19.05.2020 - 4.3 Förderung der eSports Bewegung in Aachen

Beschluss:
geändert beschlossen
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Beratung

Frau Vorsitzende Dr. Lassay begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt den Antragsteller Gregor Forst und gibt diesem die Gelegenheit den Antrag vorzustellen. Fragen von Bürgerinnen und Bürgern werden durch Herrn Olaf Müller, dem Leiter des Kulturbetriebs der Stadt Aachen beantwortet.

 

Herr Forst stellt seinen Antrag anhand einer Power Point Präsentation vor (Die Präsentation wird mit der Niederschrift in Allris zur Verfügung gestellt). Frau Vorsitzende Dr. Lassay stellt nach Erklärung der Begrifflichkeiten und Nutzungsmöglichkeiten die Zwischenfrage ob Herr Forst sich etwas ganz bestimmtes von der Stadt wünsche.

 

Herr Forst nennt beispielhaft eine Veranstaltungsreihe zum Thema “Safer Gaming“, die bereits in der Entwicklung steckt, zu dessen Umsetzung aber die finanziellen Mittel fehlen. E-Sports kommt derzeit weder an den Fördertopf Sport (per Definition ist eSports kein Sport im eigentlichen Sinne) noch an den Fördertopf Kultur was in seinen Augen daran liegt, dass sein Verein – er ist eSportler in der 1. Liga - für Alemannia Aachen eSports – nicht als gemeinnütziger Verein anerkannt wird. Die eSports Abteilung der Alemannia gilt derzeit als wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb. Als weiteren Wunsch an die Stadt ergänzt er Infrastrukturelle Unterstützung. Es werden Räumlichkeiten benötigt in denen sich die Gamer treffen und in denen Beratungsangebote angeboten und wahrgenommen werden können.

 

Herr Schmidt-Ott bezeichnet den Antrag als exotisches Thema da eSports eine starke Generationenspaltung mit sich bringt. Er beobachtet bereits seit längerem die Bemühungen, eSports olympisch zu machen. Bisher ist es aber bei Beteuerungen zur Entwicklung strategischer Partnerschaften zwischen der Olympischen Bewegung und den eSports- und Gaming-Communities geblieben. Ihm stellt sich die Frage was derzeit in Aachen an eSports-Angeboten überhaupt vorhanden ist? Was in diesem Rahmen des Bürgerforums geboten werden kann ist die Aufmerksamkeit. Um langfristig die Gemeinnützigkeit zu erhalten ist es wichtig, dass darüber gesprochen wird. Die Unterstützung seine Fraktion ist auf jeden Fall sicher.

 

Herr Bausch erklärt, dass er als Kulturpolitiker im entsprechenden Ausschuss sitzt und bei eSports bisher an Kreativität und Entwicklung gedacht hat. Erst nach dem gerade gehörten Vortrag des Herrn Forst ist ihm klar, dass es um das Gaming an sich geht. Eine Förderung aus den städtischen Töpfen geht nur in sehr konkret formulierten Projekten die einen gesellschaftlichen Nutzen haben. Die Förderung ist allerdings unabhängig von der Gesellschaftsform, solange konkrete Schritte definiert sind. Generell müssen in Aachen alle Facetten der Digitalisierung verbessert werden, daher ist auch die Unterstützung seiner Fraktion sicher.

 

Frau Vallot verweist auf den bereits im April 2017 eingebrachten Antrag der Piratenfraktion in den Sportausschuss. Kurz danach schaffte es derselbe Antrag in den Kulturausschuss. Sie freut sich, dass jetzt 3 Jahre später nochmal ein Anlauf gewagt wird und das Interesse offensichtlich größer ist.

