Kenntnisnahme - E 49/0030/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Betriebsausschuss Kultur nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Programm-Planung der Häuser der Route Charlemagne

siehe Anlage (elektronisch beigefügt im Ratsinfo).

 

Programm-Planung Suermondt-Ludwig-Museum 2017 und Albrecht Dürer 2020

 

Laufende Ausstellungen aus 2016:

-          Niederländische Moderne – Die Sammlung Veendorp

-          Die neupräsentierte Kunst- und Wunderkammer (wächst …)

 

März 2017

 

       Blut und Tränen – Albrecht Bouts und das Antlitz der Passion

 

Pressekonferenz: 7. März 2017, 11.00

Eröffnung am Mittwoch, dem 8. März 2017, 17.00

Laufzeit 9.3 – 11.6.2017

Kuratoren: Dr. Dagmar Preising und Peter van den Brink, Wibke Birth

Ausstellungshalle

 

Das Nationalmuseum für Geschichte und Kunst Luxemburg und das Suermondt-Ludwig-Museum Aachen bereiten gemeinsam eine Ausstellung mit dem Titel Blut und Tränen. Albrecht Bouts und das Antlitz der Passion vor.  Diese wird außergewöhnliche, der Öffentlichkeit und zum Teil auch der Fachwelt bis dato unbekannte Exponate aus der Werkstatt von Albrecht Bouts (um 1452-1549) präsentieren.

Albrecht Bouts nimmt eine besondere Stellung in der Malerei der südlichen Niederlande des 15. und 16. Jahrhunderts ein. Weniger bekannt als sein Vater Dirk Bouts (1415-1475), übernahm Albrecht zwischen 1475 und 1549 dessen bedeutende, auf Darstellungen Christi spezialisierte Werkstatt in Löwen. Sein Leben und Werk wurden erst vor kurzem durch Frau Dr. Valentine Henderiks in einer umfassenden Monographie erstmals wissenschaftlich aufgearbeitet.

Die Ausstellung würdigt die Bedeutung von Albrecht Bouts durch eine Auswahl eigenhändiger und aus seiner Werkstatt stammender Werke, darunter das ihm erst jüngst zugeschriebene, bislang unveröffentlichte Selbstporträt im Brukenthal Museum in Sibiu (Hermannstadt). Leihgaben aus u. a. New York, Kansas City, Berlin, Paris, London, Oldenburg, Dijon und Madrid gestatten, die künstlerische Entwicklung des Meisters besser zu verstehen, dessen Darstellungen Christi innerhalb der Malerei der südlichen Niederlande des 15. und 16. Jahrhunderts zweifellos den wichtigsten Grundstock von Werken dieses Typus bilden.

Die Ausstellung wird abgerundet durch eine Auswahl von Skulpturen, welche ebenfalls die in der Werkstatt von Albrecht Bouts aufgegriffenen Themen wiedergeben, als auch Gemälde von Zeitgenossen, wie Hans Memling, Simon Marmion, Jan Mostaert und Colijn de Coter. Die Ausstellung wird abgerundet von Bill Viola’s berühmtem Farbvideo Study for Emergence aus 2002.

Zur Ausstellung wird ein reich illustrierter Katalog erscheinen mit Essays von Valentine Henderiks und Barbara Baert sowie Katalogeinträgen zu den Exponaten von internationale Fachspezialisten. Die Ausstellung wird bis zum 12. Februar 2017 in Luxemburg und anschließend vom 9. März bis zum 11. Juni 2017 in Aachen zu sehen sein.

