Kenntnisnahme - E 49.5/0045/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Betriebsausschuss Kultur nimmt den Sachstandsbericht der Stadtbibliothek im Kulturbetrieb der Stadt Aachen zur Kenntnis.

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Einleitung

„Bibliotheken gehören zu den wichtigsten Dienstleistern in der Wissensgesellschaft und leisten einen positiven Beitrag zu den Herausforderungen der deutschen Bildungsgesellschaft:

-         Lebenslanges Lernen

-         Kulturelle Vielfalt

-         Soziale Integration

-         Überwindung der »digitalen Spaltung«

-         Freier Zugang zu den relevanten Informationen unserer Gesellschaft

Bibliotheken sind die am meisten genutzten Kultur- und Bildungseinrichtungen.“ Bundesvereinigung der deutschen Bibliotheks- und Informationsverbände (BID)

„Trotz des wichtigen Beitrags der Bibliotheken für die Bildung und das selbstständige Lernen, fehlt in Deutschland – im Gegensatz zu den erfolgreichen PISA-Ländern – die strategische Verankerung der Bibliotheken als Teil unserer Bildungsinfrastruktur. Neben den Schulen sind die öffentlichen Bibliotheken entscheidende Bildungsorte.“ (Horst Köhler, Altbundespräsident)

„Die Regionale Bibliothekskonferenz erwartet eine Stärkung und Unterstützung der Bibliotheken vor Ort, damit erreicht werden kann, dass alle Vorschulkinder und Schülerinnen und Schüler der Region ein gleichwertiges Angebot vorfinden, egal in welcher Stadt der Region sie wohnen oder zur Schule gehen.“ (Stellungnahme RBK zur Bildungszugabe der Städteregion)

 

Die Stadtbibliothek und ihre Leistungen in den Jahren 2009 und 2010    

 

Das Aachener Bibliothekssystem umfasst neben einer Zentralbibliothek -bestehend aus Erwachsenenbibliothek, Musikbibliothek, Kinder- und Jugendbibliothek- weiterhin den Bücherbus, zwei Stadtteilbibliotheken und vier Nebenstellen. Ein besonderes Merkmal stellt der umfangreiche und wertvolle historische Altbestand dar, eine Quelle für historische, auch stadtgeschichtliche Forschungen.

Die Bibliothek hat 2010 (in Klammern: 2009) über einen aktuellen Bestand von 282.922 (291.104) Büchern und anderen Medien  verfügt und damit 950.247 (967.649) Entleihungen erzielt. Insgesamt haben 362.072 (344.139) Kunden die Einrichtungen der Stadtbibliothek aufgesucht. 64.727 (58.858) Leserinnen und Leser nutzten die 258 Benutzerarbeitsplätze zum längeren Lesen und intensivem  Arbeiten in der Bibliothek.

 

Das bibliothekarische Vollprogramm der Bibliothek, das grundsätzlich Bürgerinnen und Bürger jeden Alters, aller sozialen Schichten und aller Bildungsgrade anspricht, hat die Erfüllung folgender Aufgaben zum Ziel:

 

Sie stellt ein Buch- und Medienangebot bereit für die Ausleihe und Nutzung vor Ort, welches sie ständig aktualisiert.

Aus einer Fülle aller auf dem Markt angebotenen jährlichen Neuerscheinungen werden entsprechend ihrem Anschaffungsprofil die Medien für die Stadtbibliothek Aachen ausgewählt, inventarisiert, katalogisiert, inhaltlich erschlossen und für die Medienausleihe technisch bearbeitet. Die Leserinnen und Leser erwarten zu Recht einen Bestand mit aktuellen Medien. Deshalb werden veraltete Medien gelöscht und defekte Medien repariert oder auch aus dem Bestand genommen. 18.869 (22.569) Medien wurden neu in den Bestand aufgenommen und 27.081 (23.866) veraltete oder defekte Medien bearbeitet.

Mehr als täglich 3.000 (ca. 60 lfde. Regalmeter) zurückgegebene Medien wurden wieder in die Regale sortiert.

