Entscheidungsvorlage - FB 61/0431/WP18
Grunddaten
- Betreff:
-
IKSK 2020: Verstetigung Betriebliches Mobilitätsmanagement ("Aachen clever mobil")
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Beteiligt:
- FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und Europa; FB 36 - Fachbereich Klima und Umwelt
- Verfasst von:
- Dez. III / FB 61/300
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Mobilitätsausschuss
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Entscheidung
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23.06.2022
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29.09.2022
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Der Mobilitätsausschuss nimmt die Erläuterungen zum betrieblichen Mobilitätsmanagement zur Kenntnis. Er begrüßt das Konzept zum Aufbau eines betrieblichen Mobilitätsmanagements im gesamten Gebiet der StädteRegion Aachen. Er bekräftigt, dass die im integrierten Klimaschutzkonzept 2022 enthaltene Maßnahme 4.2.5 für die Mobilitätswende in Aachen eine zentrale Bedeutung hat und fordert den Rat der Stadt Aachen auf, die dort beschriebenen Ressourcen bei den Stellen- und Haushaltseinplanungen der Stadt Aachen zu berücksichtigen.
Der Mobilitätsausschuss der Stadt Aachen fordert die Verwaltung auf, zu prüfen, in welcher Höhe das betriebliche Mobilitätsmanagement in der Region Aachen in der Förderrichtlinie Mobilitätsmanagement des Landes NRW gefördert werden kann und falls möglich, einen Antrag auszuarbeiten und einzureichen.
Erläuterungen
Erläuterungen:
Hintergrund und Entwicklung des betrieblichen Mobilitätsmanagements in Aachen
Aachen verfolgt durch politischen Beschluss das Ziel, bis 2030 klimaneutral zu werden. Im Betrieblichen Mobilitätsmanagement ist die Stadt Aachen seit langem gemeinsam mit der IHK Aachen aktiv, um Betriebe zu motivieren, den betriebsbedingt verursachten Verkehr nachhaltiger zu gestalten.
Ein erster Schwerpunkt war ab 2008 die Gewinnung von Betrieben für Job-Tickets im Zuge der Luftreinhalteplanung. 2008 wurde eine Stelle für betriebliches Mobilitätsmanagement bei der IHK Aachen geschaffen. Die Stadt Aachen stellte 2009 ihr eigenes Angebot an die Belegschaft mit dem „MitarbeiterTicket“ neu auf.
Die RWTH Aachen wurde – u. a. durch innovative Regelungen beim Stellplatznachweis – dabei unterstützt, als größter Arbeitgeber 2012 das JobTicket einzuführen. Erhebliche Verlagerungseffekte vom MIV auf den ÖPNV konnten in drei großen Mitarbeiterbefragungen nachgewiesen werden.
Die Erstellung von Mobilitätskonzepten für die Betriebe Lindt, StädteRegion und Krankenhausverbund Aachen waren Teil des Bundesprogramms „effizient mobil“. Im Projekt „Mobil Pro Fit“ wurde unter Federführung von B.A.U.M. Betriebe in der StädteRegion Aachen angesprochen, beraten und belobigt. Eine Verstetigung der angestoßenen Konzepte konnte jedoch – mit Ausnahme bei der StädteRegion Aachen - nicht erreicht werden.
2017 wurde unter Regie der IHK Aachen aus den seit 2010 angebotenen „Pedelec-Testwochen“ die „Mobilitäts-Testwochen“ von mehreren Partnern entwickelt. Maßgeblich haben die EnergieAgentur.NRW und die StädteRegion Aachen hier mitgewirkt, aber auch zentrale Mobilitätsakteure wie avv, ASEAG sowie cambio und Velocity.
Im Zuge der bereitgestellten Mittel aus dem Dieselgipfel wurden 2018 von der Stadt Aachen drei Büros aufgefordert, ein Konzept zur Beratung im Betrieblichen Mobilitätsmanagement (BMM) vorzulegen, um hieraus einen Förderantrag erstellen zu können. Die Firma moovis erhielt den Zuschlag und erarbeitete mit Stadt, IHK und StädteRegion ein detailliertes Konzept für das BMM in der Stadt Aachen aus.
