Entscheidungsvorlage - FB 61/0562/WP16

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Mobilitätsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis. Er fasst auf Grundlage der vorliegenden Planung den Planungsbeschluss und beauftragt die Verwaltung, für das „Knotenpunksystem der Stadt Aachen“ den Einplanungs – und Finanzierungsantrag bei der Bezirksregierung Köln nach dem Entflechtungsgesetz einzureichen.

Reduzieren

Erläuterungen

Erläuterungen:

Anlass

Zu den verkehrs- und umweltpolitischen Zielsetzungen der Stadt Aachen gehört die besondere Förderung des Radverkehrs. Seit 1989 wurden in Aachen zahlreiche Maßnahmen ergriffen, die dazu führten, dass die Stadt Aachen im März 1995 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Städte und Kreise in NRW wurde. Der Ausbau des Radwegenetzes sowie der Fahrradinfrastruktur ist wichtiger Bestandteil der Aachener Verkehrsplanung. Eine Vielzahl von Radverkehrsanlagen konnte im Hauptverkehrsstraßennetz mit finanzieller Hilfe des Landes NRW geschaffen werden. Insgesamt umfasst das Radverkehrsnetz mittlerweile rd. 300 km an Radwegen, Radfahrstreifen, Schutzstreifen und freigegebenen Wegen. Der Ausbau des Radwegenetzes und die Förderung des Radverkehrs sind ein wesentlicher Baustein des Luftreinhalteplanes Aachen. Neben der Schaffung von neuen Radverkehrsanlagen, die seit 2010 mit dem „Maßnahmenplan Radverkehr“ jährlich realisiert werden, gehört auch die Herstellung und Optimierung der Radroutenbeschilderung zu den wichtigen Maßnahmen, um das Rad fahren in Aachen und in die Umgebung auf ausgewählten Routen leicht und attraktiv zu gestalten.

 

Bei der Radroutenbeschilderung sind verschiedene Systeme zu unterscheiden:

-          eine wegweisende Beschilderung auf ausgewählten Routen, die u.a. die Steigerung des Alltagsradverkehrs auf ausgesuchten Nebenrouten zum Ziel hat,

-          eine Themenbeschilderung auf ausgewählten, touristisch vermarkteten Routen (in Aachen z.B. die Kaiser - Route oder die Wasserburgen - Route) und

-          ein flächendeckendes Knotenpunktsystem zur Steigerung des lokalen und regionalen Radtourismus. 

 

Das Knotenpunktsystem wurde in der Region bereits in den neunziger Jahren im belgischen und niederländischen Grenzgebiet sowie später auch in den Kreisen Aachen (s. Anlage 1) und Heinsberg flächendeckend installiert. Nun soll dies auch in der Stadt Aachen eingerichtet werden. Nachfragen von Bürgern, Teilnehmern der „Arbeitsgruppe Radverkehr“, der Politik und insbesondere der maßgebenden Gebietskörperschaften zeigen seit Jahren, dass hier das Interesse zur Einführung des Knotenpunktesystems groß ist. Durch die Einführung des Knotenpunktsystems auf dem Gebiet der Stadt Aachen soll nun die bestehende Lücke geschlossen werden.

 

Heutige Situation

Das Radwegenetz der Stadt Aachen besteht derzeit aus verschiedenen, beschilderten Radrouten, die mit Pfeil- und Zwischenwegweisern ausgestattet sind:

  • Seit Mitte der neunziger Jahre wurden sieben städtische Radrouten beschildert. Hierbei handelt es sich um sechs Radialrouten (Route 1, 4, 6, 8, 12 und 22) und eine Rundroute (Innere Aachen – Runde).

 

  • Ab 2004 wurde das Radverkehrsnetz NRW auf dem Gebiet der Stadt Aachen ausgeschildert.Hinzu kommen sieben überregionale Themenrouten (Grünroute, Deutsche Fußballroute, Naturparkroute, 2 – Länder – Route, 3 – Länder – Route, Wasserburgen - Route, Kaiser - Route).

 

Die Bestandsaufnahme hat gezeigt, dass das derzeit bestehende Routennetz der Stadt Aachen Mängel aufweist: Zum einen sind dies fehlende, beschädigte oder uneindeutig angeordnete Wegweiser, zum anderen sind nicht alle Themenrouten in die einheitliche Wegweisung des städtischen Radroutennetzes und des Radverkehrsnetzes NRW (nach HBR, Hinweise zur wegweisenden Beschilderung für den Radverkehr in Nordrhein-Westfalen) integriert. Diese Mängel müssen grundsätzlich behoben werden.

 

Das Radwegenetz der Stadt Aachen verfügt somit zwar über beschilderte Radrouten, ist aber im näheren Umkreis die einzige Gebietseinheit, die kein Knotenpunktsystem ausgeschildert hat.

 

Das Knotenpunktsystem

Beim Knotenpunktsystem handelt es sich um eine wegweisende Beschilderung für den Radverkehr, die eine praktische Hilfe zur Tourenplanung bietet.

