Kenntnisnahme - E 49/0031/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Betriebsausschuss Kultur nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Im Jahr 2020 jährt sich zum 500. Mal die Krönung Karls V. in Aachen – vielleicht nicht die prunkvollste und politisch bedeutsamste aller Krönungen, aber diejenige, über die wir angesichts des erhaltenen Quellenspektrums mit Abstand am meisten wissen. Dazu hat nicht zuletzt auch Albrecht Dürer beigetragen, der nach Aachen kam, um sich vom neuen König seine Leibrente bestätigen zu lassen
– und ganz nebenbei die ersten, sehr genauen Aachener Stadtansichten gezeichnet hat.

Die Museen der Stadt Aachen haben sich bereits im vergangenen Sommer darauf verständigt, dieses Ereignis für ein gemeinsames kultur- und kunstgeschichtliches Projekt zu nutzen. Der Kontakt zum Rathausverein als Veranstalter des Krönungsmahls im Hinblick auf eine Einbeziehung der Veranstaltung in das Rahmenprogramm der Ausstellungen besteht bereits.

Das Suermondt-Ludwig-Museum wird sich der niederländischen Reise Dürers annehmen, in deren Zusammenhang der Aufenthalt in Aachen zu sehen ist und die Dürer auch in künstlerischer Hinsicht tief beeinflusst hat. Das Ludwig Forum für Internationale Kunst greift den Aspekt des reisenden Künstlers auf und konzipiert eine Ausstellung mit dem Arbeitstitel "Künstlerreisen. Lebenswege zwischen Euphorie und Scheitern". Das Centre Charlemagne wiederum wird die Aachener Krönung selbst in den Blickpunkt rücken und vor allem Karls Weg nach Aachen, mithin seine frühen Jahre in Flandern (und damit in jenem Kulturraum, den auch Dürer bereiste) thematisieren, was freilich die Gewährung hochrangiger Leihgaben durch das Domkapitel Aachen voraussetzt (v.a. Krönungsmantel Karls V.). Im Fokus steht eine letztlich noch spätmittelalterliche Welt in ihrer letzten Blüte, die unmittelbar darauf mit den Auswirkungen der Reformation (Stichworte: Ende der Glaubenseinheit und erste Medienrevolution) und der europäischen Expansion (Stichwort: Globalisierung) ins Wanken gerät und von Karl V. nicht mehr stabilisiert werden kann. Das Konzept der im Kaisertum realisierten Universalmonarchie scheitert mit Karl V.

Die Projekte sind für die Wechselausstellungsräumlichkeiten in den einzelnen Häusern geplant; eine Fokussierung ist daher unerlässlich, gerade für das kulturhistorische Projekt im Centre Charlemagne (215 qm Wechselausstellungsbereich).

Für ein Gelingen des Verbundprojekts ist allerdings unerlässlich, und bereits in Arbeit,

  • dass die Museumsleitungen noch in diesem Jahr gemeinsam die Konzepte verfeinern.
  • dass frühzeitig das Marketing in die Vorbereitungen einbezogen und der Marketingetat angemessen ausgestattet wird.
  • dass die Mitteleinwerbung gebündelt, am besten im Kulturbetrieb zentralisiert wird. Die Kosten der Projekte wären angesichts des Anspruchs wie der zu erwartenden Exponate aus den Regelhaushalten der Häuser nicht zu stemmen.
  • dass für eine personelle Kontinuität im Hinblick auf die kuratorische Tätigkeit in den Jahren 2018-2020 gesorgt wird.

 

Hinweis: Die geplante Dürer-Ausstellung ist bereits im Internet präsent; siehe:

http://theartnewspaper.com/news/news/d-rer-s-creative-year-in-the-low-countries-inspires-exhibition/

https://www.codart.nl/museums/museums-in-antwerp-and-aachen-plan-major-exhibition-on-albrecht-d-rer-in-2020-21/

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Anlagen

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