 

 

       Die Rückkehr von Balthasar van der Asts Blumenstrauß – ein Coupe de grace

 

Eröffnung am Mittwoch dem 8. März 2017, Laufzeit 9.3 – 18.6.2017

Kurator: Peter van den Brink

Kaminraum

 

Im Frühling 2016 war in der Ausstellungshalle des Suermondt-Ludwig-Museums die besonders erfolgreiche Ausstellung Schöner als die Wirklichkeit. Die Stillleben des Balthasar van der Ast (1593/94-1657) zu sehen. Ein wichtiges Bild fehlte, und zwar das wunderschöne Blumen in einer Wanli-Vase, das 1910 in die Sammlung des Suermondt-Museums gelangte als Teil des Vermächtnisses von Adèle Cockerill, der Schwägerin des untrennbar mit dem Hause verbundenen Stifters Barthold Suermondt. Im Zweiten Weltkrieg wurden die meisten Kunstwerke des Aachener Museums im Schloss Albrechtsburg in Meißen aufbewahrt, wo viele von Trophäenbrigaden der Roten Armee mitgenommen wurden. Nicht aber das wunderschöne Stillleben das, wie ein Dutzend andere Gemälde, von einer Lokalbürgerin mitgenommen wurde und später nach Windsor, Ontario, in Kanada gelangte. Über viele verschiedene Wege gelangte das Gemälde van der Asts 1973 in eine New Yorker Privatsammlung, und die Sammlerin möchte es jetzt an das Suermondt-Ludwig-Museum zurückverkaufen, wofür ein Finderlohn in Höhe von ca. 10% des potentiellen Marktwertes verlangt würde. Fast ist es so weit, und wir werden dieses Werk, das zu den drei bedeutendsten Verlusten unseres Museum gerechnet werden muss, wieder in Aachen sehen können. Gemeinsam mit Balthasar van der Asts Blumen in einer Wanli-Vase wird eine neue Leihgabe aus Privatbesitz vorgestellt, Jacob van Hulsdoncks absolutes Hauptwerk, Stillleben mit Früchtekorb, das mindestens zehn Jahre in Aachen bleiben wird.

 

 

Oktober 2017

 

       Blicke, die bleiben – Fotografische Porträts aus der Sammlung Fricke

 

Pressekonferenz 17. Oktober 2017, 11.00

Eröffnung am 18. Oktober 2017, 19.00

Laufzeit 19.10.17 – 14.1.2018

Kuratorin: Sylvia Böhmer

Ausstellungshalle

 

Die Herbstausstellung 2017 zeigt eine Auswahl von Fotografien aus der Privatsammlung Christiane und Karsten Fricke. Die Sammlung befindet sich als Dauerleihgabe und „promised gift“ des Sammlerehepaars im Suermondt-Ludwig-Museum. Als ein Schwerpunkt der rund 1000 Werke umfassenden Sammlung wurde im Sommer 2013 bereits erfolgreich die Ausstellung „Aufbrüche“ mit Bildern aus Deutschland gezeigt.

Nun folgen als weiterer Schwerpunkt der Sammlung Fotografien, die das Porträt und Menschenbild thematisieren. Vertreten sind Fotografen von den 1920er bis in die 1990er-Jahre. Darunter befinden sich so illustre Namen wie August Sander, Lotte Jacobi, Hugo Ehrfurt, Barbara Klemm und Robert Lebeck.

Aber auch die Porträtierten sind in den meisten Fällen keine Unbekannten:

Künstler wie Käthe Kollwitz und Joseph Beuys, aber auch Albert Einstein und Marcel Reich-Ranicki oder Schauspieler wie Elisabeth Flickenschild, Lotte Lenya und Romy Schneider.

 

Die Ausstellung wird eine Auswahl von ca. 80 fotografischen Meisterwerken umfassen, darunter einige sehr seltene „Vintage prints“

Es erscheint ein Katalog.

 

 

       Corot kommt! 50 Jahre Städtepartnerschaft Aachen – Reims: eine Doppelausstellung

 

Pressekonferenz 31. Oktober 2017, 11.00

Eröffnung am 1. November 2017

Laufzeit: 2.11.2017 – 28.1.2018

Kuratoren: Sylvia Böhmer und Peter van den Brink

Kaminraum

 

