Entscheidungsvorlage - FB 36/0407/WP17

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Haaren nimmt die Ausführungen zur Entwurfsplanung zur Kenntnis und beschließt, die Verwaltung mit der weiteren Planung und Umsetzung zu beauftragen.

Erläuterungen:

Im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes Haaren war in der 1. Förderstufe die Umbaumaßnahme „Platz am Denkmal“ für das Jahr 2019 vorgesehen. Zu dem im Integrierten Handlungskonzept vorgeschlagenen Vorentwurf mit dem Ziel, „eine bessere Lesbarkeit, Gebrauchs- und Aufenthaltsqualität“ auf dem Platz zu schaffen, wurde zwischenzeitlich aus der Bezirksvertretung Haaren Bedarf zur Änderung und Konkretisierung deutlich. Durch die Verwaltung wird nun ein neuer und vereinfachter Entwurf für den Platz vorgelegt.

Entwurfsplanung „Platz am Denkmal“

Bestandssituation

Zentrales Element des ca. 530 qm großen Platzes ist das namensgebende Kriegerdenkmal, das sich in der Mitte des Platzes befindet. Im Bestand führt von der süd-westlichen Spitze des Platzes aus ein Weg direkt auf das Denkmal zu. An der Vorderseite des Denkmals gibt es eine erweiterte Aufstellfläche, die insbesondere für Fronleichnamsprozessionen genutzt wird. An der Spitze und entlang des Weges bieten zwei Bänke Gelegenheit zum Aufenthalt. In seiner heutigen Situation sind die Raumaufteilung und der bauliche Zustand als nicht befriedigend zu bewerten, weshalb eine Umgestaltung im Sinne einer aufwertenden Neuordnung nötig ist (vgl. Anlage 1).

Der schmale Zuschnitt des Platzes, die Höhenunterschiede, die offenen Flanken zur stark befahrenen Alt-Haarener und Würselener Straße hin, die Brandschutzwand des einzigen, den Platz einfassenden Gebäudes an der Nordwest-Seite sowie sein unklarer Charakter zwischen Platz und Grünraum erfordern einen sensiblen Umgang.

Zielsetzung und Erläuterung der Entwurfsplanung

Ziel der Neuplanung (Anlage 1) ist, den Platz vom „Restraum“ hin zu einem Ort mit eigenem Identität stiftendem Charakter, Wiedererkennungs- und Aufenthaltswert werden zu lassen. Im Wesentlichen werden die dazu bereits vorhandenen raumbildenden Elemente wie Hecke, Wege- und Aufenthaltsfläche, Sitzgelegenheiten und Grünflächen aufgegriffen und neu interpretiert. Die Platzfläche und die Zuwegung sollen erhalten bleiben, da das vorhandene Pflaster

(helles Granitkleinpflaster) in einem guten Zustand ist. Um das Denkmal herum erhält das Pflaster eine Ergänzung, so dass eine rechteckige Platzsituation entsteht. Diese viereckige Fläche erhält an zwei Seiten eine Einfassung durch umlaufende Sitzblöcke aus hellem Beton (45 cm hoch und tief), in die punktuell Sitzauflagen aus Holz mit Lehnen integriert sind. Neben der Sitzfunktion trennen die Betonelemente auch die Platzfläche von den ihn umschließenden Grünflächen und schützt diese dadurch – insbesondere in der oberen Platzhälfte zum Gehweg entlang der Würselener Straße hin – vor Betreten. Eine neue Bank im unteren Eingangsbereich sowie zwei neue Abfallbehälter runden das Angebot ab. Die zur Alt-Haarener-Straße bestehende Natursteinmauer soll saniert werden und optisch das Gesamtbild aufwerten. Die umliegenden differenten Pflaster– und Plattenbeläge müssen vereinheitlicht und dem Entwurf entsprechend angepasst werden.

Die Fronleichnamsprozession kann nach wie vor gleichermaßen stattfinden.

