Anhörung - E 49.1/0008/WP18
Grunddaten
- Betreff:
-
Schenkung des Projektes „m3 Medien – Message – Massage“ von Uwe Appold / Stephan Richter
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Anhörung
- Federführend:
- Museen der Stadt Aachen
- Verfasst von:
- E 49/2
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Betriebsausschuss Kultur und Theater
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Anhörung/Empfehlung
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11.06.2024
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Erledigt
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Rat der Stadt Aachen
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Entscheidung
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26.06.2024
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Der Künstler
Uwe Appold, Jahrgang 1942, ist Diplom-Designer, Bildhauer und Maler. Er begann seine Laufbahn 19662 mit einer Lehre zum Bildhauer in seiner Geburtsstadt Wilhelmshaven und 1968 mit dem Abschluss für künstlerische Formgebung und Gestaltung an der Werkkunstschule Flensburg.
Seine künstlerischen Tätigkeiten führten zu zahlreichen Ausstellungen in den meisten deutschen Großstädten sowie im internationalen Bereich in u.a. Belgien, China, Dänemark, Estland, Frankreich, Griechenland, Italien, Österreich, Polen, Spanien und der Schweiz. Werke von ihm waren im Europaparlament in Brüssel und anlässlich seiner Lehrtätigkeit an der Nationalakademie in Hangzhou/China auch dort zu sehen. Er war auf der EXPO 2000 in Hannover ebenso zu sehen, wie bei den Vereinten Nationen in Genf. Verschiedene Lehrtätigkeiten, wie z.B. an der Werkkunstschule in Flensburg führten zu seiner Aufnahme in den Deutschen Werkbund. Zahlreiche seiner Werke sind im Besitz von Institutionen im In- und Ausland. Hier eine Auswahl:
- Schleswig-Holsteinische Landesregierung
- Senat der Hansestadt Lübeck
- Kunsthalle Wilhelmshaven
- Stadt Göttingen
- Zentralinstitut und Museum für Sepulkralkultur Kassel
- Domkapitel Aachen
- Landeskirche Hannover
- Museum für moderne Kunst, Jacca/Huesca (Spanien)
- Apokalypse Kloster, Patmos (Griechenland)
Stephan Richter hat das Projekt fotografisch begleitet und soll nach dem Willen Appolds als Mit-Schenkender genannt werden.
Das Werk
Uwe Appold ist sein sehr vielseitiger Künstler, der neben der Bildhauerei, Plastiken und Skulpturen, die in zahlreichen Auftragsarbeiten im öffentlichen Raum zu sehen sind, auch eine Reihe bedeutsamer Bilderzyklen erschaffen hat. Appold beschäftigte sich sehr mit religiösen Themen und infolge dessen sind zahlreiche seiner Werke in Kirchen zu sehen. Als Schenkung ist eine in sich homogene, den Themen und Inhalten des Internationalen Zeitungsmuseums Aachen angemessene Werkgruppe vorgesehen, die für 2024 bereits für eine Ausstellung daselbst vorgesehen waren, die jedoch wegen der temporären Umwidmung des Wechselausstellungsraums zum Trauzimmer abgesagt werden musste.
Die Schenkung
Bei der angebotenen Schenkung handelt es sich um die Werkgruppe „m3 Medien – Message – Massage“. Der Titel ist bewusst an die berühmten Werke des kanadischen Forschers Marshall McLuhan angelehnt, der mit der Aussage „The medium is the message“ (bzw. „massage“) äußerst wichtige Impulse für die Medienwissenschaft lieferte.