 

Ein anwesender Bürger meldet sich zu Wort. Er ist 2017 zugegen gewesen, als die Piratenfraktion den, von Frau Vallot genannten, Antrag in den Sportausschuss brachte. Damals ist überhaupt nicht angekommen worum es beim eSport eigentlich geht. Der schlecht formulierte Antrag war keine Hilfe. Ihn wundert es nicht, dass die Sache bisher im Sande verlaufen ist, denn seines Erachtens hatte die Angelegenheit schon im Kulturausschuss gar nichts zu suchen. Er möchte dem Antragsteller mit auf den Weg geben, dass der Antrag unbedingt konkreter formuliert werden muss, ansonsten passiert – wie bereits 2017 – überhaupt nichts.

 

Herr Forst verweist auf die drei Vorzeigestädte Osnabrück, Kiel und Gera. Dort gibt es Leistungszentren auf die alle Bürger und Vereine Zugriff haben, in denen die in der Präsentation genannten Aspekte aufgegriffen angeboten und bearbeitet werden (safer gaming, suchtprävention, Schulung, Aufklärung etc.). Er selbst hat auch bereits konkrete Ideen zum Thema Suchthilfe.

 

Die Zuständigkeit sieht Herr Forst sehr wohl beim Kulturausschuss aber auch im Sportausschuss und bei der Wirtschaftsförderung. Der Dreiklang könnte viel in Bewegung setzen. Er wünscht sich vor allem, dass seine Stadt nicht den Anschluss an die digitale Entwicklung verliert und als letztes aktiv wird.

 

Herr Müller, der Leiter des Kulturbetriebs der Stadt Aachen bestätigt die Einschätzung des Herrn Forst. 2017 wurden bereits Anhaltspunkte so ausgelegt, dass der Kulturbetrieb zuständig ist. Nach dieser Feststellung ist aber einfach keiner mehr auf ihn und seine Kollegen zugekommen. Er freut sich über den Neustart und sieht, wie sein Vorredner auch, mehrere Bereiche in der Verantwortung. Eventuell könnten sogar die neuen Citymanager bei der Vermittlung von Räumlichkeiten behilflich sein.

 

Bzgl. der Vorzeigestädte gibt Herr Müller zu bedenken, dass in Kiel von Land und Landeshauptstadt mit sehr viel öffentlichem Geld neu gebaut wurde. Eine solches Vorbildprojekt eines Leistungszentrum ist sehr schön anzusehen aber unmöglich nach Aachen zu transferieren. Seiner Meinung nach sollte die Alemannia der Ansprechpartner für den vorliegenden Antrag sein, das würde die Wichtigkeit des Themas für die Stadt vielleicht noch einmal unterstreichen.

 

Frau Lürken freut sich, dass ein zunächst für sie sperriges Thema ein Gesicht bekommen hat. Offensichtlich ist das größte Problem die richtige Beratung bei der Stadt zu bekommen. Sie schlägt vor, dass Thema in den Hauptausschuss zu bringen da dort weitere Beratung und Beschlussfassung garantiert werden kann.

 

Herr Lübben möchte sich Frau Lürken anschließen und gibt zu bedenken, dass das Thema Suchthilfe vielleicht besser eines gesonderten Antrags bedarf. Ein Antrag für alles wird eher nicht funktionieren.

 

Herr Forst möchte zum Abschluss noch einmal betonen das er heute nicht im Namen der Alemannia sondern als Privatperson vor Ort ist.

 

Frau Dr. Lassay bedankt sich beim Antragsteller für die ausführliche Aufklärung und lässt über den Beschlussvorschlag abstimmen.

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Beschluss:

Das Bürgerforum nimmt die Ausführungen des Antragstellers und der Verwaltung zur Kenntnis und empfiehlt, dass die im Bürgerforum erläuterten Anregungen und Vorschläge zur Förderung der eSports-Bewegung in der Stadt Aachen im Hauptausschuss vorgestellt und diskutiert werden.

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Abstimmungsergebnis: Einstimmig angenommen

Zustimmung: 13 Ablehnung: 0 Enthaltung: 0

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Anlagen zur Vorlage

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Anlagen

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