Entscheidungsvorlage - FB 61/0649/WP16

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen Mitte nimmt den Bericht der Verwaltung zur Evaluation des Innenstadtkonzeptes 2002 zustimmend zur Kenntnis. Sie empfiehlt dem Planungsausschuss die Verwaltung zu beauftragen, auf Grundlage des Berichtes und der darin beschriebenen künftigen Handlungsfelder innerhalb eines Jahres die Fortschreibung des Innenstadtkonzeptes aufzustellen.  Damit soll dieses als Grundlage für die zukünftige Entwicklung dienen. Gleichzeitig stellt es die Voraussetzung für eine Kontinuität in der Städtebauförderung ab 2013 Folgejahre dar.

 

Der Planungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Evaluation des Innenstadtkonzeptes 2002 zustimmend zur Kenntnis. Er beauftragt sie, auf Grundlage des Berichts und der darin beschriebenen zukünftigen Handlungsfelder innerhalb eines Jahres die Fortschreibung des Innenstadtkonzeptes aufzustellen. Damit soll dieses als Grundlage für die zukünftige Entwicklung dienen. Gleichzeitig stellt es die Voraussetzung für eine Kontinuität in der Städtebauförderung ab 2013 Folgejahre dar.

 

Weiter beschließt der Planungsausschuss, mit der Bearbeitung der Fortschreibung des Innenstadtkonzeptes das Büro HJP, Aachen, das bereits die Evaluation und die daraus abgeleiteten Aufgaben ausgearbeitet hat, zu beauftragen.

Einen Schwerpunkt wird die Bearbeitung der beschriebenen Handlungsfelder bilden.

Ein zweiter befasst sich mit dem räumlichen Schwerpunkt „Der Bushof und sein Umfeld“ (auf Grundlage des Beschlusses vom Planungsausschuss vom Dezember 2011). Hier soll zeitnah ein Workshop zur Vorbereitung eines Wettbewerbes stattfinden.

Ein dritter wird im Dialog und der Interaktion mit der Bürgerschaft in Umsetzung des Handlungsfelds „Prozesshaftes Handeln in der Stadtgesellschaft“ liegen.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

 

Von der Innenstadtkonzeption 1986 über das Innenstadtkonzept 2002 zur Fortschreibung  2012

Den ersten Maßnahmenplan zu einer Innenstadtkonzeption hatte die Verwaltung 1986 vorgelegt. Er konzentrierte sich im Wesentlichen auf die Wohnumfeldverbesserung (Verkehrsberuhigung und Begrünungsmaßnahmen), um die Nutzungsmischung, insbesondere die Innenstadt als Wohnstandort, zu sichern und weiter zu entwickeln. Zahlreiche Maßnahmen wurden umgesetzt. An prominentester Stelle ist sicher die Umgestaltung des Marktes zu nennen. Kennzeichnend sind Stadterneuerungsmaßnahmen in früheren mit industrieller Produktion durchmischten Arealen, die nun zu innerstädtischen Wohnquartieren wurden wie Annastraße/Bendelstraße und Deliusstraße/Mauerstraße. Parallel dazu wurde der Öffentliche Raum entsprechend den neuen Bedürfnissen umgestaltet.

 

Das erste Innenstadtkonzept markiert auch das Ende der Entwicklung zur autogerechten Stadt. So entstand das Leitthema „Fußgängerfreundliche Innenstadt“ Ende der 80er Jahre, das  - sehr kontrovers aufgenommen - doch im sogenannten Aachener Frieden mit dem Handel zum Konsens über die Umgestaltung des Friedrch-Wilhelm-Platzes führte.

 

1999 beauftragte die Verwaltung das Büro Faltin Scheuvens Wachten, Dortmund, mit der Ausarbeitung der nächsten Generation des Innenstadtkonzeptes. Dieses 2002 beschlossene Innenstadtkonzept entwickelte sich aus der Diskussion um die Zukunft des Einzelhandelsstandorts Aachen und führte zu einer komplexeren Wahrnehmung der Spezifika Aachens als Ort der Geschichte und zugleich „junger“ Stadt der Wissenschaft.

 

Viele der im Innenstadtkonzept vorgeschlagenen Maßnahmen sind mittlerweile realisiert oder befinden sich in der Realisierung. Damit konnten in den letzten zehn Jahren sichtbare Veränderungen in der Innenstadt herbeigeführt werden. Die Bezirksregierung Köln regte an, über das Innenstadtkonzept 2002 einmal Bilanz zu ziehen und in Hinblick auf eine kontinuierliche Fortentwicklung der Innenstadt  das Erreichte zu bewerten. Dies geschieht in Form eines strukturierten Rückblicks, der weniger eine wissenschaftliche Evaluierung als eine Positionsbestimmung ist. Die Auswirkungen der einzelnen Maßnahmen werden im Kontext der Entwicklung der gesamten Innenstadt dargestellt. Durch den Vergleich mit den Zielen des Innenstadtkonzepts 2002 kann im Sinne einer in die Zukunft gewandten Auswertung ermittelt werden, welche räumlichen und thematischen Schwerpunkte in den nächsten Jahren zu bearbeiten sind.