Am 28. Januar 1967 wurde in Aachen die offizielle Städtepartnerschaft Aachen-Reims unterzeichnet. In 2017 wird die fünfzigjährige Existenz dieser Jumelage gefeiert mit einer Doppelausstellung im Musée des Beaux-Arts in Reims und dem Suermondt-Ludwig-Museum. Direktorin Catherine Delot hat eine Auswahl von 12-15 Stilllebenbilder aus unserem Haus getroffen, und wir erwarten nicht weniger als 15 Gemälde des Pariser Malers Jean Baptiste Camille Corot (1796-1875), der vor allem berühmt wurde wegen seiner poetischen und atmosphärischen Landschaften aus der Umgebung von Barbizon in die Nähe von Fontainebleau. Zusammen mit Théodore Rousseau, Daubigny, Jongkind und Jean-Francois Millet gehörte Corot zu der so genannten Schule von Barbizon. Diese Malergruppe war tatsächlich die erste, die das plein air malen ausübte und vor allem Corots Werke waren von großer Bedeutung für Impressionisten wie Claude Monet und Camille Pisarro. Das Musée des Beaux-Arts in Reims hat, abgesehen vom Musée d’Orsay in Paris, die größte Sammlung von Corot-Landschaften weltweit und die schönsten darunter werden ab November 2017 in Aachen gezeigt.

 

 

 

 

 

Vorausblick - Oktober 2020

 

       Dürers wunderbare Reise nach Antwerpen und Aachen – ein Rückblick nach 500 Jahren

 

Pressekonferenz noch nicht geplant

Eröffnung am 7. Oktober 2020, 17.00

Laufzeit 8.10.2020 – Januar 2021

Kuratoren: Sarvenaz Ayooghi, Peter van den Brink

Ausstellungshalle und Parterre

 

Vor fast 500 Jahren, am 12. Juli 1520, machte sich Albrecht Dürer mit seiner Gattin Agnes und ihrer Dienstmagd Susanna auf den Weg von Nürnberg nach Antwerpen. Nach 22 Reisetagen mit Kutsche und Schiff erreichten sie am 2. August ihr Ziel. Erst genau ein Jahr später begaben sie sich wieder auf den Heimweg.

Diese Reise hatte zumindest zwei Gründe. Vor allem dürfte es Dürer darum gegangen sein, Karl V. dazu zu bewegen, jenes Privileg zu erneuern, das ihm Kaiser Maximilian I. gewährt hatte und welches dem Künstler eine jährliche Zahlung der Stadt Nürnberg in Höhe von 100 Gulden sicherte. Dieses Privileg war mit dem Tod Maximilians erloschen und konnte nur durch dessen Enkel und designierten Nachfolger Karl V. erneuert werden, allerdings erst nach dessen Krönung - die entsprechende Zeremonie fand am 23. Oktober 1520 in Aachen statt. Dürer hatte seine Bitte im Vorfeld an Karl V. herangetragen und versuchte Fürsprecher unter den Mitgliedern des Hofes zu gewinnen, wie etwa die überaus einflussreiche Margarete von Österreich, Tante des neuen Kaisers. Dürer verbrachte zweieinhalb Wochen in Aachen, vom 7. bis zum 26. Oktober, bevor er dem soeben gekrönten Karl V. nach Köln folgte – und tatsächlich das erhoffte Privileg erhielt. Anschließend begab er sich wieder nach Antwerpen, dem Hauptstützpunkt seiner langen und zweifellos anstrengenden Reise.

Im Jahr 1520 war Antwerpen die wohl weltweit wichtigste Metropole, insbesondere in ökonomischer Hinsicht. Der Hafen florierte ganz außerordentlich und mit über zweihundert Meistern der Malerzunft übertraf die Stadt jede andere in Europa. Zudem fand sich hier der größte Markt für Luxusgüter, zu denen natürlich auch die Kunstwerke zählten. Aus den Tagebuchaufzeichnungen, die Dürer während dieser bemerkenswerten Reise führte, wird deutlich, dass er vornehmlich Kontakte mit Kaufleuten, Bankiers und anderen potentiellen Kunden zu knüpfen suchte. Er schmeichelte ihnen mit Portraits, die er von ihnen zeichnete oder malte, sicher nicht zuletzt in der Hoffnung auf lukrative Aufträge. Abgesehen davon verhielt er sich wohl wie jeder andere Reisende seiner Zeit: er besuchte die ‚touristischen‘ Sehenswürdigkeiten der Region, wie Brüssel, Mechelen, Gent und Brügge, aber auch Bergen op Zoom und Zeeland und hielt die bemerkenswerteren Ereignisse, die er dort machte, schriftlich fest. Den breitesten Raum in seinen Aufzeichnungen nehmen allerdings seien Erlebnisse in Antwerpen ein.