2017 hat die Stadt Aachen in ihrer Rolle als Arbeitgeberin auf Basis eines Gutachtens der Firma EcoLibro zum Einsatz von Privat-Pkw für Dienstgänge eine E-Auto-Flotte angeschafft. Die km-Entschädigung für Dienstgänge mit Privat-Pkw wurde daraufhin abgeschafft wie auch vergünstigte Pkw-Parktarife. Als Pilotanwender der multimodalen Anwendung movA der ASEAG hat die Verwaltung ihre Vorreiterrolle für das BMM ausgebaut.
2021 wurden die internen JobTicket-Konditionen für die Beschäftigten der Stadt Aachen finanziell deutlich attraktiver gestaltet. 2022 steht die Einführung eines Dienstradleasingmodells an; hierzu wurde am Jahresanfang 2022 eine Interessensabfrage an die Beschäftigten im Zuge der Potenzialanalyse durchgeführt.
Die Bündelung der Verantwortung innerhalb der Stadtverwaltung für das eigene betriebliche Mobilitätsmanagement soll ab 2022 im FB 60 der Stadt Aachen erfolgen.
Das Programmbüro Aachen clever mobil heute
Mit Hilfe der Landesförderung im Modellvorhaben „#AachenMooVe!“ konnten 2019 zwei Stellen für betriebliches Mobilitätsmanagement bei der Stadt Aachen eingerichtet werden („Programmbüro Aachen Clever Mobil“), die 2020 besetzt werden konnten. Das Beratungsbüro moovis erhielt 2020 als Teil des Fördervorhabens #AachenMooVe! den Auftrag, das erarbeitete Konzept in die Umsetzung zu begleiten.
Kernpunkte des jetzt aufgebauten BMM-Konzeptes sind:
• Organisation des BMM als öffentliche Aufgabe der städtischen Mobilitätsstrategie im Fachbereich Stadtentwicklung, -planung und Mobilitätsinfrastruktur (FB61) der Stadt Aachen („Programmbüro Aachen clever mobil“)
• Kooperative Einbindung der IHK Aachen in operative und strategische Fragestellungen
• Aktive Ansprache großer, interessierter oder relevanter Betriebe mit dem Ziel, eine Kooperationsvereinbarung zum BMM abzuschließen
• Netzwerk / Austausch der Mobilitätskoordinator*innen der Betriebe
• Organisation von Testmöglichkeiten umweltfreundlicher Mobilitätsalternativen für Mitarbeitende der Betriebe
• Durchführung von jährlichen CEO-Meetings mit den Spitzen von Stadt und IHK Aachen
• Analyse des Umsteiger*innenpotenzials jedes Betriebes/Unternehmens auf Basis von Wohn- und Arbeitsstandortdaten der Beschäftigten
• Erstberatung zu möglichen, betriebseigenen Maßnahmen
• Motivation der Betriebe, betriebsspezifische Mobilitätsziele zu quantifizieren und öffentlich zu kommunizieren, u. a. mit dem Ziel, einen positiven Wettstreit zu fördern
• eigenverantwortliche Umsetzung von Maßnahmen durch die Betriebe
• Monitoring der verkehrlichen Veränderungen und der Zielerreichung
Bis Dezember 2021 haben in der ersten Runde 17 Betriebe mit insgesamt rund 20.000 Beschäftigten durch die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung ihre Teilnahme am Programm bestätigt.
Die Förderung für Personal und Sachmittel läuft zum Jahresende 2022 aus. Als Teil des 2020 beschlossenen „Integrierten Klimaschutzkonzeptes“ (IKSK) der Stadt Aachen konnten die beiden Stellen für das betriebliche Mobilitätsmanagement (BMM) über die aktuelle Projektförderung hinaus zunächst bis 2026 verstetigt werden.
Die Stadt Aachen hat 2020 ein Mobilitätsanalysetool ausgeschrieben. Das Tool „Mobi.MAXX“ der Firma „Team Red Deutschland GmbH“ wurde für Aachen adaptiert und wird seit September 2021 für Analysen eingesetzt. Bislang wurden über das Programmbüro Aachen clever mobil 16 von 17 Arbeitgebenden analysiert.
