Kenntnisnahme - FB 61/0059/WP17
Grunddaten
- Betreff:
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Emissionsarme Busse im innerstädtischen ÖPNV einsetzenAntrag der Grüne-Fraktion im Rat der Stadt Aachen vom 24.03.2014
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Verfasst von:
- Dez. III / FB 61/30
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Mobilitätsausschuss
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Kenntnisnahme
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13.11.2014
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Antrag:
Die Grüne-Fraktion im Rat der Stadt Aachen hat beantragt, dass ab 2015 im Stadtgebiet Aachens nur noch Busse eingesetzt werden, die die Grenzwerte der Abgasnorm EURO-5 einhalten oder emissionsärmer sind. Diese Vorgabe soll im Nahverkehrsplan der Stadt Aachen festgeschrieben werden.
ASEAG Fahrzeugflotte
Die ASEAG unterhält einen umfangreichen Kfz-Fuhrpark mit 207 Bussen (Stand 31.08.2014) sowie mehreren Einsatz- und Versorgungsfahrzeugen. In der Busflotte kommen etwa zwei Drittel Gelenkbusse zum Einsatz. Seit 2007 setzt die ASEAG bei der Neuanschaffung von Bussen auf den abgasarmen Euro-5 / EEV-Emissionsstandard. Ab 2014 erfolgt bei der Anschaffung neuer Fahrzeuge eine Umstellung auf den neuen Euro-6-Standard. Annähernd 60 % der ASEAG-Flotte können bis Ende 2014 den Schadstoffklassen Euro-5 und Euro-6 zugeordnet werden (Anlage 2). Inzwischen sind mehr als 80 % der Fahrzeuge mit einem Rußpartikelfilter ausgestattet.
Anschaffungsstrategie
Innerhalb der kommenden fünf Jahre (bis 2018) wird die ASEAG gemäß ihrer Strategie zur Beschaffung von Neufahrzeugen im eigenen Fuhrpark ausschließlich Fahrzeuge einsetzen, die Euro-5- bzw. Euro-6-Standard entsprechen (Anlage 2). Bis Ende 2017 wird die Busflotte der ASEAG bei einer Beschaffung von 14 Neufahrzeugen jährlich zu 100 % mit Partikelfiltern (Euro-3 plus Partikelfilter oder besser) ausgestattet sein.
Darüber hinaus testet die ASEAG seit vielen Jahren unterschiedliche Antriebskonzepte unter realen Bedingungen, um zu bewerten, welche Antriebsformen unter ökologischen und finanziellen Gesichtspunkten die Flotte zukünftig ergänzen könnten. 2012 sind zwei Hybrid-Fahrzeuge in Betrieb genommen und gemeinsam mit der RWTH Aachen University auf ihre Energieeffizienz und Einsatzpotenziale im Linienverkehr getestet worden. In 2014 baut die ASEAG einen seriellen Hybrid-Gelenkbus zu einem reinen Elektro-Fahrzeug um. Damit soll der Einstieg in die elektrische Antriebstechnologie im Linienbusverkehr bei der ASEAG geschaffen und ein weiterer Betrag zur Luftreinhaltung der Aachener Innenstadt geleistet werden.
Die ASEAG beschafft ausschließlich Busse modernster Technik und Umweltstandards. Der Subunternehmeranteil der erbrachten Leistungen der ASEAG-Linien im Gesamtbedienungsgebiet liegt aktuell bei ca. 40 %, der Anteil in Aachen liegt bei ca. 25 %. Die Subunternehmer, die zum Großteil Leistungen im Spitzen- und Schülerverkehr für die ASEAG erbringen, schaffen ebenfalls sukzessive neue Fahrzeuge an. Seit Sommer 2014 sind auch hier bereits Euro-6-Fahrzeuge im Einsatz.