Dürer führte nicht nur Tage- und Skizzenbücher – mit einer enormen Zahl von Kohle-, Silberstift- und Federzeichnungen, seien es Landschaften, Stadtansichten, Portraits oder Tierdarstellungen –, sondern er machte auch eine Reihe von Studien für größere Projekte. So entstanden hier beispielsweise mehrere Skizzen für den heute in Lissabon befindlichen Hl. Hieronymus im Studierzimmer für Rodrigo d’Almada, das wohl am häufigsten kopierte Gemälde Dürers. Neben Portraits von Kunden fertigte er auch solche von Malerkollegen wie Bernard van Orley, Lucas van Leyden, Jan Provost und Joachim Patinir, deren Werke er allerdings mit keinem Wort erwähnt, obschon er zweifellos einige davon gesehen haben muss.

Das Königliche Museum der Schönen Künste in Antwerpen und das Aachener Suermondt-Ludwig-Museum planen nun für 2020-2021 eine Ausstellung, um an diese bemerkenswerte Reise des außergewöhnlichen Künstlers aus Nürnberg zu erinnern. Den Ausgangspunkt für die nacheinander stattfindenden Präsentationen in beiden Häusern bilden die zahlreichen Werke, die Dürer in diesem Jahr schuf. Dabei gilt es zunächst, die aussagekräftigsten und herausragenden jener über einhundert heute noch bekannten Zeichnungen aus der Wiener Albertina, dem Berliner Kupferstich­kabinett, dem Louvre in Paris und dem British Museum in London, aber auch aus zahlreichen anderen Sammlungen (wie z. B. Florenz, Nürnberg, Frankfurt, Hamburg, Mailand, New York, Oxford, Bayonne und Chantilly), zusammenzutragen und in sinnvolle Zusammenhänge zu stellen. Ergänzt werden sollen diese Stücke durch alle erhaltenen Gemälden, die Dürer während dieser Reise oder im Anschluss daran malte, sowie jene Werke, die er mit nach Antwerpen nahm, um sie dort zu verkaufen oder potentiellen und potenten Auftraggebern zu schenken.

Schließlich soll eine Auswahl von Gemälden, Zeichnungen und Druckgraphiken gezeigt werden, die er auf seiner Reise gesehen haben dürfte, sei es, weil sie öffentlich zugänglich waren, wie in Kirchen und Rathäusern, oder weil sie von Künstlern stammen, deren Bekanntschaft er in dieser Zeit machte. Besonderes Augenmerk liegt dabei natürlich auf Werken, die Dürer vielleicht gar unmittelbar inspiriert haben, wie die Sacra Conversazione des Meisters der Lucialegende, die sich heute in Brüssel befindet oder dessen von Gerard David, heutzutage in Rouen. Da Dürers Werke seinerseits großen Einfluss auf andere Künstler, insbesondere in Antwerpen, hatte, ist es wichtig, auch entsprechende Beispiele zu präsentieren, also etwa solche von Joos van Cleve, Dirk Vellert, Jan Provost, Quentin Massys, Joachim Patinir, Bernard van Orley, Nicolaus Hogenberg oder Frans Crabbe.

All diese Werke (insgesamt 200 Exponate) sollen unter Zuhilfenahme der sinnvoll zuzuordnenden Information aus Dürers Tagebuch präsentiert werden, das (abgesehen von einer Originalseite in der British Library) heute leider nur in Form von zwei späteren Kopien – in Bamberg und Nürnberg – erhalten ist.

