Entscheidungsvorlage - FB 61/0983/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Nirmer StraßeFußgängersituation im Bereich der Bahnunterführung Nirmer StraßeAntrag der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Aachen- Eilendorf vom 11.03.2008
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Geplant
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Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf
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Kenntnisnahme
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16.12.2008
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Erledigt
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Mobilitätsausschuss
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Kenntnisnahme
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29.01.2009
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Anlass
Am 11.03.2008 hat die Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf
einstimmig dem Antrag der CDU-Fraktion zugestimmt, die Verbesserung der Fußgängersituation im DB-Tunnel Nirmer
Straße durch die Verwaltung überprüfen zu lassen. Vorausgegangen war eine
Anfrage mehrerer Eltern schulpflichtiger Kinder, die auf die unsichere
Situation bei der Benutzung des Tunnels an der Nirmer Straße hingewiesen haben
und sich die Verbreiterung des schmalen Gehweges und damit Verbesserung des
Schulweges wünschen. (siehe Anlage 1)
Heutige Situation
Der Tunnel Nirmer Straße ist eine von 2 Verbindungen
zwischen dem Eilendorfer Ortsteil Nirm und dem Zentrum von Eilendorf, die vom
Kfz-Verkehr befahrbar ist:
1.
Von
der Kalkbergstraße/Wolfsbendenstraße in Richtung Josefstraße/Stapperstraße und
umgekehrt führt eine Brücke über die Bahnlinie Aachen-Köln, die von allen
Verkehrsarten nutzbar ist.
2.
Die
Nirmer Straße durchquert die DB-Strecke in einem Tunnel mit nur einem Gehweg
sowie nur einem Fahrstreifen. Der Tunnel ist so schmal, dass für den
Kfz-Verkehr -mit einer Lichtzeichenanlage geregelt- lediglich jeweils nur eine
Fahrtrichtung freigegeben werden kann.
Räumliche Gegebenheiten im Nirmer Tunnel
Der Tunnel Nirmer Straße hat folgenden Querschnitt: Der
einzig benutzbare rechte Gehweg (von Nirm aus betrachtet) ist ca. 1,10m schmal;
die Fahrbahnbreite beträgt nur 2,70m; auf der linken Seite ist ein Schrammbord
von ca. 45 cm (siehe Anlage 2). Die Durchfahrtshöhe beträgt an der höchsten
Stelle nur 2,80m und somit ist eine Durchfahrt von Lkw´s (auch
Feuerwehrfahrzeugen, Bussen) verboten.
Der Gehweg ist so schmal, dass er heutige Nutzungsansprüche an einen Gehweg nicht erfüllt. Es können sich keine 2 Fußgänger begegnen, ohne auf die Fahrbahn auszuweichen. Dies ist insbesondere für Kinder und ältere Menschen ein schwer einschätzbares Gefährdungspotential. Aufnahmepflichtige Unfälle haben sich in den letzten Jahren jedoch keine ereignet. Die Fußgänger müssen bei der Benutzung des nordseitigen Gehweges vor dem Tunnel queren, um auf die andere Seite und in den Tunnel zu gelangen. Die Bordsteine sind nicht barrierefrei abgesenkt. (siehe Anlagen 3, 5,6)
Laut RAST 06 (Richtlinien zur Anlage von Stadtstraßen)
betragen die erforderlichen Grundmaße, wenn sich 2 Personen begegnen,
mindestens 1,8m zuzüglich des Sicherheitsraumes auf jeder Seite von 25cm
(Abstand von Gebäuden, Mauern oder dem Fahrbahnrand). Dies ist hier nicht
gegeben. Dabei stellt gerade der Tunnel für Schulkinder eine wichtige,
fußläufige Verbindung zur Erreichbarkeit der Grundschulen oder auch für
Fußgänger zum Bahnhof dar.
Verkehrszählung
In einer aktuellen Querschnittszählung 2008 wurden in der
morgendlichen Spitzenstunde von 7.15 – 8.15Uhr 46 Fußgänger, 217
Kraftfahrzeuge und 4 Radfahrer gezählt. In beide Richtungen waren etwa
gleichviel Verkehrsteilnehmer unterwegs. Von den Fußgängern waren ca. 50%
Schulkinder.
Planung
Die Verwaltung hat folgende Vorschläge auf ihre Kosten,
Realisierungsfähigkeit und nachhaltige Verbesserung der Verkehrssicherheit für
die Fußgänger ausgearbeitet und geprüft. Im Haushaltsplanentwurf 2009 stehen
aus unterschiedlichen Auftragssachkonten Mittel zur Verfügung, um die
verschiedenen Maßnahmen zu realisieren.
1.
Gehwegverbreiterung
im Tunnel
Es ist eine bauliche Verbreiterung um ca. 60cm auf ca. 1,70m machbar. Die Fahrbahn wird so auf ca. 2,10m verschmälert, was in etwa der heutigen Situation im Moltketunnel entspricht. (siehe Anlage 4)
Voraussichtliche
Umbaukosten betragen ca. 4.500€. Hierfür stehen im Haushaltsplanentwurf 2009
beim Auftragssachkonto X 12010072
7852072 - "Fußgängerquerungshilfen 2009 (Gemeindestraßen)“ Mittel zur
Verfügung. (Voraussetzung ist die Aufnahme
der Maßnahme in die dazugehörige Prioritätenliste).