 

Beim Knotenpunktsystem sind die wichtigsten Schnittpunkte des Radroutennetzes nummeriert. Diese Schnittpunkte werden dann als Knotenpunkte (s. Anlage 2, Beispiel Knotenpunkt StädteRegion) bezeichnet. An jedem Knotenpunkt befinden sich (s. Anlage 3)

  • eine Informationstafel mit einer Übersichtskarte über alle Fahrradrouten und Knotenpunktnummern,
  • Pfeilwegweiser der kreuzenden Radrouten und
  • Einschübe mit Angabe der Knotenpunktnummern, die zum unmittelbar nächsten Knotenpunkt hinführen.

Alle Pfeilwegweiser auf den Strecken zwischen den Knotenpunkten werden ebenfalls mit Hinweisen (Einschüben) auf den in Fahrtrichtung nächsten Knotenpunkt versehen. Die Nummern der Knotenpunkte von angrenzenden Knotenpunktsystemen (des Kreis Aachen sowie der niederländischen und belgischen Grenzgebiete) werden hierbei ebenfalls mit angegeben. Dabei werden die herkömmlichen Fahrradwegweiser nicht ersetzt sondern nur ergänzt.

 

Radfahrer können sich eine individuelle Route zusammenstellen, auf einem Haftzettel die Knotennummer notieren und diesen an den Lenker kleben oder anderweitig griffbereit halten. Das Mitführen einer Karte wird damit überflüssig. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch das System eine Vielzahl an Rundstrecken von verschiedenen Knotenpunkten aus möglich ist, und dass an jedem Knotenpunkt die Route noch abgeändert werden kann. Die Kilometeranzahl errechnet sich einfach durch das addieren der Strecken von Knotenpunkt zu Knotenpunkt. Beim Knotenpunktsystem kann man jeden Ort mit touristischem Potential in das System einbringen, so fern die Wege zu dem Ort für das Rad fahren geeignet sind.

 

Das touristische Marketing kann eigene Routen entwickeln. In Aachen ließen sich z.B. thematische Touren unter dem Oberbegriff Wasser, Karl der Große etc. zusammenstellen. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die derzeit geplante Beschilderung des Vennbahnradweges als Themenroute im Rahmen des RAVEL- Projektes (grenzüberschreitender Radwanderweg entlang der stillgelegten Vennbahntrasse zwischen Aachen und Luxemburg), die bereits in die Planungen für das Knotenpunksystem integriert worden ist.

 

Notwendige Infrastruktur

Informationstafeln

An jedem Knotenpunkt wird eine Informationstafel angebracht, die das gesamte lokale und angrenzende Knotennetz mit Knotenpunkten darstellt.(s. Anlage 3/1.). Auch Wanderern, die nicht mit dem Fahrrad unterwegs sind, wird damit eine Zusatzinformation geboten.

 

Knotenpunktaufsatz

Jeder Knotenpunktstandort erhält einen roten, dreieckigen Knotenpunktaufsatz auf dem in weiß die Knotenpunktnummer des jeweiligen Knotenpunktes dargestellt ist (s. Anlage 3/2.).

 

Pfeilwegweiser

Der Pfeilwegweiser beinhaltet die Zielangabe (Name des Ortes) und die dazu gehörige Kilometrierung. Daran werden die Einschübe mit den Knotenpunktnummern angebracht (s. Anlage 3/3.).

             

Einschübe

An jedem Pfeilwegweiser (an einem Knotenpunkt sowie zwischen zwei Knotenpunkten) wird ein quadratischer roter Einschub mit weißer Nummer angebracht. Er dient als Hinweis auf die nächstgelegenen Knotenpunkte, die vom jeweiligen Standort aus erreichbar sind. (Als Hinweis auf niederländische Knotenpunkte erhält dieser Einschub die Farbe dunkelgrün und als Hinweis auf belgische Knotenpunkte voraussichtlich die Farben weiß/blau.) Diese Einschübe sollen zum einen die Anzahl der benötigten Knotenpunktstandorte verringern und zum anderen als Bestätigung für den Radfahrer dienen, dass er sich auf der richtigen Route zu einem bestimmten Knotenpunkt befindet. (s. Anlage 3/4.).

 

Zwischenwegweiser                                                       

Der Zwischenwegweiser dient ausschließlich der Bestätigung der Routenführung (S. Anlage 3/5.).

 

Planung

Insgesamt sollen ca. 40 Knotenpunktstandorte auf dem Gebiet der Stadt Aachen errichtet werden (s. Anlage 4). Zum einen wird es dabei Knotenpunktstandorte geben, die an bestehender Radroutenbeschilderung errichtet werden (33 Standorte), zum anderen wird es auch einige neue Knotenpunktstandorte geben, wo bisher keine Radroutenbeschilderung vorhanden ist (7 Standorte).

