Entscheidungsvorlage - FB 36/0227/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Vorbehaltlich der Zustimmung der Bezirksvertretungen Aachen Mitte (24.09.08), Aachen-Brand (22.10.08) , Aachen-Kornelimünster/Walheim (22.10.08) genehmigt der Umweltausschuss die vorstehende Planung und stimmt den erforderlichen Fremdaufträgen zu.

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

 

Im Einrichtungszeitraum 2003- 2013 sind im sechsten Jahr die Maßnahmen für die Bewirtschaftung der städtischen Forsten zu planen.

 

a) Holzeinschlag


*) Alh = andere Laubbäume mit hoher Umtriebszeit (Esche, Bergahorn, Kirsche)

 Aln = andere Laubbäume mit niedriger Umtriebszeit (Roteiche, Birke, Roterle, Eberesche, Robinie, Rosskastanie)

 

Im Hiebssatz eines Forstbetriebes findet die Planung der Holznutzung ihren zahlenmäßigen Ausdruck. Der Hiebssatz wird so bemessen, dass die Ertragskraft des Waldes sowie die Nachhaltigkeit der Waldfunktionen erhalten bleibt. Aus dieser Planung geht hervor, dass im Aachener Wald jährlich 14.465 fm dauerhaft genutzt werden können (Zeile 1). Der abgeglichene Hiebssatz summiert die im Laufe der Jahre eingetretenen Abweichungen zum Ursprungsplan auf und stellt dar, was im Folgejahr genutzt werden müsste, um den Betrieb wieder auf das ursprüngliche Planungsniveau zurück zu führen (Zeile 2). Dies ist aufgrund von Markgegebenheiten, waldbaulichen Notwendigkeiten und nicht beeinflussbaren Faktoren (Insekten, Sturm, Metallsplitter bei Buche und Eiche usw.) jedoch nicht immer realisierbar.

 

Aus der Übersicht und der nachfolgenden Abbildung wird deutlich, dass die Übernutzung in der Baumart Fichte, in erster Linie verursacht durch den Sturm Kyrill, noch nachwirkt.

 

 

Im abgelaufenen Forstwirtschaftsjahr wurden rund 3000 fm Kalamitätsholz (Fichte) genutzt, die durch den Sturm Emma und durch Borkenkäferbefall angefallen sind. Im kommenden Forstwirtschaftsjahr sind Pflegehiebe in jungen Fichten- und v.a. Douglasienbeständen eingeplant, die langfristig der Stabilisierung der Bestände dienen. Der Einschlag von stärkerem Fichtenstammholz wird aufgrund der Übernutzung und der schlechten Holzmarktlage zunächst zurückgestellt.

 

Die anderen Baumarten unterliegen den üblichen Abweichungen, die überwiegend durch Schwankungen am Holzmarkt bedingt sind.

 

Auf Basis der geplanten Einschläge ist mit Holzverkaufserlösen in Höhe von 280.000 Euro zu rechnen.

 

Aufgrund der Förderprogramme der Landesforstverwaltung und der EU konnten folgende Fördermittel eingeworben werden:

Mittelgeber

Zweck der Förderung

Betrag

Landesbetrieb Wald und Holz

Förderung der Wiederaufforstung von Sturmschadens-flächen (Flächenräumung, Ankauf von Pflanzen)

18.039 Euro

EU-Solidaritätsfond

Aufwandsentschädigung für den Mehraufwand bei der Holzernte auf Sturmschadensflächen

41.519 Euro

gesamt

 

59.558 Euro

 

 

 

b) Kulturen, Wege, Erholung

Kulturbegründung

Die größeren Sturmschadensflächen wurden - wie in der Forstwirtschaftsplanung 2008 dargestellt –durch Unternehmer aufgeforstet. Kleinere Flächen (< 0,2 ha) wurden der natürlichen Sukzession überlassen.

Die aufgeforsteten Flächen zeigen starke Ausfälle. Im Rahmen der Gewährleistung werden rund 14.000 Pflanzen durch den Unternehmer kostenfrei nachgebessert.

Im Rahmen der regulären Waldbewirtschaftung  ist die Pflanzung von 4250 Laubbäumen (Buche, Stieleiche, Bergahorn und Esche) vorgesehen.

