Kenntnisnahme - E 49.5/0101/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Betriebsausschuss Kultur nimmt die Ausführungen der Verwaltung zum Sachstand Unterhaltung der Sammlung Route Charlemagne zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Verwendung der zusätzlichen Haushaltsmittel

„Unterhalt der Route Charlemagne“

 

Ausgangslage

 

Für das Haushaltsjahr 2017 wurde der Route Charlemagne erstmals eine Aufstockung der Mittel für den Unterhalt der Dauerausstellungen und die Aufrechterhaltung der Arbeitsfähigkeit bewilligt. In dieses Feld fallen derzeit aus Sicht der Leitung der Route Charlemagne Aufwendungen in einer geschätzten Gesamthöhe von rund 250.000,- Euro, ohne sammlungserweiternde Ankäufe oder Restaurierungsmaßnahmen an Depotstücken erfasst zu haben.

Aus diesem Gesamtfeld wurden Posten im Umfang von rund 150.000,- Euro als umzusetzen in diesem Jahr ausgewählt (Priorität 1). Dahinter verbergen sich solche Maßnahmen, die

  • dem Unterhalt der Medientechnik vor allem der älteren Stationen der Route Charlemagne dienen,
  • Provisorien der Entstehungszeit ersetzen (v.a. Centre, Grashaus),
  • Begonnenes fertigstellen und für die Öffentlichkeit nutzbar machen oder
  • die Arbeitsfähigkeit der Route im Werkstattbereich erhalten.

Die Maßnahmen im Einzelnen sind in einem beiliegenden Excel-Dokument aufgelistet und priorisiert. Bereits abschließend umgesetzte Maßnahmen sind zudem mit den realen Kosten versehen, dies in Bezug auf die Frage, wie verlässlich die Kostenschätzungen der noch nicht angegangenen bzw. noch nicht finalisierten Maßnahmen sein können.

 

Kommentierung der Maßnahmen im Einzelnen:

 

Z. 1-2

Eine effiziente, aufsichtsarme Trennung zwischen dem Museumsbereich und dem Foyerbereich des Centre Charlemagne ist derzeit nicht möglich. Ein dafür seitens der Architekten vorgesehenes System ist alltagsuntauglich. Um die Publikumsführung bei Veranstaltungen zu erleichtern und die Sicherheit des Museums zu erhöhen, sollen PSP angeschafft werden (Absperrpfosten mit roten Gurten).

 

Z. 3-5

Ersatz von Provisorien des „Karlsjahrs“

 

Z. 7

Innerhalb eines Rahmenvertrages mit der Kölner LUP AG, der in den Gründerjahren der Route Charlemagne geschlossen worden ist, werden seit einigen Jahren sukzessive papierene Dokumente (v.a. Grafiken und Pläne) faksimiliert, um den Originalen "Ruhepausen" im Depot zu ermöglichen, ohne Lücken in der Dauerausstellung aufzureißen. Das Programm soll im Sinne eines nachhaltig verantwortlichen Umgangs mit den Exponaten in diesem und den nächsten Jahren fortgeführt werden, bis der komplette Grafikbestand der Dauerausstellung auch im Faksimile vorliegt.

 

Z. 8-9 und 12

Die Dauerausstellung im Centre Charlemagne ist bis zur Gegenwart geführt. An dieser Stelle treten besonders schnell Effekte einer Überalterung der Dauerausstellung ein. Dies wird durch Ausbau der Angebote in den bestehenden Techniken und Ausstellungsmöbeln eingefangen. Zugleich konnte das stadthistorische Wissen in den letzten Jahren insbesondere durch die Tätigkeit der Stadtarchäologie erweitert werden. Spitzenfunde aus archäologischer Forschung können nur dann in Aachen gehalten werden, wenn sie öffentlich ausgestellt werden. Im Jahr 2016 konnte die Dauerausstellung des Centre mit dem herausragenden „Trajansstein“ erweitert werden, 2017 soll dies mit den Funden aus dem Beneficiarier-Bezirk am Büchel geschehen.

 

Z. 10-11

Die Dauerausstellung im Centre Charlemagne ist in Teilen noch nicht zu Ende eingerichtet. Hierzu fehlen noch Objektbeschriftungen und Teile der Vitrineneinrichtung, die angesichts des Haushalts im Jahr 2016 nicht beschafft werden konnten, nun aber dringend zur Schließung der Lücken angegangen werden sollen.

