Kenntnisnahme - FB 61/0475/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Richterich nimmt die Ausführungen zur Kenntnis.

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Anlass

Die Bezirksvertretung Richterich hat sich in ihrer Sitzung am 30.03.2011 dafür ausgesprochen, den Bürgerantrag vom 14.03.2011 bezüglich einer „Verkehrsberuhigungsanlage“ im Bereich Grünenthaler Straße / Hufer Fußpfad weiter zu verfolgen.

Die Bürgerin/ der Bürger stellt fest, dass die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 7 km/h in dem verkehrsberuhigten Bereich vermehrt überschritten wird und insbesondere die dort lebenden und spielenden Kinder hierdurch gefährdet würden. Aufgrund dessen wünscht sich die Bürgerin/ der Bürger eine „Verkehrsberuhigungsanlage“ in Form einer Bodenschwelle, eines Blumenkübels oder Ähnlichem.

Sachstand

Bauliche Situation

Die Grünenthaler Straße liegt im Planungsgebiet des Bebauungsplanes Nr. 717, das Mitte der 80er Jahre bebaut wurde. Sie verläuft von der Horbacher Str. in Richtung Westen und stellt die südliche Erschließungsstraße für das Wohngebiet dar. Der Vetschauer Weg bildet die nördliche Erschließungsstraße. 1996 erfolgte der Endausbau der ehemaligen Baustraße als niveaugleiche Wohnstraße und die Ausschilderung als „verkehrsberuhigter Bereich“ nach Zeichen 325/326 der Straßenverkehrsordnung. Hier muss sich der Fahrzeugverkehr in der gleichen Ebene wie die Fußgänger bewegen, Kinder können überall spielen und es darf nur in dafür ausgewiesenen Bereichen geparkt werden.

Der Ausbau wurde folgendermaßen ausgeführt: Die gesamte Verkehrsfläche hat eine Breite von rund 10 -11 m. Diese Fläche wurde gestalterisch unterteilt in einen einseitigen 1,40 – 2,10 m breiten Gehstreifen direkt vor den Häusern (ungerade Nummern), an den ein 2,15 m breiter Parkstreifen grenzt, der durch mehrere Baumfelder unterteilt wird. Die Restbreite besteht aus einem 4,85 - 4,90 m breiten Fahrbereich und einem 0,60 – 0,70 m breiten Streifen auf der gegenüberliegenden Hausseite (gerade Nummern). Der Eingangsbereich zum Verkehrsberuhigten Bereich wurde durch ein Baumtor so gestaltet, dass der Verkehrsteilnehmer auf Anhieb erkennt, dass an dieser Stelle ein Wechsel von der Tempo 30- Zone in den Verkehrsberuhigten Bereich stattfindet und er seine Geschwindigkeit reduzieren muss. Im Bereich des Baumtores wurden auf einer Länge von etwa 4 – 5 m Pflastersteine eingebaut. Die Fahrbahnbreite beträgt hier lediglich 4,0 m. Durch die Anlage eines Parkstreifens vor den Häusern 101 – 107 und den daraus resultierenden Fahrbahnverschwenk, wird eine zusätzliche Verkehrsberuhigung erzielt.

Verkehrssituation

Bei mehrmaliger Ortsbesichtigung wurden folgende Sachverhalte beobachtet:

  • Der verkehrsberuhigte Bereich, der hinter der Einmündung „Pfalzgrafenstraße“ beginnt, ist von dort aus gut erkennbar. Die Beschilderung, sowie das Baumtor inklusive Bodenpflaster - als Belagwechsel gegenüber dem Asphalt - verdeutlichen hier jedem Anlieger oder Besucher, welche Verkehrsregelung gilt. Die Straße wird ausschließlich von Anliegern genutzt, da es sich um eine Sackgasse handelt.
  • Die Ergebnisse der Geschwindigkeitsmessung vom 04.05.2011 zeigen, dass lediglich 4 Kraftfahrzeuge im Zeitraum von 07.30 – 08.30 die Grünenthaler Straße (Verkehrsberuhigter Bereich) Richtung „Sackgasse“ befuhren. In entgegen gesetzter Richtung wurde die Geschwindigkeit von  21 Kraftfahrzeugen gemessen. Zwischen 15.45 und 17.00 wurden am gleichen Querschnitt die Geschwindigkeiten von 14 Kraftfahrzeugen in Richtung „Sackgasse“ und 14 Kfz in Richtung Horbacher Str. erfasst. Die Verkehrsbelastung ist somit als sehr gering einzustufen.
  • Die Ergebnisse der Geschwindigkeitsmessung zeigen zudem, dass in der Morgenstunde 25,0 % der Kfz in Richtung „Sackgasse“ schneller als 20 km/h fuhren. In entgegen gesetzter Richtung waren es 71,4 %. Im Zeitraum von 15.45 – 17.00 Uhr fuhren sogar 85,7 % der Kfz in Richtung „Sackgasse“ schneller als 20 km/h. In entgegen gesetzter Richtung waren es 78,6 %. In der Zusammenfassung beider Zeiträume und beider Richtungen bedeutet dies, dass rund 74 % der Kraftfahrzeuge schneller als 20 km/ h fuhren. Die für die Auswertung der gefahrenen Geschwindigkeiten ermittelte Grenze von 20 km/ h wurde in Absprache mit der Straßenverkehrsbehörde gewählt, da es zum einen unterhalb dieser Grenze zu Messungenauigkeiten kommen kann und zum anderen das Einhalten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 7 km/h mit einem Kraftfahrzeug relativ schwierig ist. Die Tachometer einiger Kraftfahrzeuge können zudem Geschwindigkeiten unterhalb von 20 km/ h nicht anzeigen.
  • Des Weiteren wurde bei den Verkehrsbeobachtungen festgestellt, dass die Verbindung Grünenthaler Straße/ Hufer Fußpfad, sowohl in den morgendlichen als auch in den nachmittäglichen Stunden, eine wichtige Fuß- und Radwegeverbindung darstellt. Es konnten allerdings keine Konflikte zwischen den nicht- motorisierten und den motorisierten Verkehrsteilnehmern beobachtet werden.
  • Außerdem konnte festgestellt werden, dass überwiegend Anwohner die Grünenthaler Straße in besagtem Abschnitt befahren. Im Rahmen der Geschwindigkeitsmessung und Verkehrsbeobachtung konnten nur wenige Handwerkerfahrzeuge oder andere „fremde“ Kfz ermittelt werden. Wie bereits zuvor erläutert, liegt dies darin begründet, dass die Grünenthaler Straße in diesem Bereich eine „Sackgasse“ ist.

Empfehlung

Die beantragte Einrichtung einer Verkehrsberuhigungsmaßnahme in Form eines Blumenkübels, einer Bodenschwelle oder Ähnlichem ist in diesem Bereich möglich, allerdings aufgrund der Ausweisung zu einem Verkehrsberuhigten Bereich und der baulich angemessenen Gestaltung des Straßenraumes nicht notwendig. Die einzige Ausbaualternative wäre die Umgestaltung des Straßenraumes in eine „Tempo 30- Zone“ mit Trennprinzip, um zum einen eine einheitliche Regelung in dem Wohngebiet herzustellen und zum anderen das Problem der Geschwindigkeitsüberschreitungen zu beheben.

Die Geschwindigkeitsmessungen zeigen zwar, dass rund ¾ der Kraftfahrzeuge deutlich zu schnell fuhren, allerdings handelt es sich fast ausschließlich um Bewohner dieser Straße.

Aus diesem Grund schlägt die Verwaltung vor, die Anwohner der Grünenthaler Straße per Hauswurfsendung über Verkehrsregeln und angemessenes Verhalten in einem „Verkehrsberuhigten Bereich“ zu informieren, das Wissen aufzufrischen und so die gegenseitige Rücksichtnahme aller Bewohner zu fördern.

 

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Auswirkungen

 

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen: Keine

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Anlagen

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