Entscheidungsvorlage - FB 02/0099/WP15

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss begrüßt die Fortführung des "Gewerbeflächen-Monitoring" in der Region Aachen und nimmt der Bericht der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.

 

Reduzieren

Erläuterungen

Erläuterungen:

Gewerbeflächen-Monitoring in der Region Aachen

 

Abschluss des regionalen Pilotvorhabens für ein NRW-weites Monitoring

 

Im Zeitraum Oktober 2002 bis Dezember 2005 führt die AGIT unter dem Titel „Gewerbeflächen-Monitoring in der Region Aachen“ ein für NRW beispielhaftes Modellprojekt durch, an dem nahezu alle Gemeinden der hiesigen Region beteiligen. Ziel ist es, nicht allein die regionale Machbarkeit dieses neuen, ursprünglich aus den Benelux-Ländern stammenden Instrumentes „Gewerbeflächen-Monitoring“ zu erproben, sondern zugleich zu prüfen, inwieweit es Pilotfunktion für den Aufbau eines landesweiten Systems besitzen kann.

 

Nach dreijähriger Laufzeit des Projektes lässt sich die Frage nach der regionalen Mitwirkungsbereitschaft und Machbarkeit uneingeschränkt mit „Ja“ beantworten: Immerhin 45 der 46 regionsangehörigen Städte und Gemeinden haben sich an der im Jahre 2005 zum zweiten Mal regionsweit durchgeführten, freiwilligen Erhebung beteiligt. Das neue Angebot richtet sich an die Praxis, an die unterschiedlichen Nachfrager von Gewerbeflächeninformationen in der Region Aachen:

  • Ansiedlungs- und erweiterungswillige Unternehmer erhalten einen aktuellen und genauen Überblick über das verfügbare Angebot an Gewerbeflächen.
  • Wirtschaftsförderer verfügen über ein neues Instrument für ihre aktive Ansiedlungswerbung sowie Bestandspflege.
  • Planern gibt es die Möglichkeit, den zukünftigen regionalen und kommunalen Gewerbeflächenbedarf zuverlässiger zu ermitteln und die Gewerbestandorte passgenauer –am richtigen Ort, in der richtigen Größe und Qualität– zu entwickeln.

 

Eine größere Transparenz auf dem Gewerbeflächenmarkt kann ferner eine intensivere interkommunale und regionale Zusammenarbeit anregen. Gemeinsam zugängliche Informationen über Angebot und Nachfrage an Gewerbeflächen versetzen die Region in die Lage, kommunale und regionale Handlungskonzepte (wie z. B. Regionalmarketing, regionales Gewerbeflächenmanagement) zu erarbeiten.

 

Mit dem Modellprojekt gelang zum ersten Mal ein regionsweiter, detaillierter Einblick in Bestand und Veräußerung von Gewerbeflächen. Die vorliegenden digitalen Kartengrundlagen und der aktuelle Jahresbericht stellen, das zeigt die Resonanz aus der Region, wertvolle Hilfsmittel für die Praxis dar – beispielsweise für die kommunale Ansiedlungswerbung, die Neuaufstellung von Flächennutzungsplänen oder zur Erhebung von Bauflächenreserven durch die Bezirksregierungen.

 

Zum Abschluss des Modellprojektes wird am 23. November 2005 auf Avantis (Centipedes-Gebäude) die Fachveranstaltung „Gewerbeflächen-Monitoring – Stand und Perspektiven in der Region Aachen und NRW“ stattfinden. Sie richtet sich an die Gemeinden und Institutionen der Region, die Ministerien und Einrichtungen des Landes, aber auch an die überregionale deutsche (und niederländische) Fachöffentlichkeit. Beleuchtet werden nicht nur Stand und Perspektiven in der Aachener Region, sondern auch der Stellenwert des neuen Instrumentariums in NRW sowie seine zukünftigen Weiterentwicklungsmöglichkeiten.