 

Z. 13 und 60

Bei der Konzeptionierung der Route Charlemagne wurde ein modernes Audioguide-System auf Smartphonebasis durch einen Lehrstuhl der RWTH Aachen entwickelt. Dieses System erwies sich im Dauerbetrieb als ausgesprochen wartungs- und personalintensiv, seine Nutzbarkeit im Hinblick auf einen Einsatz in der Gesamtroute als nicht finanzierbar, eine Nutzung im Außenraum als letztlich unmöglich. Da das Ursprungssystem im Rathaus nicht mehr, im Centre Charlemagne nur noch auf ca. 50 Geräten im Einsatz ist, soll der Content unter Zusammenarbeit mit dem Rathausverein (Rathaus-App) in eine Handy-App umgewandelt werden. Die Anschaffung teurer Eigengeräte (200 Stück, alle 3-4 Jahre, EP >400 €) kann damit ebenfalls entfallen.

Die momentan verwendeten Inhalte des Aixplorers stimmen im Rathaus nicht mehr mit den gezeigten Exponaten überein (Umhängen von Bildern in der Werkmeisterküche, neue Präsentation der Reichkleinodien etc.). Eine Überarbeitung ist ohnehin notwendig.

 

Z. 14-15

Nach 5 Jahren Gebrauch in unterschiedlichen Häusern der Route Charlemagne haben auch Teile der technischen Ausstattung, die für Wechselausstellungen vorgehalten werden gelitten. Defekte Geräte stehen nun zur Erneuerung an.

 

Z. 17-22

Überwiegend Verbrauchsmaterial zur Aufrechterhaltung der Werkstatt und kontinuierlichen Pflege von Gebäude und Sammlung. Der Schubladenschrank Z. 20 wird durch eine Auflage des Arbeitsschutzes nötig. Aufgrund geänderter Gefahrgutvorschriften ist es wahrscheinlich, dass spätestens zum Jahreswechsel zudem ein Gefahrgutschrank angeschafft werden muss.

 

Z. 24-30

Die Veranstaltungstechnik ist noch nicht abschließend ausgebaut. Priorisiert wird hier das dringlich Notwendige, darunter ein Staubschutz für die angeschaffte Technik mit dem Ziel, diese durch bessere Aufbewahrungsbedingungen auch länger nutzen zu können.

 

Z. 32-33

Das Internationale Zeitungsmuseum besitzt eine von Regio-IT unabhängige Serverstruktur, auf der allein 3,5 Terabyte an gescannten Dokumenten aus der eigenen Sammlung abgelegt sind. Der Server musste nach Defekt erneuert werden. Zudem ist die Software „Archiv 2.0“ zur Verwaltung des Sammlungsbestands in unregelmäßigen Intervallen zu aktualisieren, was in diesem Jahr wieder der Fall ist.

 

Z. 34-41

Das Internationale Zeitungsmuseum als zweitälteste Einrichtung der Route Charlemagne (Eröffnung 2010) ist technisch und vor allem inhaltlich in die Jahre gekommen. Vor dem Hintergrund des Anspruchs, ein modernes, auf aktuellsten Entwicklungen eingehendes Medienmuseum zu sein, haftet manchen Ausstellungsinhalten bereits der Hauch des Nostalgischen an. Insofern sind viele Statistiken und Aussagen zur Entwicklung von Technologien zu aktualisieren. Priorität 1 wird auf diese inhaltlich-kuratorischen Maßnahmen gelegt. Zugleich ist Verschleiß an wesentlichen technischen Elementen der Dauerausstellung zu bemerken (Einbrennspuren in Plasmamonitoren u.ä.), die aber noch nicht so gravierend sind, dass sie nicht bis ins kommende Haushaltsjahr zurückgestellt werden könnten.

 

Z. 43-46

Um die Ausstellungsbedingungen für die Objekte im Couven-Museum, dessen Dauerausstellung durch klimatische Einwirkungen und Restaurierungsbedarf leidet, zu verbessern und bereits Restauriertes nicht wieder zu gefährden, sind protektive Maßnahmen zum Unterhalt der Dauerausstellung zu treffen.