Grünflächen - Pflanzkonzept

Um den „Platz am Denkmal“ eine geschützte Aufenthaltsqualität zu geben und vom „unteren“ öffentlichen Straßenraum der Alt-Haarener Straße optisch zu trennen, wird die Lücke in der bestehenden Liguster-Hecke geschlossen.

Das Denkmal soll weiterhin gut sichtbar sein und nicht durch Bäume verstellt werden. So wird die vorhandene Baumpflanzung erhalten und lediglich durch zwei weitere Ahorne ergänzt. Ein rotlaubiger Ahorn soll im Bereich der Würselener Straße das Denkmal rahmen und farblich wie die vorhandene Blutpflaume hervorheben.

Um ein einheitliches Bild zu erreichen, werden alle vorhanden Sträucher entfernt und zwei Pflanzbeete mit einer dauerhaft weiß blühenden bodendeckenden Rose (Rosa Innocentia), die sich im öffentlichen Raum schon bewährt hat, bepflanzt. Die Hauswand soll mit einer Reihe weiß blühender Ziersträucher aus Spireen abgepflanzt werden. Die beiden Rasenflächen werden durch die Anpflanzung mit Blumenzwiebeln (Narzissen) im zeitigen Frühjahr einen attraktiven Blüheffekt erzielen.

Die Pflanzflächen sind pflegeleicht gestaltet.

Kosten / Finanzierung und Zeitplanung

Für die Umgestaltung vom „Platz am Denkmal“ als Baustein der 1. Förderstufe des Integrierten Handlungskonzeptes Haaren liegt bereits eine Bewilligung vor. Damals wurden für diese Maßnahme Gesamtkosten in Höhe von 225.200 € angesetzt. Die Kostenschätzung für die Förderung beläuft sich auf 80 %, der städtische Eigenanteil liegt bei 20 %.

Die Kostenschätzung für den nun vorgelegten Entwurf beträgt rund 160.000 €. Im Haushalt sind unter dem PSP 5-130101-300-00400-300-1 78350000 entsprechende Mittel eingeplant. Darin enthalten ist kein Kostenansatz für den Übergangsbereich Sackgasse / Alt-Haarener Straße gegenüber des Denkmalplatzes, der Bestandteil der bewilligten Fördermaßnahme ist.

Bei den oben genannten Maßnahmen zum „Platz am Denkmal“ handelt es sich um Veränderungen im Bestand. Die jährlichen Folgekosten gegenüber den heute schon anfallenden Aufwendungen für Unterhaltung und Pflege sind in etwa gleich hoch. Die Fertigstellungs- und Entwicklungspflege der gesamten Vegetationsflächen wird drei Jahre nach Fertigstellung durch die beauftragte Firma durchgeführt.

Das Denkmal wurde zwischenzeitlich (Juni 2018) als Kleindenkmal in die Baudenkmalliste eingetragen (Laufende Nummer: 3631). Die Sanierung des Denkmals muss in zeitlicher und technischer Abstimmung mit den Umbaumaßnahmen des Gesamtplatzes erfolgen.

Im weiteren Planungsprozess sollen sowohl die direkten Anwohner als auch der Heimatverein Haaren/Verlautenheide (wegen des Denkmals) beteiligt und informiert werden.

Die Umsetzung der oben vorgelegten Maßnahmen ist für das Jahr 2020 vorgesehen.

Finanzielle Auswirkungen

PSP 5-130101-300-00400-300-1, Platz am Denkmal ( IHK Haaren) , 7835 0000  Investitionsauszahlung f. Festwerte

1)      Die ertragswirksame Auflösung des Sonderpostens (Fördermittel) deckt den Aufwand für Festwerte.

Die Mittel wurden unterjährig von FB 61 zu FB 36 verlagert, da im Rahmen der Umgestaltung der Grünflächen in Haaren durch die Abteilung 36/200 die Zuständigkeit von FB 61 zu FB 36 übergegangen ist.