 

Sie betreibt aktive Bestands- und Informationsvermittlung durch Beratung unter Zuhilfenahme des eigenen Bestandes und Nutzung anderer Quellen.

An den Auskunfts- und Informationsplätzen für die drei Servicebereiche der  Erwachsenenbibliothek im EG, im 1. und  2. Obergeschoss, den Informationsplätzen der Kinder- und Jugendbibliothek sowie der Musikbibliothek und darüber hinaus in den dezentralen Bereichen beraten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtbibliothek ihre Kundinnen und Kunden. Neben der Information gehören hierzu die Betreuung an den 27 Internetterminals und die Einweisungen in die Computer-Kataloge (OPACs).  Pro Jahr wurden mehr als 130.000 Recherchen durchgeführt und Informationsfragen beantwortet. Auch von zu Hause aus ist es den Bibliotheks-Nutzern möglich, Recherchen im WEB-OPAC durchzuführen. Darüber hinaus versorgt die Stadtbibliothek ihre Kunden über die Fernleihe mit nicht vor Ort vorhanden Büchern, Zeitschriftenaufsätzen und Datenbankinformationen.

 

Veranstaltungen, Programmarbeit und bibliothekspädagogische Angebote ergänzen und unterstützen die originäre Aufgabenstellung.

Angebote zur Förderung der Medien- und Lesekompetenz, Führungen für Gruppen und Schulklassen sowie Lesungen, Ausstellungen, Vorträge auch in Kooperation mit Vereinen, Gruppen und anderen Partnern gehören zum tagtägliche Programm der Stadtbibliothek Aachen. Alle KiTas, Grundschulen und weiterführenden Schulen wurden angeschrieben und über Angebote der Bibliothek informiert.

12.905 (13.032) Kinder und Erwachsene nahmen an 513 (487) Veranstaltungen teil.

 

Einen nicht zu unterschätzenden Anteil an der Akzeptanz des Bibliotheksangebotes haben die  dezentralen Einrichtungen der Stadtbibliothek, deren großer Vorteil in der kundennahen Lage liegt, die es gerade Familien mit kleinen Kindern, Grundschulkindern, aber auch älteren Menschen leichter macht bzw. erst ermöglicht, die Angebote der Stadtbibliothek zu nutzen. Hier wird zusammen mit Elternhaus, Kindertagesstätte und Schule der Grundstock für die für das Bestehen in unserer Gesellschaft wichtigen Allgemeinqualifikationen wie Lese- und Sprachfähigkeit und  Medienkompetenz gelegt. Deshalb nehmen Bücher und andere Medien für Kinder, aber auch Ratgeber und Romane einen breiten Raum im Angebot ein.

Daten

 

2010

 

2009

Besucherzahlen

362.072

 

344.139

Entleihungen

 

950.247

 

967.649

Bestand inkl. Altbestand

504.007

 

512.219

Aktueller Freihandbestand

282.922

 

291.104

Auskunftsfragen

130.622

 

131.496

Arbeitende Besucher

64.727

 

58.858

Aktive Benutzer

21.985

 

23.568

Bibliotheksführungen

121

 

99

 

Teilnehmer

2567

 

1856

Veranstaltungen für Kinder

263

 

252

 

Teilnehmer

3781

 

3256

Veranstaltungen für Erwachsene

80

 

72

 

Teilnehmer

6557

 

9776

Ausstellungen

49

 

64

 

Für eine Fülle weiterer Kennzahlen vgl. die Deutsche Bibliotheksstatistik.

 

Die Entwicklung der letzten beiden Jahre zeigt, dass es der Stadtbibliothek gelungen ist, die Nutzung ihrer Einrichtungen stabil zu gestalten:

Zwar ging die Zahl der Entleihungen in 2010 gegenüber 2009 geringfügig zurück, die Zahl der Besucher hat sich hingegen leicht gesteigert. Dies ist ursächlich zu erklären mit der stärkeren Nutzung anderer Bibliotheksangebote, deren Palette bedarfsgerecht erweitert wurde.

Zwar sind die Bestandszahlen in 2010 gegenüber 2009 aufgrund der um 16 % geringeren Neuanschaffungen gesunken, die Zahl der bibliothekspädagogischen Angebote und der Umfang der Programmarbeit konnte gesteigert werden.

