Entscheidungsvorlage - FB 61/0971/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Rahmenplanung Suermondtviertel, Ratsantrag SPD/Grüne vom 08.02.2007, hier: Vorgehensweise und Beauftragung eines externen Büros
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Verfasst von:
- FB 61/50 // Dez. III
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Bezirksvertretung Aachen-Mitte
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Anhörung/Empfehlung
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03.12.2008
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Erledigt
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Planungsausschuss
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Entscheidung
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04.12.2008
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte nimmt den Bericht der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis und empfiehlt dem Planungsausschuss, die Verwaltung mit der Vergabe der Erarbeitung des Rahmenplans Suermondtviertel an das Büro [Auswahlvorschlag wird in der Sitzung mündlich vorgetragen] zu beauftragen.
Der Planungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, die Erarbeitung des Rahmenplans Suermondtviertel an das Büro [Auswahlvorschlag wird in der Sitzung mündlich vorgetragen] zu vergeben.
Erläuterungen
Erläuterungen:
Ratsantrag, Zeitplanung, Büroauswahl
Mit Ratsantrag vom 08.02.2007 haben die Fraktionen von SPD und Grünen die Verwaltung aufgefordert, unter Mitwirkung der Bürgerschaft eine Rahmenplanung für das Suermondtviertel zu erarbeiten. Ziel sollte vor allem die Stärkung des Wohnquartiers mit seinen Schulstandorten, einer Vielzahl von kleinen Gewerbebetrieben in unmittelbarer Nähe zu den Einkaufsmagneten Galeria Kaufhof / Saturn und der projektierten Kaiserplatzgalerie sein. Ergänzend wurde die Sicherung der Nahversorgung, die Stärkung der Viertelidentität, die Verbesserung der Grün- und Freiflächen, die Vermeidung von Durchgangsverkehr und Fremdparkern, die Untersuchung von baulichen Entwicklungsmöglichkeiten, insbesondere im Bereich Richardstraße / Wilhelmstraße gefordert.
In der Vorlage zur Sitzung des Planungsausschusses vom 19.4.2007 hat die Verwaltung die schwierige Personalsituation im Bereich Stadterneuerung und Stadtgestaltung dargestellt, die eine Bearbeitung des Projektes in 2007 unmöglich mache. Diese Personalsituation hat sich in 2008 zwar durch zwei neue Stellen gebessert, jedoch mussten weiterhin andere Projekte vordringlich bearbeitet werden, insbesondere solche, die auch nach politischen Beschlüssen zur Städtebauförderung im Juni 2008 angemeldet werden sollten. Aus diesem Grund konnte mit der Arbeit an der Rahmenplanung für das Suermondtviertel nicht vor der zweiten Jahreshälfte 2008 begonnen werden.
Nach einer Vorbereitungsphase wurden im November 2008 vier Büros zur Abgabe eines Angebots auf Grundlage eines ausführlichen Anforderungsprofils aufgefordert. In den Sitzungen von Bezirksvertretung und Planungsausschuss wird die Verwaltung das Büro vorschlagen, dessen Konzept sowohl im Angebot als auch im sich anschließenden Auswahlgespräch überzeugt hat.
Es ist angestrebt, die Rahmenplanung nach Auftragsvergabe im Dezember 2008 bis zu den Sommerferien 2009 abzuschließen. Darin enthalten sind verschiedene Etappen der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Einrichtungen und weiterer Akteure vor Ort. Insbesondere diese auch im Ratsantrag hervorgehobenen Beteiligungsschritte erfordern jedoch einen größeren zeitlichen Aufwand, der bei der konkreten Zeitplanung mit dem Büro berücksichtigt werden muss.
Die Quartiere Suermondtviertel und Promenadenstraße/Gasborn sowie die zentralen Einkaufslage Adalbertstraße sind im Hinblick auf die städtebauliche, wirtschaftliche, soziale und infrastrukturelle Situation in den letzten Jahren zunehmend vor besondere Herausforderungen gestellt.
Die Tendenz zu weiteren Maßstabsprüngen, die Reduktion von Wohnraum und Wegeverbindungen im Stadtgefüge, sowie der Wandel des öffentlichen Raumes wird zum Anlass genommen, die stadträumliche und funktionale Situation der beiden Quartiere entsprechend zu überdenken und entwickeln zu lassen.
In der Rahmenplanung sollen sowohl kurzfristig umsetzbare, kleinere und somit kostengünstige Maßnahmen sowie größere Maßnahmen, die nur mit Hilfe der Städtebauförderung umgesetzt werden können, erarbeitet werden. Gleichzeitig sollen Ideen für Projekte gefunden werden, an denen die Stadt mitwirken kann und sollte, die aber letztendlich durch andere Akteure durchgeführt werden müssen.
Inhaltliche und methodische Anforderungen an den Rahmenplan Suermondtviertel
Ausgangslage:
Das Plangebiet erstreckt sich über einen Teilbereich des Innenstadtgebietes innerhalb des Alleenringes. Im Nordwesten und Süden wird das Quartier durch die Peterstraße und Theaterstraße, im Osten durch den Alleenring begrenzt.
