Kenntnisnahme - E 49/0025/WP18

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Betriebsausschuss Kultur/Theater nimmt den Rückblick auf das Kultursommerprogramm „Stadtglühen“ 2021 zustimmend zur Kenntnis.


 

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Erläuterungen

Erläuterungen:
 

Sachstandsbericht Kultursommerprogramm „Stadtglühen“ 2021

 

  1. Vorlauf und organisatorische Grundlagen

Die Geschichte von "Stadtglühen", dem Kultursommer der freien Aachener Szene 2021, hat einen längeren Vorlauf. Seit Beginn der Pandemie haben Kulturdezernat und Kulturbetrieb über E-Mail, persönlichen Kontakt, Pressemitteilungen, Video-Konferenzen und Internet Kontakt mit der Aachener freien Szene gehalten und auch alle die informiert, die keinen Kontakt zum Kulturbetrieb hatten. Im Verteiler für die freie Szene sind alle bekannten Empfänger von Kulturfördermitteln, sowohl Vereine, Gruppierungen als auch Solokünstlerinnen und Solokünstler wie auch Kooperationspartner*innen.

Am 5. Februar 2021 fand auf Einladung von Frau Kulturdezernentin Schwier eine Video-Konferenz mit

über 60 eingeladenen Kunstvereinen und Solokünstlern statt, in der u.a. über den Rettungsschirm für

die Kulturszene des Aachener Stadtrates als auch über ein mögliches Sommerprogramm diskutiert

wurde. Indirekt wurden durch die Teilnahme der Vereinsvorsitzenden mehrere Hundert Künstlerinnen

und Künstler erreicht. Zu diesem Zeitpunkt war der Aufruf der Bundeskulturstiftung für das Projekt

"Kultursommer 2021" noch nicht erfolgt. Dieser Aufruf erfolgte Ende März 2021 mit einer Abgabefrist bis zum 22. April 2021.

Um möglichst vielen Künstlerinnen und Künstlern eine Gelegenheit zur Teilnahme zu eröffnen, wurden, ebenfalls von Frau Schwier initiiert, am 12. April 2021 zwei Video-Konferenzen nach Sparten sortiert durchgeführt: Musik und darstellende Kunst. Am 13. April folgten drei weitere Video-Konferenzen: Bildende Kunst; Literatur; Crossover.

In den Video-Konferenzen, in denen intensiv diskutiert wurde, erfolgte der Aufruf zur Mitarbeit, noch

bevor überhaupt erkennbar war, ob Aachens Konzept bei der Bundeskulturstiftung erfolgreich sein

würde. Parallel wurden für den Sommer Veranstaltungsprojekte entgegengenommen, die von Vereinen und Organisationen bereits losgelöst vom Wettbewerb geplant waren.

Zeitgleich bildete sich aus der freien Künstlerszene eine Kooperationsgemeinschaft, die gemeinsam mit dem Kulturbetrieb das Konzept erarbeitete. Beteiligt waren u.a. Yvonne Eibig, Jutta Kröhnert, Christina Berger, Ana Sous, Till Görgen, Dr. Oliver Vogt. Sie haben nach der am 26. Mai erfolgten Förderzusage der Bundeskulturstiftung gemeinsam mit dem Kulturbetrieb und insbesondere dem Veranstaltungsmanagement mit Elke Wienen, Susanne Güntner und den Auszubildenden Hannah Lötsch und Roy Kranz unter Hochdruck das Programm entwickelt, das dezernatsübergreifend in einer nie dagewesenen Geschwindigkeit genehmigt werden musste.

Über 60 Künstlerinnen und Künstler, Vereine, Organisationen, Gruppierungen hatten kurzfristig über 120 Veranstaltungspunkte eingereicht, von denen nur wenige nicht berücksichtigt werden konnten, da sie z.T. zeitlich und räumlich kollidierten oder nicht den Vorgaben der Förderrichtlinien entsprachen bzw. aufgrund der Corona-Verordnungen nicht umgesetzt werden konnten. In der Vorbereitungszeit kamen ständig neue Vorschläge und Akteur*innen hinzu, so dass das Gesamtprogramm größer und die Teilnehmer*innenzahl höher wurde.

