Entscheidungsvorlage - FB 36/0018/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Vorbehaltlich der Zustimmung der Bezirksvertretungen Aachen Kornelimünster/Walheim (29.10.14) Aachen-Mitte (05.11.14) und Aachen-Brand (29.10.14) genehmigt der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz die vorstehende Planung und stimmt der Vergabe der erforderlichen Fremdaufträge zu.

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

 

Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die geplanten und vollzogenen Maßnahmen des Vorjahres:

 

Vollzug des Forstwirtschaftsplans 2014

 

Art der Tätigkeit

Einheit

Plan

Ist

Holzeinschlag

Festmeter

11.992

11.640

Kulturpflege

Hektar

18,5

20,0

Jungbestandspflege

Hektar

26,8

15,0

Verbissschutz

Hektar

10,0

11,00

Pflanzung

Stück

16.600

16.600

 

Die geplanten Maßnahmen wurden weitestgehend umgesetzt.

Lediglich bei der Jungbestandspflege konnten die Planvorgaben nicht erfüllt werden. Einerseits ist dies dem hohen Krankenstand geschuldet, andererseits einem sehr milden Winter bzw. Frühjahr und der damit einhergehenden starken Verunkrautung der Flächen. Letzteres hatte Einfluss auf die Flächenleistung der Forstwirte.

 

Forstwirtschaftsplan 2015

Im Forsteinrichtungszeitraum 2003-2015 sind im zwölften Jahr die Maßnahmen für die Bewirtschaftung der städtischen Wälder zu planen.

Die Forsteinrichtung hat grundsätzlich eine Laufzeit von 10 Jahren und ist damit seit dem 01.10.2013 abgelaufen. Das Forsteinrichtungswerk ist in Gemeindewäldern mit einem Waldbesitz von über 100 ha gesetzlich vorgeschrieben (Landesforstgesetz NRW). Bisher wurde die Forsteinrichtung mit 80 % der Kosten durch den Landesbetrieb Wald und Holz gefördert. Das MKULNV hat nun endgültig mitgeteilt, dass Kommunen mit eigener Forstverwaltung keine Fördermittel mehr erhalten.

Das Gemeindeforstamt hat die Forsteinrichtungsarbeiten daher ausgeschrieben. Mit der Fertigstellung der Arbeiten ist im Jahr 2016 zu rechnen.


a) Holzeinschlag

 

 

*)              Alh = andere Laubbäume mit hoher Umtriebszeit (Esche, Bergahorn, Kirsche)

              Aln = andere Laubbäume mit niedr. Umtriebszeit (Roteiche, Birke, Roterle, Eberesche, Robinie, Rosskastanie)

 

Vollzug und Einschlagsplanung

Der jährliche Hiebssatz wird im Forstbetrieb durch die Forsteinrichtung festgelegt und gibt die flächenbezogene nachhaltig einschlagbare Holzmenge in Festmeter (entspricht Kubikmeter) an. Er ist nach Holzartengruppen unterteilt und wird so bemessen, dass die Ertragskraft des Waldes sowie die Nachhaltigkeit der Waldfunktionen erhalten bleiben.

Aus dieser Planung geht hervor, dass nach der abgelaufenen Forsteinrichtung jährlich 14.465 fm dauerhaft genutzt werden können (Zeile 1). Durch die Anpassung des Einschlags an die Holzmarktlage, aufgrund von waldbaulichen Notwendigkeiten sowie Kalamitäten (Insekten, Sturm) treten Abweichungen vom idealen Planansatz auf. Im “abgeglichenen Hiebssatz“ werden die im Laufe der Jahre eingetretenen Abweichungen zum Ursprungsplan aufsummiert. Die dort dargestellten Werte weisen aus, wie hoch der Holzeinschlag im kommenden Forstwirtschaftsjahr sein müsste, um den Betrieb wieder auf das ursprüngliche Planungsniveau zurück zu führen (Zeile 2). Demnach könnte der Forstbetrieb im anstehenden Forstwirtschaftsjahr 22.236 fm einschlagen.