 

Z. 47-48

Ein wesentliches Element, um das Couven-Museum im Straßenraum sichtbar zu machen, ist der Fahnenschmuck zum Hühnermarkt wie zum Hof hin. Diese Fahnen haben eine durchschnittliche Haltbarkeit von ca. 2 ½ Jahren. Nach Beginn der Herbststürme werden die jetzigen Fahnen erkennbare Verschleißerscheinungen haben und ersetzt werden müssen; dies soll dann zugleich in einer Gestaltung erfolgen, die mit dem CD der Route Charlemagne kompatibel ist.

 

Z. 50-52

Die Ausstattung des Grashauses als außerschulischer Lernort mit drei Unterrichtsmodulen ist 2014 begonnen und 2015 fortgeführt worden. Die Fertigstellung der Grundbespielung der Audio-Nischen im Urkundensaal sowie für die Fertigstellung des Workshops „Markt und Macht“ ließ sich 2016 nicht finanzieren. Aus Gründen einer nachhaltigen Mittelverwendung sollen die bereits begonnenen Maßnahmen 2017 zu Ende geführt werden.

 

Z. 54

Das Zollmuseum gehört administrativ zur Route Charlemagne, ohne dass es im Haushalt der Route budgetiert ist. Im dringenden Interesse des Bestandserhalts sind 2017 Beklebungen der Fenster mit UV- und IR-Schutzfolien aus allgemeinen Mitteln der Route vorgenommen worden, da Schäden insbesondere in den Bereichen „Warenkunde“ und im Hinblick auf Schriftgut erkennbar sind, deren Fortentwicklung so verlangsamt werden kann.

 

Z. 56-59 und 61

Der Friedentisch im Rathaus ist seit ca. einem Jahr defekt. Eine Wiederherstellung in der bisherigen Form ist technisch nicht möglich und didaktisch nicht wünschenswert. Eine inhaltliche und gestalterische Überarbeitung ist dringend notwendig. Auch an den anderen Stationen in der Ausstellung nagt der Zahn der Zeit. Die gesamte Medientechnik ist seit über 7 Jahren im Einsatz. Bei Ausfall können nur noch sehr schwer gleiche Geräte wiederbeschafft werden. Eine Überarbeitung der Karlspreisstelen ist spätestens zu Beginn des kommenden Jahres notwendig, da mit 2017 der Platz für neue Preisträger erschöpft ist.

 

Z. 63-65

Bei Einrichtung des Centre Charlemagne sind angesichts des engen Zeitrahmens Exponate aus dem Depot wie auch aus der Burg Frankenberg übernommen worden, ohne darauf zu achten, ob Restaurierungsbedarf besteht. Dieser Bedarf ist längst identifiziert, das Gros der Sammlung auf einen konservatorisch sehr guten Stand gebracht, doch sind noch ergänzende Arbeiten zu erledigen.

Ein Großteil der Sammlung des Internationalen Zeitungsmuseums ist in einem sehr schlechten Erhaltungszustand, was vor allem auf Materialermüdung zurückzuführen ist. Herausragende Exemplare auch in der Dauerausstellung müssen dringend restauriert werden

Bedeutende Teile der ausgestellten Sammlung des Couven-Museums sind restaurierungsbedürftig. Nach der Generalsanierung des Hauses, die 2001 abgeschlossen war, wurde in das Haus wie auch in die dort als Dauerausstellung gezeigten Objekte nur gering investiert, sodass ein restauratorischer Bedarf im sechsstelligen Bereich aufgelaufen ist. Dieser Bedarf soll langsam unter Rückgriff auf Förderprogramme abgebaut werden, doch sind immer auch Eigenmittel aufzuwenden.

 

Z. 67-72

Eine regelmäßige Wartung der in den Häusern der Route Charlemagne verbauten Medientechnik ist unumgänglich (Austausch v. Beamerbirnen, Reinigen der Beamer & PC; Kalibrierung des Stadtmodells etc.) Einhergehend damit ist auch eine Fernwartung, die bei Fehlfunktion der Medientechnik eingesetzt werden kann. Beim eventuellen Austausch von Geräten wird der mediale Inhalt durch den Wartungspartner wieder hergestellt. Die Wartung findet in der Regel zweimal jährlich zu festen Zeiten sowie ein drittes Mal nach Bedarf statt. Die Kosten sind jährlich wiederkehrend.

 

 

 

 

 

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Anlagen

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