Kenntnisnahme - E 49/0029/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Rat der Stadt Aachen nimmt die Ausführungen der Verwaltung zum Prozess um die Bewerbung „Maastricht Culturele Hoofdstad van Europa 2018“ zustimmend zur Kenntnis.

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

1.               Der bisherige formale Weg zur Bewerbung um den Titel „Maastricht und Euregio – Kulturhauptstadt 2018“

 

Turnusgemäß haben die Niederlande und Malta im Jahr 2018 das Recht, eine Stadt als Europäische Kulturhauptstadt zu benennen. Maastricht hat sich seit dem Jahr 2007 darauf vorbereitet, den Beschluss zur Bewerbung im Stadtrat zu treffen.

Am 11. Mai 2007 fand in Maastricht die dritte gemeinsame Ratssitzung (2001 in Brüssel im Europaparlament, 2004 in Aachen im Krönungssaal) der Stadträte von Aachen, Hasselt, Heerlen, Lüttich und Maastricht (MAHHL-Städte) statt, auf der der Bürgermeister der Stadt Maastricht die Pläne für die Bewerbung Maastrichts um den Titel Kulturelle Hauptstadt Europas 2018 vorstellte und die anwesenden Städte zur Beteiligung an dieser Bewerbung einlud. Diese Idee fand die Zustimmung der anwesenden Ratsmitglieder der MAHHL-Städte sowie der Euregio Maas-Rhein.

Im Herbst 2008 wurden seitens der Stadt Maastricht Vertreter der Kulturdezernate der Städte Aachen, Hasselt, Heerlen, Lüttich und Sittard-Geleen sowie Vertreter der Provinzen Belgisch- und Niederländisch-Limburg und der Provinz Lüttich zu Vorbereitungsgesprächen eingeladen. An diesen Vorbereitungsgesprächen nahmen für die Stadt Aachen der Kulturdezernent und der Leiter des Kulturbetriebs teil. Durch den Kulturdezernenten wurde die Staatskanzlei NRW, Staatssekretär Grosse-Brockhoff, über die Einladung Aachens zur Mitbewerbung um den Titel Europäische Kulturhauptstadt 2018 informiert. Am 16. Dezember 2008 hat der Rat der Stadt Maastricht den Beschluss zur Bewerbung um den Titel Europäische Kulturhauptstadt 2018 gefasst.

Mit Ratsbeschluss vom 18.02.2009 hat der Rat der Stadt Aachen einstimmig die Beteiligung der Stadt Aachen an der Bewerbung der Stadt Maastricht beschlossen. In der Ratssitzung vom 18.11.2009 hat der Rat der Stadt Aachen einstimmig der Dringlichkeitsentscheidung zur finanziellen Beteiligung an dem INTERREG IV Antrag  zugestimmt, mit dem 1. Organisation und Aufbau einer Prozessstruktur ermöglicht wurden, 2. Marketing und Kommunikation  und 3. sogenannte Pilotaktivitäten auf den Weg gebracht werden konnten. Parallel wurde durch die Stadt Aachen auf die Einladung der Regio Aachen als Partner für die Bewerbung hingewirkt.

Am 18. November 2009 wurde auf der Zeche Zollverein die Absichtserkerklärung zur Zusammenarbeit der Gründungsmitglieder der Bewerbung – Maastricht, Aachen, Hasselt, Heerlen, Lüttich, Sittard-Geleen, die Regio Aachen, die Provinz Limburg (NL), die Provinz Limburg (B), die Provinz Lüttich (B) und die Deutschsprachige Gemeinschaft verhandelt.

Am 25. November 2009 wurde diese Absichtserklärung im Rathaus der Stadt Maastricht ratifiziert. Damit wurde Maastricht offizieller Kandidat für die Bewerbung um den Titel Kulturhauptstadt 2018.

