Entscheidungsvorlage - A 51/0094/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Kinder-und Jugendausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis und beschließt die Durchführung der beschriebenen Maßnahmen.  Die erforderlichen Mittel in Höhe  von 9720,-€ sollen im Haushaltsjahr 2005 entweder zu Lasten der Haushaltsstelle 1.40700.60020.0 “Bündnis für Familie“ , oder 1.40700.60010.2 „Projekte Sozialraumkonferenzen“, gehen.

 

 

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Bei der Auftaktveranstaltung des Aachener Bündnis für Familie am 03.06.05 bildeten sich zum angebotenen Themenbereich „Erziehung, Betreuung und Bildung“ 2 Arbeitgruppen, die sich in der Folge unterschiedlichen Schwerpunkten widmeten.

 

1.       Erziehungskompetenz 

2.       Kindertagesstätte als Ort für Familie

 

 

Die Arbeitsgruppe Erziehungskompetenz hat zwischenzeitlich unter der Leitung von Herrn Franz-Josef Hammelstein, Geschäftsführer des Familienbundes der Katholiken und Frau Sabine Fischer, Fachberaterin für Kindertagesstätten im Jugendamt Aachen, das Projekt Erziehungskompetenz bis zur Umsetzungsreife entwickelt und mit der Verwaltung des Jugendamtes abgestimmt.

 

Projekt Erziehungskompetenz

 

Von zentraler Bedeutung für eine gelingende Sozialisation ist in erster Linie die Erziehungskompetenz der  Eltern.

Möglichst alle Eltern sollten deshalb einen Elternkurs besuchen können, wo sie zur Selbstreflexion angeregt werden und  Unterstützung erfahren:

Welche Werte sind mir wichtig , was will ich meinem Kind mitgeben? Ein Elternkurs  stellt Handwerkszeug  zur Verfügung , Gesprächs - und Kommunikationsstile, und zeigt auf, wie man bei Problemen anders, besser reagieren kann als bisher:  Welcher Weg passt zu mir und unserer Familie, um Nein zu sagen, mich abzugrenzen, mit Aggressionen umzugehen? Natürlich vermittelt ein Elternkurs auch einfach Wissen. Manches, was Eltern für problematisch halten, ist normal in einem bestimmten Alter, wie z.B. die Rebellion eines dreijährigen Kindes gegen Grenzen. Und ein Elternkurs

bietet Raum  für Austausch: Von anderen Eltern zu hören, dass sie auch Probleme habe, ist wichtig. Viel häufiger als man das denkt, verstecken Eltern ihre Problem hinter der Haustür.

 

Ziel:

 

Möglichst alle Eltern und Erzieher/innen  in Aachener Tageseinrichtungen sollen mit einem qualifizierten Angebot zur Erlangung/Erhöhung der Erziehungskompetenz erreicht werden, dass ihrer Lebenssituation gerecht wird.

 

 

Kosten für Zielgruppe:  Die Kompetenzkurse sollen für die Endverbraucher kostenfrei sein. Sie sind zusätzlich mit Anreizen (kreative Form der Teilnahmebescheinigung) zu versehen.

 

 

Träger:   Zunächst die in der AG „Lokales Bündnis für Familie“ zusammengeschlossenen Träger der Familienbildungsträger und Kindertagesstätten.

 

 

Es gibt viele verschiedene Elternkurse, die  nur regional angeboten werden. Sie ähneln einem der folgenden, bundesweit verbreiteten Erziehungskurse.

 

 

Triple P (Positive Parenting Programm)

www.triplep.de

 

STEP (Systematic Training for Effective Parenting)

www.instep-online.de

 

Starke Eltern – Starke Kinder

www.starkeeltern-starkekinder.de

 

Kess (kooperativ, ermutigend, sozial, situationsorientiert)

www.kess-erziehen.de

 

Gordon Familientraining

www.gordonmodell.de

 

 

Elternkurse vermitteln alle auf ihre jeweils eigene Weise und mit unterschiedlichen Schwerpunkten die 5 Säulen der Erziehung:

 

1.            Vertrauen, liebevolle Zuwendung

2.            Respekt, Achtung

3.            Mitbestimmung, Kooperation

4.            Struktur, Grenzen

5.            Förderung, Unterstützung

 

 

 

Bekanntermaßen  erreicht die Familienbildung mit ihren Angeboten zu ca. 90 % Menschen aus der Mittelschicht – davon wiederum überwiegend Frauen. Menschen aus bildungsfernen Schichten oder Menschen mit Migrationshintergrund werden kaum erreicht.

 

Die  Arbeitsgruppe „Erziehungskompetenz“ hat sich  dafür ausgesprochen, die Elternkurse  „Starke Eltern - Starke Kinder“ des Deutschen Kinderschutzbundes als Grundlage für „maßgeschneiderte“ Elternbildungsangebote in Tageseinrichtungen für Kinder fortzuentwickeln. Einerseits, weil sie von der Qualität dieser Kurse überzeugt ist und andererseits, weil der Deutsche Kinderschutzbund Mitglied der Arbeitsgruppe ist und Interesse an einer lebensweltbezogenen Fortentwicklung der Kurse hat.