Insgesamt besteht die Werkgruppe aus 59 Objekten mit einem Gesamtwert von 64.900,- Euro (Marktpreis = Verkaufspreis des Künstlers). Jedes Objekt besteht aus einem äußeren Rahmen, in dem sich ein (bei einigen Objekten drehbarer) Exponathalter befindet. Darauf sind Zeitungen, Zeitschriften und sonstige Papierobjekte wie z.B. Feldpostkarten mittels kleiner Magneten befestigt. Die Größen sind unterschiedlich: Von der handgeschöpften Zeitung aus dem 17. Jahrhundert bis zur Doppelseite der BILD-Zeitung. Thematische Schwerpunkte sind Zeitungen und Zeitschriften aus dem 18. Jahrhundert und der Erste Weltkrieg in Form von Feld- und Soldatenzeitungen, Feldpostbriefen und Illustrierten Zeitungen. Entscheidend für das Gesamtbild ist der künstlerische Part von Uwe Appold. Jedes Medium wird auf der Rückseite vom Künstler interpretiert, kontextualisiert und kommentiert. Collagen, Bilder, Fotos und Textbeiträge stellen das Medium in neue Sinnzusammenhänge und erschließen alternative Deutungsmuster. „Uwe Appold […] greift immer nur einen Aspekt von einer Zeitungsseite auf und reduziert diesen mit gestalterischen Merkmalen nochmals. Klarheit und Verständlichkeit stellen sich ein. So sind Uwe Appolds Werke willkommene und notwendige Weiterbeurteilungen von Information. Sie erhellen, wo bisher nur Dämmerung war“ (Prof. Dr. Klaus-Ove Kahrmann, Universität Bielefeld). „Das Medien- und Kunstprojekt […] will gerade auch die Digital Natives im Internetzeitalter dafür sensibilisieren, Nachrichten nicht nur zu konsumieren, sondern genauer hinzuschauen, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen“. (Dietmar Wollf, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger).
Der Bestand ist inhaltlich bereits bestens erschlossen durch ein Katalogbuch: Uwe Appold/Stephan Richter: m3: Konfrontation mit Gedrucktem. Medien – Message – Massage.
Die Relevanz für das IZM
Das Werk stellt eine wichtige Ergänzung für die Sammlung des Internationalen Zeitungsmuseums dar. Zum einen sind die Zeitungen und Zeitschriften selbst von großem historischem und kulturhistorischem Wert und sind auf diese Weise eine bereits eine wertvolle Ergänzung der Sammlung. Zum anderen ist es gerade die künstlerische Interpretation, die bei einer multiplen Anzahl von Themen völlig neue Zusammenhänge schafft und durch die Betrachtung Medienkompetenz und kritisches Bewusstsein schult. Durch Ausstellungen, durch die Präsentation einzelner Exponate, aber auch durch medienpädagogische Arbeit kann das IZM mit diesem Werk seine Relevanz in dem immer wichtiger werdenden kritischen Mediendiskurs erhöhen. Die Absicht wird verfolgt, die Werkgruppe als Ganzes auszustellen.
Auflagen und finanzielle Auswirkungen:
Mit der Annahme der Schenkung ist verbunden, dass die Stadt Aachen diese Objekte im Rahmen einer Sonderausstellung zeigt. Die Stadt Aachen verpflichtet sich mit Bezug auf die geschenkten Objekte, die Beschriftungen bei Ausstellungen, Einträge in wissenschaftlichen Publikationen, Veröffentlichungen in Form elektronischer Medien etc. obligatorisch mit dem Provenienz-Hinweis „Schenkung Appold / Richter“ zu versehen und inventarisiert die Objekte auch mit diesem Zusatz. Dem Künstler ist bewusst, dass sein Werk eine endliche Haltbarkeit besitzt; er besteht weder auf den dauerhaften Erhalt der Werke durch restauratorische Maßnahmen noch schließt er Tausch und Entsorgung der Objekte aus, solange die Stadt Aachen sie nicht käuflich auf den Markt bringt. Der Lagerbedarf der Objekte beläuft sich auf ca. einen Kubikmeter einfacher beheizter Depotfläche.
Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen
Siehe Erläuterung
Klimarelevanz
Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die
Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)
Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
positiv | negativ | nicht eindeutig | |
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| x |
Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:
gering | mittel | groß | nicht ermittelbar |
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| x |
Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
keine | positiv | negativ | nicht eindeutig |
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| x |
Größenordnung der Effekte
Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.
Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):
gering |
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| unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels) |
mittel |
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| 80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels) |
groß |
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| mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels) |
Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):
|
| unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels) | |
mittel |
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| 80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels) |
groß |
|
| mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels) |
Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:
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| vollständig |
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| überwiegend (50% - 99%) |
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| teilweise (1% - 49 %) |
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| nicht |
| x |
| nicht bekannt |
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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49,9 kB
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2
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(wie Dokument)
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251,6 kB
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