 

Der Planungsausschuss hat am 15.03.2012 zum Arbeitsprogramm Städtebauförderung 2012/2013 beschlossen,  in der Kontinuität zum Innenstadtkonzept 2002 bzw. im Vorgriff auf die Fortschreibung die Maßnahmen Krämerstraße /Am Hof und Beeckstraße/ Wespienstraße zur Städtebauförderung anzumelden. Für alle weiteren Maßnahmen verlangen die Fördermittelgeber eine Fortschreibung in Gestalt des Innenstadtkonzeptes 2012. 

 

Vorgehen

Stadtentwicklung ist ein dynamischer Prozess, der die alltägliche Stadt kontinuierlich verändert. Auch die Wandlungen der Aachener Innenstadt werden von einer Vielzahl von Projekten unterschiedlicher Akteure geprägt. Im Bewusstsein der Öffentlichkeit steht meist die aktuelle Entwicklung mit der jeweils konkret anstehenden Veränderung. Häufig wird diese zum Gegenstand von heftig ausgetragenen Kontroversen. In welchem Umfang bereits Anstrengungen zur Aufwertung der Innenstadt erfolgreich initiiert wurden, gerät leicht in Vergessenheit. Die veränderte Situation wird als selbstverständlich angesehen.

Der vorliegende Blick auf das Innenstadtkonzept aus dem Jahre 2002 geht vor diesem Hintergrund mehreren Fragestellungen nach:

• Was wurde seit der Veröffentlichung des Innenstadtkonzeptes im Jahr 2002 erreicht?

• Welche Maßnahmen sind realisiert oder befinden sich in der Realisierung?

• Wo gibt es noch Defizite?

• Was sind die Aufgaben einer zukunftsfähigen Innenstadtentwicklung für die nächsten Jahre?

 

Nach einem allgemeinen Überblick über die Aktivitäten in der Innenstadt (Kapitel 2) werden die maßgeblichen Projekte aus dem Innenstadtkonzept 2002 jeweils begutachtet und stichwortartig bewertet (Kapitel 3).

Die Reflexion der räumlichen und inhaltlichen Schwerpunkte des Innenstadtkonzeptes 2002 führte einerseits zu einem Überblick über die positiven Veränderungen in der Innenstadt und zeigt andererseits die weiteren Handlungsschwerpunkte auf (Kapitel 4).

Um diese thesenhaften Erkenntnisse weiter zu qualifizieren, wurden externe Experten eingebunden (Kapitel 5) und mit deren „Blick von außen“ die eigenen Bewertungen geschärft und ergänzt. Der Zugang von unterschiedlichen Seiten erlaubt, mit Blick auf die Zukunft den Handlungsbedarf einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung zu identifizieren und die Aufgaben und Handlungsfelder zur Fortschreibung des Innenstadtstadtkonzeptes zu benennen (Kapitel 6).

 

„Straßen voller Leben - Plätze voller Zeit“ (Richard Sennet, Civitas)

Damit könnte das Erreichte und weiter zu verfolgende Ziel in der Aachener Innenstadt charakterisiert werden. Die seit 2002 verstrichenen Jahre waren im Rückblick gesehen prosperierende Jahre. So konnten weit mehr als Zweidrittel der im Innenstadtkonzept 2002 aufgeführten Maßnahmen umgesetzt oder begonnen werden. Zusammen mit den Programmen EuRegionale 2008 (Route Charlemagne mit u.a. Centre Charlemagne und Zeitungsmuseum) und Konjunkturprogramm 1(Domsanierung, Dominformation, Freiraum Weltkulturerbe, Pfalzenforschung und Rathaus) und Konjunkturprogramm 2 (Erweiterungsbau Gymnasium St. Leonhard mit der Gestaltung des Prinzenhofes – Städtebauförderung-) wurden für öffentliche Baumaßnahmen rund 54 Mio € umgesetzt. Bei einer Förderquote von 66,6 %  bis zum größten Teil 80 % bedeutet das, dass rund 40 Mio € eingeworben werden konnten. Erfreulicherweise wurde parallel ein Vielfaches privat finanziert: der Ausbau u.a. von Kaufhof/Saturn, der Alte Posthof, die Bauten der Aachen-Münchner mit der aus Städtebaufördermitteln öffentlich finanzierten Wegeverbindung einschließlich der Freitreppe aber auch die Bauten des Bau- und Liegenschaftsbetriebes für die RWTH (vor allem Super C, Seminargebäude, Umbau Kraftzentrale, Technikum) fallen in diese Dekade.