Die App aachen.move, mit der Fahrten mit dem Umweltverbund automatisch erkannt und belohnt werden können, ist im Juni 2022 gestartet.
Die Erstellung hochwertiger Medien für die Öffentlichkeitsarbeit das laufenden BMM und die gewünschte Verstetigung wurde vergeben und wird derzeit ausgearbeitet.
Das Programmbüro Aachen Clever Mobil ist institutionell bei der Stadt Aachen im Fachbereich 61 verankert. Die IHK Aachen ist in strategische und operative Fragestellungen eingebunden.
Im Rahmen des laufenden Förderprojektes #AachenMooVe! wurden im April 2022 die Mobilitätstestwochen für Mitarbeiter*innen teilnehmender Betriebe gestartet. So wurden allen teilnehmenden Arbeitgebenden verschiedene klimaneutrale Verkehrsmittel, für einen Testzeitraum von vier Wochen, kostenfrei zur Verfügung gestellt. Elektrofahrzeuge, Pedelecs, Speed-Pedelecs, Falträder sowie Mobilitätsguthaben für den ÖPNV, Velocity-Fahrräder als auch für die E-Tretroller, konnten somit durch Mitarbeitende getestet werden. Auch wurden diese Testmöglichkeiten den Mitarbeitenden der Stadt Aachen im April und Mai 2022 zur Verfügung gestellt. Eine erste Evaluierung bei der Stadt Aachen ergab, dass viele Mitarbeitenden den Wunsch geäußert haben, ein Fahrradleasing über die Arbeitgeberin zu beziehen.
Darüber hinaus initiiert das Programmbüro Aachen clever mobil alle acht Wochen sogenannte Themen-Meetings. In diesen (bislang digitalen) Meetings werden Themenwünsche der teilnehmenden Arbeitgebenden platziert. Aufgrund der Pandemie haben sich zwei Vorreiter-Unternehmen speziell auf das Thema „Mobiles Arbeiten“ fokussiert und darüber referiert, welche Herausforderungen es zu bewältigen gab. Ein Zusammentreffen aller teilnehmenden Arbeitgebenden sowie allen Mobilitätspartnern des Programmbüros Aachen clever mobil erweist sich als Mehrwert, in diesen ein offener, transparenter Austausch stattfindet. Oftmals schließen sich neue Arbeitgebende dem Programm Aachen clever mobil an, um von dem Netzwerk der bereits teilnehmenden Arbeitgebenden sowie den Mobilitätspartnern zu profitieren. Neben den aktuell 17 teilnehmenden Arbeitgebenden steht das Programmbüro bereits mit weiteren Arbeitgebenden im Austausch, welche großes Interesse an einer Teilnahme zeigen.
Inzwischen sind Lindt und der Krankenhausverbund Aachen durch den regionalen und auf eine Dauerhaftigkeit ausgelegten Ansatz des Programms "clever mobil" zu einer Verstetigung des BMM geführt worden. Dies war seinerzeit durch den Projektcharakter des Bundeprogramms "effizient mobil" und dessen abruptes Ende nicht möglich gewesen, s.o.
Einen weiteren Mehrwert zeigen ebenfalls die jährlich stattfindenden CEO-Konferenzen. Eine erste Auftaktveranstaltung wurde im September 2020 im Theater der Stadt Aachen durchgeführt. In Form einer offenen Podiumsdiskussion mit den sieben Vorreiter-Unternehmen über die Etablierung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements, zeigte sich ein erstes großes Interesse weiterer Arbeitgebenden. Eindrücke der ersten Konferenz können unter folgendem Link eingesehen werden:
https://www.youtube.com/watch?v=4zoX12PUxq8
Bei der diesjährigen zweiten Konferenz bei Dr. Babor GmbH & Co. KG im Mai präsentierten 13 von 17 Arbeitgebenden ihre eigens gesetzten Ziele, welche aus den Erkenntnissen der Mobilitätsanalysesoftware und -umfrage evaluiert worden. In Form eines Plakates, welche das Programmbüro mit den Arbeitgebenden individuell erstellt hat, wurde dieses durch die Oberbürgermeisterin vor Ort an die jeweilige Geschäftsführung überreicht. Impressionen zu dem Event sind zu finden unter:
https://www.ihk.de/aachen/zielgruppen/unternehmen/branchen/verkehr/aachen-clever-mobil-5526652
Mobilitätsanalyse am Beispiel der Stadtverwaltung Aachen
Am Beispiel der Stadt Aachen stellt sich die standardisiert mit den Betrieben durchgeführte Analyse wie folgt dar:
• 1.473 Beschäftigte (25 %) haben mit ihrem jeweiligen Arbeitsplatzstandort an der Mobilitäts-Kurzbefragung teilgenommen.
