Entscheidungsvorlage - E 49.2/0009/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Betreibsausschuss Kultur nimmt die Ausführung der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis und bittet die Verwaltung, das Gesamtkonzept weiter zu verfolgen. Der BA beauftragt die Verwaltung, den Planungsauftrag für die Gestaltung des Eingangsbereichsbereichs (Kasse, Shop, Kaffeebar, Tordurchfahrt) zu erteilen.

Die Finanzierung soll möglichst aus den Rücklagen des E 49 zur Verfügung gestellt werden.

 

 

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

1)  Ausgangslage

 

Das Ludwig Forum hat von Anfang an mit einem Nutzungskonflikt zwischen Vollrestaurant im Durchgangsbereich des Museums und der fachgerechten Erschließung der oberen Ausstellungsräume zu kämpfen. Zusätzlich erschwerten konservatorische Probleme die Situation, da sich die Essensdämpfe in den Ausstellungsräumen im 1. und 2. OG auf den Objekten niederschlugen.

Auch der offene Eingangsbereich birgt schwerwiegende konservatorische Probleme, die angesichts der großen Wertsteigerungen der Kunstwerke im Eigentum und im Besitz des Ludwig Forums gravierend sind. Es existiert derzeit kein Windfang, der Staub und Pollenflug, sowie das Außenklima vom Binnenklima trennen würde. Schäden sind bei Beibehaltung der jetzigen Situation unvermeidlich.

Der Museumsshop ist derzeit unterentwickelt und kann bisher keine nennenswerte Einnahmequelle für das Haus sein, da der Platz für eine entsprechende Shopgröße fehlt. Voraussetzung ist, dass der Shop von der Museumskasse aus mitbetreut werden kann.

 

2)  Gesamtkonzept

 

Das Ludwig Forum lebt davon, dass es als besonderer Kunst- und Kultur-Ort inmitten des Aachener Nordens wahrgenommen wird. Die Verlagerung der Neuen Galerie und Veränderung zum Ludwig Forum war 1991 vom Gedanken getragen, in Aachen-Nord eine der größten und wichtigsten kulturellen Institutionen der Stadt Aachen zu verankern und damit eine positive Aufmerksamkeit auf das Viertel zu lenken. Aachen-Nord ist ein Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf und wird als Kulturstandort entwickelt. Mit dem Ludwig Forum, der Musikschule, dem Neuern Aachener Kunstverein und dem zukünftigen Kreativdepot befinden sich wichtige kulturelle Institutionen in diesem Viertel. Durch das derzeit laufende Stadtteilerneuerungsprogramm werden weitere kulturelle Impulse gesetzt, u.a. wird der Park des Ludwig Forum umgestaltet und der Bevölkerung als attraktiver Grünraum zur Verfügung gestellt.

 

Das Profil des Ludwig Forum, ein Ort für die Gegenwartskunst seit 1960 zu sein und die aktuellen Künste zu präsentieren, geht einher mit der Idee einer „Oase“ im Aachener Norden, wo sowohl die Anwohner mit dem Ludwig Forum und dem LUFO Park attraktive Angebote bekommen, als auch die gesamte Aachener Bevölkerung, die Bewohner der Städteregion sowie darüber hinaus die Touristen Aachens einen kulturellen Magnet erleben können. Neben Kunstausstellungen, Kunstvermittlung und vielfältigen kulturellen Programmen, sind ein attraktives gastronomisches Angebot und der Shop für das Ludwig Forum entscheidend für die Attraktivität, Außenwahrnehmung und Vermarktung.

 

Ein attraktives Restaurant mit Bistrobereich, ein attraktivere Gestaltung der Tordurchfahrt, ein großzügiger Shop mit einem Eingangsbereich, der Verteilerfunktion hat, sind dafür notwendige Maßnahmen. Die damit verbundene Steigerung der Aufenthaltsqualität im Ludwig Forum wird sich positiv auf die Besuchszahlen und die finanziellen Einnahmen auswirken. Kombinierte Programme wie Kunst-Brunch mit Kinderbetreuung an Sonntagen, neues Cateringkonzept für Veranstaltungen im LUFO, Hochzeit im LUFO Park, „Kunstpause mit Lunch“ sind Teil dieser Planung.

