Kenntnisnahme - FB 02/0054/WP16

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft nimmt den Sachstandsbericht der Verwaltung

zur Kenntnis.

Ratsanfrage: Sachstand „Kooperation Gewerbegebiete“

Die FDP-Fraktion hat mit als Anlage beigefügtem Schreiben vom 04.07.2011 um die Beantwortung  von drei Fragen  in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft gebeten.

Die im Schreiben gestellten Fragen beantwortet FB 02 wie folgt:

Zu 1. Welche Kooperation bestehen mit anderen Gewerbegebieten in der Stadt bzw. in der Städteregion?

Stadt Aachen:

Zu Anbietern von privaten Gewerbeflächen in der Stadt pflegt die Wirtschaftsförderung einen intensiven Kontakt. Von privaten Anbietern werden in den überwiegenden Fällen bebaute Gewerbestandorte angeboten.

Neben der reinen Vermittlung von Interessenten ist eine wesentlich Aufgabe der Wirtschaftsförderung, die Eigentümer bei der Aktivierung, Umnutzung und Aufwertung dieser Flächen zu begleiten.

Zur Unterstützung bei der Vermarktung bedeutender Standorte – wie z.B. IPA Rothe Erde oder AVANTIS – hat die Stadt u.a. zur Lösung der sehr komplexen und vor allem fachübergreifenden Themen das Projektmanagement eingerichtet.

Region Aachen:

Bereits seit 1990 existiert in der Region Aachen die Arbeitsgruppe “Regionales Gewerbeflächenkonzept“, dessen Ziel es ist, das Gewerbeflächenangebot in der Region zu ermitteln und darzustellen.

Zurzeit erfolgt in diesem Rahmen die Fortschreibung des “Regionalen Gewerbeflächenkonzepts 2011“. Bei der Ermittlung der Daten kann man auf das in 2002 eingeführte Gewerbeflächenmonotoring zurückgreifen. Dadurch ist man in der Lage auf exakte Veräußerungs- und Reserveflächendaten zurückzugreifen.

Da jedoch die bisherigen Kooperationen und Konzeptionen auf regionaler Ebene wenig konkrete Handlungsempfehlungen beinhalltenden, hat sich die Stadt Aachen bereits 2008 dazu erschlossen, die AGIT mit der Erstellung einer Studie mit dem Titel „Gewerbeflächenentwicklung in der Stadt Aachen und in städteregionaler Perspektive“ zu beauftragen. Leider wurde das Thema im Rahmen des städteregionalen Arbeitskreises der Wirtschaftsförderungen nicht weiter verfolgt.

Zu 2. Ist eine Vernetzung der Gewerbegebiete, zum Beispiel mit dem Campus-Projekt oder dem Gewerbegebiet Avantis geplant?

Im Rahmen der Immobilien- und Ansiedlungservices werden sowohl Avantis als auch die Campusflächen angeboten, insofern sie als geeignet erscheinen. Im Rahmen der Projektsteuerung des städtischen Immobilienprojekts Avantis findet ein regelmäßiger Jour-fixe mit allen beteiligten Akteuren statt. Weiterhin ist mit der Campus-GmbH für die nähere Zukunft eine Weiterführung der Veranstaltungsreihe für die Zielgruppe der lokalen Wirtschaft in Aachen geplant. Im Rahmen der Bestandspflegebesuche wird das Campusprojekt thematisiert und die Ansiedlungsmöglichkeiten in den ersten 6 Startclustern aufgezeigt. Zwischen AVANTIS und dem Campus soll eine Kooperationsvereinbarung geschlossen werden.

Zu 3. Wie und in welchen Umfang unterstützt die Stadt Aachen Ansiedlungsprojekte?

Den Unternehmen, die sich in Aachen ansiedeln wollen, vermittelt die Wirtschaftsförderung kompetent und unbürokratisch sowohl städtische als auch private Gewerbeflächen.

Die Wirtschaftsförderung unterstützt bei der Suche nach geeigneten Grundstücken und Gewerbeimmobilien für eine Ansiedlung, Verlagerung oder Erweiterung und schafft so eine Verknüpfung von Anbietern und Nachfragern.  In der Vermittlerfunktion organisiert die Wirtschaftsförderung zudem Kontakte und Kooperationen etwa zu den Hochschulen, den Campusclustern, verschiedenen Branchennetzwerken (CAReV, REGINA, AKM, etc.), der Arbeitsverwaltung (Agentur für Arbeit, JobCenter), der internationalen Schule, Kinderbetreuungsmöglichkeiten etc. Zudem wird eine strategische Entwicklung von Gewerbeflächen – Aktivierung, Aufwertung und Umnutzung – und Erhebung des privaten und gewerblichen Immobilienbestandes durchgeführt, die seit Anfang Oktober in Auszügen auch unter www.aachen.de abgerufen werden kann.             
(http://www.aachen.de/de/wirtschaft_technologie/service/gewerbeflaechen/gewerbeimmobilien/index.html)

Darüber hinaus ist die Stadt Aachen jedes Jahr auf Deutschlands größter Gewerbeimmobilienmesse ExpoReal in München vertreten. In diesem Jahr stand hierbei insbesondere der Campus im Vordergrund. Weitere Themen der Gespräche waren Einzelhandels- und Hotelprojekte, sowie studentisches Wohnen.

Für überregionale und internationale Ansiedlungsanfragen besteht seit Jahren eine sehr gute Zusammenarbeit mit der AGIT sowie NRW.invest.

Seit Jahresbeginn sind insgesamt 127 Ansiedlungsanfragen eingegangen. Davon gingen 16 über die AGIT, 8 über NRW.invest und 25 über andere Stellen ein. Der größte Anteil, 73 Anfragen, wurde jedoch direkt an die Wirtschaftsförderung gerichtet.

Von den in diesem Jahr eingegangenen Ansiedlungsfragen konnten 9 erfolgreich erledigt und die Unternehmen in Aachen neu angesiedelt werden. Nur für 5 Anfragen konnte abschließend kein Standort in Aachen gefunden werden. Für die noch offenen Anfragen erfolgt regelmäßig eine Überprüfung der aktuellen Möglichkeiten.

Die häufigsten Ansiedlunganfragen kommen aus der “Nahrungsmittel / Ernährungsbranche“ (14 Anfragen), “Einzelhandel, Gastronomie und Hotel“ (16 Anfragen), “Kreativwirtschaft und Medien“ (12 Anfragen), “Automotiv und Mobilität“ (11 Anfragen), und “Informations- und Kommunikationstechnologie“ (10 Anfragen).

Von den Unternehmen gesucht werden hierbei insbesondere Hallen (53), Büros (37) oder unbebaute Grundstücke (30).

Ein signifikanter Trend bei den Flächenanforderungen ist nicht erkennbar. Es beginnt bei 20 m² und endet bei  60.000 m².