Kenntnisnahme - E 49.5/0069/WP17-1
Grunddaten
- Betreff:
-
Gemeinsame Ausstellungsprojekte der städtischen MuseenAntrag der Fraktion Grüne vom 15.01.2015Antrag der Fraktion GRÜNE vom 30.06.2016
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- Kulturservice
- Verfasst von:
- Olaf Müller
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Betriebsausschuss Kultur
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Kenntnisnahme
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26.01.2017
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Erläuterungen
Erläuterungen:
In der Sitzung des Betriebsausschusses Kultur vom 15. November 2016 wurde in den schriftlichen Erläuterungen der Tagesordnungsantrag der Fraktion Die GRÜNEN vom 30. Juni 2016 beantwortet. Die Unterlagen stehen den Mitgliedern des Betriebsausschusses Kultur zur Verfügung. Dem Antrag auf Vertagung zwecks gemeinsamer Behandlung mit dem Ratsantrag der Fraktion Die GRÜNEN vom 15. Januar 2015 „Gemeinsame Ausstellungsprojekte der städtischen Museen“ wurde stattgegeben. In Ergänzung zum dem o.e. Antrag führt die Verwaltung in Bezug auf den Antrag vom 15. Januar 2015 wie folgt aus:
Die Verwaltung begrüßt die Intention des Antrags, dazu beizutragen, dass
„größere und attraktivere Projekte durchgeführt werden, die auch mehr Aufmerksamkeit finden, die Bekanntheit der beteiligten Häuser und das Interesse an ihnen stärken und nicht zuletzt auch dafür sorgen, dass Aachen mit seinen Kulturinstitutionen weiterhin gut wahrgenommen wird.“
Die Verwaltung teilt auch die Auffassung, dass bestimmte Zielgruppen von Besucherinnen und Besuchern durch die Aufwertung der Altstadt und die Ausweitung der touristischen Destinationen in ihrem Zeitbudget so gebunden werden, dass ein Spontanbesuch des Ludwig Forums und des Suermondt-Ludwig-Museums kaum umgesetzt werden kann.
Die Zahl der Destinationen im Altstadtkern setzt sich wie folgt zusammen:
- Dom
- Rathaus
- Domschatzkammer
- Centre Charlemagne mit Dauer- und Wechselausstellung
- Couven-Museum
- Internationales Zeitungsmuseum
- Dominformation
- Grashaus mit Europe Direct und Europäischem Klassenzimmer
- Archäologische Vitrine am Elisenbrunnen
- Chronoskope und aufgewerteter Pfalzbereich
Die unterstrichenen Destinationen waren so vor zehn Jahren noch gar nicht oder nur in einem bescheidenen Zustand (IZM) vorhanden bzw. nicht zugänglich (Grashaus).
Die Entwicklung hinsichtlich der Destinationen wurde durch den Kulturbetrieb antizipiert und mündete in die Aktivitäten des Jahres 2011 mit dem Projekt „Parallelwelten. ‚Leonardo des Norden - Joos van Cleve‘ im Suermondt-Ludwig-Museum und ‚Hyper Real. Kunst und Amerika um 1970‘ im Ludwig Forum“ im Zeitraum vom 13. März 2011 bis zum 26. Juni 2011. Fortgesetzt wurde die Zusammenarbeit im Karlsjahr 2014 mit zentralen und dezentralen Veranstaltungen sowohl im Rathaus, im Centre Charlemagne, der Domschatzkammer und im Ludwig Forum. Zwecks Kosten- und Ressourceneinsparung wurde im Suermondt-Ludwig-Museum im Jahr 2014, im Einvernehmen mit den politisch Verantwortlichen, kein größeres Projekt realisiert.
Aus diesen Ausführungen wie auch aus den Erläuterungen zum Tagesordnungsantrag der Fraktion Die GRÜNEN vom 30. Juni 2016 geht hervor, dass es keiner Aufforderung über den Rat und den Kulturbetrieb bedarf, um die Leitungen von Suermondt-Ludwig-Museum und Ludwig Forum zu einer noch intensiveren Zusammenarbeit anzumahnen. Die Zusatzaufforderung „Auch andere ‚Häuser‘ und Institutionen in Aachen und der Region können und sollen einbezogen und als Partner gewonnen werden.“ erweist sich mit Blick auf die Veranstaltungsprogramme und die vorhandenen Möglichkeiten bereits als gegeben.
Exemplarisch seien für Ludwig Forum und Suermondt-Ludwig-Museum genannt:
-„Very Contemporary“, ein lobenswerten Projekt der Region Aachen für die Museen mit zeitgenössischer Kunst in der Euregio Maas-Rhein
- Einbeziehung vom Glaspalais, Heerlen, in die Zusammenarbeit beim Projekt „Mies van der Rohe“
-Zusammenarbeit der Museen mit den Hochschulen, mit Medienpartnern (z.B. Zeitungsverlag Aachen bei Diskussionsveranstaltungen im Ludwig Forum)
-Einbeziehung der Museen in die Aachener Kunstroute
-Einbeziehung der Museen in die Rahmenprogramme zur Karlspreisverleihung
-Einbeziehung der Museen in den städteregionalen Freizeit-Tag
Das Anliegen des Antragstellers, „gemeinsam Ausstellungen und andere Kunstevents zu planen und
auch durchzuführen“, sollte berücksichtigen, dass die Häuser grundsätzlich andere Schwerpunkte haben und eine Vermarktung, wie im Jahre 2011, on top zusätzliche finanzielle Mittel erfordert.