Die Bordsteinabsenkungen verursachen Kosten in Höhe von ca. 6.500€. Hierfür sind im Haushaltsplanentwurf 2009 Mittel aus dem Auftragssachkonto X 12010009 7852342 - "Absenkung von Bordsteinen für Rollstuhlfahrer und an Radwegen“ eingeplant.
2.
Signalisierung des Fußgängerverkehrs Richtung Nirm und
Eilendorf mit einer zusätzlichen
Fußgängerphase
Grundsätzlich ist es möglich, die bisherigen Kfz-Phasen durch eine Fußgängerphase zu erweitern. Dies bedeutet, dass der Tunnel dann in seiner ganzen Breite den Fußgängern zur Verfügung steht, während die Autos aus beiden Richtungen vor dem Tunnel stehen. Bedingt durch die lange Umlaufzeit von 80 sec ergeben sich für die Fußgänger lange Wartezeiten von 50 sec. Es ist zu befürchten, dass durch diese lange Wartezeit Fußgänger das Rotlicht missachten und gleichzeitig mit dem Kfz-Verkehr diese Engstelle passieren.
Für die technische Änderung der Lichtsignalanlage entstehen Kosten in Höhe von ca. 16.000€. Im Haushaltsentwurf 2009 Mittel sind zwar beim Auftragssachkonto X 12020024 7853024 für „Maßnahmen zum Fußgängerschutz an Signalanlagen 2008“ Mittel eingeplant; doch diese Mittel sind bereits zur Realisierung anderer Maßnahmen zum Fußgängerschutz verplant.
Zusätzlich
wäre für diese Maßnahme noch eine bauliche Anpassung notwendig, da Fußgänger
i.d.R. nur zur Überquerung einer Fahrbahn plausibel angehalten werden können.
Eine Haltlinienmarkierung auf den Gehwegen würde nicht ausreichen, die
Fußgänger vom Gehen abzuhalten, da sich diese nicht auf Fußgänger bezieht. Die
Verkehrsfläche im Tunnel müsste dem entsprechend niveaugleich ausgebaut
werden. Es entstünden weitere
Kosten in Höhe von ca. 18.000€.
Zur Finanzierung dieser Aufpflasterung sind bislang keine Mittel im
Haushaltsentwurf vorgesehen.
3.
Dauerhafte Sperrung des Tunnels für Kfz-Verkehr –
Freigabe für Fußgänger und Radfahrer
Die Fahrt durch den Tunnel ist aufgrund der räumlichen
Gegebenheiten heute nur für Pkw´s und Lieferwagen möglich. Der Tunnel wird
zurzeit von ca. 3000 Kfz/Tag genutzt. Da eine gute Alternative im Netz
existiert (Wolfsbendenstraße - Brücke über die Bahn), wäre eine Sperrung des
Nirmer Tunnels denkbar. Diese würde allerdings die o.a. Verkehre aus dem Tunnel
auf die Kalkbergstraße/Wolfsbendenstraße verlagern. Den Fußgängern und
Radfahrern stände dann die gesamte Breite von ca. 3,80m zur Verfügung. Hierfür
entstehen Kosten für zusätzliche Verkehrsschilder sowie feststehende Poller
(ca. 500€) zuzüglich der Bordsteinabsenkungen (ca. 6.500€). Für Bordsteinabsenkungen sind im
Haushaltsplanentwurf 2009 Mittel aus dem Auftragssachkonto X 12010009 7852342 -
"Absenkung von Bordsteinen für Rollstuhlfahrer und an Radwegen“
eingeplant." In einer späteren Phase könnte die gesamte Verkehrsfläche im
Tunnel niveaugleich ausgebaut werden.
Fazit und Empfehlung
Unter Berücksichtigung der Kriterien Verkehrssicherheit, Verkehrsbelastung, Erschließungsqualität, Umweltbelastung wurde nach Abwägung der Vor- und Nachteile folgende Beurteilung gefunden: Die verkehrslenkenden Dienststellen der Stadt Aachen haben sich wegen der unauffälligen Problemlage (keinen Unfälle) gegen kostenintensive Lösungen ausgesprochen. Eine gesonderte Signalisierung des Fußgängerverkehrs wird nach intensiver Prüfung u.a. aus Verkehrssicherheitsgründen nicht befürwortet, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass Fußgänger das rote Signal nicht verstehen oder einhalten, das ihnen den Gang durch den Tunnel verbietet.
Die Verbreiterung des Gehweges auf 1,60m ist möglich, allerdings ist der Weg immer noch unter 2m breit. Eine barrierefreie Absenkung der Bordsteine vor dem Tunnel -egal welche Lösung umgesetzt wird- ist in jedem Fall nötig, da heute auf jeder Seite ein Gehweg vor dem Tunnel endet und der Fußgänger immer queren muss, um auf die andere Seite zu gelangen.
Aus Sicht der Verwaltung ist bei einer Abwägung der Alternativen zu bevorzugen, den DB-Tunnel an der Nirmer Straße zur Verbesserung der Fußgängersituation für den Kfz-Verkehr zu sperren
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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