 

Organisatorisches, Personelles und Finanzielles:

Die Integration der Stadtbibliothek in den Kulturbetrieb als Geschäftsbereich 6 wurde erfolgreich vollzogen.

 

Kundenbefragung in der Zentralbibliothek und im Bücherbus.

Zwischen der Bibliothek und den Benutzern ist der Fragebogen die Kommunikationsschnittstelle. Ohne eine direkte und schriftlich festgehaltene  Kommunikation ist es  nur möglich,  Hypothesen über die Wünsche und Wahrnehmungen der Kunden aufzustellen. Der Fragebogen war so aufgebaut, dass Fragen zu Themen gestellt werden, die für die Bibliothek von Interesse sind. Der Benutzer bekommt aber auch die Möglichkeit, frei aufzuschreiben, falls er noch zu anderen Themen Anmerkungen machen will. Diese Angaben können einen Handlungsbedarf offen legen, wobei gewünschte Änderungen mit höherem Personal-, Geld- oder Zeitaufwand zusammenhängen können. Die Ergebnisse der Benutzerbefragung liefern eine gesicherte Argumentationsgrundlage, da in den meisten Fällen geforderte Änderungen nicht aus mangelndem Willen, sondern aus den erwähnten Gründen eher nicht realisiert werden können.

Die Ergebnisse der Befragung sind ein wichtiges Hilfsmittel, um die Qualität der Bibliothek zu verbessern und benutzerfreundlicher machen zu können. Die (kostenneutrale) Durchführung lag in den Händen einer Jahrespraktikantin des Studiengangs Bibliothekswesen der Fachhochschule Köln. Die Auswertung der verschiedenen Themenfelder (Bibliotheksnutzung inkl. Öffnungszeiten, Internetauftritt und Online-Katalog, Bestandsqualität und allgemeine Ausstattung) zeigt:

·         Es besteht ein ausgeprägter Wunsch nach erweiterten Öffnungszeiten. Der bereits vorher               erkennbare Handlungsbedarf wird durch die vorliegenden Aussagen unterstützt.

·         Der Internetauftritt wird überwiegend als übersichtlich, informativ, handhabbar, zeitgemäß               bewertet. Dennoch strebt die Bibliothek zeitnah eine Überarbeitung an.

·         Der Online-Katalog ist ein unerlässliches Recherche-Mittel, das sowohl von zu Hause als auch in               der Bibliothek zu gleichen Teilen genutzt wird. Die mittlerweile installierte Digitale Bibliothek stärkt               den Zugriff von zu Hause auf die Angebote der Bibliothek. Die Ausweitung solcher Angebote wird               angestrebt (z.B. online-Verlängerung)

·         Die Bestandsqualität (Aktualität und Verfügbarkeit) wird mit der Note 2,8 bewertet, ist aber von               einer 100%igen Zufriedenheit noch weit entfernt! Ohne ein Mindestmaß an finanzieller Ausstattung               beim Erwerbungsetat sind der Bibliothek keine Möglichkeiten der Verbesserung gegeben.

·         Das Erscheinungsbild der Bibliothek wird mit gut bis befriedigend (Note 1,9 bis 2,4) bewertet.

·         Insbesondere an der Medienausleihe und an der –rückgabe kommt es eher bzw. eher immer zu               Wartezeiten;  deutlich seltener an der Anmeldung und am Beratungsplatz.

·         Die überwiegend gute Beurteilung (Durchschnittswert 1,7) unserer Mitarbeiter freut uns.

 

Grundsätzlich konnten nur Jugendliche und Erwachsene an der Befragung teilnehmen. 1165 Fragebögen wurden ausgewertet. 741 wurden von Frauen und 362 von Männern ausgefüllt.