 

Kulturpflege

Diese Arbeiten fallen überwiegend in den Sommermonaten (zweites und drittes Quartal) an. In der Kulturpflege werden bei Bedarf junge Bestände gegen starke Konkurrenzvegetation wie Brombeere und Adlerfarn frei geschnitten. Insbesondere auf Freiflächen und in sehr lichten Beständen besteht die Gefahr, dass sich diese Konkurrenz gegenüber den gepflanzten Bäumen durchsetzt und den Erfolg der Pflanzung gefährdet.

Aufgrund der zahlreichen Freiflächen (Borkenkäferbefall: 2006, Sturmeinwirkung Kyrill/Emma: 2007/2008) ist ein zum Teil zweimaliger Freischnitt auf rund 37 ha erforderlich. Zeitpunkt und Häufigkeit der Maßnahmen richten sich nach der tatsächlichen Entwicklung der Konkurrenzvegetation und werden gegebenenfalls nach unten korrigiert.

 

Jungwuchspflege

Im Rahmen der Jungwuchspflege werden die Weichen für die Zukunft gestellt. Dicht aufwachsende

       Naturverjüngungen werden bereits in der Jugend vereinzelt und es werden bis zum

       Stangenholzalter die angestrebten Baumarten nach Zusammensetzung und Qualität ausgewählt.

Im Aachener Wald werden diese Maßnahmen auf ca. 22 ha durchgeführt.

 

Waldschutz

Im Revier Münsterwald sind zur Sicherung der begründeten Kulturen umfangreiche Schutzmaßnahmen gegen Wildverbiss nötig, dies vor dem Hintergrund der verhältnismäßig hohen Wilddichte sowie der schlechten naturräumlichen Ausstattung mit Äsungsmöglichkeiten (Fichtendominanz). Es ist erforderlich, rund 17,5 ha Jungbuchen mit einem Verbiss-/Fegeschutzmittel (einmal im Sommer und einmal im Winter) zu behandeln.

 

 

Wegebau/Wegeunterhaltung

Neubaumaßnahmen sind im Aachener Stadtwald nicht erforderlich, da die Wegedichte vergleichsweise hoch ist. Die Unterhaltungsarbeiten an den überwiegend sand-wassergebundenen Wegen sollen - wie in der Vergangenheit - regelmäßig fortgeführt werden. Eine konsequente Instandhaltung der Wege durch betriebseigene Geräte zur Profilierung der Wege und durch den Einsatz von Grabenfräsen (Vergabe an Fremdfirmen) stellen die rasche Wasserableitung vom Wegekörper und den notwendigen Abfluss der Niederschläge aus dem Graben sicher. So können dauerhafte Schäden und teure Instandsetzungsmaßnahmen verhindert werden.

 

c) Fremdaufträge

       Rückekosten: Das in Eigenregie aufgearbeitete Holz (v.a. Laubholz) muss durch Unternehmer bis an die LKW-befahrbaren Wege geliefert werden. Für diese Arbeiten werden Kosten in Höhe von 60.000 Euro kalkuliert.

       Verkehrssicherungsmaßnahmen:  25.000 Euro

       Ankauf von Pflanzen: 4.250 Pflanzen für rund 2.600 Euro

       Pflanzung (1800 Pflanzen) mit Unternehmer: rund 1.000 Euro (Rest Eigenregie)

       Kulturpflege (Freischnitt) auf 14 ha: rund 9.000 Euro (Rest Eigenregie)

       Verbiss- und Fegeschutzmittel: ca. 2.500 Euro

       Unterhaltungsarbeiten an Wegen, Gräben und Böschungen (Grabenfräse, Erhaltung des Lichtraumprofils, Wegebaumaterial): ca. 5.000 Euro

 

 

 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

Vorbehaltlich der Zustimmung der Bezirksvertretungen Aachen Mitte (24.09.08), Aachen-Brand (22.10.08) , Aachen-Kornelimünster/Walheim (22.10.08) genehmigt der Umweltausschuss die vorstehende Planung und stimmt den erforderlichen Fremdaufträgen zu.

 

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