Geplant wurde lediglich ein Holzeinschlag von 8.729 fm. Ein Vermarktungsproblem stellt nach wie vor das Laubholz dar. In diesem Segment wurden - wie auch in den Vorjahren - nur Einschläge mit hoher Pflegedringlichkeit geplant. Bei den Nadelhölzern ist das sehr hohe Preisniveau der Vorjahre stabil und die Nachfrage entsprechend rege. Die Planung bewegt sich zwischen dem jährlichen Hiebssatz der Forsteinrichtung (8738 fm) und dem abgeglichenen Hiebssatz (1633 fm).

b) Kulturen, Wege, Erholung

Kulturbegründung

Im kommenden Forstwirtschaftsjahr ist die Pflanzung von 16.260 Bäumen geplant. Diese verteilen sich auf die nachstehenden Baum- und Straucharten wie folgt:

 

Buche:              15.510 Stück

Weißtanne:              400 Stück

Weißdorn:              75 Stück

Hainbuche:              75 Stück

Eberesche:              75 Stück

Roter Holunder:              50 Stück

Wildapfel:              25 Stück

Wildbirne:              25 Stück

Feldahorn:              25 Stück

Summe:              16.260 Stück

 

Die meisten Buchen werden im Rahmen des so genannten Voranbaus eingebracht. Als Voranbau bezeichnet man die künstliche und vorzeitige Einbringung von Schlusswaldbaumarten in einen Altbestand, in dem diese Baumarten nicht vorkommen und somit auch nicht natürlich zu verjüngen sind. Ziel des Voranbaus ist es, aktiv einen Baumartenwechsel herbeizuführen. Es handelt sich meistens um den Voranbau von Buche unter Fichte oder unter Kiefer. Rund 2000 Buchen werden auf Kalamitätsflächen (Borkenkäferbefall) gepflanzt.

Die oben angeführten Straucharten dienen zur Nachbesserung eines Waldrandes. Dort sind aufgrund unterschiedlicher Ursachen einige Sträucher ausgefallen.

Kulturpflege/Kultursicherung

Bei der Kulturpflege werden einerseits junge Bäume gegen starke Konkurrenzvegetation wie Brombeere und Adlerfarn aber auch Neophyten frei geschnitten. Andererseits werden dicht aufwachsende Naturverjüngung (v. a. Nadelholz) „vereinzelt“ um die gegenseitige Konkurrenz um Licht, Wasser und Nährstoffe zu reduzieren (Vitalisierung, Förderung gut veranlagter Individuen). Geplant sind diese Maßnahmen im kommenden Sommer auf 13,2 ha.

Jungwuchspflege

Im Alter von rund 10 - 20 Jahren werden die favorisierten Bäume nach den Kriterien Vitalität, Stabilität, Qualität und Verteilung ausgewählt und gefördert. Unerwünschte Bäume werden bei den Pflegearbeiten zurückgedrängt. Ziel ist es, einen gesunden und artenreichen Mischwald aufzubauen, auch im Hinblick auf mögliche Folgen des Klimawandels (Sturm, Trockenperioden, usw.). Die Pflegeeingriffe erstrecken sich auf insgesamt 23,0 ha.

Waldschutz

In Gebieten mit einem geringen Äsungsangebot für Wild (wenige Gräser, Kräuter etc. in der Bodenschicht) ist die Verbissbelastung meist hoch. Ungünstig ist die Versorgung daher in geschlossenen Fichtenmonokulturen, bspw. im Münsterwald. Obwohl die Wilddichte dort aufgrund konsequenter Bejagung zurückgeht (s. Punkt c)), werden die gepflanzten Laubbäume gerne vom Wild angenommen. Daher müssen die Pflanzen durch Aufbringen von Verbissschutzmitteln geschützt werden. Geplant ist ein zweimaliger Schutz auf rund 7,6 ha (jeweils im Sommer und im Winter).

Zur Kontrolle der Wilddichte werden im Stadtwald wie auch im Münsterwald diverse Weisergatter unterhalten. Dies sind kleine eingezäunte Flächen in der Größe von 10 x 10 Metern. Der Vegetationsvergleich innerhalb und außerhalb des Zaunes lässt Rückschlüsse auf die Wilddichte zu (Baumartenvielfalt im Unterstand, Länge der Höhentriebe, Zusammensetzung der Krautschicht usw.)

Wegebau/Wegeunterhaltung

Diverse sand-/wassergebundene Waldwege wurden in 2014 neu aufgeschottert. Ziel ist es, die Wegesubstanz auf dem vorhandenen Niveau zu halten. Die Unterhaltungsarbeiten werden in Eigenregie durchgeführt.

