Kenntnisnahme - FB 02/0047/WP17
Grunddaten
- Betreff:
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Einrichtung eines Feierabendmarktes(Ratsantrag der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Aachen vom 19.03.2015 / Beratungsempfehlung des WLA vom 18.08.2015 / Beschluss des AAWW vom 09.09.2015)
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa
- Verfasst von:
- FB 02
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Geplant
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Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft
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Kenntnisnahme
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27.04.2016
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Erläuterungen
Einrichtung eines Feierabendmarktes
(Ratsantrag der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Aachen vom 19.03.2015 / Beratungsempfehlung des WLA vom 18.08.2015 / Beschluss des AAWW vom 09.09.2015)
Aufgrund des Ratsantrages der FDP-Fraktion vom 19.03.2015 wurde nach entsprechender Beratung im Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft am 09.09.2015 beschlossen, im Hinblick auf Entwicklungsmöglichkeiten zur Attraktivierung des Marktviertels durch eine Aufwertung und ggf. Veränderung des Wochenmarktangebotes eine Expertenanhörung, zu der seitens der Fraktionen jeweils auch ein Experte vorgeschlagen wird, zu organisieren.
Letztendlich wurden seitens der Fraktionen nur zwei Experten genannt: Dr. Christoph Dornbusch, Geschäftsführer ‘meet&eat Wochenmarkt Köln‘ und Dr. Siegbert Panteleit, Inhaber der ‘SPE. Standort- und Projektentwicklung Panteleit‘, der sich mit der Entwicklung neuer Veranstaltungsformate für Wochenmärkte sowie mit Konzepten, Organisation, Finanzierung und Ingangsetzung von Feierabendmärkten beschäftigt. Erstgenannter steht für einen Vortrag in Aachen leider nicht zur Verfügung, Herr Dr. Panteleit wird im Rahmen der Ausschusssitzung über seine Erfahrungen zum Thema Feierabendmarkt berichten. Er startete mit dem Markt in Gelsenkirchen-Buer, wo man ca. 20 Anbieter hochwertiger Lebensmittel für den ‘Markt am Dom‘ gewinnen konnte. Die Händler bieten hier zwischen 16:00 Uhr und 20:00 Uhr neben dem Verkauf der Waren den Kunden Verkostungen und einfache Gerichte an. Zudem wurden Sitzgelegenheiten, Tische und Schirme angeschafft.
Der wöchentliche Feierabendmarkt auf dem Gelsenkirchener Neustadtplatz hingegen wird in Zukunft nicht mehr stattfinden, da es uns auf dem Neustadtplatz nicht gelungen, an den großen Erfolg des Feierabendmarkts auf der Buer‘schen Domplatte anzuknüpfen. Die Analyse nach dem ersten vollständigen Jahr der Durchführung zeigte, dass der Zuspruch sowohl von Seiten der Markthändler als auch der Besucher generell sehr wechselhaft war. Nur einige Tage mit guter Resonanz führten letztlich zu der Feststellung, dass sich die Veranstaltung hier nicht etablieren konnte. Immer weniger Händlerzusagen und der fehlende positive Ausblick auf den Frühling 2016 führten dazu, dass der Feierabendmarkt in der Neustadt eingestellt wurde.
Im Ruhrgebiet und im Münsterland gibt es mittlerweile zahlreiche Märkte, die entweder bis zum frühen Abend stehen bleiben, oder solche, die erst am Nachmittag öffnen. Nach Einschätzung der Deutschen Marktgilde eG (DMG) in NRW sind Nachmittagsmärkte auf jeden Fall mehr geworden (Die DMG organisiert mehr als 200 Wochen- und Nachmittagsmärkte an 125 Standorten bundesweit), zudem könnten Händler mit Nachmittagsmärkten ein jüngeres, berufstätiges Publikum erreichen.
Anders als bei Nachmittagsmärkten, die zumeist das gleiche Sortiment wie Wochenmärkte führen, steht bei den Feierabendmärkten nicht nur der Einkauf im Vordergrund, hier stehen meist mehr Händler mit Imbissbuden und Streetfood, zudem gibt es dort mehr Getränke, ggf. auch Mode und Kunst, oft verbunden mit Musik. Ein gestiegenes Ernährungsbewusstsein für hochwertige Lebensmittel aus der Region wird ebenfalls als Erfolgsfaktor für diese Märkte gewertet - sofern sich ihre Öffnungszeiten mit den persönlichen Arbeitszeiten kombinieren lassen.
Während sich Betreiber dieser Märkte in manchen Städten vor Besuchern kaum retten können, gibt es andernorts große Probleme, die neuen Marktzeiten zu etablieren.
In Gladbeck startete ein Feierabendmarkt im Juli 2015. Hier gab es sowohl lobende Einschätzungen wie Kritik wie “wunderbare Veranstaltung“ als auch Kritik mit Aussagen wie u.a. “kaum Gladbecker Händler“, “eher komprimiertes Stadtfest mit Fressbuden“ oder “schlicht und einfach eine Fressmeile“, Inzwischen hat sich laut Auskunft der Mitorganisatorin Frau Kopatz der Feierabendmarkt in Gladbeck sehr gut etabliert. Entscheidend hierfür sei jedoch eine gute und straffe Organisation.
In Bochum findet bereits seit September 2013 wöchentlich der ‘Moltkemarkt‘ auf dem Springerplatz statt. Hier sind die Händler laut Auskunft des Sprechers der Interessensgemeinschaft Springerplatz zufrieden. Nach eigenen Angaben lockt der Markt an einem schönen Sommertag rund 1000 Besucher an, an einem schwachen Wintertag kommen etwa 150 Kunden zum Markt. Damit die Kunden den Bezug zum Markt nicht verlieren, wird auch im Winter hier keine Pause gemacht. Rund 22 Händler fahren den Moltkemarkt jede Woche an. Hinzu kommen etwa 15 Händler, die zwar regelmäßig, aber nicht wöchentlich auf dem Markt stehen. Anders als in anderen Städten ist der Eventcharakter des Marktes hier nicht so wichtig, die Versorgungsfunktion des Marktes steht im Vordergrund.
Der ‘Freitagsmarkt am Bahnhof‘ in Hamm ist noch kein Jahr alt. Im August 2015 boten 12 Händler zum ersten Mal auch am Nachmittag ihre Waren vor dem Hammer Bahnhof an. Ende März wurde dann schon das Ende dieses Experiments verkündet, da nur sechs Händler Interesse zeigten, auch 2016 wieder teilzunehmen.
In Dorsten sprangen schon kurz nach dem Start im Mai 2015 einige Händler ab, laut Auskunft des dortigen Ordnungsamtes bleiben momentan dort nachmittags nur drei Händler stehen. Hier wurde allerdings, anstatt einen neuen Markt zu etablieren, lediglich eine Verlängerung der Öffnungszeiten für den klassischen Wochenmarkt bis in den Abend hinein vorgenommen.
Auf dem Dortmunder Hansaplatz wird ab April 2016 – zunächst bis September – auch ein Feierabendmarkt starten, der üblicherweise hier stattfindende Markt wird bis 19:00 Uhr verlängert.