 

Im Jahr 2010 fanden vorbereitende Sitzungen zur Gründung der Stiftung – ndl. Stichting – Maastricht 2018 statt. Die Stiftung Maastricht Kulturhauptstadt 2018 wurde am 22. Februar 2011 gegründet.
Unter diese Stiftung fallen laut Satzung folgende Organe: - Vorstand und Direktion; - Aufsichtsrat
- Büro VIA2018.  Vorsitzender des Aufsichtrates ist Dr. Jürgen Linden. Die Stadt Aachen wird im Aufsichtrat vertreten durch Stadtdirektor und Kulturdezernent Wolfgang Rombey. Vorstandsvorsitzender der Stichting Via 2018 ist Huub Smeets. Künstlerischer Leiter ist Guido Wevers. Mitglied im Künstlerischen Team ist seit Gründung des Teams der Leiter des Veranstaltungsmanagements im Kulturbetrieb der Stadt Aachen Rick Takvorian. Mitglieder in der amtlichen Resonanzgruppe sind seit deren Aufbau der Leiter des Kulturbetriebs der Stadt Aachen Olaf Müller und die kaufmännische Leiterin Irit Tirtey. Im Team der Verbindungspersonen für die Stichting Via2018 arbeitet Frau Susanne Güntner vom Veranstaltungsbereich des Kulturmanagements mit, seitens des Fachbereiches Presse, Öffentlichkeit und Marketing halten Evelin Wölk und Frank Heidemann den Kontakt zur Stichting. Die Koordination und inhaltliche Programm- und Projektleitung wurde vom Kulturbetrieb geleistet.

Nach Gründung der Stichting VIA 2018 im Februar 2011 wurden unter dem Aspekt der Partizipation, der politischen Beschlussfassung und der Öffentlichkeitsarbeit folgende Veranstaltungen durchgeführt:

12.05.2011:              Kulturhauptstadt Europas 2018. Vortrag und Diskussion im Karlspreis-Rahmenprogramm 2011. Informationsstand beim Karlspreis-Open-Air-Fest.

28.09.2011:               Öffentliche Präsentation zu VIA 2018 im Ludwig Forum für Internationale Kunst für die Stadt Aachen und die Regio Aachen durch das Team von VIA 2018.

04.10.2011:               Arbeitsgruppensitzung Stadt Aachen / Regio Aachen zu 2018 mit Künstlerinnen, Künstlern, Vertreter der freien Szene, Wissenschaft, Institutionen (20 Teilnehmer/innen) unter Federführung des Kulturbetriebs.

11.10.2011:               Öffentliche Open-Space-Werkstatt zur Bewerbung VIA 2018 für die Stadt und die StädteRegion Aachen im Ballsaal des Alten Kurhauses.

14.10.2011:               Arbeitsgruppensitzung Stadt Aachen / Regio Aachen zu 2018.

19.10.2011:               Arbeitsgruppensitzung Stadt Aachen / Regio Aachen zu 2018.

01.03.2012:               Betriebsausschuss Kultur: Sachstand zum Stand der Entwicklung der Bewerbung Kulturhauptstadt und die Auswirkungen auf die Stadt Aachen im Betriebsausschuss Kultur.

07.03.2012:                Öffentliche Vorstellung des Bewerbungsbuches 1.0 in Maastricht im Theater aan het Vrijthof.

08.05.2012:               Kulturkonvent der Stadt Aachen und der Regio Aachen e.V. mit einstimmiger Verabschiedung des Bewerbungsbuches Maastricht 2018.

17.05.2012:              Informationsstand zur Bewerbung VIA 2018 beim Karlspreis-Open-Air-Programm.

03.06.2012:              Öffentliches Kulturfrühstück im KuKuk zur Bewerbung VIA 2018 von Stadt Aachen und Regio Aachen mit Bürgerbeteiligung und Talkrunde mit Gästen.

14.06.2012:               Betriebsausschuss Kultur: Sachstand zum Stand der Entwicklung der Bewerbung „Kulturhauptstadt“ und die Auswirkungen auf die Stadt Aachen; hier: Bewerbungsbuch

27.06.2012:               Rat der Stadt Aachen: Einstimmige Zustimmung zum Bewerbungsbuch für die Bewerbung um den Titel „Kulturhauptstadt 2018“

26.10.2012:              Öffentliche Vorstellung der aktuellen Fassung des Bewerbungsbuches in Maastricht vor euregionalem Publikum im Rathaus der Stadt Maastricht.

