Entscheidungsvorlage - FB 61/0544/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Brand empfiehlt dem Verkehrsausschuss, den Baubeschluss für den Ausbau der B 258 – Trierer Straße, 2. BA von An der Unterbahn bis Nordstraße auf der Grundlage der Pläne 2002_010_L3/L4 (inkl. Linksabbiegespur in Richtung Heussstraße) bzw. 2002_010_L3 alt/L4 alt, wenn der Grunderwerb nicht getätigt werden kann (ohne Linksabbiegespur in Richtung Heussstraße) zu fassen. Er soll die Verwaltung beauftragen, den Finanzierungsantrag gem. dem GVFG bei der Bezirksregierung zu stellen.

 

Der Verkehrsausschuss fasst den Baubeschluss für den Ausbau der B 258 – Trierer Straße, 2. BA von An der Unterbahn bis Nordstraße auf der Grundlage der Pläne 2002_010_L3/L4 (inkl. Linksabbiegespur in Richtung Heussstraße) bzw. 2002_010_L3 alt/L4 alt, wenn der Grunderwerb nicht getätigt werden kann (ohne Linksabbiegespur in Richtung Heussstraße).

Er beauftragt die Verwaltung, den Finanzierungsantrag gem. dem GVFG bei der Bezirksregierung zu stellen.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

 

1.      Allgemeines

 

Die Trierer Straße ist eine 4-streifige Hauptverkehrsstraße und eine der wichtigsten Ausfallstraßen Aachens (B258), die nach Süden in Richtung Eifel führt. Sie verbindet im vorliegenden Teilabschnitt die südlichen Ortsteile Kornelimünster und Walheim  mit dem Ortsteil Brand und verläuft weiter in Richtung Adalbertsteinweg bis zur Aachener Innenstadt. Über den Abzweig in die Freunder Landstraße (L220) ist die Nachbarstadt Stolberg erreichbar. Gleichzeitig ist die Trierer Straße als Hauptgeschäftsstraße des Stadtbezirks Brand auch von überbezirklicher Bedeutung und bildet das geschäftliche und kulturelle Zentrum Brands.

 

Als ehemalige "Napoleonische" Straße bildet sie eine historische Achse und bietet eine herausragende Blickbeziehung von Brand auf die Kirche St. Josef und den Lousberg  in Aachen.

 

Mit maximal ca. 28.000 Kfz zwischen 7.00 B 19.00 Uhr im Bereich der Autobahnzufahrt sowie mit 2.500 Kfz in der Spitzenstunde in der Ortslage Brand wird die Trierer Straße in ihrer städtebaulichen und verkehrlichen Funktion stark beeinträchtigt. Die hochbelastete Straße ist gleichzeitig eine wichtige ÖV-Achse; insgesamt 9 Buslinien ( ca. 290 Busse/Tag) durchfahren die Ortslage in Brand. Zwischen 7.00-19.00 Uhr frequentieren ca. 220 Radfahrer die Achse Trierer Straße.

 

Die Länge der Ausbaustrecke beträgt insgesamt ca. 1.810 m. Der 2. Bauabschnitt von An der Unter­bahn bis ca. Nordstraße ist 440 m lang.

 

Die Maßnahme wurde in den städtischen Haushalt aufgenommen.

 

Die politischen Gremien der Stadt Aachen (Bezirksvertretung Aachen-Brand und Verkehrsaus­schuss) haben am 14.05.2003 und 15.05.2003 den Planungsbeschluss zum Umbau der Trierer Straße gefasst.

Der Baubeschluss für den 2. Bauabschnitt ist notwendig, um Zuwendungen nach dem GVFG beantragen zu können. Die betroffenen Bürger wurden in einer Informationsveranstaltung am 07.05.2007 über den geplanten Ausbau unterrichtet.

 

 

2. Darstellung der Maßnahme

 

2.1 Vorhandener Zustand

 

Verkehrlich und funktional entspricht die Trierer Straße nicht mehr den Anforderungen an die heutigen Verkehrsverhältnisse.  Der Straßenquerschnitt variiert von ca. 19,00m an der schmalsten und ca. 29,00m an der breitesten Stelle im zentralen Bereich.