Mit einer Fläche von ca. 35 ha weist das gesamte Areal unausgeschöpfte Entwicklungspotentiale u.a. im Bereich minder- und untergenutzter Grundstücke, Freiflächen mit geringer Aufenthaltsqualität, aber auch als Standort für Bildung und Wohnen auf.
Das Gebiet teilt sich in 3 Bereiche auf. Der nördlichste Bereich bildet sich aus Gasborn, Schumacherstraße, Promenadenstraße, Blondelstraße, Stiftstraße und Synagogenplatz.
Zentral befindet sich die Fußgängerzone Adalbertstraße mit der zentralen Einkaufslage. Südlich der Adalbertstraße schließt sich das eigentliche Suermondtviertel an. Dieses Viertel zeichnet sich funktionial durch eine Mischung von Wohnnutzungen, kleinerem Gewerbe sowie als regional bedeutsamer Schulstandort aus. Stadtstrukturell bestehen insbesondere hier die baulich sichtbaren Brüche (Maßstabssprünge zwischen den zusammengelegten Parzellen der Einzelhandelsgroßeinrichtungen und den kleinteiligen gründerzeitlichen Parzellen (u.a. auch Bereich Sieder-/Harscampstraße). Die Betrachtung als Wohn- und Schulstandort ermöglicht ggfs. Ansätze für den öffentlichen Raum und die Freiflächen (z.B. Richardstraße) die auch der arbeitenden Bevölkerung zu gute kommen können. Der nördliche Bereich um den Kaiserplatz und Gasborn bedarf auf Grund einer im Übergang befindlichen städtebaulichen Situation besonderer Aufmerksamkeit. Aktuell sind Privatinvestitionen im durch die Synagoge und ethnisches Kleingewerbe geprägten Milieu zu beobachten.
In den letzten 20 Jahren wurden weite Bereiche des öffentlichen Raums mit Mitteln der Städtebauförderung (als Maßnahme aus dem Innenstadtkonzept 1986) umgestaltet. Diese können auf Grund der Bindungsfristen nur im begründeten Einzelfall vor Ablauf der Frist verändert oder erneuert werden.
Die verkehrliche Situation ist geprägt durch den starken Einkaufsverkehr (zu den Parkhäusern) und die Parksuchverkehre, die durch die Schulen und Berufsverkehre erzeugt werden und in Konkurrenz zur Bewohnerschaft stehen. Fußgänger, Radfahrer und ihre möglichen Wegeverbindungen sollten ebenfalls betrachtet werden.
Das Suermondtviertel besitzt durch seine Lage bereits die Vorraussetzungen zu hohen urbanen Qualitäten. Diese sind zwar im Einzelnen nicht immer konfliktfrei, jedoch ist die bereits vorhandene Nutzungsmischung eine ausgezeichnete Voraussetzung für eine enge Verknüpfung von Wohnen, Arbeiten und Versorgen in einem Quartier der kurzen Wege.
Inhaltliche Zielsetzung:
Zielsetzung der Rahmenplanung ist die Darstellung und Bewertung städtebaulicher Entwicklungsmöglichkeiten und die Erarbeitung einer Umsetzungsstrategie zur Sicherung einer geordneten städtebaulichen Entwicklung, der Korrektur negativer Entwicklungstendenzen sowie der Stärkung der drei Bereiche in ihrer Eigenart.
Ziel der Rahmenplanung ist dabei unter anderem das Potential und die Qualitäten des Planungsraumes zu erkennen und diese zu aktivieren, um daraus das eindeutige Profil der Quartiere zu herauszuarbeiten und ein entsprechendes Erscheinungsbild entwickeln zu können. Auf einer konkreteren Ebene sollen sowohl kurzfristig umsetzbare Maßnahmen wie auch größere Projekte, die den gemeinsamen Einsatz aller beteiligten Akteure sowie einen erheblicheren finanziellen Einsatz benötigen, entwickelt werden.
Ein besonderes Augenmerk soll auf die Anforderungen der verschiedenen Nutzergruppen, insbesondere von Kinder und Eltern, älteren Mitbürgern sowie den Nutzern der Schulen gelegt werden. Dies bezieht sich auf alle Teilbereiche des Plangebietes mit ihren unterschiedlichen Profilen, so dass das Thema Familienfreundlichkeit in der Adalbertstraße eine andere Ausrichtung erhält als in den durch Wohnen geprägten Bereichen.
Methodik:
Von dem beauftragten Büro wird ein Prozessvorschlag erwartet, der innovative Beteiligungsschritte in ein Gesamtkonzept der Erarbeitung einbindet. Dieses geschieht auch vor dem Hintergrund, die Familienfreundlichkeit im Plangebiet prominent zu berücksichtigen und die tatsächlichen Interessen und Wünsche der kleinen und großen Nutzer in die Planung einzuführen. Darüber hinaus wird erwartet, dass auf den bestehenden Konzepten, insbesondere dem Innenstadtkonzept 2002, aufgebaut wird und ihre Aussagen für das Plangebiet überprüft und fortentwickelt werden.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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198,7 kB
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2
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(wie Dokument)
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2,2 MB
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