• 45% wohnen innerhalb von 7,5 km zum Arbeitsplatz; 71% wohnen innerhalb von 15 km.
• Die mittlere Arbeitswegentfernung liegt bei 12,7 km.
• Alle Wohnstandorte werden in einer Karte aggregiert grafisch dargestellt.
• Während Corona kamen 45 % alleine mit dem Pkw, 2 % in einer Fahrgemeinschaft und 1 % mit dem Motorrad; 17 % fuhren mit dem ÖPNV, weitere 7 % nutzten P&R: 13 % kamen mit dem Fahrrad und 4 % mit einem E-Bike/Pedelec; 9 % zu Fuß.
• Es wird automatisiert mit Rechenregeln folgendes Potenzial ermittelt:
- Personen, die 1-5 km von der Arbeitsstelle entfernt wohnen, werden als potenzielle Fahrradfahrer*innen gezählt: Das wären hier 19 % (statt 13 %).
- Personen, die 5-15 km von der Arbeitsstelle entfernt wohnen, werden als potenzielle Pedelec-Nutzer*innen gezählt: Das wären hier weitere 22 % (statt 4 %).
- Darüber hinaus werden Personen, die max. 60 % langsamer mit dem ÖPNV wären als mit dem Auto, als potenzielle ÖPNV- bzw. P+R-Nutzer*innen gezählt: Das wären hier 39 % (statt 30 %).
- Bei den verbleibenden Personen wird geprüft, ob sie mind. 90 % gemeinsame Wegstrecke haben: Diese werden als potenzielle Fahrgemeinschaftsnutzer*innen gezählt: 3 % statt 2 %.
- Alle übrigen Personen werden als Personen ohne annehmbare Alternative gezählt: 9 % (statt 46 %).
• Alle potenziell Umsteigende werden farblich unterschieden in einer Karte dargestellt und so den Betrieben das Potenzial vermittelt.
Maßnahmen und Ziele am Beispiel der Stadtverwaltung Aachen
Zu den ermittelten Potenzialen werden aus Erfahrung dem jeweiligen Betrieb die empfehlenswertesten Maßnahmen benannt. Die Betriebe werden aufgefordert, zu diesen Potenzialen und Maßnahmen eigene Ziele zu formulieren. Für die Stadtverwaltung Aachen ist dies im Mai 2022 wie folgt benannt worden:
• Umweltverbund stärken
- 2025 nutzen mehr Mitarbeitende den Umweltverbund für den Arbeitsweg. Dies wird durch eine Parkraumbewirtschaftung, die Weitergabe des Job-Tickets zum Einkaufspreis, ein Fahrradleasing-Angebot und den Ausbau von Fahrradabstellanlagen gefördert. Zielwert: 65 %
• E-Mobilität ausbauen
- Es wird ein Anteil klimaneutraler Pkw-Fahrten am Pendleraufkommen der Mitarbeitenden von 20 % im Jahr 2025 angestrebt. Zudem wird angestrebt, schnellstmöglich ein klimaneutrale, städtische Fahrzeugflotte zu erreichen.
• Mobilitätsmanagement verstetigen
- Die Stadt Aachen beabsichtigt, 2022 eine/n Manager*in für die eigene Mobilität zu benennen. Auch das Programm „Aachen clever mobil“ für Arbeitgebende soll gemeinsam mit den Kooperationspartner*innen fortgesetzt werden.
Verstetigung des BMM in der Region Aachen ab 2023
Mit dem IKSK wurde 2020 als Maßnahme 4.2.5 eine Verstetigung der in #AachenMooVe! begonnenen Aktivitäten beschlossen. Hierzu war vom FB 61 für das IKSK ein Bedarf von 3 Personalstellen und ein zusätzliches jährliches Budget von 293.000 Euro geschätzt worden.
