21.06.2023 - 7 Radhauptnetz

Herr von Thenen begrüßt hierzu Herrn Weiser, Mitarbeiter in der Abteilung Mobilität und Verkehrskonzepte beim Fachbereich Stadtentwicklung, -planung und Mobilitätsinfrastruktur.

Herr Weiser nimmt Bezug auf die umfangreiche Verwaltungsvorlage und erläutert dabei den Anlass und die Beauftragung zur Erstellung des Planes für das Radhauptnetz für die Stadt Aachen unter besonderer Berücksichtigung der verschiedenen Phasen dieses Projektes

- Anlass und Beauftragung

- Entwurfsprozess und Beteiligung sowie

- das Ergebnis des Gutachtens

Herr Weiser weist auf einen Fahler in der Verwaltungsvorlage hin. Es ist weiterhin geplant, über die Route der Vennbahn hinweg aus Richtung Aachen-Hahn in Richtung Stolberg (Rhld.)-Büsbach einen Radweg zu ermöglichen. Im aktuellen Netz-Entwurf ist diese Strecke nicht enthalten. Gleichwohl wird die Realisierung im Radweg-Netz-Konzept weiterhin verfolgt. Dazu sind aber insbesondere im Bereich des Falkenberg-Viadukts noch umfangreiche Planungsarbeiten erforderlich.

Im Vorhinein erfolgte eine groß angelegte Beteiligung der Bürger*innen. Das geschah durch die Fachkommission Radverkehr, die in 2 Sondersitzungen (Oktober 2022 und März 2023) ca. 2 Drittel aller eingereichten Vorschläge (40 von insgesamt 60) positiv bewertet hat, so dass diese im jetzt vorgelegten Plan für das Radhauptnetz berücksichtigt worden sind.

Im Gutachten sind Empfehlungen enthalten, die insbesondere Hinweise auf Führungsformen und die standardisierten Entwurfselemente Bezug nehmen.

Es werden ausdrücklich keine Hinweise auf die einzelnen Radwegebreiten aufgenommen, da hierzu schon jetzt eine Vielzahl von Empfehlungen vorliegen und ständig wandelnde Entscheidungen getroffen werden, die sehr stark vor der tatsächlichen vorhandenen Situation vor Ort abhängig sind.

Herr Weiser bedankt sich für die Aufmerksamkeit und steht natürlich für Fragen zur Verfügung.

Frau Nußbaum stolpert nach eigener Aussage über einen Satz in der Vorlage, der da lautet: „Die separate Betrachtung des Südraums und des Nordwestraums verbindet alle Siedlungsgebiete und Ziele, weiterführende Schulen miteinander wegen der geringen Nutzerpotenziale im Alltagsverkehr in einem Netzt weniger hochrangiger Verbindungen“. Sie bittet Herrn Weiser um eine Erläuterung dieser Formulierung.

Herr Weiser bestätigt die Kompliziertheit der Formulierung. So etwas kommt bei Gutachten gelegentlich vor. Gemeint ist nach seiner Auffassung das vorrangige Ziel des Rad-Haupt-Netzes. Dieses sei die Darstellung der Radverbindungen der einzelnen Außenbezirke hin zur Innenstadt und zwischen den Stadtbezirken und eben nicht das kleinteilige Netz innerhalb der einzelnen Orte. Dies wäre die Aufgabenstellung für ein noch zu erstellendes, stadtteilbezogenes Rad-Neben-Netzes. Er hofft, dass das Gutachten dies mit dieser Formulierung gemeint hat.

Herr Krott bedankt sich für die umfassende Planung, die nach seiner Auffassung die wesentlichen Aspekte berücksichtigt. Der Plan beschreibt ja auch unter anderem die Priorisierung der einzelnen Maßnahmen. Er sieht hier im Bereich des Stadtbezirkes Aachen-Kornelimünster/Walheim die Aachener Straße und der begleitende Rad-/Fußweg als Problem, da dieser Abschnitt nicht in der obersten Prioritätsstufe verzeichnet ist, obwohl hier schon jetzt eine vergleichsweise starke Nutzung gerade während des Berufsverkehrs, erfolgt. Er fragt Herrn Weiser, wann man damit rechnen kann, dass dieser Konflikt beziehungsweise wann dieses Problem behoben werden kann.

Herr Weiser erklärt, dass auf der von Herrn Krott beschriebenen Route bereits seit dem Jahr 2019 in der Planung ist. Als nächstes wird die Requirierung von Fördermitteln geprüft und danach wird das Projekt in Angriff genommen. Einen genauen Zeitplan vermag Herr Weiser hier nicht zu nennen.

Frau Nußbaum wendet sich nochmals an Herrn Weiser. Sie stellt fest, dass nach seinen Erläuterungen Planungen von Routen von und nach Kornelimünster bereits fertig gestellt worden sind, Detailplanungen aber noch nicht vorliegen. Vor dem Hintergrund, dass die umfangreiche, insgesamt 60-seitige Verwaltungsvorlage, es schwierig macht, die einzelnen Projekte heraus zu filtern, die sich auf den Südraum des Aachener Stadtgebietes beziehen, schlägt Frau Nußbaum eine Beschlusserweiterung in der Art vor, dass  der Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster/Walheim zunächst einmal die Detailplanung für den Südraum vorgelegt wird.

Herr Weiser nimmt noch einmal auf den Zweck der Erstellung des Planes eines Radhauptnetzes Bezug. Aus diesem Großprojekt sollen dann in der Zukunft viele Detailplanungen und damit kleinteilige Projekte entstehen. Aktuell wird durch diesen Plan noch keinerlei Aussage getroffen, wie ein Radweg in den genannten Straßen zukünftig aussehen wird. Auch wird jetzt noch nicht festgelegt, wann die einzelnen Projekte realisiert werden.

Herr von Thenen fragt Herrn Weiser, ob er ihn jetzt richtig verstanden hat, dass eine Detailplanung durch FB 61 nicht erfolgt. Herr Weiser betont, dass dies vor allen Dingen eine Kapazitätsfrage ist. Wenn die Maßnahmenabfolge feststeht, wird im Einzelfall entschieden, ob die Maßnahme durch FB 61 möglich ist oder ob ein externes Büro mit der Ausfertigung der Detailplanung beauftragt wird.

Frau Nußbaum fragt Herrn Weiser, ob die Routen, für die bisher noch keine detaillierten Planungen vorliegen, die aber im Radhauptnetz abgebildet sind, nochmals in der Bezirksvertretung zur Entscheidung vorgelegt werden, bevor die Realisierung des jeweiligen Projekts beauftragt wird. Herr Weiser bestätigt dies. Frau Nußbaum legt Wert auf die Feststellung, dass dies auch zukünftig sichergestellt ist.

Nachdem keine weiteren Wortmeldungen mehr vorliegen, lässt der Bezirksbürgermeister über den Beschlussvorschlag abstimmen.

Beschluss:

Die Bezirksvertretung Aachen- Kornelimünster beschließt einstimmig wie folgt:

Die Bezirksvertretung Aachen- Kornelimünster nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis. Für ihren Zuständigkeitsbereich empfiehlt sie dem Mobilitätsauschuss das Radhauptnetz als Grundlage für den zukünftigen Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur in Aachen zu beschließen.

Der Bezirksbürgermeister bedankt sich bei Herrn Weiser und verabschiedet ihn.