Empfehlungsvorlage (inaktiv) - FB 61/0406/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis. Sie empfiehlt dem Mobilitätsausschuss auf Grundlage der vorliegenden Planung den Planungsbeschluss für die baulichen Anpassungen des Knotens Adenauerallee/Trierer Straße im Rahmen der Wiederherstellung nach der Tunnelsanierung durch den Landesbetrieb Straßenbau NRW zu fassen.

 

Der Mobilitätsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis. Er fasst auf Grundlage der vorliegenden Planung den Planungsbeschluss für die baulichen Anpassungen des Knotens Adenauerallee/Trierer Straße im Rahmen der Wiederherstellung nach der Tunnelsanierung durch den Landesbetrieb Straßenbau NRW.

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

1. Anlass

Der Landesbetrieb Straßenbau NRW plant in der Adenauerallee in den Jahren 2016 und 2017 umfangreiche Sanierungsarbeiten am Tunnel.

 

Anlass für die Tunnelsanierung sind Betonschäden im Decken- und im Wandbereich des Tunnels. Die Betonschutzschicht ist völlig marode und im Bereich der Fugen sind enorme Betonabplatzungen entdeckt worden. Die darunterliegende Abdichtung ist teilweise zersetzt und hat keinerlei Funktion mehr. Das eindringende Wasser gelangt an den Bauwerksfugen in den Tunnelbereich und führt zu Betonabplatzungen und zu Schäden an den Fliesen im Wandbereich. Hier sind bereits teilweise Fliesen abgebrochen. Die Prüfung vor allem im Fugenbereich hat ergeben, dass die Fliesen unterhöhlt sind und die Verkehrssicherheit durch herabfallende Teile gefährdet ist.

Zu den weiteren Sanierungsarbeiten zählt noch die Entwässerungssituation der Straße, die ebenfalls geändert werden muss. Ferner muss die Tunnelausstattung, bestehend aus der betriebs- und sicherheitstechnischen Ausstattung, völlig erneuert werden. Zu der Ausstattung gehört der Bau eines sogenannten Havariebeckens. Auch das Betriebsgebäude muss saniert werden. Hier gibt es ebenfalls Schwierigkeiten mit eindringendem Wasser.

 

Der Tunnel soll in fünf Bauabschnitten saniert werden, die sich wie folgt gliedern:

1. Vom südlichen Tunnelportal Adenauerallee bis mittig Einmündung Altstraße

2. Von Einmündungsmitte Altstraße bis zur Kreuzung Trierer Straße

3. Kreuzungsbereich Trierer Straße

4. Kreuzung Trierer Straße bis zum nordöstlichen Tunnelportal Madrider Ring

5. Tunnelinnere

 

Bei den ersten vier Bauabschnitten werden jeweils Aufbeton und Abdichtung entfernt und die Tunneldecke von außen instandgesetzt.

Nach Aufbringung einer neuen Abdichtung und des Aufbetons wird der Baubereich verfüllt und die Straße wieder hergerichtet.

Im 5. Bauabschnitt werden Arbeiten im Tunnel ausgeführt. Zunächst werden Kacheln und Mörtel entfernt. Danach wird der freigelegte Beton instandgesetzt, Fehlstellen inklusiver freigelegter Bewehrung nachbehandelt und verschlossen.

 

Für die Baumaßnahmen müssen umfangreiche Umleitungen ausgeschildert werden. Aktuell werden folgende Bauphasen diskutiert:

 

1. Phase:

Der 1. Bauabschnitt umfasst den Bereich Adenauerallee zwischen Lintertstraße und Einmündung Altstraße und erstreckt sich auf einer Länge von 85 Metern. Für die Dauer dieser Bauzeit bleibt der Tunnel befahrbar. Die Adenauerallee wird außerhalb des Tunnelbereichs ab Höhe Linterstraße in Fahrtrichtung Trierer Straße komplett gesperrt. Es werden Umleitungsstrecken über Lintertstr - Schopenhauerstraße und über Eisenbahnweg und Neuenhofstraße - Debyestraße eingerichtet.

 

2. Phase:

Der 2. Bauabschnitt erstreckt sich auf einer Länge von 75 Metern und umfasst den Bereich Altstraße bis Kreuzung Trierer Straße incl. einer Fahrspur der Trierer Straße Für die Dauer der Bauzeit bleibt der Tunnel befahrbar. Es wird eine Umleitung über Linterstraße - Schopenhauer Straße eingerichtet. Die Altstraße bleibt aus Richtung Adenauerallee erreichbar. Das Abbiegen aus Altr. und Lintertstraße in Fahrtrichtung Burtscheid bleibt möglich.

 

3. Phase:

Der 3. Bauabschnitt umfasst 15-20 Meter und betrifft den Kreuzungsbereich Trierer Straße - Madrider Ring - Adenauerallee. Für die Dauer der Bauzeit bleibt der Tunnel befahrbar. Es wird eine Umleitung über Lintertstraße - Schopenhauerstraße eingerichtet. Auf der Trierer Straße bleibt die Zweispurigkeit der Fahrtrichtungen mit verengten Fahrstreifen erhalten. Das Linksabbiegen ist nur aus der Adenauerallee möglich.

