Kenntnisnahme - E 49/0032/WP16

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Betriebsausschuss Kultur und der Betriebsausschuss Theater/VHS nehmen die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

Reduzieren

Erläuterungen

Erläuterungen:

Der Beginn des I. Weltkrieges ist die erste fundamentale Zäsur des beginnenden 20. Jahrhunderts. Dies gilt sowohl für seine europäische und internationale Dimension, als auch für seine regionale und lokale. Aachen diente als Garnison und militärischer Brückenkopf, während die belgischen Grenzgebiete zum Schauplatz von Kriegsverbrechen wurden. Gemeinsam mit der Gewalterfahrung des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Verbrechen ist dies in der belgischen und französischen Erinnerungskultur bis heute präsent.

Der Beginn des I. Weltkriegs ist Gegenstand politischer und kultureller Bildung seitens der Volkshochschule und des Kulturbetriebs der Stadt Aachen.

Federführend hierbei ist die Volkshochschule.

Die Volkshochschule hat bereits im März eine Lehrerfortbildung zum Thema „….Und jetzt sitze ich hier von Grauen geschüttelt“ – 1914 und der Beginn des I. Weltkrieges im Dreiländereck mit zahlreichen Vorträgen und einer Tagesexkursion durchgeführt. Damit wurden Lehrerinnen und Lehrer schon frühzeitig darauf hingewiesen, das Thema im kommenden Schuljahr zu behandeln. Partner von Museen und des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge e. V. konnten hier hilfreiche Tipps für die Projektarbeit geben. Die Veranstaltung war so konzipiert, das die Inhalte bei Bedarf im kommenden Jahr auch anderen Kreisen zugängig gemacht werden können.

Schon seit Jahren hat die Volkshochschule Erfahrungen auf dem Gebiet der praktischen Betreuung von Schülerarbeiten gesammelt, so dass auch hier, mit einem speziellen Fokus auf die Jahre von 1910 bis 1923, Hilfestellungen geleistet werden können. Eine Zusammenarbeit mit Historikern der RWTH Aachen und anderen Hochschulen könnte hier einen doppelten Gewinn bringen.

Die Volkshochschule hat ein umfassendes Know-how, um Studienfahrten zu organisieren und auch inhaltlich zu begleiten. Mögliche Ziele sind die geplanten Ausstellungen des Landschaftsverbandes Rheinland und die Orte in der Region, die im I. Weltkrieg eine bedeutende Rolle gespielt haben.

Diese Fahrten könnten vorab durch Seminare oder Vorträge vorbereitet werden.

Filme zum Thema I. Weltkrieg sollen durch die Volkshochschule in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft „Kommunales Kino“ angeboten werden. Vorstellbar ist eine kompakte Filmreihe, die durch eine spezielle Ausstellung zur Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte des Films ergänzt werden wird.

Seitens des Kulturbetriebs bereitet das Internationale Zeitungsmuseum für Ende 2013 eine Sonderausstellung vor, die den Weg in den I. Weltkrieg bis hin zum Kriegsausbruch und den ersten Kriegsmonaten behandelt. Die Ausstellung nutzt hierfür u.a. die umfangreichen Bestände des Zeitungsarchivs, die es beispielsweise ermöglichen, die Entwicklung Tag für Tag anhand großer europäischer Tageszeitungen aufzuzeigen. Die Ausstellung wird den europäischen Kontext mit einem grenzübergreifenden Blick auf die Region verknüpfen.

Auch im bis dahin eröffneten Centre Charlemagne wird die Bedeutung des I. Weltkrieges für die Grenzregion als Teil der Dauerausstellung thematisiert.

Nicht zuletzt hat das „Geschichtsnetzwerk Euregio Maas-Rhein“ in einem Schreiben an den Oberbürgermeister eine umfassende Liste von Vorschlägen für eine Aufarbeitung des I. Weltkrieges vorgelegt. Erste Gespräche zwischen Vertretern des Geschichtsnetzwerks und dem Oberbürgermeister haben inzwischen stattgefunden und werden in den folgenden Monaten fortgeführt. Die Volkshochschule und der Kulturbetrieb stehen in Kontakt zum Geschichtsnetzwerk.

Die Planungen in den Nachbarländern werden momentan mit Blick auf zentrale Gedenkveranstaltungen und eine Beteiligung Aachens sondiert.

Aus Sicht der Verwaltung greifen die Programme und Planungen der Volkshochschule und des Kulturbetriebs gut ineinander, zudem werden sie laufend abgestimmt. Gemeinsam wird eine grenzübergreifende Perspektive eingenommen, die die belgischen Nachbarn einbezieht und leicht auf die französische Partnerstadt Reims erweitert werden kann. Hierbei setzen die Aktivitäten weniger auf eine zentrale Gedenkveranstaltung, sondern auf eine breit angelegte Erinnerungs- und Vermittlungsarbeit, die bewusst eine grenzübergreifende Perspektive einnimmt und sich an junge Menschen richtet. In Bezug auf eine zentrale Gedenkveranstaltung wird eine Beteiligung der Stadt Aachen an Initiativen aus den Nachbarländern empfohlen.

 

Reduzieren

Anlagen

Loading...