 

Es wurden wiederum eine Vielzahl von Personalmaßnahmen durchgeführt, bedingt durch die Fluktuation, die Teilzeitarbeitsverhältnisse, die Vielzahl befristeter Arbeitsverhältnisse, die Erziehungsurlaubsvertretungen. Die Folgen der Stellenbesetzungssperre mussten durch Prioritätensetzung und Aufgabenverlagerung aufgefangen werden. Die personelle Stärkung des Marketings insbesondere zu Lasten der Erschließung und Vermittlung des historischen Buchbestandes wirkt sich positiv aus. Die Stadtbibliothek bietet ständig drei Ausbildungsplätze zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste an sowie mehrwöchige Praktika für Schülerinnen und Schüler.

 

Die Etatkürzung für Medienbeschaffungen in Höhe von 50.000 € führte zu Einschränkungen beim Bestandsaufbau. Verursacht wurde die Kürzung durch die Nichterreichung der Mehreinnahmen bei den 2006 beschlossenen Gebührenanhebungen. Der teilweise Ausgleich durch Zuschüsse aus den Rücklagen des Kulturbetriebes konnte nicht verhindern, dass der Umfang und die Aktualität des Medienangebotes den Anforderungen an eine Großstadtbibliothek nicht gerecht wurden.

 

 

 

 

 

 

Spezielle Angebote

 

Service Grundschulen

Zum 1.2. 2009 nahm die neu eingerichtete Servicestelle Grundschulen offiziell ihre Arbeit für 41 Grundschulen im Stadtgebiet aber auch darüber hinaus auf. Der Service Grundschulen ist organisatorisch der Kinder- und Jugendbibliothek zugeordnet, bezieht in seine Dienste aber die Stadtteilbibliotheken und den Bücherbus ebenso mit ein wie die Pädagogikbestände der Erwachsenenbibliothek. Zum Service gehört auch das neu entwickelte Angebot “Schulstart”, dem die Idee  zugrunde liegt, die ersten Klasse einer Schule vier Jahre lang jedes Jahr zu einer unterschiedlich, aufbauenden Führung einzuladen und dieses Angebot nach und nach allen Grundschulen vorzustellen. 2010 wurden weitere Grundschulen mit ihren ersten Klassen zu Schulstart-Führungen eingeladen und aufbauende Führungen für die zweiten Klassen angeboten.

 

Service KiTa

Um auch das Angebot für die Kindertageseinrichtungen zu bündeln, wurde 2010 parallel zum Service Grundschulen der "Service KiTa" entwickelt. Auf Anfrage werden den Tageseinrichtungen für Kinder individuell zusammengestellte oder auch thematisch vorbereitete Bücherkisten zur Nutzung in den Einrichtungen zur Verfügung gestellt und ein Bilderbuchkinoprojekt mit regelmäßigen Besuchen in der Kinder- und Jugendbibliothek mit einer festen Ansprechpartnerin angeboten. Auch hierzu wurde ein Kontaktformular auf der Homepage der Stadtbibliothek eingerichtet.

 

Buch und Kunst

Pro Jahr 25 Termine in Haaren, sechs Termine in Ost. Die angebotenen Workshops in den Stadtteilbibliotheken sind nahezu immer ausgebucht. Gleiches gilt für die in den Ferien angebotenen Workshops der Kinder- und Jugendbibliothek, wobei in 2010 erstmalig ein Workshop für “Väter mit Kind” angeboten wurde.

 

Vorlesestunden

Die ehrenamtlichen Vorleserinnen und Vorleser in der Kinder- und Jugendbibliothek sowie den Stadtteilbibliotheken Haaren und ost ziehen mit ihren regelmäßigen Vorlesestunden einen festen Zuhörerstamm in ihren Bann und freuen sich darüber hinaus immer wieder über zusätzliche Gäste. Zu allen Themen der ergänzenden Märchenstunde werden passende Bücher für die Ausleihe angeboten, um die Lesekompetenz zu stärken.

 

Literaturverzeichnisse und Bestandslisten

Literaturverzeichnisse vermitteln bereichsübergreifend den vorhanden multimedialen Bestand zu einer Vielzahl von nachgefragten Interessensgebieten. Auch zu verschiedenen Themen des Bereichs Leseförderung bietet die Bibliothek Bestandslisten für alle Lernstufen an. Es werden Auswahllisten zu Pädagogik und Lernhilfen für Kitas, Grundschule, Sek I und zur Abi-Vorbereitung bereitgestellt. Nahezu alle sind auch online abrufbar.

