25.01.2023 - 5 Bedarfsplanung für die Kindertagesbetreuung in ...

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beratung

Frau Thunig vom Fachbereich, Kinder, Jugend und Schule hält zur Bedarfsplanung für die Kindertagesbetreuung des KiTa-Jahres 2023/2024 einen Vortrag mit einer Präsentation. In diesem Rahmen wird zuerst ein Überblick über die Entwicklung der Kinderzahlen im U3- und Ü3-Bereich gegeben. In beiden Altersbereichen gebe es zum Teil erhebliche Steigerungen. Erschwerend hinzu komme der Fachkräftemangel, von dem alle Träger betroffen seien. Dies habe Auswirkungen auf die Bestandplätze, aber auch auf die zukünftigen Plätze für die Folgejahre. Um dem entgegenzuwirken, würden verschiedene Lösungsansätze gesucht. Neu sei hierzu das Aachener Modell entwickelt worden, das auch die Mitarbeit von ungelernten und angelernten Fachkräften in den KiTas ermöglichen solle.

Ein weiteres Problem seien die sich verteuernden und verzögernden Bauprojekte. Hierdurch könnten geplante Gruppen erst später in Betrieb genommen werden. Darüber hinaus werde es auch immer schwieriger, geeignete Standorte/Grundstücke für KiTa-Neubauten zu finden und zu erwerben.

Als gesamtstädtisches Planungsergebnis bleibe festzuhalten, dass die Versorgungsquote der U3-Kinder im Verhältnis zum Vorjahr leicht gesunken sei und nun 47,06 % betrage. Die Versorgungsquote im Ü3-Bereich sei zum letzten Jahr stärker gesunken und betrage nun 92,87 %.

Bezogen auf den Sozialraum Brand sei die Anzahl der Ü3-Kinder steigend, wobei der U3-Bereich im Verhältnis zum Vorjahr konstant bleibe. Der Auslastungsgrad der KiTas in Brand liege derzeit bei 97,87 %. Als Fazit bleibe festzuhalten, dass bei beiden Altersbereichen weiterhin ein Ausbaubedarf bestehe.

 

Herr Heuel-Fabianek von der CDU-BF bedankt sich für den Vortrag. Er weist darauf hin, dass bei einem derzeitigen Anstieg der Versorgungsbedarf für die Ü3-Kinder nicht unbedingt durch den Neubau von KiTas gedeckt werden müsse, da die Ü3-Kinder, die heute noch zu versorgen seien, bei Fertigstellung schon die Grundschule besuchen würden.

 

Frau Pautsch vom Fachbereich Kinder, Jugend und Schule bestätigt diese Einschätzung. Die Bedarfe seien derzeit höher, als die zur Verfügung stehenden Plätze. Unter anderem sei der sprunghafte Anstieg von zu betreuenden Kindern auch auf Flüchtlinge aus der Ukraine zurückzuführen.

Derzeit gebe es keine schnellen Lösungen, da der erforderliche Ausbau und die Rekrutierung von Fachkräften Zeit in Anspruch nehmen würden. Ein vollwertiger Betreuungsplatz sei nicht für alle Kinder vorhanden. Es werde aber immer versucht, Härtefälle zu versorgen.

 

Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns führt aus, dass neben dem Fachkräftemangel auch die stark gestiegenen Baukosten ein großes Problem seien. Die Baukosten für eine KiTa-Gruppe seien von früher 1 Mio. € auf 2 Mio. € angestiegen. Auch wenn man jetzt große Mengen Geld in den Ausbau der KiTas stecken würde, gäbe es kaum jemanden, der die Einrichtungen baue bzw. dort arbeiten könne. Da die Ausbildung im Erziehungsberuf drei Jahre dauere, solle mit dem neu geschaffenen Aachener Modell versucht werden, ungelernte Kräfte einzustellen und so dem Fachkräftemangel kurzfristig entgegenzuwirken. Diese Kräfte sollten aber nicht ungelernt bleiben, sondern man müsse sie adäquat qualifizieren. Davon würden beide Seiten profitieren. Trotzdem würde es auch in Brand nicht möglich, alle Kinder mit einem Platz zu versorgen.

 

Frau Lulla-Propers von der Grünen-BF bedankt sich für den interessanten Vortrag. Sie bittet um Mitteilung, wie die Betreuung bei Kindern aussieht, wenn ein erhöhter Förderbedarf festgestellt wird.

 

Frau Thunig macht deutlich, dass Kinder mit einer Behinderung oder drohenden Behinderung in den vorliegenden Zahlen mit eingeplant wären. Dies könne aber auch dazu führen, dass im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes Regelplätze abgebaut würden, um Plätze für Kinder mit Behinderung zu schaffen.

 

Frau Lulla-Propers fragt nach, welche Erfahrungen bisher mit dem Aachener Modell gemacht wurden.

 

Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns erklärt, dass das Aachener Modell bisher noch nicht umgesetzt werden konnte, da noch gesetzliche Hürden überwunden werden müssten.

Im Gegensatz zum Schulbereich dürften bisher in KiTa keine ungelernten Kräfte eingesetzt werden. Man sei aber mit der Landesregierung in Kontakt, um dies schnellstmöglich zum Wohl der Kinder zu ändern.

 

Vor der Beschlussfassung weist Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns darauf hin, dass der Textblock bezüglich der Veränderungsnachweisung oben auf Seite 2 der Vorlage zu den finanziellen Auswirkungen keine Gültigkeit habe. Es handele sich hierbei um einen Übertragungsfehler, da keine Meldung zur Veränderungsnachweisung erfolgt sei. Da die Vorlage bereits freigegeben war, als der Fehler aufgefallen sei, erfolgte keine nachträgliche Änderung durch die Verwaltung.

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Beschluss:

Die Bezirksvertretung Aachen-Brand nimmt die Bedarfsplanung für die Kindertagesbetreuung 2023/2024 zur Kenntnis.

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Abstimmungsergebnis: Einstimmig

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Anlagen zur Vorlage

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