 

Weiteres Vorgehen

 

Die äußerst positive Resonanz in der Region, aber auch die Beachtung und Vorbildfunktion, die das Gewerbeflächen-Monitoring landesweit erfahren hat alle bisher aus der Region beteiligten Akteure darin bestärkt, das beispielhafte Projekt auch über das Jahr 2005 hinaus fortzuführen und möglichst dauerhaft etabliert werden. Dabei geht es um folgende zentralen Aufgaben, die von Seiten der AGIT übernommen werden sollen:

 

  • Aufbauend auf dem im Zuge des Pilotprojektes geschaffenen regionalen „Intranet“ ist die Einrichtung eines GIS-gestützten regionalen Gewerbeflächenportals geplant, das „tagesaktuelle“ Gewerbeflächeninformationen in multimedialer Form (digitalisierte Karten, Text-Bild-Exposèes bereithält und damit die Ansiedlungswerbung, aber auch die Bestandspflege von Unternehmen wesentlich zu verbessern hilft.
  • Die Datenaktualisierung im Rahmen des Intranets ist fortlaufend zu überwachen und das Internetportal (einschl. Server-Hosting) ist regelmäßig zu pflegen.
  • Das Gewerbeflächen-Monitoring ist einheitlich und zu einem festgelegten Stichtag (Jahreswechsel) mit allen beteiligten Gemeinden durchzuführen; dazu bedarf des neben Koordination und Steuerung auch regelmäßiger Abstimmungsgespräche mit den Gemeinden (jeweils ca. 8 pro Jahr) in der Region.
  • Der jährliche regionale Monitoring-Bericht mit detaillierten Daten, Karten, Schaubildern und insbesondere Analysen zu kommunalen, kreisweiten und regionalen Marktentwicklungen und -trends soll fortgeführt werden.
  • Darüber hinaus sollen die Weiterentwicklung des vorhandenen Monitoringansatzes durch pilothafte Erprobung neuer Aspekte (z. B. Gewerbeimmobilien-, Unternehmens- und Strukturinformationen, Branchenauswertung) vorangetrieben werden.

 

Da das Land NRW deutlich gemacht hat, dass es über den Aufbau eines funktionsfähigen regionalen Gewerbeflächen-Monitorings hinaus nicht bereit ist, weitere Fördermittel zur Verfügung zu stellen, ist die Fortführung und Verstetigung durch die Region selbst zu tragen. Um dies zu ermöglichen, haben wir allen beteiligten Institutionen folgenden Kostenansatz und Finanzierungsvorschlag unterbreitet.

 

 

 

 

 

 

In €

2006

2007

2008

Kosten

 

 

 

Personalkosten

20.425

20.425

20.425

Sachkosten

21.575

21.575

11.075

Insgesamt

42.000

42.000

31.500

Erlöse

 

 

 

Kreise/Krfr. Stadt

30.000

30.000

22.500

  dar. Stadt Aachen

6.000

6.000

4.500

IHK/HWK Aachen

6.000

6.000

4.500

AGIT

6.000

6.000

4.500

Insgesamt

42.000

42.000

31.500

 

Der überwiegende Teil der Beteiligten  hat diesem Vorschlag bereits zugestimmt.

Im Haushalt der Stadt Aachen sind die Mittel berücksichtigt.

 

 

Erste Ergebnisse der Monitoring-Erhebung für das Stadtgebiet Aachen

 

(„Gewerbeflächen-Monitoring Region Aachen 2004 – Ergebnisüberblick“ siehe Anlage)

 

Die jüngste Erhebung mit Stichtag Jahreswechsel 2004/2005 wurde im Zeitraum Juni bis September 2005 durchgeführt. Erstmals konnte für alle 45 untersuchten Gemeinden und deren 212 Gewerbegebiete (Mindestgröße: 1 ha) eine parzellengenaue Erhebung mittels Geographischem Informationssystem (GIS) durchgeführt werden. Die wichtigsten regionalen Gesamtergebnisse finden Sie in beigefügter Tabelle.