Mit der Sanierung der Schwarzdecken wurde vor 3 Jahren begonnen; die Maßnahmen werden in den kommenden Jahren sukzessiv fortgesetzt. Die Arbeiten erfolgen in Fremdleistung mit einem Auftragsvolumen von rund 24.000 Euro für das Jahr 2015.

Erholungseinrichtungen

Im Aachener Wald wurden die in die Jahre gekommenen Orientierungstafeln durch neue ersetzt. In diesem Zusammenhang wurden auch einige Trägergestelle ausgetauscht. Überdies wird ein neues Kennzeichnungssystem für die Wanderwege eingeführt: das Knotenpunktsystem für Wanderer. Im Gelände und im Wald ist die neue Kennzeichnung der Wanderwege noch nicht umgesetzt. Die Maßnahme soll noch im Winter 2014 starten und bis zum Frühjahr/Sommer 2015 abgeschlossen sein.

c) nachrichtlich: Entwicklung der Rotwildbestände im Münsterwald

Seit 2007 führt das Gemeindeforstamt Rotwildzählungen durch, die in der Gesamtbetrachtung mit anderen Parametern (Rotwildsichtungen, Höhe und Entwicklung von Schälschäden, Fund von Losung usw.) Rückschlüsse auf die Entwicklung des Rotwildbestandes zulassen. Aufgrund der geringen Größe des Zählgebietes unterliegt die Zählung starken Schwankungen, da nicht sichergestellt werden kann, dass sich die Wildart im Zählgebiet aufhält und ob man zum Zeitpunkt der Zählung das Wild bei der Nahrungsaufnahme antrifft.

Dennoch kann man aus der mehrjährigen Zeitreihe ableiten, dass sich die Population im Zählgebiet I einer für den Wald erträglichen und tolerierbaren Wilddichte annähert. Im Zählgebiet II kommt Rotwild mittlerweile nur noch als Wechselwild vor. Die Gründe hierfür sind unklar, da die Abschussvorgaben in genau diesem Waldgebiet gleich geblieben sind. In den unmittelbar angrenzenden belgischen Jagden ist der gleiche Trend zu verzeichnen.

 

Zählgebiet I

EJB Kornelimünster Wald II (AC)

414

ha

 

 

EJB Walheimer Wald Ost (AC)

145

ha

 

 

GJB Friesenrath/Hahn

 

270

ha

Zählgebiet II

EJB Walheimer Wald West (AC)

352

ha

 

 

EJB Landogt

 

 

200

ha

 

 

EJB Prälat

 

 

75

ha

EJB = Eigenjagdbezirk, GJB = Gemeinschaftlicher Jagdbezirk

 

d) Fremdaufträge

       Kosten für die Holzbringung: Das in Eigenregie aufgearbeitete Holz (v. a. Laubholz) muss durch Unternehmer bis an die LKW-befahrbaren Wege geliefert werden. Für diese Arbeiten werden Kosten in Höhe von 68.000 Euro kalkuliert.

       Verkehrssicherungsmaßnahmen: ca. 39.000 Euro

       Ankauf von Pflanzen inklusive Pflanzung: ca. 25.000 Euro (Pflanzung in Eigenregie)

       Verbiss- und Fegeschutzmittel: ca. 2.000 Euro

       Unterhaltungsarbeiten an sand-/wassergebundenen Wegen, Gräben und Böschungen (Erhaltung des Lichtraumprofils, Wegebaumaterial): ca. 5.000 Euro

       Instandhaltungsarbeiten an Schwarzdecken: ca. 24.000 Euro

 

 

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Auswirkungen

finanzielle Auswirkungen

 

Investive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebe­ner Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebe-ner Ansatz 20xx ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

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0

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0

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0

Auszahlungen

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Ergebnis

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+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebe­ner Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebe-ner Ansatz 20xx ff.

Folgekos-ten (alt)

Folgekos-ten (neu)

Ertrag

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Personal-/

Sachaufwand

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Abschreibungen

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Ergebnis

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+ Verbesserung /

- Verschlechterung

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Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

 

Bereits eingeplant:

      Kosten für die Holzbringung:                            68.000 Euro

      Verkehrssicherung:                                          39.000 Euro

      Ankauf von Pflanzen, tw. Pflanzung:              25.000 Euro

      Verbiss- und Fegeschutzmittel:                             2.000 Euro

      Wegebau inkl. Schwarzdecken:                            29.000 Euro

              Summe:                                                                    152.000 Euro

 

 

 

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