Kenntnisnahme - FB 61/0419/WP16

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Planungsausschuss nimmt den Sachstandsbericht zur Kenntnis, über den Fortgang wird laufend berichtet.

 

Der Wohnungs- und Liegenschaftsausschuss nimmt den Sachstandsbericht zur Kenntnis, über den Fortgang wird laufend berichtet.

 

Der Mobilitätsausschuss nimmt den Sachstandsbericht zur Kenntnis, über den Fortgang wird laufend berichtet.

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

 

Durch den Geschäftsführer des AVV, Herrn Sistenich, wurden die Stadt und die Öffentlichkeit darauf aufmerksam gemacht, dass die DB für die ICE Linien von Frankfurt nach London keinen Halt im Aachener Bahnhof einplant. Durch vielfältige politische und öffentliche Unterstützung ist es gelungen, diese Frage doch noch ins Gespräch zu bringen.

 

Derzeitiger Sachstand und technische Anforderungen:

Die Bahn will zum Fahrplanwechsel 2013 den Verkehr durch den Tunnel unter dem Ärmelkanal nach London aufnehmen und mit einer attraktiven Fahrzeit in Konkurrenz zum Flugverkehr treten. Von Frankfurt Hbf sollen zunächst täglich 3 Züge über Köln, Aachen, Brüssel und Lille, bzw. von Amsterdam und Lille nach London führen. Eine Bedingung der französisch/englischen Betreibergesellschaft des Tunnels ist ein dem Flugverkehr vergleichbarer Sicherheitscheck für die Fahrzeuge und die Fahrgäste. D.h. der Zug ist nach Sicherheitsfreigabe bei jedem Halt vor einer „Verunreinigung“ abzusichern. Das Gleis des ICE ist an allen Haltepunkten durch Absperrungen so von allen anderen Gleisen abzutrennen, dass der Zug auch durch ein unbefugtes Queren von Gleisen nicht erreicht werden kann.

 

Die Fahrgäste und ihr Gepäck werden in einem Sicherheitsbereich gecheckt, verbleiben bis kurz vor dem Zugang zum Zug in einem eigenen Warteraum in gehobener Qualität und erreichen den Zug über den abgesicherten Abschnitt des Bahngleises. Sie müssen daher früher als bisher vor der Ankunft des Zugs da sein. Das gilt auch für die Fahrgäste, die nur einen Teilabschnitt der Strecke nutzen wollen (Bsp: Aachen-Brüssel, Köln-Aachen).

 

Am 24.März fand ein erster Termin mit Vertretern der DB beim Oberbürgermeister der Stadt statt. Dort erläuterten die Vertreter der Bahn, dass sie einen Halt in Aachen zwar durchaus für wünschenswert hielten, seine Wirtschaftlichkeit aber nach internen Berechnungen derzeit nicht gegeben sei. Gleichwohl lägen Planungen für einen solchen Halt vor, die vorgestellt wurden.

 

Für Aachen hat die DB bisher eine Grobplanung für einen containerartigen Bau auf dem Gleis 9, mit den Bereichen Eingangskontrolle, Gepäckkontrolle, Warteraum, Toilettenanlage und Ausgang in den gesicherten Bereich sowie die Trennung des Bahnsteigs 8/9 durch eine Glaswand (Höhe größer 2 m) mit Schiebeelementen erstellt. Diese sehen entweder eine sehr schmale, mittig auf dem Bahnsteig liegende Anordnung oder eine aufgeständerte, erheblich aufwendigere und somit kostenintensivere Anordnung vor. Um für die Bahn eine Wirtschaftlichkeit darstellen zu können, wären zu beiden Varianten Beiträge seitens der Stadt Aachen zu leisten.

 

Von den Vertretern von Stadt und AVV wurden erste Vorschläge unterbreitet, wie die Investitionen und baulichen Maßnahmen für den ICE-Halt mit einer Anbindung Burtscheids an den Bahnhof und damit einer Verbesserung des Nah- und Regionalverkehrs verbunden werden könnten. Eine solche Verknüpfung würde eventuell eine Förderung der Gesamtmaßnahme möglich machen und auf diesem Weg die Wirtschaftlichkeit verbessern.

 

Die städtischen Planungen sehen vor, die erforderlichen Elemente mit einer Brückenlösung am Ende der Bahnhofshalle in Richtung Burtscheider Brücke zu verbinden und damit für den Südraum Aachen eine neue Möglichkeit zu schaffen, den Bahnhof von der Kasinostraße aus zu erreichen. Die erforderlichen Grundstücke für einen solchen Zugang hat die Stadt in den letzten Jahren erworben. Die Planung einer solchen Brücke kann in Bausteine aufgeteilt werden, soll aber in der endgültigen Lösung bis zum Gleis 1 führen und den Zugang zu jedem Bahnsteig ermöglichen.

 

In Brüssel und Lille sind die erforderlichen Maßnahmen zur Sicherung bereits vorhanden. In Köln und Aachen müssen sie bis zum Start des Fahrplans 2013 umgesetzt sein. Überlegungen, den Sicherheitscheck von Fahrzeug und Fahrgästen erst in Brüssel oder Lille vorzunehmen, um die zeitlichen Nachteile für die Einsteiger und die Fahrgäste auf Teilabschnitten zu vermeiden, sind für die Bahn nicht verhandelbar.

 

Derzeit werden die Machbarkeit und die Kosten für die beiden Planungen von Bahn und Stadt ermittelt und Fördermöglichkeiten geprüft. Weitere Gespräche mit der Bahn mit dem Ziel, einen Halt zu realisieren und dafür Fördermöglichkeiten zu eruieren, sind zeitnah vereinbart, da eine Entscheidung kurzfristig fallen muss, um den Start in 2013 zu gewährleisten. Voraussetzung für eine öffentliche Förderung muss aus Sicht der Stadt der Erhalt der bestehenden ICE-Verbindungen sein.

 



              Bestehender Fußgängertunnel im Hauptbahnhof



              Brückenlösung zur Anbindung von Burtscheid



              städtische Grundstücke

 

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Anlagen

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