 

Die Stadt Aachen stellt mit ihren 32 in die Untersuchung einbezogenen Gewerbegebieten immerhin 15 % aller Gewerbegebiete der Region Aachen:

 

Das Angebot

  • Zum 31.12.2004 betrug die Flächenreserve 119 ha (31.12.2003: 107 ha), verteilt auf 13 Gewerbegebiete, darunter waren mit 61 ha mehr als die Hälfte (53 %) sofort verfügbar. Damit verfügt Aachen unter allen untersuchten Gemeinden der Region über das größte sofort vermarktbare Flächenpotenzial: Mit deutlichem Abstand folgen Euskirchen (47 ha), Wegberg (42 ha), Hückelhoven (36 ha)und Düren (35 ha).
  • Zwei Gewerbegebiete weisen größere verfügbare Flächen auf: Das grenzüberschreitende Gewerbegebiet Avantis (deutscher Teil) mit 42 ha und das Gewerbegebiet Eilendorf-Süd mit 10 ha. Im regionalen Vergleich rangiert Avantis knapp hinter dem Industriepark Rurtal (Hückelhoven/Wassenberg) mit 43 ha und vor dem Industriepark „Am Silberberg“ (IPAS) mit 41 ha.
  • Die Grundstückspreise (Netto, in €/m2) liegen in Aachen zwischen 80 und 150 €; der gewichtete Mittelwert beträgt 107 €. Damit ist die Stadt eindeutig im oberen Preissegment der Region angesiedelt. Zum Vergleich: In der Westelijke Mijnstreek (Raum Sittard/Geleen) kostet der Quadratmeter Gewerbefläche durchschnittlich 100 €, in der Regio Parkstad Limburg (Raum Heerlen) 89 €; allerdings werden in Niederländisch-Limburg auch Spitzenpreise von bis zu 200 € erzielt.
  • Gegenüber dem Vorjahr hat sich der durchschnittliche Grundstückspreis für Gewerbeflächen in Aachen zudem leicht (-1 €) gesenkt, während er sich im Kreis Euskirchen um 8 €, im Kreis Aachen um 3 € verteuert hat. Auch in Niederländisch-Limburg waren Verteuerungen von 7 bis 9 % zu verzeichnen.

 

Die Nachfrage

·         Insgesamt wurden in 2004 in Aachen 9 Gewerbegrundstücke mit einer Fläche von 7,0 ha veräußert. Gegenüber dem Vorjahr fällt die Bilanz sehr positiv aus: Es gelang, die veräußerte Fläche im Vergleich zu 2003 um das 14-Fache zu steigern und damit einen Anteil von nahezu einem Fünftel an den regionalen Veräußerungen zu erzielen. Damit nimmt Aachen auch bei den Verkäufen die regionale Spitzenposition ein; es folgen die Stadt Wegberg (6,6 ha), Gemeinde Selfkant (4,5 ha) und Stadt Erkelenz (2,6 ha)

·         Auch bei den größten Einzelverkäufen steht die Stadt ausgesprochen gut da: Hinter Veräußerungen von 4,5 und 4,3 ha in Selfkant bzw. Wegberg belegt Aachen mit 3,2 ha (Anton-Kurze-Allee) und 3,0 ha (Eilendorf-Süd) Rang 3 und 4 in der gesamten Region.

·         Unter den übrigen Veräußerungen waren 4 Kleinst- (< 0,2 ha) und 3 Kleinparzellen (0,2 < 0,5 ha).

·         Bei den Unternehmen, die 2004 in Aachen Gewerbeflächen kauften, handelt es sich um 5 Erweiterungen am ansässigen Standort, um zwei innergemeindliche Verlagerungen mit Erweiterung und um zwei Neuansiedlungen von außerhalb der Region (Herkunft: Köln und Welkenradt (B));.

Reduzieren

Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

Haushaltsstelle 1.79100.65810.0 „Gewerbeflächenmonitoring“

Haushaltsjahr 2006            6.000,00 €

Haushaltsjahr 2007            6.000,00 €

Haushaltsjahr 2008            4.500,00 €

Reduzieren

Anlagen

Loading...