Grundsätzlich wird jede zukünftige Kfz-Ersatzbeschaffung der ASEAG unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit getätigt. Die ASEAG hat zur Zeit ein jährliches Investitionskostenvolumen von 4 Mio. Euro für Fahrzeugneuanschaffungen. Bei den Bussubunternehmern beläuft sich die jährliche Investitionssumme für Neuanschaffungen auf ca. 1,5 Mio. Euro.
Luftreinhalteplan Aachen
Die Fortschreibung des Luftreinhalteplans befindet sich gerade in der Überarbeitung. Die EU-Grenzwerte an den Messcontainerstandorten Adalbertsteinweg und Wilhelmstraße werden nach wie vor an zu vielen Tagen jährlich überschritten. Zum Teil ist dies auf die Baustelle am Kaiserplatz und hohe Verkehrsbelastungen zurückzuführen. Was den Adalbertsteinweg betrifft, leisten hier sicherlich auch die große Anzahl der verkehrenden Busse pro Tag einen Beitrag. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) fordert die Einrichtung einer Umweltzone. Die Verhandlungen hierzu sind noch nicht abgeschlossen.
Situation Adalbertsteinweg, Wilhelmstraße (Luftmessstandort des Landes NRW)
Für den vom Busverkehr hochfrequentierten Adalbertsteinweg, im Luftreinhalteplan Aachen als Hauptverkehrsstraße mit immissionsseitiger Beurteilungsfunktion eingestuft, werden die NO2-Grenzwerte überschritten. In 2014 hat sich die Situation leicht verbessert.
Im März 2014 betrug der Anteil an ASEAG-Fahrzeugen mit der Schadstoffklasse Euro-5 / EEV ca. 70 % (Anteil Fahrzeuge mit Rußpartikelfilter 80 %). Der Anteil eingesetzter Subunternehmer an den Fahrten auf dem Adalbertsteinweg lag bei lediglich 12,2 %, wobei hiervon ca. 25 % über die Schadstoffklasse Euro-5 / EEV und Partikelfilterausstattung verfügten.
Auf der Wilhelmstraße fuhren 85 % aller Busse mit Motoren der Schadstoffklasse Euro-5 / EEV. Der Subunternehmeranteil an allen Fahrzeugen beträgt hier lediglich 4 %. Dabei lag der Anteil von Euro-5 / EEV bei den Subunternehmern auf den hier relevanten Linien bei 50 %.
Die Grenzwertüberschreitungen für NO2 an den beiden Messstationen werden in den kommenden Jahren voraussichtlich weiterhin ein Problem darstellen. Laut Prognoseberechnungen des LANUV wird allerdings eine kontinuierliche Verbesserung erwartet.
Zukünftige Umweltstandards der Stadt Aachen
Die Messungen im Rahmen des Luftreinhalteplans belegen, dass weiterer Verbesserungsbedarf notwendig ist. Die Einführung einer Umweltzone ist im Gespräch. Um die busbezogenen Emissionen auf den Umweltzonenstandard zu reduzieren, wird die Verwaltung deshalb in den in Arbeit befindlichen Nahverkehrsplan aufnehmen, dass der Linienbusverkehr in Aachen künftig nur noch mit grüner Plakette möglich ist. In Anbetracht der notwendigen Arbeitsschritte und Fahrzeuganpassungen ist davon auszugehen, dass dies vor Ende 2016 nicht der Fall sein wird. Dabei wird die Anpassung des ASEAG-Fuhrparks nicht das Problem darstellen, sondern die Umstellung der Fahrzeuge der Subunternehmer. Die Einführung einer Umweltzone könnte hierdurch ggf. entfallen.
Der ausschließliche Einsatz von Bussen mit Abgasnorm Euro-5 oder besser ist mit der Festsetzung eines solchen Standards im Nahverkehrsplan allerdings nicht sichergestellt. Hierzu sind weitere finanzielle Anstrengungen notwendig. Dazu werden derzeit weitere Fördermöglichkeiten, auch auf europäischer Ebene, eruiert.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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789,9 kB
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(wie Dokument)
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66,7 kB
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