 

4. Phase:

Der 4. Bauabschnitt erstreckt sich auf einer Länge von 50 Metern und umfasst den Bereich Trierer Straße bis Tunnelportal Madrider Ring. Für die Dauer der Bauzeit bleibt der Tunnel befahrbar. Der Madrider Ring wird ab Trierer Straße vollgesperrt. Eine großräumige Umleitung mit Vorankündigung über den Eisenbahnweg bzw. Debyestraße - Neuenhofstraße wird ausgeschildert.

 

5. Phase:

Der 5. Bauabschnitt umfasst den Tunnelinnenbereich und erstreckt sich auf einer Länge von 400 Metern. Für die Dauer der Bauzeit wird der Tunnel gesperrt. Es erfolgt eine großräumige Umleitung.

 

Bei der Festlegung der Verkehrsführung werden die Belange der Fußgänger und Radfahrer entsprechend berücksichtigt. Zur Vermeidung weiterer Verkehrseinschränkungen sollen für die Dauer der gesamten Bauzeit auf allen die Baumaßnahme betreffenden Umleitungsstrecken keine weiteren Baumaßnahmen, die die öffentliche Verkehrsfläche beeinträchtigen, zugelassen werden. Notmaßnahmen sind von dieser Regelung selbstverständlich ausgenommen.    

Die Wiederherstellung des Straßenraums kann dazu genutzt werden, die Verkehrsflächenaufteilung von Tunnelbeginn bis zum Tunnelende zu verändern. Die Leistungsfähigkeit des Knotens kann erhöht und die Situation für Radverkehr und Fußgänger verbessert werden.

 

2. Heutige Situation

Der Tunnel Adenauerallee ist ein Teil des Außenringes und der Landesstraße L260. Er verbindet die Adenauerallee mit dem Madrider Ring. Am Knoten Trierer Straße/Adenauerallee  trifft der Außenring auf die Radiale Trierer Straße in die Innenstadt.

 

Die Ergebnisse einer Verkehrszählung aus dem Jahr 2014 zeigen, dass der Knoten mit der heutigen Spuraufteilung an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit stößt. Der Knoten war im Jahr 2013 ein Unfallhäufungspunkt.

Unfälle konzentrierten sich auf Linksabbieger aus der Adenauerallee in die Trierer Straße und den

entgegenkommenden Geradeausfahrern aus dem Madrider Ring. Eine Optimierung der Signalschaltung, die den Unfallhäufungspunkt entschärfen würde, wäre ohne Spurerweiterung nur dann möglich, wenn man Einbußen in der Leistungsfähigkeit in Kauf nehmen würde.

 

Die Breite des öffentlichen Straßenraumes auf der Seite der Adenauerallee beträgt ca. 26 m. Hiervon entfallen ca. 7,60 m auf den mittig liegenden, mit Bäumen versehenen Grünstreifen. Die rechts und links verlaufende Fahrbahn ist jeweils zweispurig befahrbar. In Richtung Monschauer Straße ist die Fahrbahn ca. 7,65 m breit. In Richtung Trierer Straße existieren zwei Fahrspuren mit einer Gesamtbreite von ca. 6,10 m, eine Fahrspur für den Linksabbieger auf die Trierer Straße und eine Fahrspur für Geradeausverkehre und Rechtsabbieger. Daneben gibt es einen Radfahrstreifen mit einer Breite von ca. 1,50 m Der südliche Seitenraum besteht aus einem Gehweg, der zur Einmündung hin sehr schmal wird. Gehwege und Radwege entsprechen in ihren Flächenanforderungen nicht mehr den aktuellen Regelwerken. Der nördliche Gehweg ist ausreichend breit.

 

Im Madrider Ring existiert im öffentlichen Raum eine Querschnittsbreite von ca. 32 m. Auch hier liegt in der Mitte eine Grünfläche mit einer Breite von 11,45 m. In Richtung Trierer Straße gibt es 2 Fahrstreifen.

Die Breite der Linksabbiegerspur beträgt 3,75 m, die der Geradeaus- und Rechtsabbiegspur 3,78 m.

Die vom Knoten wegführende Fahrspur ist ca. 6,1 m breit. Am rechten Fahrbahnrand wird geparkt. Die gemeinsamen Rad-/Gehwege sind auf dieser Seite ausreichend breit genug und bedürfen keiner Anpassung.

 

3. Planung

Durch die notwendige Maßnahme des Landesbetriebes können kostengünstig funktionale Änderungen an der Kreuzung Adenauerallee/ Trierer Straße durchgeführt werden.

Die Planung sieht die Neuaufteilung der Oberfläche über dem Tunnel, der asymmetrisch in der Verkehrsfläche liegt, vor.

In Abstimmung mit den verkehrslenkenden Dienststellen der Stadt Aachen, wird für die Seite Adenauerallee deshalb die Neuaufteilung der Verkehrsfläche mit folgender Querschnittsaufteilung vorgeschlagen:

Radfahrstreifen mit einer Breite von 1,85 m zuzüglich Sicherheitsstreifen von 0,5 m im Bereich der vorhandenen Parkplätze (dieser Radweg kann bis zur Einmündung Lintertstraße weitergeführt werden).