30.11.2012:              Maastricht & Euregio Maas-Rhein kommen gemeinsam mit Leeuwarden und Eindhoven eine Runde weiter. Utrecht und Den Haag scheiden nach der ersten Jury-Sitzung aus.

 

Zur Information:              Turnusgemäß hat Deutschland (gemeinsam mit Slowenien) im Jahre 2025 die nächste Gelegenheit, eine Kulturhauptstadt vorzuschlagen.

 

 

 

2.              Der weitere formale Weg der Stichting VIA 2018 bis zum Jury-Entscheid im Herbst 2013

 

Die Stichting VIA 2018 wird im Laufe des Dezembers 2012 Fragen zu der im November durchgeführten Bewerbung erhalten. Diese Fragen müssen seitens der Stichting bis zum Frühjahr 2013 beantwortet werden.

 

Schwerpunkte

Für die Zeit bis September 2013 gelten folgende Schwerpunkte:

 

?         Präzisierung der Bewerbung anhand der vertiefenden Fragen sowie Weiterentwicklung der Programmlinien.

?         Besuch der Jury in Maastricht und der Euregio, voraussichtlich Anfang September.

?         Verbesserung der Sichtbarkeit gemeinsam mit den Partnern, damit möglichst viele der 3,9 Millionen Einwohner zu Botschaftern werden und damit die Unterstützung der Kandidatur spürbar wächst.

?         Verwirklichung der Partizipationsprojekte wie Euregionales Fest der Laienkünste, Euregionaler Tag der Stadtviertel/„Stadtteile machen 2018 farbig“.

?         Erste Realisierungsphase eines euregionalen Portals in Zusammenarbeit mit Fremdenverkehrsämtern, eventuell mit Medienpartnern wie Zeitungen und mit der EMR. Prüfung der Möglichkeiten für ein WiFi-Netzwerk.

 

Maastricht & Euregio 2018 will eine Partizipationsbewegung initiieren, bei der die Einwohner und die Mitarbeiter der Partnerstädte, provinzen, unternehmen und einrichtungen Teil eines großen Ganzen sind: 3,9 Millionen Einwohner gleich 3,9 Millionen betroffene Bürgerinnen und Bürger für den Prozess.

Im Zeitraum September bis Dezember erfolgt dann – im Falle, dass Maastricht & Euregio 2018 den Titel erhalten – der Aufbau der Organisation.

 

 

3.               Kommunale Vorbereitung auf das Erreichen des Titels

 

Der bereits begonnene Partizipationsprozess innerhalb der Stadt Aachen für das Projekt der Kulturhauptstadt bietet die große Chance, die Stadt Aachen im euregionalen und europäischen Zusammenhang verstärkt zu positionieren. Dies betrifft mehrere Politikbereiche, die sich auch in den vier Programmlinien der Bewerbung widerspiegeln:

 

1.       Speaking in Tongues – Sprechen in vielen Sprachen

2.       Rembering the Future – Erinnerung an das, was sein wird

3.       Mirroring Europe – Spiegel Europas

4.       Living Europe – Gelebtes Europa

 

 

 

3.1               Kultur

 

Aus den Programmlinien heraus und basierend auf dem Kulturellen Leitprofil der Stadt Aachen werden in einer nächsten Phase der Konkretisierung Projekte entwickelt – sowohl von den öffentlichen Kultureinrichtungen und –institutionen als auch im Feld der sogenannten freien Kulturszene und dies in Kooperation mit euregionalen Partnern -  mit denen die Stadt Aachen einen genuinen Beitrag im endgültigen Programm leisten wird. Exemplarische Projekte, die in diese Richtung weisen, sind u.a. „across the borders“, das mittlerweile in Aachen und Heerlen stattfindende Tanzfestival „schritt_macher“,  die euregionale Ausweitung der „Chorbiennale“ und die Verleihung des Karlspreises sowie insbesondere, mit Blick auf die Generation Maastricht, die Verleihung des Europäischen Karlspreises für die Jugend.

