Kenntnisnahme - FB 61/0791/WP16
Grunddaten
- Betreff:
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Großflächige Betrachtung der verkehrlichen Erschließung am CampusAntrag der Ratsfraktionen CDU und Grüne vom 17.09.2012
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Verfasst von:
- FB 61/30, DEZ III
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Mobilitätsausschuss
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Kenntnisnahme
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13.12.2012
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Anlass
In einem gemeinsamen Ratsantrag vom 17.9.2012 beantragen die Fraktionen von CDU und Grünen eine großflächige Betrachtung der verkehrlichen Erschließung am Campus.
Erläuterungen
Am 24.05.2012 wurde im Mobilitätsausschuss, einem Antrag zur Tagesordnung der Ratsfraktionen CDU und Grüne vom 19.März 2012 folgend, die Lärm- und Verkehrssituation Hörn beraten.
In diesem Zusammenhang wurde ein Sachstandsbericht zur Verkehrssituation Hörn, insbesondere zu den am 12.03.2009 vom Mobilitätsausschuss beschlossenen Maßnahmen gegeben.
Gegenüber dem Sachstand vom 24.05.2012 gibt es keine wesentlichen Änderungen. Seitdem wurden keine weiteren Maßnahmen umgesetzt.
Campus Melaten, Verkehrsmonitoring
Seit September 2009 werden die Verkehrsstärken auf der Hörn an 7 Dauerzählstellen kontinuierlich erfasst.
Die durchschnittlichen Verkehrsstärken an den Dauerzählstellen wurden dem Mobilitätsausschuss zuletzt am 27.01.2011 mitgeteilt. Gleichzeitig erfolgte die Festlegung der Vorherwerte für die Verkehrsbelastungen auf der Hörn vor Fertigstellung der ersten Neubauvorhaben im B-Plan-Gebiet.
Ein Vergleich der Messwerte der Dauerzählstellen auf der Hörn ist in Anlage 1 dargestellt.
An den Messstellen im Seffenter Weg, in der Ahornstraße, in der Mies-van-der Rohe-Straße, im Muffeter Weg und in der Valkenburger Straße liegen die Verkehrsbelastungen im September 2012 unter den Verkehrsbelastungen im September 2009.
Die durchschnittliche werktägliche Verkehrsstärke auf der Halifaxstraße liegt im September 2012 mit 7272 Kfz/Werktag ca. 12% über der Belastung von September 2009. Die Zunahme wird unter anderem durch die Sperrung der Melatener Brücke und der Valkenburger Straße verursacht.
Leichte Zunahmen wurden auf der Melatener Straße erfasst. Hier stieg die Verkehrsbelastung von 1696 Kfz/Werktag im September 2009 auf 1829 Kfz/Werktag im September 2012 um 133 Fahrzeuge an. Dies entspricht einer Zunahme um 7,8%.
Im Zusammenhang mit dem Bau des RWTH-Campus Melaten wird die Verkehrsführung im bestehenden Erweiterungsbereich geändert. Das für den B-Plan Nr. 915 Seffenter Weg/Melaten Hochschulerweiterung erstellte Verkehrsgutachten wurde in den politischen Gremien umfassend diskutiert.
Der Campus-Boulevard ist kurz vor der Fertigstellung, der Bau der Ringfahrbahn auf der Valkenburger Brücke zum Anschluss des Pariser Rings an die Kullenhofstraße und die neue Forckenbeckstraße wurde im September 2012 begonnen. Der Durchstich des südlichen Boulevards zum Pariser Ring mit Auffahrt auf den Pariser Ring nach rechts in Richtung Süden und Ausfahrt vom Pariser Ring aus Richtung Norden wurde bereits fertig gestellt und in Betrieb genommen. Gleiches gilt für den nördlichen Kreisverkehr zwischen dem nördlichen Ende des Boulevards und dem Seffenter Weg.
Die Straßenbaumaßnahmen sind mit ständig ändernden Baustellenumleitungen verbunden, die zu wechselnden Verkehrssituationen und Verkehrsbelastungen des Straßennetzes führen. Eine eindeutige Bewertung der erfassten Verkehrsbelastungen im Bezug auf eine Campus bedingte Verkehrszunahme oder abnahme sind zum jetzigen Zeitpunkt schwierig.
Auswirkungen der Entwicklungen im Bereich des Uniklinikums Aachen
Die Umsetzung der geänderten Verkehrsführung vor der Uniklinik wurde im Mobilitätsausschuss am 27.09.2012 beschlossen. Vorgesehen ist eine separate Führung des MIV und des ÖV. Die Parkplätze sollen zukünftig im Beidrichtungsverkehr über die Kullenhofstraße erschlossen werden. Die unmittelbar vor der Klinik befindliche Pauwelsstraße soll zur Nutzung von ÖPNV und Radverkehr im Beidrichtungsverkehr dienen.