Die Maßnahme 4.2.5 ist vom FB 61 in die Haushaltsplanung 2023 als PSP-Element 4-120201-987-1 – "Betriebliches Mobilitätsmanagement (IKSK)"eingebracht worden.
Zur Klärung einer kooperativen Fortführung des Ansatzes wurden seit 2021 Gespräche mit verschiedenen Institutionen geführt. Dabei konnte sich auf ein gemeinsames Konzept verständigt werden, das in seinen Grundzügen wie folgt aussieht:
Dieses Konzept umfasst die folgenden Bausteine:
1. Programmbüro
2. Jour Fixe BMM
3. Strategietreffen Kernpartner
4. Betriebsaquise / Kooperationsverträge
5. Fortbildung BMM-Koordinatoren
6. Potenzialanalyse
7. Beratung zu Mobilitätsangeboten
8. Testflotte/-fahrzeuge
9. Schnupper-Mobilitätsguthaben
10. Netzwerktreffen / Fachaustausch
11. CEO-Veranstaltung
12. Betriebliche Mobilitätskonzepte
13. Öffentlichkeitsarbeit
14. Wirkungsmonitoring
15. Beratung/Fortbildung BMM-Programm
Die zwei Personalstellen, die bereits von der Stadt Aachen bis 2025 bereitgestellt werden, wurden im April 2022 verlängert. Die bisherige Arbeit gezeigt, dass die zwei Stellen regelmäßig überlastet sind mit der Umsetzung des Programms waren, was zu Zeitverzögerungen führte. Die dritte Stelle, die im IKSK vorgesehen ist (und auch bereits im ersten Konzept 2019 enthalten war) wird benötigt.
Für eine Umsetzung des Konzeptes ist ein jährliches Budget von 360.000 Euro (Zahlen für das Jahr 2022) ermittelt worden. Die Aufteilung der Mittel zwischen Stadt und StädteRegion ist Gegenstand der aktuellen politischen Beratung und Haushaltseinplanung in der Stadt und in der StädteRegion Aachen.
IHK, AVV und ASEAG sind bereit, das BMM-Programm für das gesamte Gebiet der StädteRegion Aachen als Kernpartner im Rahmen ihrer originären Aufgaben inhaltlich zu unterstützen. Insbesondere IHK und ASEAG haben eigene personelle Ressourcen, mit denen sie im betrieblichen Mobilitätsmanagement aktiv sind. Die ASEAG ist darüber hinaus operativ insbesondere mit movA und dem Vertrieb des Job-Tickets und auch mit der Optimierung des Busangebotes im betrieblichen Mobilitätsmanagement und in der Öffentlichkeitsarbeit aktiv.
Der AVV betreibt für alle nutzerrelevanten Themen eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit und ist im Verbundraum der Tarifverantwortliche, dazu gehört auch die Entwicklung der Jobticket-Tarife. Diese Kompetenzen bringt der AVV in eine BMM-Partnerschaft ein.
Die IHK Aachen ist in Deutschland ein Vorreiter für eine zukunftsgewandte Mobilität und unterstützt die Stadt Aachen seit vielen Jahren in vorbildlicher Weise darin, Betriebe zu überzeugen, dass Mobilitätsmanagement auch für sie selber einen Standortvorteil darstellt. Mit der Ausbildung von Mobilitätsbeauftragten in den Betrieben übernimmt sie einen wichtigen eigenen Baustein im Programm.
Eine Verstetigung mit diesen Kernpartnern ermöglicht ein sehr hohes Maß an Qualität und bietet damit eine sehr gute Perspektive für eine Akzeptanz des betrieblichen Mobilitätsmanagements bei sehr vielen Betrieben in der StädteRegion Aachen.