 

Bibliotheksführungen

Für die Führungen wurde in enger Kooperation von Erwachsenenbibliothek und Kinder- und Jugendbibliothek ein Konzept erstellt, welches die inhaltlichen Schwerpunkte festhält. Dazu wurde ein Flyer verfasst. An den 121 Führungen mit 2567 Teilnehmern in 2010 nahmen neben Kindergärten und Schulen auch andere interessierte Gruppen teil.

 

Internet-Angebote

Vor drei Jahren nahm die Stadtbibliothek das grundlegend erneuerte Internet- und Multimedianetz erstmalig in Betrieb. Nicht eingetragene Leserinnen und Leser können diese Angebote gegen eine zeitabhängige geringe Gebühr nutzen. Mit dem Benutzerausweis der Stadtbibliothek ist die Nutzung in der ersten Stunde kostenlos und erst bei längerer Nutzung fallen Gebühren an. Die Nutzung der Internet- und Office-PCs muss als gut bis sehr gut bezeichnet werden. Das Angebot wird von unseren Leserinnen und Lesern geschätzt, was auch durch die hohe Auslastung belegt werden kann. Im letzten Jahr konnten über 28.000 Buchungen verzeichnet werden, pro Monat oft deutlich über 2.500 Nutzungen. Erfreulich ist, dass durch das modernisierte Angebot außerdem neue Leserinnen und Leser gewonnen werden konnten. Mit dem neuen Angebot erfüllt die Bibliothek ihre Aufgabe, den Zugang zu Informationen, Medien und moderner Informationstechnik zu ermöglichen. Sie verhilft zu Medienkompetenz als der Fähigkeit, mit unterschiedlichen Medien differenziert und reflektiert umzugehen.

 

Die Digitale Bibliothek in der Stadtbibliothek Aachen und zu Hause

Die Stadtbibliothek konnte 2010 einen großen Schritt in der Nutzung moderner Informationstechnologien machen; mit Hilfe einer Förderung des Landes NRW (17.000 €) wurde ein Anschluss an die Digitale Bibliothek (DigiBib) geschaffen. Die DigiBib bietet einen einheitlichen Zugang zu den elektronischen Katalogen der eigenen und anderer Bibliotheken und Datenbanken unter einer Benutzeroberfläche. Munzinger und Brockhaus sind kostenlos zugänglich und Volltexte, wie z.B. Zeitungsartikel, können direkt am Bildschirm eingesehen werden. Daneben bietet die DigiBib einen Zugriff auf eine Vielzahl von Datenbanken, die nach Fachgebieten geordnet sind.

 

Durchführung von weiteren mit Landesmitteln geförderten Projekten, die insbesondere mit dem kulturellen Leitprofil (Grenzüberschreitung) korrespondieren:

•              Schaffung eines "Erlebnisbereich Lesen und Hören" durch Umgestaltung sowohl der               Präsentationsform der Medien als auch durch Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der               Erwachsenenbibliothek, Servicebereich Erdgeschoss, in dem sich im Wesentlichen der               umfangreiche Belletristik-Bestand der Bibliothek befindet.

•              Schaffung eines "Erlebnisbereich Hören und Sehen" durch Umgestaltung sowohl der               Präsentationsform der Medien als auch durch Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der               Musikbibliothek, insbesondere im Bereich der Bild- und Tonträger (CDs und DVDs).               Außerdem gelang mittels der vom Förderverein gesponserten onetime-Safer (ca. 7.200 €) für               die Sicherung der DVDs eine Verbesserung in der Sicherung und Präsentation der DVDs.

•              Dreijähriges Projekt  “Erstes Lesen” von Bücherbus, Stadtteilbibliotheken / Nebenstellen und               Kinder- und Jugendbibliothek zum Thema "Leseförderung": verstärkter Bestandsaufbau               "Erstes Lesealter" und Entwicklung eines Veranstaltungsprogramms (ABC-Programm der               Clowns Wilhelmine und Möhre), das 2009 allein dem Bücherbus und 2010 allein für die               Stadtteilbibliotheken und Nebenstellen zur Verfügung stand.