 

Zur erfolgreichen Umsetzung gehören:

- ein optimierter Kassenbereich kombiniert mit italienischer Kaffeebar im bisherigen Restaurant

- ein deutlich vergrößerter Shop im ehemaligen Restaurant, durch den die Besucher beim Eintritt und beim Hinausgehen geleitet werden

- ein Vollrestaurant in der ehemaligen Kantine der Schirmfabrik mit Anbindung an den Park, mit gleichzeitiger Verlagerung der Schreinerei in das Kreativdepot in der Talstraße sowie Einrichtung einer verkleinerten Werkstatt im Anlieferungsbereich des LUFO

- die Aufwertung des Eingangsbereichs/Tordurchfahrt zur Jülicher Straße durch besondere Gestaltung und neue Beleuchtung der Tordurchfahrt, Markierung an der Außenfassade und Markierung des Eingangsbereiches

 

3) Vorablösung Neugestaltung des Eingangsbereichs und Optimierung Kasse/Shop/Kaffeebar

 

Hinsichtlich der Finanzierung der Restaurantverlagerung laufen bisher positive Gespräche zwischen der Verwaltung, einem potentiellen Investor, der die ehemalige Kantine in Erbpacht von der Stadt übernehmen könnte und mit einem renommierten Pächter seiner Wahl, der ebenfalls bereits großes Interesse signalisiert hat, das Restaurant des LUFO zu betrieben.

 

Die Maßnahme muss aus logistischen und finanziellen Gründen in zwei Schritten umgesetzt werden:

Erstes Ziel der Maßnahme ist die  Optimierung der Eingangssituation mit Tordurchfahrt und neuem Eingangsbereich. Dafür sind 300.000 € im Etat des Kulturbetriebs für diesen Zweck vorgesehen. Damit – analog zum Suermondt-Museum – eine funktionale Verbesserung der seit 20 Jahren unbefriedigenden Situation erreicht wird, bevor als zweites Ziel die Verlagerung der Schreinerei und die Umgestaltung des alten Kantinengebäudes zu einem Vollrestaurant vollzogen werden kann.

Hinsichtlich des Betriebs der Kaffeebar strebt der Kulturbetrieb eine Gesamtlösung für seine Einrichtungen an.

 

Es scheint geboten, den Eingangsbereich schnellstmöglich umzusetzen, um für das Funktionieren des Ludwig Forum einen neuen funktionalen Eingang mit entsprechendem Shop und einer Kaffeebar einzurichten. Diese Maßnahme bewirkt, dass möglichst bald und auch während der Umbauten der ehemaligen Kantine und der Verlagerung der Schreinerei ein Mindestangebot an Speisen und Getränken im Ludwig Forum verzehrt werden kann, das ehemalige Restaurant zu Vermietzwecken wieder vermarktet werden kann und ein größerer Shop entsprechende Einnahmen generiert.

Eine Aufteilung der Maßnahmen ist alleine schon aus funktionalen Gründen notwendig und wünschenswert, weil der normale Museumsbetrieb von den Umbaumaßnahmen und der Erweiterung/Neueinrichtung des Restaurants möglichst unbelastet bleiben soll.

Außerdem entspannt die Maßnahme den Umsetzungszeitdruck für die Restaurantplanung bei gleichzeitiger sofortiger Aufwertung der jetzigen Situation. Auch die Umplanung der Schreinerei soll davon unbeeinflusst vonstatten gehen. Als Übergangszeit bis zur Fertigstellung des Kreativdepot ist die Mitnutzung der Schreinerei des FB 26 sowie des Suermondt-Museums, sowie Auftragsvergabe für große Plattenzuschnitte an Dritte vorgesehen.

 

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