Zur Vorbereitung von Ausstellung und Katalog wird ein wissenschaftliches Gremium gebildet, aus Mitarbeitern der beiden Museum und anerkannten Spezialisten auf diesem Gebiet, wie etwa Joris van Grieken (Brüssel), Jan van der Stock (Löwen), Christof Metzger (Wien), Michael Roth (Berlin), Giulia Bartrum (London), Arnold Nesselrath (Rom), Thomas Schauerte (Nürnberg), Jürgen Müller (Dresden), Till-Holger Borchert (Brügge) und Dagmar Eichberger (Heidelberg). Aufgabe dieses Beirats ist es, die Konzepte für die Ausstellung sowie für den begleitenden Katalog weiter zu schärfen und die Liste der möglichen Leihgaben zu straffen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass ein Teil der Zeichnungen wohl nur für jeweils eine der beiden Stationen auszuleihen sein wird.

Beginnen wird die Ausstellung in Aachen am 7. Oktober 2020, genau 500 Jahre nachdem Albrecht Dürer in die Stadt Karls des Großen eintraf. Die zweite Station wird dann im Februar 2021 in Antwerpen eröffnet.

 

Programm-Planung Ludwig Forum Aachen 2017

 

LuFo goes Design (ab Januar 2017)

Das MoMA in New York hat sie, das Victoria&Albert Museum in London hat sie – Grund genug, dass auch das Ludwig Forum eine haben sollte: eine Designabteilung! Im Gegensatz zu den großen Kollegen fangen wir zunächst aber erst einmal klein an.

In den beiden vergangenen Jahrzehnten hat es in der bildenden Kunst zumindest formal eine vielfache Hinwendung zum Design gegeben, haben zahlreiche Künstler die Grenze zur angewandten Kunst ausgelotet und hinterfragt – also dem Bereich, der heute als Design bezeichnet wird. Durch künstlerische Positionen wie Tobias Rehberger, Jorge Pardo oder Gabriel Kuri wurde der Kunstbegriff innovativ erweitert. Sie haben mit dazu beigetragen, die überkommenden Grenzen zwischen bildender und angewandter Kunst zu verwischen und aufzulösen. Das Ludwig Forum will sich in Zukunft mit einer Designabteilung dem Bereich der angewandten Kunst öffnen. Das neue Ausstellungsformat findet ab Januar 2017 im zweiten Obergeschoss des Ludwig Forum statt. Kuratiert von den Mitgliedern der Design-Metropole Aachen, werden im dreimonatigen Rhythmus neueste innovative Designerentwürfe aus Aachen und der Region vorgestellt.

 

 

Armin Linke: The Appearance of That Which Cannot be Seen

(März-August 2017; in Kooperation mit dem ZKM Karlsruhe, dem Padiglione d’Arte Contemporanea, Mailand, sowie dem centre de la photographie genève)

Seit mehr als zwanzig Jahren fotografiert der in Berlin ansässige Künstler Armin Linke die Auswirkungen der Globalisierung, die umfassende Wandlung von Infrastrukturen und die Vernetzung der postindustriellen Gesellschaft durch digitale Informations- und Kommunikationstechnologien. In seinen Arbeiten werden die tiefgreifenden ökonomischen, ökologischen und geologischen Veränderungen festgehalten, die unsere hochtechnologisierte Welt durchläuft. Für The Appearance of That Which Cannot be Seen wurden WissenschaftlerInnen und TheoretikerInnen dazu eingeladen, sich mit dem Bildarchiv von Armin Linke auseinanderzusetzen. Im engen Austausch mit dem Künstler wurden dabei verschiedene Auswahlen an Bildern getroffen, die in der Ausstellung in unterschiedlichen Zusammenstellungen präsentiert werden. Mit dem eigens für die Ausstellung geschaffenen Displaysystem wird die  Komposition seiner Bilder und die dadurch erzeugten Narrationen räumlich erfahrbar gemacht.

 

 

Erik Levine – As a Matter of Fact

(Mai-September 2017; in Kooperation mit einem europäischen und US-amerikanischen Museum)

Die Zeiten des Geschlechterkampfes gehören vermeintlich schon lange der Vergangenheit an. Auch die Diskurse um Feminismus scheinen abgeschlossen zu sein. Aber wie lässt sich Männlichkeit fassen in Zeiten der Liberalisierung von Gender-Stereotypen, der Akzeptanz metrosexueller Männlichkeit und der Debatten um Transgender? Erik Levine, 1960 in Los Angeles geboren, geht dieser Frage stringent in seinen Video-Arbeiten nach, die in langen Einstellungen Rituale der Männlichkeit festhalten. Weit entfernt davon, dokumentarisch zu sein, nähern sich Levines Videoarbeiten ihrem Sujet auf zugleich vorsichtige und rückhaltlose Art und Weise. Das Ludwig Forum Aachen zeigt als erste europäische Institution von Mai bis September 2017 eine repräsentative Auswahl der Video-Arbeiten von Erik Levine.