Eine Neuordnung der Verkehre und Neugliederung des Straßenraumes ist dringend notwendig, um eine Verbesserung der Bedingungen für alle Verkehrsteilnehmer herbeizuführen, denn:

S                    Die Gehwegbreiten unterschreiten teilweise die notwendigen Mindestbreiten (Schulwegsiche­rung).

S                    Der Deckenaufbau stammt aus den 50er Jahren und entspricht nicht der notwendigen Bau­klasse.

S                    Die Fahrstreifenaufteilung entspricht nicht mehr den heutigen Verkehrsmengen.

S                    Es existiert kein Radwegenetzschluss.

S                    Das Parken ist in Teilabschnitten nicht geordnet.                                                         

Der Planungsbereich der Trierer Straße gliedert sich sowohl nach funktionalen Gesichtspunkten als auch nach den baulichen Gegebenheiten in 3 Abschnitte, wie beiliegendem Übersichtsplan zu entneh­men ist:

 

$                    Erster BA  von Debyestraße  bis An der Unterbahn:

 

Dieser Bereich ist kaum angebaut. Hier befindet sich eine stark frequentierte Tankstelle.

Aufgrund der Lage zwischen den beiden Anschlussstellen an die A 44 mit den entsprechenden Abbiegebeziehungen weist dieser Bereich heute fünf Fahrstreifen auf. Die Leistungsfähigkeit der beiden signalisierten Knoten zur Autobahn ist erschöpft; die Anlage zusätzlicher Fahrstreifen bzw. Abbiegestreifen ist erforderlich.

 

Auf der westlichen Seite ist ein Zweirichtungsradweg -als Teil des Aachener Radwegenetzes- aus Aachen kommend vorhanden.

 

Es gibt keine Parkstände im öffentlichen Straßenraum, was auf Grund der geringen, angrenzen­den  Bebauung kein Problem ist.

 

Der Gehweg ist an der schmalsten Stelle im Bereich einer Bushaltestelle nur 1,5m breit, was zu Problemen beim Ein- und Ausstieg zwischen Fahrgästen und den übrigen Fußgängern führt.

 

Der erste BA wird gem. GVFG gefördert (OM 030900) und z. Z. umgebaut.

 

$                    Zweiter BA von An der Unterbahn bis ca. Nordstraße:

 

Dieser Abschnitt ist locker angebaut : Hier befinden sich  Wohnbebauung, teilweise Geschäfts­nutzung sowie eine Tankstelle. Über die nach Süden abzweigende Heussstraße sind eine Kindertagesstätte, eine Grundschule und eine Gesamtschule, die im Wohnbereich ABrander Feld@ liegen, direkt erreichbar. Die Gebäude liegen von der Straße abgesetzt. Die privaten Vorbereiche werden zum Teil, unter Inanspruchnahme auch von öffentlichen Gehwegflächen, zum Parken genutzt. Der öffentliche Straßenraum zwischen den privaten Grundstücken ist mit nur ca. 19,00m der engste des gesamten Planungsraums. Der Zweirichtungsradweg setzt sich in diesem Abschnitt über die „Vennbahntrasse“ bis zur Ringstraße fort. Die Radfahrer können hier auf der „Vennbahntrasse“ über die „Route 7", einer zukünftig ausgeschilderten Freizeitroute für Radfahrer, bis nach Kornelimünster oder Aachen-Mitte fahren.

 

$                    Dritter BA von ca. Nordstraße bis Ortsausgang:

 

Hier befindet sich der zentrale Geschäftsbereich des Stadtteils Brand. Eine geschlossene ca 4-geschossige Straßenrandbebauung mit Geschäftsnutzung in den Erdgeschossen prägt das Straßenbild. Die  4-streifige, stark befahrene Fahrbahn trennt beide Straßenseiten voneinander. Das Überquerungsangebot für Fußgänger ist nicht ausreichend; neben den Lichtsignalanlagen an den Knoten Nordstraße und Freunder Landstraße ist nur eine zusätzliche Fußgängerbe­darfsanlage in Höhe Haus Nr. 749 vorhanden. Die Gehwegbreiten liegen mit ca. 2,00m weit unter den Grundmaßen für Seitenräume, die in den „Empfehlungen für die Anlage von Hauptverkehrsstraßen, EAHV 93" für Hauptverkehrsstraßen mit angrenzender Geschäftsnut­zung empfohlen werden (2,50m - 5,00m).