•              Literaturprojekt "Wie aus Lesen Schreiben wird" mit Schülern verschiedener Aachener               Schulen

              2009 unter dem Motto: “Like the Americans - a short story collection”

              2009/10 unter dem Motto: "Bilder einer Ausstellung - eine Textsammlung" unter Einbeziehung               der Aachener Museen

              2010/11 unter dem Motto: "Sounds like teen spirit" unter Einbeziehung des Aachener               Sinfonieorchesters unter Leitung von Marcus R. Bosch.

•              Öffentliche Großstadtbibliotheken des Landes NRW bildeten mit dem               Sondersammelgebietsprogramm (SSG) seit 1957 einen wichtigen Baustein der landesweiten               Versorgung vor allen Dingen mit Sach- und Fachliteratur. Das SSG stellte ein einzigartiges,               nützliches und funktionierendes Instrument einer komplementären und kooperativen               Literaturversorgung in Nordrhein-Westfalen dar. Die Stadtbibliothek Aachen beteiligte sich               zuletzt am SSG-Programm mit dem Sammelgebiet "Geschichte und Politik (bis 1900)". Nach               über 50 Jahren wurde Ende 2009 die Förderung des Sondersammelgebietprogramms der               Großstadtbibliotheken eingestellt.  Dieses auch von unserem ehem. Bibliotheksdirektor               Wilhelm Bayer mit initiierte und forcierte, einmalige Projekt findet somit ein abruptes Ende.

 

Kooperationen

Neben den klassischen Kooperationen mit KiTas und Schulen, Kultur- und (Weiter-)  Bildungseinrichtungen  -teilweise mit formellen Kooperationsvereinbarungen- werden regelmäßig Arbeitstreffen der AG Euregiobibliotheken durchgeführt, ein fachlicher Austausch bei den Treffen der AG Großstadtbibliotheken NRW durchgeführt sowie in der Regionalen Bibliothekskonferenz -koordiniert  durch die StB Aachen- Erfahrungsaustausch in und über die Städteregion hinaus organisiert. Ebenso bringen sich die Stadtteilbibliotheken in verschiedene Stadtteilprojekte ein.

 

Verein der Benutzer, Freunde und Förderer der Stadtbibliothek Aachen

Die Mitglieder unterstützen die Stadtbibliothek durch ihre Mitgliedschaft, die Durchführung der Bücherbasare und umfangreiche Spenden. Sie tragen an vielen Stellen zur Anschaffung von Einrichtungsgegenständen bei und ermöglichen durch die Übernahme der Finanzierung  in vielen Fällen die Veranstaltungsarbeit. Die Fortführung der Restaurierungsmaßnahmen konnte durch umfangreiche Einzelspenden ermöglicht werden.

 

Ausstellungen und Veranstaltungen

Viele Veranstaltungen wurden in Zusammenarbeit mit dem Förderverein durchgeführt und standen 2010 ganz im Zeichen unseres Jubiläums “30 Jahre Stadtbibliothek Couvenstraße”.

Unsere jährlich wiederkehrenden, herausragenden festen Veranstaltungen:

Welttag des Buches am 23. April (4 Veranstaltungen in 2010)

Bundesweite Bibliothekskampagne "Treffpunkt Bibliothek" im Oktober (3 Veranstaltungen in 2010, darunter bereits traditionell Denis Scheck, Literaturkritik mit hohem Unterhaltungswert)

Mitveranstalter der Kinder- und Jugendbuchwochen im November

Bundesweiter Vorlesetag im Herbst (4 Veranstaltungen in 2010)

Wir begrüßen es sehr, wenn Partner aus dem Bildungs- und Kulturbereich ihre Arbeit durch eine Ausstellung  in unseren Räumen präsentieren möchten. Mit 350.000 Besuchern jährlich zählen wir zu den meist besuchten städtischen Einrichtungen. Diese Bühne soll natürlich gerne durch die Organisationen und Künstler genutzt werden, um ihr Werk zu präsentieren. Im Gegenzug kommen viele unserer regelmäßigen Besucher jetzt noch lieber in die Bibliothek. Und wir haben auch viele neue Besucher, die erst einmal nur wegen der Ausstellung kommen und so die Bibliothek und ihre reichhaltigen Bestände kennen lernen.