Gleichzeitig sollen Lücken der bestehenden Radroutennetzwegweisung geschlossen (d.h. dort, wo es bis jetzt keine bestehende Radroutenbeschilderung zwischen geplanten Knotenpunkten gibt) sowie uneindeutig beschilderte Strecken im Gesamtroutennetz beseitigt werden. Hierfür wird sowohl das

Anbringen von zusätzlichen Wegweisern (Pfeil - und Zwischenwegweisern) an bestehenden Wegweiserstandorten als auch die komplett neue Ausschilderung von Routen notwendig. Des Weiteren smüssen alle bestehenden und neuen Pfeilwegweiser mit o.a. “Einschüben” der jeweiligen Knotenpunktnummer in Fahrtrichtung versehen werden.

 

Die Planungen wurden mit den entsprechenden Ansprechpartnern angrenzender Knotenpunksysteme, der StädteRegion Aachen, des Verkehrsamtes der Ostkantone Belgiens, des VVV Zuid Limburg und der Wallonischen Region Belgiens abgestimmt.

 

Das Knotenpunktsystem soll im Rahmen der Neuauflage und Aktualisierung des „Radfahrer Radroutenplan der Stadt Aachen“ in diesen aufgenommen werden. Das Einbringen des Knotenpunktsystems in den „Radfahrer - Radroutenplan der Stadt Aachen“ im Rahmen der Neuauflage ist für die Stadt Aachen kostenneutral, da die Kosten für den Druck und das Layout über den Verkauf abgedeckt werden.

 

Kosten              und Finanzierung

Nach der derzeitigen Kostenschätzung fallen für die Errichtung der 40 Knotenpunktstandorte (Herstellung und Einbau der o.a. Schilder und Informationstafeln) sowie für den notwendigen Lückenschluss im Gesamtroutennetz Kosten in Höhe von rund 80.000 € an.

 

Radrouten, die sich derzeit in Planung befinden, aber voraussichtlich in diesem Zeitraum noch nicht umgesetzt sind (Wurmradweg, Radweg Aachen - Jülich), können später in das Knotenpunktsystem und Routennetz integriert werden. Die Kosten hierfür sind in der o.a. Kostenermittlung bereits enthalten. (Nicht enthalten sind Kosten für die Beschilderung des Vennbahnradweges, der durch Fördermittel des Interreg IVa- Projektes RAVel finanziert wird.)

 

Für den Austausch (Material und Montage) beschädigter Knotenpunktstandorte fallen nach ersten Schätzungen Kosten von ca. 1.500 € jährlich an. Die Unterhaltung von Beschilderung fällt heute in die Zuständigkeit des Aachener Stadtbetriebes – E 18 – und ist in einer Dienstanweisung im Jahr 2007 geregelt worden. Inwieweit die Wartung der Radroutenbeschilderung inklusive des Knotenpunktsystems hier integriert wird, muss noch abschließend geklärt werden.

 

Im Haushaltsplan 2011 stehen bei dem PSP Element 5-120102-900-02500-300-1 Kostenart 78350000 „Radroutenwegweisung –J- Festwert“ für 2011 Mittel in Höhe von 20.000 Euro zur Verfügung. Für die Jahre 2012 und 2013 sind im Haushaltsplanentwurf 2012 Mittel in Höhe von 35.000 Euro jährlich eingestellt. Es werden Zuschüsse nach dem Entflechtungsgesetz in Höhe von 70% erwartet.

 

Weitere Vorgehensweise

Der Einplanungs- und Finanzierungsantrag für die Maßnahme wird bei der Bezirksregierung Köln bis Juni 2012 gestellt werden. Die Realisierung des Knotenpunktsystems ist im Zeitraum 2012/2013 angedacht.

 

Reduzieren

Auswirkungen

 

Finanzielle Auswirkungen



investive Auswirkungen

Ansatz

2011

fortgeschriebener Ansatz 2011

Ansatz

2012 ff.

fortgeschriebener Ansatz 2012 ff.

Gesamt-

bedarf (alt)

Gesamt-

bedarf (neu)

Einzahlungen

14.000

14.000

40.000

40.000

0

0

Auszahlungen

20.000

20.000

70.000

70.000

0

0

Ergebnis

-6.000

-6.000

-30.000

-30.000

0

0

+ Verbesserung /                                        -Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung nicht notwendig, da keine Kostenverteuerung

Deckung ist gegeben / keine ausreichende Deckung vorhanden

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

20xx

fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz

20xx ff.

fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Folgekosten
(alt)

Folgekosten
(neu)

Ertrag

0

0

0

0

0

0

Personal-/Sachaufwand

0

0

0

0

0

0

Abschreibungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /                                        -Verschlechterung

0

0

 

 

Wartung von Schildern fällt aufgrund der Vereinbarungen aus 2001 in den Bereich von E 18; abschließende Klärung über erweiterte Wartung steht noch aus.

Deckung ist gegeben / keine ausreichende Deckung vorhanden

 

Reduzieren

Anlagen

Loading...