 

Der vorhandene Beidrichtungsradweg endet an der Einmündung Ringstraße mit Beginn der intensiven Geschäftsnutzung. Zwischen Ringstraße und Ortsausgang sind keine Radverkehrsanlagen vorhanden. Erst am Ortsausgang beginnt ein Beidrichtungsradweg Richtung Kornelimünster. Parken findet  im Straßenraum statt; es gibt stadtauswärts Parkstreifen, stadteinwärts wird in der Parallelfahrbahn auf der Ostseite geparkt. Straßenraumbegrünung ist nur vereinzelt vorhanden.

 

2.2 Unfallsituation

 

Es ereigneten sich im Zeitraum vom 01.01.2002 bis 26.02.2003 auf der gesamten Trierer Straße (von Rothe Erde bis Ortsausgang Brand) 128 Aufnahme pflichtige Unfälle. Nach Aussage der Polizei handelt es sich um ein typisches innerstädtisches Unfallbild, bei dem folgende Unfallursachen überwiegen: Fehler beim Abbiegen und Nichteinhalten des Sicherheitsabstandes sowie Fehler beim Fahrstreifen­wechsel. Der Knoten Trierer Straße /Einmündung Eckener Straße sowie Trierer Straße/Debyestraße sind Unfallhäufungspunkte. In der Ortslage von Brand  wurden 5 verletze Fußgänger und 4 verletze Radfahrer registriert, die an verschiedenen Stellen jeweils durch abbiegende/ausfahrende PKW-Fahrer übersehen wurden.

 

 

3. Geplante Maßnahmen

 

Basierend auf verschiedenen Planungsvarianten und Anregungen aus der Politik  wurde die vorliegende Planung ausgearbeitet. Die nicht weiter verfolgten Varianten unterschieden sich überwiegend in der Art der Radverkehrsführung.

 

Die nachfolgend beschriebene Planung soll folgende Ziele erfüllen, die zur Verbesserung der verkehr­lichen und funktionalen Belange sowie zur Erhöhung der Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer beitragen:

 

S           Erhöhung der Leistungsfähigkeit des motorisierten Individualverkehrs durch zusätzliche Fahrstrei­fen

S           Erstmaliger Fahrbahndeckenaufbau nach erforderlicher Bauklasse 1

S           Verbesserung der Lage und Länge der Bushaltestellen (möglicher späterer Einsatz von Doppelge­lenkbussen)

S           Verbreiterung der Gehwege

S           Lückenschluss des Radwegenetzes in der Ortslage Brand durch neue Radverkehrsanlagen

S           Ordnung des ruhenden Verkehrs (im dritten BA)

 

 

Zweiter BA  von An der Unterbahn bis ca. Nordstraße (Abschnitt B):

 

Dieser Streckenabschnitt ist nur ca. 19,00 m breit. Durch die Neuaufteilung der Verkehrsflächen können die Gehwege verbreitert werden (Schulwegachse zum Schulzentrum Heussstraße). Der Gehweg ent­lang der westlichen Straßenseite in Richtung Heussstraße  ist etwas breiter als auf der östlichen Seite, da er als Schulweg von Kindern frequentiert wird.

Der kombinierte Geh- und Radweg wird bis zur Bushaltestelle Haus Nr. 630 (1. BA) geführt; ab hier bis zur Vennbahn ist ein 2,40m breiter Beidrichtungsradweg vorgesehen.

In Richtung Heussstraße soll eine separate Linksabbiegespur angelegt werden (Plan 2002_010_L3/L4).

 

4. Straßenbau

 

Der Umbau der B 258 - Trierer Straße soll als Vollausbau gem. RStO 01 Zeile 1 erfolgen. Die hohe Verkehrsbelastung erfordert die Einstufung in Bauklasse 1.

