Kenntnisnahme - FB 61/0361/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Mobilitätsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis. Der Antrag der SPD-Fraktion gilt damit als behandelt.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

 

Die SPD-Fraktion hat am 4.1.2011 beantragt, dass sich der Mobilitätsausschuss mit dem Thema „tamyca“ befasst (s. Anlage). Es soll überlegt werden, tamyca als Teil des städtischen Mobilitätskonzeptes zu integrieren.

 

Es handelt sich bei diesem Projekt um einen Ansatz, Pkws von Privatnutzern anderen Privatnutzern gegen eine frei vereinbare Nutzungsgebühr zu überlassen. Tamyca spricht von „Deutschlands erstem Carsharing unter Privatpersonen“. „Tamyca“ leitet sich aus den Wörtern „take my car“ ab. Im Gegensatz zum organisierten Car-Sharing, werden für die Nutzer nur zeitabhängige Gebühren fällig, die sich aus den von potenziellen Vermietern frei festlegbaren Beträgen ergeben. Über die Tankkosten hinausgehende km-abhängige Gebühren entstehen nicht.

 

Die Idee zu tamyca wurde im Sommer 2010 im Rahmen der Veranstaltung „3 Day Start-Up“ an der RWTH Aachen geboren. Ein Team aus Studenten und Absolventen in den Bereichen Jura, Informatik, Marketing, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen hat am 27.08.2010 die tamyca GmbH mit Sitz in Hamburg gegründet. Tamyca beschreibt die Motivation wie folgt: „Wieso stehen eigentlich so viele Autos nutzlos herum? Firmenparkplätze, Parkhäuser und Parkstreifen sind völlig überfüllt. Immer, wenn wir ein Auto brauchten, hätten wir gerne auf diese Autos zugegriffen, waren aber auf professionelle Autovermieter angewiesen. Das wollten wir ändern. Es sollen alle sinnlos herumstehenden Autos für Fahrer aus der Nachbarschaft verfügbar sein. Daraus entstand Deutschlands erstes Carsharing zwischen Privatpersonen. tamyca koordiniert Angebot und Nachfrage intelligenter und macht Individualmobilität nachhaltiger und effizienter.“

 

Der Anbieter „tamyca“ finanziert sich durch Einnahmen von 7,5 € je Tag für eine durch ihn erfolgte Vermittlung. Sehr interessant ist, dass hierin eine Versicherung enthalten ist, mit der sowohl vom Mieter verursachte Schäden am Fahrzeug des Vermieters gedeckt sind, als auch die Beitragserhöhungen, die sich aus einer Inanspruchnahme der Haftpflichtversicherung des Halters ergeben. Dazu ist es jedoch notwendig, dass die Haftpflichtversicherung des Halters auch bei Schäden von „fremden“ Fahrern zahlt, d.h. übertragbar ist.

 

Seit dem 11.11.2010 ist das Angebot online. Am 6.1.2011 waren im Internetportal 12 Fahrzeuge mit dem Standort Aachen zur Vermietung eingestellt.

 

Bewertung

 

Tamyca ist ein Beispiel dafür, dass der von etlichen Sozialforschern und Automobilherstellern festgestellte Trend, dass für viele junge Menschen von heute der Pkw-Besitz nicht mehr eine so hohe symbolische Bedeutung hat, wie bei vorherigen Generationen, tatsächlich stattgefunden hat. Es handelt sich bei dem System um einen sehr rationalen Umgang mit dem Verkehrsmittel Auto.

 

Das Angebot wird v.a. für junge Leute interessant sein, die ihren Wagen nur sporadisch nutzen und ihn in der übrigen Zeit vermieten wollen. Das System könnte u.U. eine Vorstufe zu einem professionellen CarSharing mit automatischem Zugang zum System sein. Daher setzt sich die Verwaltung dafür ein, dass tamyca und der Aachener Car-Sharing-Betreiber cambio gemeinsame Aktivitäten abstimmen.

 

Bei einer stärkeren Verbreitung des Systems ist es für eine verkehrspolitische Bewertung des Systems sehr wichtig zu wissen, welche verkehrlichen Effekte mit dem System erzielt werden. Auf der einen Seite könnte es sein, dass der erleichterte Zugang zu Pkw zu mehr Pkw-Fahrten führt. Auf der anderen Seite könnte das Angebot mittelfristig auch dazu beitragen, dass die Hürden zur Abschaffung eines Pkw bei vielen Bürgern weiter verringert werden. Hierzu regt die Verwaltung an, dass sich tamyca zusammen mit den Aachener Hochschulen ein Evaluationskonzept überlegt.

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

Keine.

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Anlagen

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