 

 

Computer-Kunst (ab Frühjahr 2017)

Computer sind omnipräsenter Begleiter in unserem Alltag. Kinder und Jugendliche lernen schon vor der Schule, mit ihnen umzugehen. Parallel dazu hat es in den letzten zwanzig Jahren eine erstaunliche Entwicklung im Bereich der computerbasierten Künsten gegeben. Die Ausstellung bietet einen repräsentativen Überblick über künstlerische Computer-Spiele, die vor allem den jungen Museumsbesuchern den Weg in die Kulturinstitution vereinfachen sollen.

 

 

Ralf Witthaus

(Sommer 2017; in Kooperation mit dem NAK und Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen)

Im Laufe des Sommers wird der Land Art-Künstler Ralf Wittthaus einen in verschiedenen öffentlichen Rasenflächen der Stadt Aachen gemähten Parcours aus geometrischen Formen und Ornamenten als eine Art subtil-subversiven Akt mähen und damit die Wahrnehmung dieser Art selbstverständlichen Grüns irritieren. Die „Ausstellung“ versteht sich als Auftakt zu einer losen Reihe von Interventionen im öffentlichen Raum.

 

 

Tania Bruguera Kuba o.k. - New Art from Cuba in Aachen 1990 – 2017

(Juli-November 2017)

Impulsgeberin für das Konzept der Ausstellung ist die kubanische Performance-, Installations- und Videokünstlerin Tania Bruguera. Im historischen Part der Ausstellung geht sie der Frage nach, in wieweit  die aus der Ausstellung Kuba o.k. in der Kunsthalle Düsseldorf 1990 für die Ludwig Sammlung erworbenen Arbeiten weltweite Aufmerksamkeit bekamen und inwieweit diese wichtigen kubanischen Werke der damaligen jungen Künstlergeneration der heimischen Rezeption entzogen wurden. Diesem auf Kuba o.k. bezogenen Part der Ausstellung werden Werke von nicht-kubanischen Künstlern gegenüber gestellt (z.B. Christoph Büchel, Stan Douglas, Gianni Motti, Andy Warhol u.a.), die sich gleichwohl Kuba zum Thema gemacht haben. Gerade vor dem Hintergrund der jüngsten politischen und auch kulturellen Öffnung Kubas bietet die Ausstellung Tania Brugera: Kuba o.k. / New Art from Cuba 1990 – 2017 fast zwanzig Jahre später nicht nur einen Blick zurück auf die Historie der Sammlung, ihrer Ankaufspolitik und auf ein Stück kubanischer Kunstgeschichte, sondern unterzieht sich durch die Gegenüberstellung mit den Kunstwerken der nicht-kubanischen Künstler einer kritischen Überprüfung. Somit wirft die Ausstellung en passant auch Fragen nach dem Verhältnis von Kunst und Politik, Kunst und Ökonomie, Sozialismus und Kapitalismus auf, die auch im Kontext geplanter öffentlicher Gespräche mit internationalen und kubanischen Künstlern behandelt werden.

 

Eduard Steinberg zwischen Moskau und Paris

Die Ausstellung Eduard Steinberg zwischen Moskau und Paris beleuchtet eine besondere Position der Sammlung: Peter und Irene Ludwig, die als eine der ersten russische Kunst der Nachkriegszeit umfassend sammelten. Dabei erwarben sie 1988, im Zuge der kulturpolitischen Öffnung, Werke von Nonkonformisten – darunter auch Arbeiten von Eduard Steinberg.