 

 

  1. Eckpfeiler des Konzeptes

Maßgeblich für die Auswahl waren die Förderrichtlinien der Bundeskulturstiftung.

-          breite Beteiligung lokaler und regionalen Künstlerinnen und Künstler der freien Szene aus allen

Sparten

-          breite Beteiligung freier Kulturakteur*innen der regionalen Szenen sowie lokaler Bündnisse in der Stadt / dem Landkreis

-          künstlerisch und kulturell vielfältiges Veranstaltungsprogramm

-          Bespielung von Außenräumen sowie witterungsbedingt notwendiger Alternativen

-          Angebote auch für ein junges Publikum

Künstlerinnen und Künstler haben sich direkt beim Organisationsteam, bestehend aus freier Szene und Kulturbetrieb beworben. Alle Angebote wurden auf die o.a. Richtlinien hin überprüft. Die Honorierung richtete sich nach den einschlägigen Honorarvorgaben der Standesorganisationen für Musik und darstellende Kunst. Ausfallhonorare wurden gezahlt.

Die zahlreichen Veranstaltungen wurden für fünf verschiedene Bezirke der Stadt Aachen konzipiert und dort umgesetzt. Berücksichtigt wurde im Rahmen der o.a. Förderrichtlinien eine den Auftrittsorten angemessene Ausgewogenheit der Sparten, Professionalität der Künstlerinnen und Künstler, der lokale Bezug (es entstanden keine Übernachtungskosten), 25 % Anteil im Programm für Menschen unter 25 Jahren.

 

 

  1. Beteiligte und Kooperationen

Über 100 Künstlerinnen und Künstler wurden durch Kulturbetrieb und Organisationsteam kontaktiert.

Hinter diesen Ansprechpartner*innen stand in der Regel ein Ensemble, eine Künstlergruppe, ein Chor,

so dass die Zahl der direkt und indirekten kontaktieren Personen deutlich höher ausfällt. Viele meldeten sich nach den o.e. Zoom-Konferenzen direkt. Andere wurden zwecks Programmausgewogenheit angesprochen.

Kriterien:

- Professionalität

- Lokaler oder regionaler Bezug

- Passendes Programm für das Projekt (Open Air, max. 1 Stunde, Berücksichtigung der

   Pandemie-Situation)

- Zeitnahe Umsetzung des Angebotes

Daneben wurde zwecks Umsetzung mit Firmen aus den Bereichen Veranstaltungstechnik, Sicherheit

kooperiert sowie folgenden städtischen Fachbereichen und Dienststellen FB 13, FB 14, FB 23, FB 36, FB 60, BA 2, 3, 4, 5. Zudem wurde eng mit den Betreibern von Spielorten zusammengearbeitet.

Die Akzeptanz außergewöhnlicher Spielorte in den Stadtbezirken, aber auch in der Innenstadt, war überall beim Publikum spürbar. Ausgewählt wurden die Orte in Zusammenarbeit mit den Bezirksämtern hinsichtlich der Umsetzbarkeit. Als Problem stellte sich die an manchen Orten fehlende Infrastruktur heraus (Elektrizität, sanitäre Einrichtungen, Parkplätze, Auffindbarkeit).


 

  1. Fakten zum Zeitraum 02.07.2021 bis 05.09.2021

104 Veranstaltungen wurden durchgeführt.

Über 11.000 Besucherinnen und Besucher wurden registriert durch Zugangskontrolle, Anmeldung bzw. Vermerk der Organisatoren.

Mehrere Tausend Besucher haben zudem an Open-Air-Veranstaltungen ohne Zugangskontrolle teilgenommen.