 

3.2               Infrastruktur; Wirtschaft; Wissenschaft

 

Bereits in der aktuellen Bewerbungsschrift vom 26. Oktober 2012 werden im Bereich der Infrastruktur für die Stadt Aachen die strategischen Projekte der Stadt Aachen (Campusbahn, Avantis-Linie, Elektromobilität etc.) erwähnt. Verwaltungsintern und mit Partnern wie dem AVV sollten nun die Möglichkeiten zur Initiierung von infrastrukturellen Projekten bzw. zur Förderung infrastruktureller Projekte im Rahmen der Kulturhauptstadt 2018 geprüft und vorbereitet werden. Beispielhaft sei für Essen und das Ruhrgebiet 2010 auf Projekte wie das Dortmunder U, die Zeche Zollverein, Neubau Museum Folkwang verwiesen. Für Aachen könnte dies exemplarisch die Umnutzung von altindustriellen Bauten sein bzw. die Konzentration von Kultureinrichtungen in bestimmten Quartieren und Gebäuden.

Stellvertretend für Optionen im Bereich der Wirtschaft steht in der aktuellen Bewerbungsschrift die Kreativwirtschaft unter besonderer Berücksichtigung des Gründerzentrums Kulturwirtschaft in Aachen. Die Einbeziehung der Aachener Wissenschaftseinrichtungen – die Federführung liegt bei der Universität Maastricht – sollte gleichwohl stadtintern durch die vorhandenen guten Kontakte und Strukturen weiter entwickelt werden.

 

3.3              Tourismus

 

Der aachen-tourist-service wird in der Phase vor der endgültigen Jury-Entscheidung erstens mit der Stichting VIA 2018 bezüglich der Zusammenarbeit mit den Fremdenverkehrsämtern kooperieren. Zweitens wird nun stadtintern die Koordinierung und Kooperation für den Prozess während der laufenden Bewerbungsphase verstärkt werden.

 

3.4               Presse-, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing

 

In den Jahren 2011 und 2012 hat das Bewerbungsbüro mit den zur Verfügung stehenden beschränkten Mitteln versucht, möglichst viele Menschen zu informieren und Rückhalt bei den Partnern, im kulturellen Feld, in der Wirtschaft und unter den Bürgern zu finden.

 

Dazu gehörten u.a.:

?         öffentliche Werbung (Sichtbarkeit) – allgemeine Werbemaßnahmen in Maastricht mithilfe von Flaggen und Bannern. Werbung bei Großveranstaltungen (Studienprojekten und Publikumsmagneten) innerhalb der Euregio, Werbung mithilfe von Aufschriften auf Bussen.

?         ckhalt (überzeugen)

o        Einsatz von Kommunikationsinstrumenten wie Webseite, soziale Medien (Youtube, Twitter, Facebook), 14-tägigen digitalen Newslettern und Pressemitteilungen, die oft „Mach-mit“-Aufrufe enthalten

o        diverse Zusammenkünfte und Präsentationen vor Politikern, Unternehmern, Kulturschaffenden und Bürgern (Frühschoppen)

o        glichst weite Verbreitung des Bidbook und der Informationsbroschüre.

?         Partizipation (mitmachen) – u.a. „Tout Maastricht“, eine Reihe von Studienprojekten und Sondierungen sowie urbane Arbeitsgruppen.

Nun wird eine intensive Phase der Vermarktung sowie Öffentlichkeits- und Pressearbeit zum Thema Kulturhauptstadt 2018 in Aachen in Abstimmung mit dem Büro VIA 2018 lanciert.

 

Mit Beginn des Jahres 2013 wird der Prozess der Bewerbung, wie oben dargestellt, und unter Beteiligung der entsprechenden Akteure fortgesetzt und konkretisiert. Der Betriebsausschuss Kultur und der Hauptausschuss werden regelmäßig informiert.

 

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