Eduard Steinberg (1937—2012) führte mit seiner Kunst den Suprematismus kreativ und vielschichtig in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts fort. Als Sohn eines intellektuellen Dissidenten in Russland, wuchs er, nachdem sein Vater aus der Lagerhaft zurück gekehrt war, im Kreise verfemter intellektueller Russen im Dorf Tarusa, außerhalb Moskaus, auf. Aufgrund seiner Herkunft und der politisch nicht erwünschten abstrakten Malerei war er beinahe jeglicher Ausbildungs- und Ausstellungsmöglichkeit beraubt und blieb in Osteuropa ein Geheimtipp. Dies änderte sich im Zuge des Mauerfalls. Seit den 1990er Jahren lebte Steinberg, der in der Literatur gerne als ‚Nonkonformist‘ bezeichnet wird, abwechselnd in Paris und in Tarusa.

Die Werke von Eduard Steinberg aus der Sammlung Ludwig werden in der Ausstellung ergänzt durch eine Auswahl der rund 90 Arbeiten, die das Museum Wiesbaden 2013 als Vermächtnis der Witwe des Künstlers, Galina Manewitsch, erhielt.

 

 

Sammlung: Highlights und russische Grafik

Die Ausstellung Sammlung: Highlights und russische Grafik zeigt eine Auswahl aus dem Bestand russischer Grafik der Sammlung. Im Zuge von drei Ankaufswellen war sie auf weit mehr als sechshundert Blätter angewachsen. Die meisten Blätter dieses umfangreichen Sammlungsblockes stammen aus dem Zeitraum Mitte der 60er bis Mitte der 80er Jahre. Nunmehr werden sie erstmalig gezeigt. Ein großer Teil des Konvolutes wurde vom russischen Verband bildender Künstler zusammengestellt. Es zeichnet sich durch die Vielfalt der Techniken und eine umfassende geographische Übersicht aus, in der auch etliche Arbeiten von Künstlern aus den ehemaligen Sowjetrepubliken wie Litauen, Estland und Ukraine erfasst wurden. Ein besonderer Stellenwert wurde in Russland der Illustrationsgrafik eingeräumt. Zugleich bot die graphische Sektion insgesamt einen existentiell wichtigen Raum für weniger konforme Künstler. Besonders bemerkenswert sind in diesem Zusammenhang Werke von Protagonisten der so genannten „Zweiten Avantgarde“, zu denen letztlich auch die Guachen von Eduard Steinberg zählen.

 

 

Political Art and Activism in Russia since 1989 (AT)

Mit der Ausstellung Political Art and Activism in Russia since 1989 (AT) wird anhand von ausgewählten Werken politisch und sozial engagierte Kunst aus Russland der Perestroijka und Post-Perestroijka-Generation gezeigt.  Die Ausstellung verfolgt insbesondere zwei Aspekte aktueller russischer Kunst nach 2000, die nicht unabhängig voneinander zu betrachten sind: Einerseits sind eine zunehmende Politisierung und andererseits ein wieder auflebender Aktionismus in der Kunst zu beobachten, der an künstlerische Aktionen der 1990er Jahre erinnert. Die Bandbreite der künstlerischen Positionen, die präsentiert wird und mit der sich die Ausstellung auseinandersetzt, reicht von kritischen Gesellschaftsanalysen über politische Aktionen bis hin zu neuen gesellschaftspolitischen Utopien. Neben inzwischen in Europa bekannten Künstlergruppen wie Tscho delat oder Voina werden in der Ausstellung zahlreiche Positionen vertreten sein, die außerhalb von und zumeist auch in Russland wenig bekannt sind, wie z.B. Anatoly Osmolovsky, Valery Chtak, Olga Jitlina, Olia Kroytor und Sergey Ogartsov. Ziel der Ausstellung ist es, anlässlich der jüngsten geopolitischen Entwicklung die Tendenzen politisch und sozial engagierter Kunst in Russland seit 1989 im Zusammenhang der realpolitischen und gesellschaftlichen Kontexte dem deutschen und europäischen Publikum vor- und zur Diskussion zu stellen.

 

Außerdem sind 2017 neben einer Sammlungspräsentation die Ausstellungen zum Kunstpreis Aachen 2016, zum Kinderkunstpreis 2017 und zur Sammlung Videokunst geplant.

 

 

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Anlagen

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