 

Folgender Aufbau ist vorgesehen:

 

Fahrbahn

 

    4 cm           Asphaltdeckschicht

    8 cm           Asphaltbinder

  18 cm bit. Tragschicht

  45 cm Frostschutzkies 0/45

____________________________

  75 cm           Gesamtstärke

 

In ortsüblicher Bauweise:

 

Gehweg:

 

    8 cm           Betonsteinplatten 30/30

 3-5 cm           Brechsand-Splittgemisch 0/5

  15 cm hydr. geb. Tragschicht 0/32

  13 cm           Frostschutzkies 0/45

______________________________

  40 cm           Gesamtstärke

 

Radweg/Schutzstreifen/komb. Rad-/Gehweg und Einfahrten

 

    8 cm           Betonsteinpflaster 10/20

 3-5 cm           Brechsand-Splittgemisch 0/5

  15 cm hydr. geb. Tragschicht 0/32

  13 cm           Frostschutzkies 0/45

______________________________

  40 cm           Gesamtstärke

 

Die Breiten der einzelnen Teileinrichtungen betragen:

 

Fahrstreifen:                 3,00 m - 3,25 m

 

Gehwege:                     2,00 m - 3,00 m

 

Zweirichtungsradweg:            2,40 m

 

Als Regelquerneigung wurde für alle Teileinrichtungen 2,5 % angenommen. Geringe Abweichungen

(+/- 1 %) sind aus topographischen Gründen möglich. In Einfahrtsbereichen beträgt die Querung max.

6 %.

 

Die Längsneigung beträgt im 2. BA 0,904 - 2,529 %.

 

Als Randeinfassungen sind vorgesehen:

 

Hochbord                      H 12/15/30

Rundbord                      R 15/22

Randstein                     T 8/20

 

Für Einfahrten im Bereich des Radweges wurden Schrägborde 44/17 gewählt, um eine gleichmäßige Querneigung im Radweg zu erhalten.

 

Die Oberflächenentwässerung erfolgt über Straßenabläufe in vorhandene Kanäle.

 

 

5. Sonstiges

 

Die Beleuchtung wird im Zuge der Baumaßnahme, auch wegen deren besonderer Bedeutung für die Verkehrssicherheit in diesem Abschnitt, überprüft und ggf. angepasst.

 

Die Kosten für den Umbau des 2. Bauabschnittes von An der Unterbahn bis ca. Nordstraße werden ca. 1,5 Mio. EUR inkl. MWST. betragen.

 

Lärmschutzmaßnahmen sind notwendig. Die Kosten hierfür werden für den 2. Bauabschnitt mit ca.                             100.000,00 i veranschlagt.

 

Grunderwerb ist für die Anlage der Linksabbiegespur zur Heussstraße erforderlich. Ein Bebauungsplan­verfahren ist eingeleitet. Sollte der notwendige Grunderwerb nicht getätigt werden können, muss die separate Abbiegespur zur Heussstraße entfallen (Plan 2002_010_L3 alt/L4 alt).

 

Mit dem Umbau des 2. Bauabschnitts soll Ende 2008 begonnen werden.

Als Bauzeit sind ca. 15 Monate vorgesehen.

 

Bei den Umgestaltungsmaßnahmen werden die Belange Behinderter, alter Menschen, Kinder und ande­rer Personen mit Mobilitätsbeeinträchtigungen berücksichtigt.

 

Der Eigenanteil der Stadt Aachen beträgt 25 %. Die o.g. Maßnahme ist im Investitionsprogramm 2005 - 2009 enthalten.  Bei den Ausgabehaushaltsstellen 9.66000.95230/5 „B 258 - Trierer Straße, Ortslage Brand, Umbau“ stehen entsprechende Haushaltsmittel zur Verfü­gung.

 

Es werden Beiträge nach dem KAG erhoben.

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

Hhst. 9.66000.95230/5 „B 258 – Trierer Straße, Ortslage Brand, Umbau“

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Anlagen

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