 

Ausblick

 

In 2010 konnten die Erwerbungsmittel trotz Kürzung im Wirtschaftsplan des Kulturbetriebes nahezu auf bisherigem Niveau bewirtschaftet werden, da seitens E 49 zusätzliche Mittel aus den Rücklagen als "Maßnahme zur Attraktivitätssteigerung"  zur Verfügung gestellt wurden. Einmalige Einsparungen in anderen Bereichen der Bibliothek kamen dem Medienetat ebenfalls zugute. Außerdem stellte der Förderverein insgesamt über 12.000 € zur Verfügung.

 

Für 2011 wurden drastische Schritte eingeleitet, um den Wirtschaftsplan (167.000 € für Medienbeschaffungen) einhalten zu können, z.B.: Abbestellung der Lieferungswerke; Kündigung von Fortsetzungen; Kündigung von Zeitschriftenabos in allen Bereichen im Umfang von einem Drittel des Etats; Absenkung des Etats Service Grundschulen um fast 40%; Absenkung aller Lektoratskonten um 20%. Trotz dieser Maßnahmen entsteht eine Mehrausgabe zum Wirtschaftsplan in Höhe von 8.700 €. Diese müssen zusätzlich durch Einnahmesteigerungen aufgefangen werden. Hierzu wird zurzeit ein Konzept entwickelt.

 

Um in 2012 über einen nach Mindeststandards notwendigen Etat für  Neuanschaffungen verfügen zu können, bedarf es unbedingt einer deutlichen Erhöhung des Ansatzes von bisher 167.000 €. Seit 1979 schwankt dieser Etat umgerechnet zwischen 210.000 und 250.000 €; umgerechneter Durchschnittswert seit 1978 bis 2009: 226.036 €.

Erfahrungsgemäß geht die Nutzung bei Etatkürzungen zurück, die Akzeptanz der Stadtbibliothek ist unmittelbar mit der Attraktivität unserer Medienbestände verbunden und  leidet entsprechend. "Das wichtigste Marketing für eine Bibliothek findet auf dem Regal statt."

 

Selbstverbuchung

Bereits seit längerem ist der Einstieg in die Selbstverbuchung angedacht; mit kompletter Ausrüstung des Bestandes mit RFID (Radio Frequency Identification; Automatisches Identifikations- und Datenerfassungsverfahren auf Basis von Rundfunkfrequenzen), 24-Stunden-Rückgabe, Sortieranlage, Kassenautomat. Eine konkrete Zeit- und Kostenplanung muss noch erfolgen.

RFID eröffnet neue Möglichkeiten für einen verbesserten Kundenservice. Diese bereits in der Warenwirtschaft erfolgreich eingesetzte Transponder-Technologie wird in Bibliotheken erst seit wenigen Jahren genutzt. Das System speichert in einem in Etiketten integrierten Chip mit Antenne alle Informationen zu einem Medium. Mittels RFID-Technologie können Medien durch eine berührungslose Datenabfrage verbucht und gleichzeitig entsichert werden (analog die Rückbuchung und Aktivierung der Sicherung). Dies ist die zwingend notwendige technische Voraussetzung für die von der Stadtbibliothek Aachen angestrebte Selbstverbuchung durch die Leserinnen und Leser. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit der Stapelverbuchung. Dies bedeutet, dass mehrere Medien gleichzeitig, also im Stapel und damit zeitsparend verbucht werden können. Daneben bietet die RFID-Technik unterstützende Funktionen im Bereich der Bestandspflege (Auffinden von verstellten Büchern) und zur Durchführung einer Inventur.

Mit Einführung der Selbstverbuchung ist eine Personalentlastung bei gleichzeitiger Verbesserung des Angebotes und verändertem Einsatz geplant. Hierzu bestehen bereits konkrete Vorstellungen.

 

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