehmende
Verkehrsprobleme machen den Einkauf unattraktiv. In der Folge unterbleiben
Investitionen, soziale Polarisierung setzt ein, die Immobilienwerte verfallen.
Mit Stadtplanung allein lassen sich diese Probleme nicht lösen. Gefordert sind
stärker als bisher wirtschaftsfördernde Aspekte und neue Formen
öffentlich-privater Partnerschaften. Alle, die von funktionierenden
Innenstädten profitieren - als Vermieter oder Gewerbetreibende -, sind
gefordert, sich zu engagieren.
Die ISG sind ein
umfassender Ansatz, der sich auf ein klar abgegrenztes Gebiet im Stadtzentrum
bezieht. Dabei schließen sich die ansässigen Einzelhändler, die
Immobilienbesitzer und andere Akteure wie die Stadtverwaltung zusammen, um in
gemeinsamer Anstrengung den Standort aufzuwerten. Alle beteiligen sich dabei
auch finanziell, um Konzepte zu entwickeln und umzusetzen. Das Land übernimmt
60 Prozent der Kosten für die Konzeptentwicklung. Der Eigenanteil in Höhe von
40 % wird von den Städten und den Mitgliedern der ISG selbst aufgebracht.
Zu den Zielen und Projekten
zählen beispielsweise:
Marketing- und
Verkehrskonzepte
Beratung für
Immobilienbesitzer und Einzelhändler
Gestaltung von Straßen und
Plätzen
Beseitigung von Mängeln bei
Sauberkeit und Sicherheit
Realisierung attraktiver
Branchenmixe
Aufbau von Corporate
Identities
Die Verwirklichung von ISG
bietet eine Fülle von Vorteilen.
Allgemeine Vorteile:
· Ganzheitliche Herangehensweise auf konzentriertem Raum
· Durchgängige Beteiligung kann erreicht werden
· Größere Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheit
· Geringer Organisationsgrad für einen optimalen Wirkungsgrad
· Größere Schlagkraft durch Zusammenschluss
· Synergiepotentiale können genutzt werden
· Größtmögliche Identifikation aller Beteiligten mit dem Quartier
· Das Ganze ist mehr als die Summe der Einzelteile
Vorteile für die Grundstücks- und Immobilieneigentümer:
· Werterhaltung der Immobilie/Grundstück
· Wertsteigerung der Immobilie/Grundstück
· Erhalt bzw. Steigerung der Mieten
· Kontinuität in der positiven Entwicklung erzeugen
· Synergien nutzen (z.B. Einkaufsgenossenschaft, Servicegenossenschaft)
· Entscheidungsgeschwindigkeit untereinander und in Verbindung mit der Stadt erhöhen
Vorteile für den Handel:
· Umsatzsteigerung
· Kostenreduzierung
· Steigerung der Attraktivität für potentielle Arbeitnehmer
· Einzigartigkeit durch eine mögliche Form von Gebietsschutz
· Entscheidungsgeschwindigkeit untereinander und in Verbindung mit der Stadt erhöhen
· Kontinuität in der positiven Entwicklung erzeugen
· Synergien nutzen (z.B. Einkaufsgenossenschaft, Servicegenossenschaft)
Vorteile für externe Kunden (Besucher und Arbeitnehmer/-geber des Quartiers):
· Schaffung eines Anziehungspunktes durch die Gestaltung eines interessanten Branchenmixes
· Gute Erreichbarkeit (ÖPNV/Parken)
· Sauberkeit
· Sicherheit
· Hohe Serviceorientierung der einzelnen Unternehmen
Vorteile für interne Kunden (Anwohner):
· Identifikation mit der ISG bzw. mit dem Quartier
· Schaffung eines bedarfsorientierten Angebotsmixes
· Ausgewogenes Verhältnis zwischen Wohnen, Arbeiten, Einkaufen & öffentlichem Raum
· Gute Erreichbarkeit (ÖPNV/Parken)
· Sauberkeit
· Sicherheit
· Soziale Einrichtungen
Vorteile der Stadt:
· Verbesserte Lebensqualität und höheres Sozialwohl
· Höhere private Beteiligung - über das normale Maß hinaus
· Höhere Gewerbeeinnahmen
· Erhöhung der Entscheidungsgeschwindigkeit
· Kostenreduzierung
· Erhöhung des Zentralitätsindexes und der Kaufkraftindizes
· Kontinuität in der positiven Entwicklung erzeugen
· Stadtwachstum
In Aachen konnten in 2004 die beiden ISG Dahmengraben und Kleine Adalbertstraße gegründet werden. Mittlerweile verfügen beide über eine solide Zahl von Mitgliedern und haben bereits unterschiedlichste Maßnahmen initiiert und konzipiert, die zur Vertrauensbildung bei den Immobilieneigentümern und Einzelhändlern beigetragen haben.
Übersichten über die bisherigen und die geplanten Aktivitäten der beiden ISG sind als Anlage beigefügt. In der Ausschusssitzung selbst werden die beiden beauftragten Moderatoren der ISG
Herr Schüler von der Agentur acclivis für die ISG Dahmengraben und
Herr Mohr von der Agentur mohr & more für die ISG Kleine Adalbertstraße
einen kurzen Bericht über die aktuellen Sachstände geben.
Für die Begleitung der ISG sind auf städtischer Seite das Planungsamt und der Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten zuständig.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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46 kB
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