Die Uniklinik erarbeitet zur Zeit ein Konzept zur Lösung ihrer Mobilitätsprobleme. Das angestrebte umweltverträgliche Mobilitätsmanagement beinhaltet sowohl eine Parkraumerweiterung als auch ein Bündel von Maßnahmen zur Förderung von Alternativen zum Individualverkehr. Dazu zählt eine Erhöhung der ÖPNV-Inanspruchnahme durch die Bezuschussung von ÖPNV-Tickets für Mitarbeiter sowie die Anmietung externer Parkflächen für Mitarbeiter-Parken in Zusammenhang mit einem Bus-Shuttledienst, die Schaffung sicherer und überdachter Zweirad-Abstellanlagen oder auch die Förderung von Fahrgemeinschaften. Die an der Klinik vorhandenen Parkplätze werden zukünftig sowohl für Mitarbeiter als auch für Besucher bewirtschaftet.
Insgesamt erwartet die Uniklinik einen Effekt von etwa 1.200 nutzbaren Stellplätzen, der im Wesentlichen den Parksuchverkehr für Besucher deutlich reduzieren wird und insgesamt zu einer Reduktion der Verkehrsmengen im Gebiet sowie im zu- und wegführenden Straßennetz führen wird.
Die Einrichtung der Zweirad-Abstellanlage ist nördlich des ehemaligen Hubschrauberlandeplatzes vorgesehen.
Campus West
Zu den verkehrlichen Auswirkungen des Campus-West wird vom Büro BSV, Aachen, ein Verkehrsgutachten erstellt, das alle Wechselwirkungen mit anderen Projekten im Bereich des Campus beachtet.
Die in diesem Zusammenhang durchgeführte Verkehrsprognose berücksichtigt sowohl die zukünftigen Verkehrsbelastungen, die sich durch die Entwicklung auf dem Campus-Melaten ergeben, als auch die geplanten Veränderungen im Bereich des Uniklinikums. In einer großflächigen Betrachtung werden auch die zu erwartenden Auswirkungen auf Laurensberg und Richterich dargestellt. Das Gutachten ist noch nicht abgeschlossen und wurde der Fachverwaltung bisher lediglich in Auszügen und als Entwurf vorgelegt.
Auswirkungen Campus-Bahn
In den im Juli 2011 vom Büro Spiekermann vorgelegten Wirtschaftlichkeitsberechnungen zur Campusbahn wurde eine Verlagerung von 4980 Fahrten im motorisierten Individualverkehr auf den ÖPNV prognostiziert. Laut Prognose reduziert sich mit der Campusbahn die PKW-Fahrleistung in Aachen um 26570km/Tag.
Dies wird insbesondere im Bereich des Campus zu einer spürbaren Entlastung vom Kfz-Verkehr führen.
Zur Zeit werden die verkehrlichen Auswirkungen der Campusbahn im Rahmen einer standardisierten Bewertung erneut berechnet. Die Ergebnisse werden Ende 2012 vorliegen.
Fazit
Die Verwaltung wird die großflächigen Auswirkungen der Entwicklungen der RWTH-Infrastruktur und des Campus weiter beobachten, und zu gegebener Zeit geeignete Maßnahmen zur Ertüchtigung des Verkehrsnetzes umsetzen. Hierbei ist besonderes Augenmerk auf die bereits heute hochbelasteten Knotenpunkte Kohlscheider Straße/BAB-Auffahrt und Vaalser Straße/Pariser Ring zu richten.
Die bereits beschlossenen verkehrsberuhigenden Maßnahmen im Bereich Hörn werden sukzessive realisiert. Dabei ist darauf zu achten, dass keine negativen Wechselwirkungen mit den baustellenbedingten Umleitungsverkehren entstehen. Auch nach Fertigstellung der Straßeninfrastruktur im Bereich des Campus Melaten wird es durch die Umbaumaßnahmen im Zuge der Veränderungen der Verkehrserschließung des Uniklinikums einen Bedarf an leistungsfähigen Alternativstrecken für den Umleitungsverkehr geben. Daher erscheint es sinnvoll, derzeit weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen für die Halifaxstraße zurückzustellen, obwohl dort eine deutliche Verkehrszunahme gegenüber 2009 zu verzeichnen ist.
Zur Abschätzung der Auswirkungen auf die Umgebung des Campus-West, insbesondere auf Laurensberg und Richterich sollte das Verkehrsgutachten zum Campus West abgewartet werden. Mit einer Vorlage sollte in der ersten Hälfte 2013 zu rechnen sein.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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36,4 kB
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