Besonders zu erwähnen ist in dem Zusammenhang, dass sowohl die Beratung zur Erstellung als auch die Betreuung der Umsetzung von Mobilitätskonzepten für einzelne Unternehmen private Tätigkeitsfelder darstellen, denen das Programm Aachen clever mobil den Weg für mehr Akzeptanz bahnen soll. Insbesondere die Vorhaltung und Bereitstellung von Ressourcen für eine vergleichbare, standardisierte Analyse und Potenzialermittlung, ein attraktives Testangebot, die Schaffung eines gemeinsamen Ziel- und Wertegerüst und das Angebot eines lokalen Netzwerkes übersteigen die Möglichkeiten des privaten Sektors. Hier liegt eine wichtige Aufgabe der öffentlichen Hand, damit das betriebliche Mobilitätsmanagement in Kooperation mit Betrieben, Mobilitätsdienstleistern und Beratungsbüros seinen Beitrag zur Akzeptanz der Mobilitätswende und zur Erreichung der Klimaziele liefern kann.
Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen
| JA | NEIN |
| |||||||
| x |
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PSP-Element Betriebliches Mobilitätsmanagement 4-120201-987-1 | ||||||||||
Investive Auswirkungen | Ansatz 2022 | Fortgeschriebener Ansatz 2022 | Ansatz 2023 ff. | Fortgeschriebener Ansatz 2023 ff. | Gesamtbedarf (alt) | Gesamtbedarf (neu) | ||||
Einzahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||
Auszahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||
Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||
+ Verbesserung / - Verschlechterung | 0 | 0 |
| |||||||
| Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | ||||||||
| ||||||||||
konsumtive Auswirkungen | Ansatz 2022 | Fortgeschriebener Ansatz 2022 | Ansatz 2023 ff. | Fortgeschriebener Ansatz 2023 ff. | Folge-kosten (alt) | Folge-kosten (neu) | ||||
Ertrag | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||
Personal-/ Sachaufwand | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||
Abschreibungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||
Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||
+ Verbesserung / - Verschlechterung | 0 | 0 |
| |||||||
| Deckung ist gegeben | Deckung ist gegeben | ||||||||
Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):
Mittel wurden zur Haushaltsplanung 2023 angemeldet unter PSP-Element 4-120201-987-1 – "Betriebliches Mobilitätsmanagement (IKSK)" in Höhe von 300.000 € jährlich ab dem Haushaltsjahr 2023.
Klimarelevanz
Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die
Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)
Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
positiv | negativ | nicht eindeutig | |
| X |
|
|
Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:
gering | mittel | groß | nicht ermittelbar |
|
| X |
|
Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
keine | positiv | negativ | nicht eindeutig |
X |
|
|
|
Größenordnung der Effekte
Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.
Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):
gering |
|
| unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels) |
mittel |
|
| 80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels) |
groß | X |
| mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels) |
Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):
|
| unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels) | |
mittel |
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| 80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels) |
groß |
|
| mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels) |
Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:
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| vollständig |
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| überwiegend (50% - 99%) |
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| teilweise (1% - 49 %) |
| X |
| nicht |
|
|
| nicht bekannt |
Hinweis: Der Ansatz des betrieblichen Mobilitätsmanagements (BMM) zielt auf eine Veränderung der Verkehrsmittelwahl bei Arbeits- und Dienstwegen sowie einen Umstieg auf CO2-neutrale Antriebe bei Kraftfahrzeugen. Bei einer mittleren Pendeldistanz der Umsteigenden von rd. 10 km ergeben das pro Jahr zusätzlich eingesparte rd. 4.400 km. Bei einem mittleren Verbrauch von 8 l Diesel oder Benzin je 100 km ergeben das rd. 900 kg CO2 je Pendler im Jahr.
Es wird angestrebt, über die teilnehmenden Arbeitgeber pro Jahr mind. 1.000 zusätzliche Umsteigende vom Verbrennungs-Kfz auf klimafreundlichen Verkehr zu gewinnen. Dies würde im ersten Jahr einer Einsparung von rd. 900 t CO2 pro Jahr entsprechen, im zweiten von 1.800 t und im dritten von 2.700 t usw.
Diese CO2-Minderung darf methodisch nicht alleine den Maßnahmen des BMM zugeordnet werden, sondern wird nur im Zusammenspiel mit dem Ausbau des Umweltverbundes und der Förderung der Elektromobilität erreicht, wie es im Szenario „Mobilitätswende“ im IKSK beschrieben wurde.