Fahrbahn mit einer Breite von 6,00 m

Mittelinsel

3 Fahrspuren mit einer Breite von jeweils 3 m, getrennt nach Linksabbieger, Geradeaus und               Rechtsabbieger

Radfahrstreifen von 1,85 m

Gehweg mit mindestens 2,50 m

 

Für die Seite Madrider Ring (Hickelweg) schlägt die Verwaltung folgende Aufteilung vor:

3 Fahrspuren mit einer Breite von jeweils 3 m, getrennt nach Linksabbieger, Geradeaus und               Rechtsabbieger

Mittelinsel

Fahrbahn mit einer Breite von 6,20 m

Durch die Einrichtung zusätzlicher Abbiegerspuren kann eine Erhöhung der Verkehrssicherheit und der Leistungsfähigkeit erreicht werden.

Im direkten Knotenpunktbereich sollen die Gehwege soweit möglich verbreitert und vorgezogen werden, um die Querungslängen für Fußgänger zu reduzieren und die Aufstellflächen zu vergrößern.

 

4. Grünbereiche

Derzeit stehen auf den Pflanzflächen über dem Tunnel neben diversen Sträuchern und Kleingehölzen 10 Bäume.

Im Aachener Klimafolgen-Anpassungskonzept sind der Kreuzungsbereich und der angrenzende Stadtraum gekennzeichnet als Bereich mit besonderer Wärme- und Feinstaubbelastung.

Die Sicherung von bestehenden und die Schaffung von neuen Baumstandorten hat in diesen stadtklimatisch belasteten Bereichen hohe Priorität.

Der Kreuzungsbereich hat insbesondere auf der Trierer Straße einen deutlichen Mangel an Grünstrukturen. Aufgrund der hohen Verkehrsfrequenz, der übergeordneten Bedeutung der Straßenräume und der defizitären städtebaulichen Situation sind ökologisch und gestalterisch wirksame Baumstandorte dringend erforderlich.

Daher sollte in dem wieder herzustellenden und als Vegetationsraum zu optimierenden Mittelstreifen Baumpflanzungen vorgesehen werden.

Der Landesbetrieb lehnt jedoch bei der Wiederherstellung der Mittelinseln eine Begrünung mit Großgehölzen (speziell Bäume) auf dem Tunnel generell ab, da er langfristig Schäden an der Konstruktion befürchtet

In einem Gespräch mit dem Landesbetrieb konnte man sich jedoch darauf einigen, dass außerhalb des Tunnelbereiches und in einem Abstand von einem Meter zur Tunnelwand Bäume neu gepflanzt werden können. Hierzu wird zurzeit noch ein Konzept durch den Fachbereich Umwelt erstellt.

 

5. Finanzielle Auswirkungen

Im Bereich des Baufeldes werden die Kosten für alle Änderungen vom Landesbetrieb Straßenbau NRW getragen.

Für die Umsetzung der restlichen Baumaßnahme ist mit einem städtischen in Höhe von ca. 60.000,- € zu rechnen. Diese Mittel müssen für das Haushaltsjahr 2017 eingeplant werden. Die hierfür erforderlichen Mittel werden haushaltsneutral in den Haushalt 2017 eingeplant werden.

 

 

6. Fazit

Die Verwaltung schlägt vor, für den Umbau der Geh- und Radweganlagen und die Neumarkierung der Fahrbahn in der Adenauerallee und im Madrider Ring eine Ausführungsplanung zu erstellen, um die Situation für Fußgänger, Radfahrer und den Individualverkehr zu verbessern. Die ab Herbst 2016 laufenden Sanierungsarbeiten des Landesbetriebes sollen hierzu als Synergieeffekt genutzt werden.

 

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Auswirkungen

finanzielle Auswirkungen*

 

Investive Auswirkungen

Ansatz

2016

Fortgeschriebe­ner Ansatz 2016

Ansatz 2017 ff.

Fortgeschriebe-ner Ansatz 2017 ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

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Auszahlungen

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Ergebnis

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- Verschlechterung

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Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

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konsumtive Auswirkungen

Ansatz

2016

Fortgeschriebe­ner Ansatz 2016

Ansatz 2017 ff.

Fortgeschriebe-ner Ansatz 2017 ff.

Folgekos-ten (alt)

Folgekos-ten (neu)

Ertrag

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Sachaufwand

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Ergebnis

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+ Verbesserung /

- Verschlechterung

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Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

 

 

*Mit dem Planungsbeschluss wird die Verwaltung mit der Erstellung der Ausführungsplanung beauftragt. Zum jetzigen Zeitpunkt fallen keine Kosten an, da die Ausführungsplane durch die Ingenieure des FB 61 erstellt wird. Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen ist für 2017 vorgesehen, die Kosten hierfür werden auf ca. 60.000€ geschätzt. Die erforderlichen Mittel wird die Verwaltung haushaltsneutral in den Haushalt 2017 einplanen.

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Anlagen

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