 

Die Kitaleiterinnen und Verantwortlichen aus der Familienbildung entwickeln ein Modell für die geplante Elternarbeit in den Kitas, die aus der Sicht der Kitaleiterinnen den Anforderungen der Praxis in ihren Einrichtungen standhält, d.h. vor allem auch, Menschen aus bildungsfernen Schichten und Menschen mit Migrationshintergrund ausdrücklich und wirkungsvoll anspricht und einschließt.

 

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Vor diesem Hintergrund wurden von den Fachleuten folgende Anforderungen formuliert:

 

Die Angebote müssen

 

-           an den aktuellen Themen in der Elternschaft der Kita orientiert sein

-            tagsüber stattfinden

-           es sollen ReferentInnen von außen kommen , die vorher in der Einrichtung hospitieren sollen

eine Fachkraft aus der Einrichtung soll von der Referentin/dem Referenten in die Arbeit eingebunden werden

-           es muss eine Teamsitzung stattfinden mit der ReferentIn, um das ganze Team mit ins Boot zu holen

-            zusätzlich zu der ReferentIn muss eine Honorarkraft bezahlt werden, die die Erzieherin, die in die Arbeit eingebunden wird, in ihrer Gruppe vertritt. Diese Kosten entstehen nicht, wenn es sich bei dieser Erzieherin um die frei gestellte Leiterin handelt .

-           der DKSB bietet für die Referentinnen eine dreitägige Schulung nach dem Modell „Starke Eltern – Starke Kinder“ an (im Oktober); mit einem Zusatzmodul speziell zur Arbeit mit bildungsungewohnten Eltern/mit Eltern in besonderen Problemsituationen

-           die Leiterinnen der Familienbildungseinrichtungen schicken geeignete (!) Personen in diese Schulung (Dies ist ein sehr wichtiger Punkt bei der Qualitätssicherung der Angebote, es wurde in der Diskussion immer wieder festgestellt, dass die inhaltliche Kompetenz und die Persönlichkeit/ Beziehungsfähigkeit der Referentin gleich wichtig sind)

-            zusätzlich bietet der DKSB eine Fortbildung für interessierte Erzieherinnen zu Thema dieser Elternkurse und dieser Elternarbeit an

-          die konkrete Ausgestaltung der Arbeit läuft in der Einrichtung zwischen der ReferentIn und der Erzieherin, die die Arbeit mitträgt (welche Themen, wann und wie hospitieren, Zeitrahmen etc.)

 

 

 

 

 

 

 

Es ist folgende Zusammenarbeit geplant:.

 

 

Deutscher Kinderschutzbund                     -                       Kita Gördelerstraße

Elternschule                                          -                       Kita Am Kleebach

DRK                                                     -                       Kita Siemundstr. „Krümel“

IN VIA Aachen e.V.                              -                       Kita Schikita Scheibenstraße

 

 

Evaluation

 

Zu den Elternkursen gibt es grundsätzlich Auswertungsbögen. Einmal für die Eltern und zum anderen für die Kursleiterinnen. Für dieses Projekt sollen zusätzlich Bögen für die Kitateams oder andere (z.B Jugendamt) entwickelt werden.

Die Evaluationsergebnisse werden vorgestellt und fließen zur Sicherung der Nachhaltigkeit in die unter Top 4.2 der heutigen Sitzung erläuterten Förderung der Familienbildung in Aachen, ein.  

 

Zeitablauf

 

Beginn: in Absprache mit den Kitas baldmöglichst

Erste Auswertung: ca. Mai 2006

Ende: November 2006

 

Kostenplan 

 

Dieser Plan bezieht sich auf eine Einrichtung

 

Kosten für Referentinnen

30 h  x 40,-€

1.200,00 €

Evtl. Kosten für Betreuung von Geschwisterkindern

30 h x 10,- €

300,-00 €

Kosten für Vor- und Nachbereitung sowie Hospitationen

20 h x 40,- €

800,-€

Sachkosten

 

130,-€

Gesamtkosten

 

2430,-

 

Da 4 Kindertagesstätten an dieser Erprobungsphase teilnehmen entstehen Kosten in Höhe von

9.720,-€

 

Falls eine Erzieherin an dem Kurs teilnimmt, die nicht freigestellt ist, entstehen für ihre Vertretung Kosten in zusätzliche Höhe von 300,- € . Es soll jedoch versucht werden, dass nach Möglichkeit  die freigestellten Leitungen teilnehmen.

 

 

 

 

 

 

 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

Finanzielle Auswirkungen ergeben sich in Höhe von 9.720,-€

 

 

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