 

Im Sinne der Überschrift können der Umbau der Ursulinerstraße, des Holz- und Dahmengrabens, die Umgestaltung des Elisengartens, in Kürze der Katschhof als besonders gelungen – auch wenn die Art der Gestaltung nicht jedem zu gefallen vermag – bezeichnet werden. Nicht verschwiegen werden soll aber, dass Schlüsselstellen in der Innenstadt auch 10 Jahre nach dem Beschluss über das Innenstadtkonzept 2002 noch Baustellen (oder noch nicht einmal das) sind.

 

So finden sich immer noch die Stadträume mit und rund um das Büchelparkhaus, den Bushof, den Kaiserplatz, das Umfeld des Hauptbahnhofs auf der Nordseite und der Südseite auf der Karte der vordringlichen Handlungsräume für die Fortschreibung des Innenstadtkonzeptes.  Hier gilt es Entwicklungen zu initiieren, zu unterstützen und im öffentlichen Raum eine dringend nötige Aufwertung voranzubringen (siehe Karte Anlage 1).

 

Als inhaltliche Handlungsfelder wurden, aus der Evaluation abgeleitet, folgende für die Fortschreibung als bedeutend herausgestellt:

1 Handlungsfeld Wohnen

2 Mobilität und Umwelt

3 Stadtmarketing: Handel, Freizeit und Tourismus

4 Bildung, Ausbildung und Kultur

5 Baukultur

6 Prozesshaftes Handeln in der Stadtgesellschaft – Interaktion und Dialog mit der Bürgerschaft.

 

Diese Felder sollen innerhalb des nächsten Jahres bearbeitet werden, um für die weitere Förderung die von den Fördergebern eingeforderte fundierte Grundlage zu erhalten. Bereits am 01. Dezember 2011 hatte der Planungsausschuss die Verwaltung beauftragt: “ein städtebauliches Konzept für den Stadtraum zwischen unterer Großkölnstraße und Adalbertstraße rund um den Bushof und den Willy-Brandt-Platz sowie ein ökonomisch belastbares Nutzungskonzept für den Bushof in Abstimmung mit den noch zu beschließenden Planungen der Verkehrsinfrastruktur zu erarbeiten. Die Verwaltung wird weiterhin beauftragt, gemeinsam mit dem privaten Miteigentümer des Bushofs die Rahmenbedingungen und Nutzungsüberlegungen für einen Realisierungswettbewerb für den engeren Bereich vom Alten Kurhaus bis Willy-Brandt-Platz vorzubereiten. Die verkehrlichen Belange, insbesondere die Ergebnisse des Busnetzgutachtens, sind mit einzubeziehen.“

 

Als eine der ersten Aktionen innerhalb der Fortschreibung des Innenstadtkonzeptes soll deshalb ein Workshop zu den Potenzialen und Chancen, den belastbaren zukünftigen Gegebenheiten sowie den städtebaulichen Möglichkeiten des Bushofs und seines Umfeldes durchgeführt werden.

 

Die Evaluation und die Ableitung der zukünftigen Aufgabenfelder wurden vom Aachener Büro HJPplaner bearbeitet. Die Ergebnisse sind in einer gut bebilderten Broschüre zusammengefasst, die den Fraktionen in der Entwurfsfassung zugestellt wurde. Nach der Beratung soll die Broschüre in der Veröffentlichungsreihe „Aachen plant“ gedruckt werden.

 

Für die Erarbeitung der Fortschreibung des Innenstadtkonzeptes sowie für die Vorbereitung, Durchführung und Ausarbeitung des Workshops zum Bushof mit seinem Umfeld schlägt die Verwaltung vor HJPplaner zu beauftragen. Die Kosten für die Bearbeitung des Innenstadtkonzeptes, für den Workshop und das Konzept  Stadtraum Bushof sowie die Vorbereitung  eines Wettbewerbs und ein intensives Bürgerbeteiligungsverfahren im Dialog mit der Stadtgesellschaft  werden auf 105.000 € geschätzt. Konsumtive Mittel stehen im PSP 4-090101-0004-9 Fortschreibung Innenstadtkonzept sowie PSP 4-090101-008-1 Quartier Bushof/Willy-Brandt-Platz bereit.

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Auswirkungen

finanzielle Auswirkungen

 

investive Auswirkungen

Ansatz

2012

fortgeschriebener Ansatz 2012

Ansatz

2013 ff.

fortgeschriebener Ansatz 2013 ff.

Gesamt-

bedarf (alt)

Gesamt-

bedarf (neu)

Einzahlungen

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Auszahlungen

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Ergebnis

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+ Verbesserung /                                        -Verschlechterung

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Deckung ist gegeben

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konsumtive Auswirkungen

Ansatz

2012

fortgeschriebener Ansatz 2012

Ansatz

2013 ff.

fortgeschriebener Ansatz 2013 ff.

Folgekosten
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Folgekosten
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Ertrag

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Personal-/Sachaufwand

110.000

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Abschreibungen

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Ergebnis

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+ Verbesserung /                                        -Verschlechterung

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Deckung ist gegeben / keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben / keine ausreichende Deckung vorhanden

 

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Anlagen

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