Kenntnisnahme - FB 02/0078/WP15

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Wirtschaft, Wissenschaft und europäische Angelegenheiten nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis

Reduzieren

Erläuterungen

Erläuterungen:

 

Immobilien- und Standortgemeinschaften Dahmengraben und Kleine Adalbertstraße

 

 

In den USA und Kanada ist das Modell seit 20 Jahren bekannt: Einzelhändler, Gewerbetreibende und Immobilieneigentümer eines begrenzten städtischen Gebiets schließen sich in "Business Improvement Districts" zusammen, um ihr Quartier aufzuwerten und neue Kunden und Mieter anzuziehen. Das NRW-Städtebauministerium fördert entsprechende Modellprojekte in Aachen, Bocholt, Bochum, Castrop-Rauxel, Dortmund, Hamm, Herford, Siegen und Velbert. Damit sollen neue Wege aufgezeigt werden, wie Innenstädte durch gemeinsame Aktionen attraktiv bleiben können.

 

In vielen Stadtzentren bietet sich das gleiche Bild: Einzelhändler beklagen fehlende Umsätze und zu hohe Mieten, selbst in den Querstraßen zur Haupteinkaufsmeile stehen die Ladenlokale leer, einseitige Handelsstrukturen mit Filialisten und zunehmende Verkehrsprobleme machen den Einkauf unattraktiv. In der Folge unterbleiben Investitionen, soziale Polarisierung setzt ein, die Immobilienwerte verfallen. Mit Stadtplanung allein lassen sich diese Probleme nicht lösen. Gefordert sind stärker als bisher wirtschaftsfördernde Aspekte und neue Formen öffentlich-privater Partnerschaften. Alle, die von funktionierenden Innenstädten profitieren - als Vermieter oder Gewerbetreibende -, sind gefordert, sich zu engagieren.

 

Die ISG sind ein umfassender Ansatz, der sich auf ein klar abgegrenztes Gebiet im Stadtzentrum bezieht. Dabei schließen sich die ansässigen Einzelhändler, die Immobilienbesitzer und andere Akteure wie die Stadtverwaltung zusammen, um in gemeinsamer Anstrengung den Standort aufzuwerten. Alle beteiligen sich dabei auch finanziell, um Konzepte zu entwickeln und umzusetzen. Das Land übernimmt 60 Prozent der Kosten für die Konzeptentwicklung. Der Eigenanteil in Höhe von 40 % wird von den Städten und den Mitgliedern der ISG selbst aufgebracht.

 

Zu den Zielen und Projekten zählen beispielsweise:

Marketing- und Verkehrskonzepte

Beratung für Immobilienbesitzer und Einzelhändler

Gestaltung von Straßen und Plätzen

Beseitigung von Mängeln bei Sauberkeit und Sicherheit

Realisierung attraktiver Branchenmixe

Aufbau von Corporate Identities

 

Die Verwirklichung von ISG bietet eine Fülle von Vorteilen.

 

Allgemeine Vorteile:

· Ganzheitliche Herangehensweise auf konzentriertem Raum

· Durchgängige Beteiligung kann erreicht werden

· Größere Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheit

· Geringer Organisationsgrad für einen optimalen Wirkungsgrad

· Größere Schlagkraft durch Zusammenschluss

· Synergiepotentiale können genutzt werden

· Größtmögliche Identifikation aller Beteiligten mit dem Quartier

· Das Ganze ist mehr als die Summe der Einzelteile

 

Vorteile für die Grundstücks- und Immobilieneigentümer:

· Werterhaltung der Immobilie/Grundstück

· Wertsteigerung der Immobilie/Grundstück

· Erhalt bzw. Steigerung der Mieten

· Kontinuität in der positiven Entwicklung erzeugen

· Synergien nutzen (z.B. Einkaufsgenossenschaft, Servicegenossenschaft)

· Entscheidungsgeschwindigkeit untereinander und in Verbindung mit der Stadt erhöhen

 

Vorteile für den Handel:

· Umsatzsteigerung

· Kostenreduzierung

· Steigerung der Attraktivität für potentielle Arbeitnehmer

· Einzigartigkeit durch eine mögliche Form von Gebietsschutz

· Entscheidungsgeschwindigkeit untereinander und in Verbindung mit der Stadt erhöhen

· Kontinuität in der positiven Entwicklung erzeugen

· Synergien nutzen (z.B. Einkaufsgenossenschaft, Servicegenossenschaft)

 

Vorteile für externe Kunden (Besucher und Arbeitnehmer/-geber des Quartiers):

· Schaffung eines Anziehungspunktes durch die Gestaltung eines interessanten Branchenmixes

· Gute Erreichbarkeit (ÖPNV/Parken)

· Sauberkeit

· Sicherheit

· Hohe Serviceorientierung der einzelnen Unternehmen

 

Vorteile für interne Kunden (Anwohner):

· Identifikation mit der ISG bzw. mit dem Quartier

· Schaffung eines bedarfsorientierten Angebotsmixes

· Ausgewogenes Verhältnis zwischen Wohnen, Arbeiten, Einkaufen & öffentlichem Raum

· Gute Erreichbarkeit (ÖPNV/Parken)

· Sauberkeit

· Sicherheit

· Soziale Einrichtungen

 

Vorteile der Stadt:

· Verbesserte Lebensqualität und höheres Sozialwohl

· Höhere private Beteiligung - über das normale Maß hinaus

· Höhere Gewerbeeinnahmen

· Erhöhung der Entscheidungsgeschwindigkeit

· Kostenreduzierung

· Erhöhung des Zentralitätsindexes und der Kaufkraftindizes

· Kontinuität in der positiven Entwicklung erzeugen

· Stadtwachstum

 

In Aachen konnten in 2004 die beiden ISG Dahmengraben und Kleine Adalbertstraße gegründet werden. Mittlerweile verfügen beide über eine solide Zahl von Mitgliedern und haben bereits unterschiedlichste Maßnahmen initiiert und konzipiert, die zur Vertrauensbildung bei den Immobilieneigentümern und Einzelhändlern beigetragen haben.

 

Übersichten über die bisherigen und die geplanten Aktivitäten der beiden ISG sind als Anlage beigefügt. In der Ausschusssitzung selbst werden die beiden beauftragten Moderatoren der ISG

 

Herr Schüler von der Agentur acclivis für die ISG Dahmengraben und

Herr Mohr von der Agentur mohr & more für die ISG Kleine Adalbertstraße

 

einen kurzen Bericht über die aktuellen Sachstände geben.

 

Für die Begleitung der ISG sind auf städtischer Seite das Planungsamt und der Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten zuständig.

Reduzieren

Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

keine

Reduzieren

Anlagen

Loading...