Kenntnisnahme - E 49/0027/WP17
Grunddaten
- Betreff:
-
Verkehrliche Erreichbarkeit und Vernetzung der KultureinrichtungenAntrag der Fraktion GRÜNE vom 15.04.2016Kultur einfach erfahrenAntrag der Fraktion GRÜNE vom 30.06.2014
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- E 49 - Kulturbetrieb
- Verfasst von:
- Dr. Jutta Göricke
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Betriebsausschuss Kultur
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Kenntnisnahme
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07.06.2016
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Erläuterungen
Erläuterungen:
A Wie gut sind die städtischen Kultureinrichtungen verkehrlich erreichbar und vernetzt?
B Wo kann ich Informationen zur verkehrlichen Erreichbarkeit abrufen?
C Projekt Velocity: E-Bike-Verleihsystem Aachen im Aufbau
Untersucht wurden folgende Institutionen:
1. Route Charlemagne mit den Stationen:
Centre Charlemagne, Couven Museum, Dom, Rathaus, Grashaus, IZM, Zollmuseum
2. Suermondt-Ludwig-Museum
3. Ludwig Forum für Internationale Kunst
4. Barockfabrik
5. Stadtbibliothek
6. Stadtarchiv
7. Altes Kurhaus
8.Eurogress / Neues Kurhaus
9. Theater
10. VHS
Ad A: Verkehrliche Erreichbarkeit
Bis auf wenige Ausnahmen sind alle untersuchten städtischen Kulturinstitutionen gut bis sehr gut verkehrlich angebunden.
Bahnreisende gelangen von Hauptbahnhof, Bahnhof Rothe Erde und Bahnhof Schanz aus komfortabel und ohne lange Wartezeiten mit dem Bus in die Innenstadt, zum Beispiel zum Elisenbrunnen. (Aseag Fahrplanauskunft, siehe Anlage 1)
Nimmt man den Elisenbrunnen als Ausgangspunkt für weitere Exkursionen, sind alle innerstädtischen Kulturinstitutionen fußläufig zu erreichen. Selbst das Suermondt-Ludwig-Museum (auch vom Hbf fußläufig erreichbar) ist nur 782 Meter vom Elisenbrunnen entfernt. Beim Ludwig Forum sind es 1.900 Meter — auch diese Entfernung wird von erprobten Städtereisenden in der Regel routiniert bewältigt. (Siehe Anlage 2)
Wer nicht gut zu Fuß ist, kann auch innerhalb der City auf den ÖPNV zurückgreifen. Bis auf das Zollmuseum, das von nur einer Buslinie angefahren wird, sind auch hier alle Institutionen gut bis sehr gut zu erreichen. (Siehe Anlage 2)
Für die Museen und das Eurogress hat die Aseag ein Kombiticket im Angebot. (Siehe Anlagen 3, 4, 5)
Für Autofahrer: Alle Institutionen sind ausreichend bis großzügig mit Parkmöglichkeiten ausgestattet. (Siehe Anlage 2) Alle Institutionen in der Fußgängerzone haben Parkmöglichkeiten in zumutbarer Entfernung. Behindertengerechte Parkplätze finden sich im „Behindertengerechten Stadtplan“. (Siehe Anlage 6)
Über die meisten Institutionen wird im „Behindertengerechten Stadtplan“ informiert. (Siehe Anlage 7)
Fazit:
Bis auf das Zollmuseum sind alle städtischen Kulturinstitutionen gut bis sehr gut erreichbar. Ob ein ständiger Shuttle-Service zur Vernetzung z.B. der Museen wirtschaftlich und logistisch sinnvoll ist, darf bezweifelt werden. Ein Shuttle-Service wird in der Regel nur dann als komfortabel erlebt, wenn er ununterbrochen und in rascher Taktung zur Verfügung steht. Ein solches Angebot lässt sich in Relation zu den Nutzerzahlen, die im normalen Museumsbetrieb zu erwarten sind, nicht wirtschaftlich darstellen.
Ein Shuttle-Service mit längeren Wartezeiten ist nicht sinnvoll: In der Innenstadt stehen jederzeit ausreichend Aseag- Busverbindungen in rascher Taktfolge zur Verfügung, so dass man eher diese nutzt oder gleich zu Fuß geht, als auf einen Shuttlebus mit langer Taktung zu warten.
Weiter entfernt liegende Museen wie das Zollmuseum oder das (nicht städtische) Kunsthaus NRW in Kornelimünster würden die Möglichkeiten eines Shuttle-Services konterkarieren, da die Fahrten in Relation zu innerstädtischen Strecken sehr lange dauern und unter Umständen unvorteilhafte Umwege produzieren. Z.B. könnte es dazu kommen, dass ein Nutzer, der nach dem Zollmuseum das Ludwig Forum besuchen möchte, zunächst das langwierige Anfahren unerwünschter Stationen in Kauf nehmen müsste. Diese Unannehmlichkeit bliebe ihm beim Benutzen einer direkten, regulären Buslinie erspart.
Sinnvoll ist der Einsatz eines Shuttle-Services dann, wenn große Besucherströme erwartet werden. Dies ist bei inszenierten Events der Fall, wie zum Beispiel bei der Langen Nacht der Museen, dem Schrittmacher-Tanzfestival oder der very contemporary-Bustour durch die Euregio. Folgerichtig werden diese Ereignisse mit einem Bus-Shuttle bedient.
