Entscheidungsvorlage - FB 61/0986/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Planungsausschuss beschließt, die Realisierung des Vermittlungskonzeptes in Form von sechs „Chronoskopen“. Mit der technischen Ausarbeitung, der Mediengestaltung und der Begleitung der Umsetzung soll die Ausstellungsmacherin Monika Müller-Rieger, München, beauftragt werden.

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

 

Im Frühjahr 2009 erhielt die Stadt Aachen die Gelegenheit im Rahmen des Konjunkturpakets 1 nicht nur in das Weltkulturerbe, den Dom zu Aachen, zu investieren, sondern auch sein Umfeld zu entwickeln und zu verbessern. So wurde die Poststelle des Bistums zur Dominformation umgebaut. Die Freiräume zwischen Rathaus und Dom, besonders die dem Dom zugewandte Seite des Rathauses, die Ritter-Chorus- und die Johannes-Paul-II.-Straße wurden und werden noch  - auf dem Entwurf des Wettbewerbsgewinners baumarchitekten basierend -  neu gestaltet. Neben der baulichen

Erneuerung sollte von Anfang an, so war es ein Wunsch der Denkmalpflege, besonders auch der des Landes und des Zuschussgebers, ein Vermittlungs- bzw. Ausstellungskonzept im öffentlichen Raum entwickelt werden. Ziel war es, dass Passanten mit einem sehr unmittelbaren, spontanen, niederschwelligen Zugang etwas über die Bau- und Ideengeschichte der meist steinernen Zeugen erfahren können. Die Förderzusage des Bundes (Übernahme von Zweidritteln der Kosten) beinhaltete explizit die beiden Elemente, das bauliche und das der Vermittlung dienende.

 

Ein Besuch der Dominformation, der Stationen der Route Charlemagne, besonders zukünftig des Centre Charlemagne vermittelt Wissen in hervorragender Weise. Aber diese Ausstellungsorte setzen – wie sogar das Ausleihen des Aixplorers – eine bewusste Entscheidung des Besuchers voraus. Das  Förderprogramm  Konjunkturpaket 1 bot die Möglichkeit – jenseits der üblichen Tafeln und Schaubilder - ein Modul für den öffentlichen Raum zu entwickeln, auf das man wie zufällig trifft, das neugierig macht.  Die Verwaltung beauftragte die Ausstellungsmacherin Monika Müller-Rieger, München, mit der Konzeption eines solchen Moduls. Begleitet wurde der Entwicklungsprozess von einem Kreis aus Verwaltung (Kulturbetrieb / CentreCharlemagne, Fachbereich Presse und Marketing, Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen – damit Denkmalpflege und Archäologie) und Wissenschaftlern der RWTH (vor allem Geschichte und Medienentwicklung). Vertreter der jeweiligen Inhalte wurden bei der Entwicklung der Filme eingebunden (z.B. Domfilm: Domkapitel).

Das jetzt von diesem Arbeitskreis vorgeschlagene Modul trägt den Namen „Chronoskope“ und ist der letzte noch fehlende Baustein aus dem geförderten Konjunkturpaket I Weltkulturerbe. Die Fördermittel hierfür stehen zur Verfügung.

 

Die Chronoskope -  Inhalt und Form

 

Für die Chronoskope  wurden in diesem gemeinsamen Entwicklungsprozess sechs Standorte gefunden, wo an dem jeweils betreffenden Ort in betitelten Bildfolgen Wissenswertes über die Themen

Der Dom

Das Rathaus

Der Granusturm

Die Pfalz

Das Capitulare de Villis

Die Thermalquellen

erzählt wird. Die Bildfolgen arbeiten mit historischem und zeitgenössischem Bildmaterial, Karten und Collagen, die überblendet und animiert in einer Länge von zwei bis drei Minuten, Essentielles über den jeweiligen Ort vermitteln. Die Bilder sind mit prägnanten Untertiteln versehen, die neben Deutsch auch in den drei in Aachen üblichen touristischen Sprachen Englisch, Französisch und Niederländisch abrufbar sind.

Der Blick in die Schichten der Zeit gab den Namen. In einem diskussionsreichen Entwicklungsprozess erhielten die Chronoskope die Form von rund 2, 40 cm hohen Stelen, deren Ansichtseite auf einem Glasträger einen Plan mit den Standorten zeigt und dessen gefaltete andere Seiten in drei verschiedenen Höhen „Gucklöcher“ erhalten. So können gleichzeitig bis zu drei verschieden große Menschen, auch Kinder und Rollstuhlnutzer, die animierten Bilder sehen und miteinander über das Gesehene sprechen. Die Bilderfolgen enden mit Hinweisen auf die Orte bzw. Gruppierungen, wo bzw. von denen man mehr erfahren kann; immer auf das Centre Charlemagne und je nach Thema z.B. beim Capitulare de Villis auf Gut Melaten und den Freundeskreis Botanischer Garten. Die Stelen enthalten einen robusten „Industriecomputer“, der zentral (beim Fachbereich Presse und Marketing) gesteuert werden soll. Die Bildfolgen werden so angelegt, dass durch die zentrale Steuerung Bilder ausgetauscht werden können, um den aktuellen Forschungsstand wiederzugeben oder beim letzten Bild auf aktuelle Ausstellungen zu verweisen wie z.Bsp in 2014 auf die Ausstellungen des Karlsjahres.

