Kenntnisnahme - FB 01/0528/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Rat der Stadt Aachen nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.
 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Die private Initiative „Rhein-Ruhr-City 2032“ strebt eine Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2032 im Verbund von 14 Städten in Nordrhein-Westfalen an. Die Initiative wurde gegründet vom Sportevent-Manager Michael Mronz, der seit 1997 u.a. auch Geschäftsführer der Aachener Reitturnier GmbH (ART) ist. Sie wird unterstützt von namhaften Wirtschaftsunternehmen im Land Nordrhein-Westfalen sowie von der Landesregierung. Auch im politischen Spektrum hat die Initiative parteiübergreifend eine positive Resonanz gefunden, verschiedene Städte haben per Ratsbeschluss bereits ihre Unterstützung für das Vorhaben erklärt.

 

Die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele sind die größte Sportveranstaltung und das größte Jugendfest der Welt. Junge Menschen verschiedener Nationalitäten, Kulturen, Religionen und verschiedenen Geschlechts messen sich in den unterschiedlichsten Sportarten. Etwa 200 Nationen nehmen alle vier Jahre an dem Sportwettbewerb teil. Bei den Olympischen Sommerspielen wetteifern über 10.500 Athletinnen und Athleten in 33 Sportarten. Bei den 22 paralympischen Sportarten treten ca. 4.000 Sportlerinnen und Sportler aus 125 Ländern an.

 

Vor dem Hintergrund der Agenda 2020 des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), die kostenbewusste und nachhaltige Olympische Spiele fordert und erstmals eine Ausrichtung in einer Region ermöglicht, ergibt sich eine neue Chance für die Bewerbung der Rhein-Ruhr-Region. Bewerbungen werden künftig vom IOC nun besonders unter dem Gesichtspunkt bewertet, ob bereits existierende Sportstätten einbezogen werden. Auch der Einsatz von temporären Lösungen wird ausdrücklich befürwortet.

 

In dem Konzept der Initiative für eine mögliche Bewerbung von Rhein Ruhr City für das Olympische Jahr 2032 ist Aachen als Austragungsort für die Reitwettbewerbe und den Modernen Fünfkampf vorgesehen.  Schon heute ist mit dem Gelände des CHIO Aachen eine grundsätzlich olympiataugliche Sportstätte vorhanden. Somit ist auch eine entsprechende Nachnutzung gesichert.

Laut dem Konzept der Initiative „Rhein Ruhr City“ für Olympische und Paralympische Spiele sind schon heute über 80 % der benötigten Sportstätten in der Region vorhanden.  Dazu gehören 16 Stadien und 24 Großsporthallen sowie über 700.000m² Messefläche an Rhein und Ruhr. Das verhindert teuren Gigantismus und Investitionsruinen ohne sinnvolle Nachnutzung.  Damit wird sichergestellt, dass die kommunalen Haushalte und der Landeshauhalt durch Olympia nicht überfordert werden. Hierzu dürfte auch das Sportstättenprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ des Landes beitragen, mit dem bis 2022 Sportstätten mit 300 Millionen Euro im Breiten- wie im Spitzensport modernisiert werden sollen.

 

Bürgernahe und finanziell nachhaltige Spiele sind aus Sicht der Verwaltung die Grundlage für die Unterstützung der Stadt Aachen für die Austragung von Olympischen und Paralympischen Spielen in unserer Stadt. Als Chance sieht die Verwaltung allerdings, dass die Ausrichtung von Olympischen und Paralympischen Spielen die Wahrnehmung der Region Rhein-Ruhr als weltoffen und modern mit starker Wirtschaft weltweit fördern würde. Ein gemeinsames Projekt und ein gemeinsames Ziel der Region Rhein-Ruhr würden den Zusammenhalt der einzelnen Kommunen festigen und als Beschleuniger für Verbesserungen der kulturellen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit wirken.

 

Beabsichtigt ist, im weiteren Verlauf der Vorbereitungen mittels direktdemokratischer Entscheidungen die Bürgerinnen und Bürger an der Entscheidung über eine  Bewerbung zu beteiligen. Derzeit steht noch nicht fest, wann und in welcher Form (zum Beispiel kommunalen Bürgerentscheiden oder Volksentscheid) diese demokratische Entscheidung in direktdemokratischer Weise stattfinden wird. Dies dürfte vom Konkretisierungsgrad der weiteren Vorbereitungen abhängen.

 

Herr des Verfahrens für eine deutsche Bewerbung um die Olympischen Spiele ist der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB). Die hohe politische Akzeptanz einer Bewerbung der Rhein-Ruhr-Region, die ein wichtiges Signal für den DOSB ist, wird dokumentiert durch die Erklärungen von 14 Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeistern, die die Bewerbung öffentlich unterstützt haben. Auch Oberbürgermeister Marcel Philipp gehört zu den Unterstützern.

 

Die Verwaltung hält beständigen Kontakt zur Initiative „Rhein-Ruhr-City“, Verwaltungsmitarbeiter nehmen an verschiedenen Workshops zur Vorbereitung der Bewerbung teil. In Aachen fand darüber hinaus am Rande des CHIO 2018 ein Kongress statt, der gemeinsam mit dem Geschäftsführer der RWTH Campus GmbH, Professor Dr. Günther Schuh, durchgeführt wurde und sich mit den Bereichen vernetzte Mobilität, digitale Plattformen sowie der Qualifikation von Experten für Berufe der Zukunft beschäftigte. Dieser Kongress soll auch weiterhin jährlich in Aachen stattfinden.

 

Die Verwaltung beabsichtigt, den Rat der Stadt kontinuierlich über den Stand der Bewerbungsvorbereitungen zu unterrichten und gegebenenfalls nach erfolgten weiteren Konkretisierungen eine Vorlage zur offiziellen Befürwortung der regionalen Bewerbung durch Ratsbeschluss zu erstellen.


 

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