Kenntnisnahme - S 69/0001/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Interreg-IIIb-Projekt SUS-CIT
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- Koordinierungsstelle Klimaschutz und Lokale Agenda 21
- Verfasst von:
- Dez. VII/S 69
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
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Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz
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Anhörung/Empfehlung
|
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30.11.2004
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Auf
Anregung des FB 02 hat sich die Stadt Aachen an einem Projektantrag im Rahmen
von Interreg III B beteiligt.
Aachen ist die einzige deutsche Stadt unter 4 wallonischen und 3
nordfranzösischen Städten im Projekt „Sustainable Cities – SUS-CIT“. Das Projekt
steht unter der Leitung des wallonischen Umweltministeriums und wurde positiv
bewertet.
Die
10 beteiligten
Städte/Institutionen sind:
das
Umweltministerium der Wallonie, B
die
Stadt Aachen, D
die
Stadt Lille, F
die
Stadt Roubaix, F
die Stadt Valenciennes, F
CERDD – Centre Ressource du Développement
Durable, Lille, F
die Stadt Ottignies-Louvain-la-Neuve, B
die Stadt La Louvière, B
die
Stadt Tournai, B,
die
Stadt Mouscron, B
Die
EU fördert mit Interreg-IIIb Projekte der nachhaltigen Stadtentwicklung, insbesondere
um eine Homogenisierung der jeweiligen Kenntnis- und Entwicklungsstände in den
Städten zu unterstützen. Gerade in Städten, die unter industrieller
Restrukturierung gelitten haben, ist nachhaltige Stadtentwicklung ein Thema, das sich in der Praxis auf
städtebauliche, planerische und soziale Zukunftsentscheidungen auswirkt. Ziel
ist deshalb, im Projekt an Hand innovativer Investitionsvorhaben in den
beteiligten Städten einen gemeinsamen hohen Kenntnisstand über die
Möglichkeiten praktischer Umsetzung von nachhaltiger Stadtentwicklung zu
erreichen. Das Spektrum der
geförderten Vorhaben reicht deshalb vom Einsatz moderner Umwelttechnologien bis
hin zu sozialem Wohnungsbau und verkehrsregulierenden Maßnahmen.
Der
intensive Austausch zu allen Bereichen der nachhaltigen Stadtentwicklung ist
Thema im Projekt, damit alle von den jeweils erzielten Erfahrungen profitieren.
Dies betrifft vor allem die geförderten Maßnahmen, zu denen sich untereinander
informiert wird, die alle Teilnehmer kennen lernen und besuchen werden. Dazu
werden innerhalb des Projektzeitraums von 3 Jahren von allen Teilnehmerstädten
Seminare und Veranstaltungen durchgeführt, die von den Projektpartnern besucht
werden. Auch, wenn die Stadt Aachen bereits auf langjährige Erfahrungen auf dem
Gebiet der nachhaltigen Stadtentwicklung zurückgreifen kann (Ökologische Stadt
der Zukunft), die sie innerhalb von SUS-CIT kommunizieren kann, so handelt es
sich doch um einen Prozess, den es fortzuführen gilt.
Im
Rahmen dieses Prozesses (Aachen Agenda 21) werden nun in Aachen auf Grund der
Förderung durch SUS-CIT zwei Vorhaben finanziell unterstützt, die sich bereits
in Planung befanden.
1.
Exemplarisch
will die Stadt Aachen zusammen mit der STAWAG / Energieagentur Lippe eine
Holzheizung bwz. ein Holzheizwerk im öffentlichen Gebäude errichten, um den
Einsatz einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Technologie, die sich im Ein-
und Mehrfamilienhausbereich bereits bewährt hat, im öffentlichen Bereich zu
etablieren. Zur Zeit werden geeignete Gebäudestandorte geprüft. Vorrangig
sollen das Inda-Gymnasium oder die Schule Horbach betrachtet werden. Das
Interesse der Projektpartner an dem Projekt erwies sich als besonders groß,
Aachen kann hier seine Vorbildrolle im Bereich nachhaltiger Energiesysteme
weiter ausbauen. Die Partner erhalten Erkenntnisse aus diesem Projekt und
Aachen bekommt eine
umweltschonende und wirtschaftliche Investition durch die EU-Mittel
ko-finanziert. Mit dieser Investition werden FB 36 / E 26 und die STAWAG /
Energieagentur Lippe modellhaft für das Projekt SUS-CIT die Bedeutung von
Heizungssystemen auf Basis nachwachsender Rohstoffe auch in großen öffentlichen
Gebäuden unter Beweis stellen. Das förderfähige Investitionslimit beträgt
250.000 €, der Eigenanteil 130.000 €. Der Eigenanteil wird hier durch STAWAG /
Energieagentur Lippe aufgebracht.
Der Stadt Aachen entstehen keine weiteren Kosten.
2.
Planung,
Einrichtung und Durchführung einer Publikumsausstellung zur nachhaltigen
Sanierung von Wohnhäusern. Da das Thema „ökologisches Bauen“ in den meisten Projektpartnerstädten
eine Rolle spielt, einige Investitionsprojekte sogar in diesem Bereich
umgesetzt werden (z.B. Mustersiedlung in Mouscron), stieß die Idee einer
Ausstellung „Energie und Bauen“ auf großes Interesse.
Die beteiligten Städte rechnen mit einer starken
Publikumswirkung. Dies ist durchaus realistisch, blickt man auf die Erfolge mit
altbau plus in Aachen, die zeigen, dass die Nachfrage und der Bedarf
beim Bürger da sind. Der Nachholbedarf an Informationsvermittlung ist groß,
ebenso in den beteiligten Ländern Belgien und Frankreich. Die Beteiligung an SUS-CIT kam den
Überlegungen bei altbau plus insofern entgegen, als ohnehin daran
gedacht war, gemäß Ratsantrag ein Symposium auszurichten bzw. einen Kongress
mit Fachforen, aber auch Vorträgen für Verbraucher sowie begleitender
Ausstellung und Messe. Die Ausstellung bietet die Plattform, einerseits
best-practice-Beispiele auszutauschen, andererseits ermöglicht sie, die Themen
erneuerbare Energien und energieeffizientes Bauen und Sanieren, die von hoher
Aktualität sind, stärker in das öffentliche Bewusstsein zu bringen.
Die
Ausstellung wurde bei SUS-CIT als ein von allen getragenes Projekt
bewilligt, an dem von allen
Projektteilnehmern Kostenanteile eingebracht werden. Die Ausstellung wird in
Aachen entwickelt und in den drei Projektländern zum Einsatz kommen. Neben den Entwicklungs-
und Erstellungskosten wurden Transporte, Besuche und Öffentlichkeitsarbeit
berücksichtigt. Der jeweilige Eigenanteil der Projektpartner beträgt 12.220 €,
der angesetzte Gesamtetat 100.000 €.
Auswirkungen
Finanzielle
Auswirkungen:
Finanzielle
Auswirkungen lfd. Haushaltsjahr/Wirtschaftsjahr
3.720 € aus
H.h.st. 1.61000.65590.6 (Energiekonzepte)
Finanzielle Auswirkungen in den
Folgejahren/Folgekosten
142.220 € in 3 Jahren (Eigenanteil 48 %) – davon
werden 130.000 € durch STAWAG / Energieagentur Lippe aufgebracht, 8.500 € aus den H.h.st. 1.61000.65590.6
und 1.12000.65540.9 (Beratungszentrum)
Maßnahmenbezogene Einnahmen
Im Projekt SUS-CIT werden insgesamt 150.000 € an
Fördermitteln fließen.