18.01.2022 - 3 Aufsichtsrechtliche Grundlagen zum Umgang mit p...

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Beratung

Frau Scheidt begrüßt Frau Baumbach von der Lebenshilfe Aachen und heute in ihrer Funktion als Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft nach § 78 KiTas und Tagespflege anwesend, sowie Frau Fischer, Abteilung KiTas und Tagespflege. Frau Baumbach und Frau Fischer erläutern die Position der in der AG § 78 vertretenen Träger zum Thema Fachkräftemangel in der frühkindlichen Betreuung anhand einer Powerpoint-Präsentation (s. Anlage zur Niederschrift). Hier stellen sie die aktuelle Situation, Ursachen, bisherige Maßnahmen sowie mögliche Lösungsansätze vor.

 

Herr Tillmanns bedankt sich für den Vortrag und auch für das Engagement aller Beteiligten und den Mitarbeitenden in der Kindertagesbetreuung. Die aktuelle Corona-Pandemie erschwere die ohnehin belastete Situation vor Ort. Die Brisanz des Fachkräftemangels sei auch bereits dem Ausschuss bekannt, gleichzeitig seien jedoch die Möglichkeiten auf kommunaler Ebene sehr begrenzt. Dennoch sei es richtig und wichtig, sich damit zu befassen und die eigenen Kontakte in Richtung Landesebene zu nutzen. Er dankt auch der Verwaltung für ihre Unterstützung, bittet sie jedoch auch, im Hinblick auf die Entlastung des Personals, dieses zielgerichtet einzusetzen und Betreuungszeiten nach Möglichkeit zu flexibilisieren. Der Kinder- und Jugendausschuss müsse deutlich machen, dass er hinter den Einrichtungen und dem Personal stehe in der Hoffnung, bald wieder mehr junge Menschen für die Tätigkeit zu gewinnen.

 

Frau Schmitt-Promny schließt sich dem Dank von Herrn Tillmanns an. Sie geht auf eine im Vortrag genannte Folge des Fachkräftemangels ein, wonach Eltern teilweise in den Einrichtungen um ihre Mitarbeit gebeten würden. Sie selbst sei in einer Elterninitiative aktiv gewesen und sehe die Elternmitarbeit als sinnvoll an. Die Kinderbetreuung solle von Eltern nicht nur konsumiert werden, sondern diese sollten sich als Teil der Einrichtung verstehen. Weiterhin könne sie das Beschäftigungsverbot für schwangere Mitarbeiterinnen nicht nachvollziehen. Eine Schwangerschaft würde nicht immer dazu führen, dass die betreffenden Mitarbeiterinnen nicht mehr arbeiten könnten. Selbst wenn die Arbeit mit Kindern nicht mehr infrage käme, könnten sich gegebenenfalls andere Tätigkeiten wie im Büro eignen. Gleichzeitig solle ihrer Ansicht nach das Fachkräftegebot aufrechterhalten werden. Insbesondere die Elementarbildung sei ein wesentlicher Bereich, in dem Fachkräfte eingesetzt werden sollten. Allerdings könnten hier auch Kinderpfleger*innen zum Einsatz kommen, vor allem da die U3-Betreuung Teil der Ausbildung sei. Die erhöhte Akzeptanz der praxisintegrierten Ausbildung (PiA) sei wiederum sehr erfreulich, auch Alltagshelfer*innen und Quereinsteiger*innen seien wichtige Personalressourcen. Sie sei an einer Zusammenarbeit mit der AG § 78 interessiert.

 

Herr Kreutz betont die Brisanz der Thematik. Gleichzeitig bestehe auch ein Fachkräftemangel in anderen pädagogischen Bereichen wie beispielsweise im Offenen Ganztag oder in den Hilfen zur Erziehung. Die Konkurrenz sei somit enorm, die Professionen würden um dieselben jungen Menschen werben. Ein junger Mensch stünde heutzutage frei, sich sein Berufsfeld mit den für ihn optimalsten Rahmenbedingungen auszuwählen. Daher gelte es, die Berufsfelder attraktiv zu gestalten. Er bittet daher die Politik, die Weiterentwicklung der Berufsfelder auch weiter auf Landes- und Bundesebene zu tragen.

 

Frau Braun-Kurzmann lobt die gute und treffende Darstellung der Situation im Vortrag. Es befänden sich beim SKF vier Kindertageseinrichtungen in eigener Trägerschaft. Die Umsetzung der neuen Regelungen des Bundesteilhabegesetzes habe ebenfalls enorme Auswirkungen auf die Situation vor Ort. In einer KiTa hätten bereits sechs Kinder eine Diagnose erhalten, sie erwarte die baldige Antragstellung der jeweiligen Eltern. Zwar könnte der Träger für jedes Kind eine zusätzliche Fachkraft einstellen, allerdings sei es ebenso schwer, hierfür entsprechendes Personal zu finden. Gleiches gelte für die Suche nach Inklusionsassistenzen. Der allgemeine Fachkräftemangel, die Corona-Pandemie sowie das Abwandern von Personal aufgrund von attraktiveren Angeboten stelle die Träger vor eine große Herausforderung. Sie wünsche sich daher einen regelmäßigen Austausch aller Träger, um gemeinsam die weiteren Schritte zu überlegen. Vom Land fühle sie sich nicht ausreichend unterstützt, von dortiger Seite aus würden lediglich Papiere und Hinweise versandt, welche die Situation vor Ort allerdings nicht entlasten würden. Ohne eine baldige Lösung befürchte sie Schließungen von Gruppen oder ganzen Einrichtungen.

 

Frau Scheidt dankt auch der AG § 78 und den Trägern. Bezugnehmend auf diese Ausführungen und den Appell von Frau Braun-Kurzmann schlägt sie vor, einen gemeinsamen Brief an die Landesregierung zu formulieren um zu verdeutlichen, dass Politik, Verwaltung und freie Träger die Problematik sehen und eine Lösung einfordern würden. Sie bittet die Verwaltung um einen Entwurf.

Hierüber herrscht Einvernehmen im Ausschuss.

 

Frau Schwier informiert den Ausschuss über einen personellen Wechsel in der Abteilung KiTas und Tagespflege. Frau Traeger habe zum 01.01.2022 die Leitung der Abteilung übernommen. Die bisherige Leiterin Frau Fischer sei auf eine neu geschaffene Funktion im Fachbereich gewechselt und werde sich nun um pädagogische Themen und Linien für alle KiTas in der Stadt Aachen kümmern. Sie dankt Frau Fischer für ihre engagierte Arbeit und ihren unermüdlichen Einsatz als Abteilungsleiterin.

 

Frau Scheidt schließt sich dem Dank an Frau Fischer an. Auch im Kinder- und Jugendausschuss habe Frau Fischer stets eine große Kompetenz eingebracht und die politische Beratung gut unterstützt. Gleichzeitig begrüßt sie Frau Traeger im Ausschuss.

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Anlagen

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