Wenn unter „Kunstevents“ Veranstaltungen wie das Kimiko-Festival, die Comiciade, das DADA-Festival, DASDA-Theater und across the borders im Ludwig Forum verstanden werden, dann könnte auch dieser Punkt als bearbeitet angesehen werden. Im Suermondt-Ludwig-Museum wurden beispielsweise mit dem „Tulpenfest“ und der fortlaufenden Reihe „Film mit Gabel“ und den Inszenierungen des Theater K. ebenfalls „Kunstevents“ und Veranstaltungen mit Partnern durchgeführt.
Die Veranstaltungen für Menschen mit Sehbehinderung, die mit großer Sorgfalt im Couven-Museum angeboten und durchgeführt werden, entsprechen nicht dem Etikett „Kunstevent“, zeigen allerdings das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das Haus auch für diese Zielgruppe zu öffnen.
Die Besucherzahlen der Museen von 2014 können nicht als Maßstab für Besucherzahlen der normalen Jahre genommen werden. Einvernehmlich wurde seitens der Politik die Fokussierung auf das Karlsjahr gewünscht und begrüßt. Dass daraus eine Delle in den Besucherzahlen für die Museen resultieren würde, war kein Geheimnis. Die Akzentuierungen beim Suermondt-Ludwig-Museum (Kunst- und Wunderkammer) und beim Ludwig Forum (stärkere Nutzung der Mulde, Ausweitung der Kooperationsveranstaltungen) zeigen, dass der Kulturbetrieb gemeinsam mit den Häusern die o.a. Herausforderungen mit Unterstützung des Betriebsausschusses Kultur angeht.
Unter dem Dach des Kulturbetriebs arbeiten die Museen mit ihren engagierten Leitungsteams gemeinsam mit dem Fachbereich Presse und Marketing strukturiert und kontinuierlich an der Positionierung und Vermarktung der Häuser sowohl nach innen, also in die Stadt und StädteRegion hinein, als auch nach außen unter dem Gesichtspunkt Image-Stärkung der Kulturstadt Aachen. Die Entwicklung der Besucherzahlen, die Berichterstattung in den Medien, die wissenschaftlichen Verweise auf die Leistungen der Häuser müssen dabei in Gänze betrachtet werden. Die bereits in den Erläuterungen für die Sitzung des Betriebsausschusses Kultur vom 15. November 2016 dargestellten Kooperationsprojekte zeigen einmal mehr, dass sowohl en gros und en détail die Zusammenarbeit zwischen den Leitungen der Häuser im Rahmen der inhaltlichen, personellen und organisatorischen Möglichkeiten erfolgt.
Planung des Ludwig Forum in Bezug auf Kooperationen für die Jahre 2017/2018/2019
Für die Ausstellung Armin Linke. The Appearance of That Which Cannot Be Seen (24.03.-18.06.2017) wird angestrebt, mehrere Wissenschaftler der RWTH für Vorträge zu globalisierungsrelevanten Themen wie etwa Digitalisierung, Migration, Klimawandel etc. einzuladen.
Vorbehaltlich der noch nicht geklärten Finanzierbarkeit eines Rasen-Projektes im öffentlichen Raum mit dem Künstler Ralf Witthaus ist eine Kooperation von Kunsthaus NRW Kornelimünster, Neuer Aachener Kunstverein und Ludwig Forum für den Sommer 2017 geplant. Hierbei sollen ausgewählte Rasenflächen zwischen dem Innenstadtbereich und Kornelimünster durch den Künstler durch kurzes Abmähen bestimmter Flächen ornamental gestaltet werden. Neben dem künstlerischen Konzept würde somit weithin sichtbar die Kooperation der drei Institutionen deutlich werden.
Im Herbst 2017 realisiert das Ludwig Forum in Kooperation mit dem Visual Computing Institute, RWTH Aachen University, Prof. Dr. Leif Kobbelt, einen Ausstellungs-Workshop über vier Tage zum Thema Kunst und Geometrie.
Im Rahmen der neu geschaffenen Abteilung LuForm mit Desing-Objekten (in Kooperation mit und kuratiert von der Designmetropole Aachen) wird es angestrebt, mit zahlreichen Designs-Hochschulen oder Hochschulen für Gestaltung zusammenzuarbeiten, um ein möglichst großes Spektrum an aktueller angewandter Kunst im Ludwig Forum zeigen zu können.
Für die Ausstellung Flashes of the Future: Die „68er“ oder die Macht der Ohnmächtigen
Ein revolutionärer Prozess im Rückspiegel der Gegenwart in 2018 bestehen bereits fest zugesagte Kooperationen mit dem Centre Charlemagne, dem Internationalen Zeitungsmuseum und der RWTH (Hochschularchiv, Prof. Dr. Christine Roll). Die Ausstellung wird gemeinsam mit dem Ludwig Museum in Budapest realisiert.
Für das Jahr 2019 ist im Ludwig Forum eine Ausstellung zum Themenbereich Schein und Illusion geplant (in Kooperation mit der Kunsthalle München). Auch hierzu sind Kooperationen mit Museen der Stadt sowie der RWTH geplant.
Planung für 2020
Konkret planen Suermondt-Ludwig-Museum und Ludwig Forum für das Jahr 2020 ein vergleichbares Projekt wie 2011. Im Rahmen des Dürer-Projektes wird das Ludwig Forum einen Kooperationsbeitrag mit dem Arbeitstitel "Künstlerreisen. Lebenswege zwischen Euphorie und Scheitern" leisten.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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