 

Die Chronoskope sollen gut erkennbar sein und sich im Erscheinungsbild an den Form-/Farbkanon der Innenstadt und an das Corporate Design der Stadt Aachen angleichen. Sie sind abgestimmt mit den Standorten der Route Charlemagne und der touristischen Wegweisung, so wie sie aktuell erneuert und in die Beratung eingebracht werden soll. Sie stellen damit eine Ergänzung dieser Angebote dar. Die endgültige Gestaltung befindet sich noch in der Abstimmung und Prüfung - die in der Anlage gezeigten Abbildungen zeigen daher einen Zwischenstand.

 

Zeitplanung und Finanzierung

 

Die Förderbestimmungen des Konjunkturpaketes 1 setzen einen engen zeitlichen Rahmen. Die reguläre Laufzeit endet mit Abschluss des Jahres. Mit Schreiben vom 27.9.2013 hat der Bund dem Antrag der Stadt auf Laufzeitverlängerung um vier Monate entsprochen. Die bauliche Umsetzung der Freiraumgestaltung und damit auch die der Chronoskope muss nun bis zum 30.4.2014 abgeschlossen sein.

Als nächster Schritt für die Chronoskope steht nun die Vergabe der Ausführungsplanung/Technische Realisierung an das Büro Müller-Rieger, Ausstellungen und Medien, München an. Das vorliegende Angebot beläuft sich auf 24.222,66 € brutto.

 

Bereits produziert sind die Filme für zwei Themen: das Capitulare de Villis und den Dom. Der Domfilm wurde vom Bundesbauministerium für die Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum über die Maßnahmen zum Konjunkturprogramm 1, Verbesserung Weltkulturerbe, als Objekt zur Station „Der Dom zu Aachen“ ausgewählt. Die Filme für die Themen Rathaus, Pfalz, Granusturm und Thermalquellen sind noch herzustellen, je Film ist mit Kosten von brutto rund 7.000- 7.500 € zu rechnen. Die genauen Baukosten für die Chronoskope können erst im Rahmen der Ausführungsplanung ermittelt werden, dasselbe gilt für die Unterhaltungskosten. Allen an der Entwicklung Beteiligten ist bewusst, dass diese Objekte gut betreut und gepflegt werden müssen. Die Verwaltung bemüht sich aus dem Kreis der Gruppierungen und Institutionen, die mit den einzelnen Themen verbunden sind, Patenschaften zu gewinnen, die mit einem Beitrag zur Unterhaltung und Pflege einhergehen. Erste Gespräche dazu haben mit positivem Ergebnis stattgefunden.

Für die Realisierung der Chronoskope waren 440.000 € im Förderprogramm veranschlagt und bewilligt  worden. Da diese nicht ausgeschöpft werden, konnten 60.000 € bereits für die bauliche Kennzeichnung des Nordannexbaus durch Basaltplatten im Zuge des Rampenumbaus am „Boxenmünster“ investiert werden. 380.000 €, von denen zwei Drittel gefördert werden, stehen im Haushalt bereit.

Die Gesamtmaßnahme Freiraumgestaltung Pfalzbezirk ist im Haushaltsjahr 2013 unter dem investiven  PSP Element 5- 120102-900-02 200-300-1 mit Mitteln in Höhe von 1.373.123 eingeplant. Beim konsumtiven PSP-Element 4-120102-924-7 sind Mittel von 709.641 Euro eingeplant. Für die Umsetzung der Chronoskope stehen in beiden PSP-Elementen zusammen noch 310.000 Euro zur Verfügung.

 

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Auswirkungen

finanzielle Auswirkungen

 

PSP-Element 5-120102-900-02200-300-1 Freiraumgestaltung Pfalzbezirk

 

investive Auswirkungen

Ansatz

2013

fortgeschriebener Ansatz 2013

Ansatz

2014 ff.

fortgeschriebener Ansatz 2014 ff.

Gesamt-

bedarf (alt)

Gesamt-

bedarf (neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

1.400.286

1.400.286

Auszahlungen

-1.373.123

-1.373.123

0

0

-2.549.700

-2.549.700

Ergebnis

-1.373.123

-1.373.123

0

0

-1.149.414

-1.149.414

+ Verbesserung /                                        -Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben

 

 

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

2013

fortgeschriebener Ansatz 2013

Ansatz

2014 ff.

fortgeschriebener Ansatz 2014 ff.

Folgekosten
(alt)

Folgekosten
(neu)

Ertrag

0

0

0

0

0

0

Personal-/Sachaufwand

-100.000

-100.000

0

0

0

0

Abschreibungen

-609.641

-609.641

0

0

0

0

Ergebnis

-709.641

-709.641

0

0

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0

+ Verbesserung /                                        -Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben

 

 

 

 

 

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Anlagen

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