Ad B Ständig verfügbare Information zur verkehrlichen Erreichbarkeit
Alle Websites der einzelnen Institutionen sowie der Route Charlemagne informieren über die Verkehrsverbindungen bzw. die Erreichbarkeit der Häuser. (Route Charlemagne in vier Sprachen)
Ausnahme: Altes Kurhaus
Verbesserungsvorschlag: Website Altes Kurhaus hinsichtlich Erreichbarkeit überarbeiten
(zuständig: E 49)
Unter aachen.de wird unter dem Stichwort „Clever mobil“ über den Verkehr in Aachen informiert. (Siehe Anlage 9) Dazu gehören Bausteine wie „Bike & Ride“ (siehe Anlage 10), „Park & Ride“ (siehe Anlage 11) sowie das Baustelleninformationssystem (siehe Anlage 12).
Hinweise zu den Aseag-Kombitickets finden sich auf allen Websites der Museen, der Route Charlemagne, des Eurogress‘ und der Aseag. (Siehe Anlagen 4, 5 und 3)
Hinweise zum Stadtplan für Menschen mit Behinderung und ein PDF-Download finden sich auf den meisten Websites. (Siehe Anlage 8) Auf folgenden Websites fehlen sie: Barockfabrik, Altes Kurhaus, Eurogress, Theater, VHS
Verbesserungsvorschlag: Fehlende Einträge im Stadtplan nachtragen (bei den zuständigen Fachkolleginnen und –kollegen von der Leitstelle „Menschen mit Behinderungen“ FB50/120.2 um Prüfung bitten); Websites aktualisieren (auf die betroffenen Websites hat FB 13 keinen Zugriff!)
Fazit:
Informationen zur verkehrlichen Erreichbarkeit sind online jederzeit und in ausreichendem Maße verfügbar. Um auch wenig netzaffine Menschen mit diesen Informationen gezielter zu versorgen und Wege für die Nutzer attraktiver zu machen, empfiehlt FB 13, einige analoge Maßnahmen zu ergreifen:
- Einbeziehung nicht innerstädtischer Kulturinstitutionen in das neue touristische Leitsystem (= direkte Information über Entfernungen und ein deutlich sichtbares Signal im öffentlichen Raum, dass diese Institutionen in das innerstädtische Kulturleben eingebunden sind). Die Erweiterung des neuen touristischen Leitsystems um Routen Richtung Ludwig Forum und Suermondt- Ludwig-Museum ist angedacht (zuständig: FB 61).
- Informationen zu „kulturellen“ Busverbindungen anschaulich darstellen und als Flyer/Postkarten o.ä. auslegen: Wie komme ich einfach und möglichst schnell ins Ludwig Forum und von dort aus ins SLM, Zollmuseum, Stadtarchiv…?
- Aseag bitten, ihre Werbemittel zum Museums-Ticket zu reaktivieren
- Einen Skulpturen-Weg als attraktive Spazierstrecke zum Ludwig Forum inszenieren: Ein analoger Print-Guide (mit Info zu Historie etc.) begleitet den Flaneur vom Hansemannplatz durch den Stadtpark zum Ludwig Forum (mit Outdoor– und Indoor- Skulpturen) und zurück über den alten Evangelischen Friedhof zum Hansemannplatz. (FB 13)
Perspektivisch könnte man über eine Aufwertung des Stadtparks durch moderne Skulpturen nachdenken.
Ad C Projekt Velocity
Velocity, ein Projekt im Aufbau, will ein E-Bike-Verleihsystem in Aachen schaffen. Betrieben wird es von der Velocity Aachen UG (haftungsbeschränkt), einer RWTH-Ausgründung. Die Stadt Aachen hat mit Ratsbeschluss vom 2. Juli 2014 einen einmaligen Gründungszuschuss in Höhe von 305.000 Euro an das Projekt geleistet, der zu einem Drittel aus Mitteln der Förderprojekte eMoVe und CIVITAS DYN@MO finanziert wurde. Im Rahmen von Velocity sollen in der ersten Phase 20 Stationen mit 100
Rädern installiert werden. Bis dato sind zwei Stationen (am Westbahnhof und an der Mies-van-der-Rohe-Straße) im Testbetrieb.
Mehr Info unter: www.velocity-aachen.de
Empfehlung:
FB 13 empfiehlt, den zuständigen Fachausschuss bzw. die zuständigen Fachkolleginnen und –kollegen aus der Verwaltung um Prüfung zu bitten, ob und inwieweit Stationen an städtischen Kulturinstitutionen vorgesehen sind und ob und inwieweit es sinnvoll ist, diese Orte in die Planung und Umsetzung einzubeziehen.
Wünschenswert wäre aus Sicht des FB 13, vorrangig folgende kulturell und touristisch relevanten Standorte mit einer E-Bike- Station zu bestücken:
- Ludwig Forum / Elisabethkirche (neue Nutzung!)
- NAK / Thermen
- Suermondt-Ludwig-Museum / Kaiserplatz
- Altes Kurhaus / Stadtbibliothek / VHS
- Eurogress / Neues Kurhaus / Stadtgarten
Die Häuser der Route Charlemagne, die Barockfabrik und das Theater werden laut Plan der Velocity Aachen UG (siehe Anlage
13) bereits in der ersten Phase durch Stationen in der Annastraße, am Elisenbrunnen und am Super C bedient.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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3,6 MB
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2
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(wie Dokument)
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74,8 kB
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3
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(wie Dokument)
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67,9 kB
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