Die Publikumsstruktur entsprach dem Angebot, wies zugleich eine Durchmischung bei verschiedenen Projekten auf: Bildungsbürger, Studentinnen und Studenten, Touristen, die zufällig am Ort waren, junges Publikum bei bestimmten Musikgruppen, Publikum des Veranstaltungsortes.

Mehrere Hundert Künstlerinnen und Künstler aus der Stadt Aachen und der Städteregion wurden in das Programm eingebunden

Zahlreiche lokale Veranstaltungsfirmen wurden mit Technik, Beschallung, Bewachung beauftragt.

 

4.1. Prozentualer Anteil der Sparten an „Stadtglühen“ von geplanten Veranstaltungen (121)

Tanz und Theater: 17 %   20 Veranstaltungen

Bildende Kunst:  12 %   14 Veranstaltungen

Literatur:   9 %   11 Veranstaltungen

Musik:   60 %   73 Veranstaltungen

Film u. Medien:   2 %     3 Veranstaltungen

 

 

  1.  Mittelverwendung

Kosten- und Finanzierungsplan für die Bundeskulturstiftung

 

  1. Leitung/Organisation/Durchführung           32.300  

 

 

2. Veranstaltungs- und Produktionskosten   

2.1. Honorare/ Gagen für freie Regisseur/innen, Künstler/innen etc. 187.200,00  

2.1.1 Honorare/ Gagen für Adaption von indoor Konzepten auf outdoor   12.000,00 

2.2. Honorare / Gagen für freie Bühnen- und Veranstaltungstechniker 109.200,00 

2.2.1 Honorare / Gagen für freie Bühnen- und Veranstaltungstechniker   25.200,00 

2.3. Mietkosten (Technik, ggf. Räume) 6 Bühnen     48.750,00 

2.4. Transporte /Logistik Transportkosten Instrumente, Bühnenbild etc.     1.800,00 

2.5. Genehmigungen; Gebühren; Versicherungen                          0,00 

2.5.1 KSK (gerundet)         10.800,00 

2.6. Hygiene- und Schutzmaßnahmen       15.600,00 

2.7. Wach- und Sicherheitsdienste, Hygienekontrolle      18.720,00 

       Bewachung Bühnen, Installationen etc.      82.750,00 

2.8. Materialkosten / Ausstattung / Verbrauchsmaterial 

Planen, Kleineisenwaren, Klebeband, Bodenbeläge,

Kaschiermaterial, Gipsplatten        38.500,00 

2.9. N.N.  0,00 

Summe der 2. Hauptposition  Σ:    531.800,00 

 

  1. Werbung u. Öffentlichkeitsarbeit                   46.100,00 

_________________________________________________________________________

                     610.200,00  

 

  1. Vermarktung

Die Vermarktung erfolgte über das Internet und soziale Medien. Für den Druck einer Programmbroschüre reichte die Zeit nicht aus. Zudem änderten sich häufig die Durchführungsdaten. Über die sozialen Medien wurden die Veranstaltungen beworben und zugleich dokumentiert. Die Presse- und Medienresonanz war verbesserungswürdig.

 

  1. Perspektiven für die Zukunft

Folgende Aspekte wurden in der Evaluation zwischen Kulturbetrieb und freier Szene festgehalten:

-          Längerer Vorlauf

-          Konzentration auf die Ferienzeit

-          Kleine Projekte wochentags, nicht nur am Wochenende

-          Dezentralität beibehalten

-          Eintritt erheben, falls es fördertechnisch möglich ist, um eine Verbindlichkeit zu erzielen

-          Besserer Check bei der Musikauswahl

-          Intensive Konzeptarbeit

-          Unterveranstalter nach Möglichkeit nicht einbauen

-          Qualitätsmanagement intensivieren

-          Intensivere Presse- und Öffentlichkeitsarbeit; gedruckte Materialien

-          Frühzeitiger Austausch mit allen Ämtern und Fachbereichen, die einbezogen werden müssen

-          Früher Check möglicher Förderprogramme für eine Förderung von Kultursommeraktivitäten

 


 

 

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Anlagen

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