Entscheidungsvorlage - FB 02/0032/WP17
Grunddaten
- Betreff:
-
Newcomer Service Region Aachen
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa
- Verfasst von:
- FB 02/2
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Finanzausschuss
|
Entscheidung
|
|
|
01.12.2015
| |||
●
Erledigt
|
|
Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft
|
Kenntnisnahme
|
|
|
07.12.2015
|
Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
1.) Der Finanzausschuss nimmt die Vorlage zustimmend zur Kenntnis und beschließt das Projektvorhaben einschließlich der Bereitstellung der dazu notwendigen und vorhandenen Haushaltsmittel i.H. des maximal anfallenden Eigenanteils von 93.000,-€ verteilt auf drei Haushaltsjahre zu.
2.) Der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft nimmt die Vorlage zustimmend zur Kenntnis und stimmt dem Projektvorhaben einschließlich der Bereitstellung der dazu notwendigen und vorhandenen Haushaltsmittel i.H. des maximal anfallenden Eigenanteils von 93.000,-€ verteilt auf drei Haushaltsjahre zu.
Erläuterungen
Newcomer Service Region Aachen
Projektname | Newcomer Service Region Aachen |
Förderquote | 50% |
Projektpartner | Stadt Aachen (Projektleitung) StädteRegion Aachen Kreis Düren Kreis Heinsberg Kreis Euskirchen Zweckverband Region Aachen FH Aachen RWTH Aachen |
Projektdauer | 24 Monate / lt. Beiblatt ‘Finanzielle Auswirkungen‘ |
Projektvolumen der Stadt Aachen | 237.500,- € |
Eigenanteil Stadt Aachen | 93.000,- € verteilt auf drei Haushaltsjahre |
Ausgangslage und Zielsetzung
Im demografischen Wandel wird sich der Wettbewerb der Unternehmen, aber auch der Standorte, um Fach- und Nachwuchskräfte deutlich verschärfen. Die Bevölkerung in der Region wird älter, die Zahl der Erwerbslosen in der Region sinkt. Gleichzeitig führt eine gestiegene Mobilität dazu, dass Fachkräfte eine immer größere Auswahl an potenziellen Arbeitsgebern haben.
Die bereits jetzt spürbaren Veränderungen lassen erahnen, welche Rolle die verknappende Ressource der Fachkräfte für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit nicht nur von Unternehmen, sondern von Standorten und ganzen Regionen spielen wird. Bereits heute identifizieren über 2/3 der Aachener Unternehmen den Fachkräftemangel als ihre zukünftig größte Herausforderung und in einer wachsenden Anzahl von Ausbildungsberufen gibt es mehr offene Stellen als insgesamt Bewerber/-Innen. Wenn auch noch nicht flächendeckend und branchenübergreifend, so ist dennoch stellenweise zu beobachten, dass sich der Arbeitsmarkt von einem ‘Arbeitgeber-‘ zu einem ‘Arbeitnehmermarkt‘ entwickelt und das in dessen Folge Arbeits- und Ausbildungsstellen unbesetzt und damit Wertschöpfungspotenzial ungenutzt bleiben.
Neben der notwendigen Mobilisierung aller bestehenden und noch versteckten Arbeitsmarktressourcen wird es vor diesem Hintergrund darum gehen, in Zukunft Zuwanderung aus dem In- und Ausland zu erleichtern und zu nutzen. Dabei wird der Aufbau einer umfassenden Willkommenskultur, die alle Bevölkerungsgruppen einschließt, eine wichtige Rolle spielen, auch und gerade vor dem Hintergrund der aktuell ankommenden Flüchtlinge, deren Arbeitsmarktintegration nach der vorrangigen Lösung der Unterbringungsproblematik an Bedeutung gewinnen wird.
Bereits 2012 hat der Fachbereich Wirtschaftsförderung / Europäische Angelegenheiten nach Möglichkeiten gesucht, diesen Herausforderungen zu begegnen. Neben der Entwicklung von Projekten, wie SWITCH (Verkürzte Berufsausbildung von Studienabbrechern) oder dem zdi-Netzwerk (Zur Erleichterung des Übergangs von Schule-Studium-Beruf in den MINT-Fächern) wurde der NewComerService nach entsprechendem Beschluss des Verwaltungsvorstandes initiiert und mit zahlreichen Partnern entwickelt. Ohne originäre Haushalts- oder Fördermittel musste das Projekt zunächst niederschwellig starten und sich darauf beschränken, mithilfe von verschiedenen Informations- und Veranstaltungsformaten Neubürgern/innen ‘den roten Teppich auszurollen‘ und damit letztendlich Unternehmen bei der Ansiedlung von geeigneten Fachkräften unterstützen.
Dass der Newcomer Service ein geeignetes Instrument ist, zeigen nicht nur die steigenden Zahlen der Teilnehmer/innen, sondern auch die Tatsache, dass zahlreiche Unternehmen angaben, für weitere Angebote auch einen finanziellen Beitrag zu leisten. Darüber hinaus hat die Stadt Aachen 2014 für das Modellprojekt die Auszeichnung als innovative Kommune von der NRW.Bank erhalten.
Auch die Region Aachen ist auf das städtische Modellprojekt aufmerksam geworden und wünscht sich eine regionale Kooperation bzw. eine Einbindung in eine gesamtregionale Willkommensstruktur für Newcomer.
Vor dem Hintergrund der wachsenden Notwendigkeit einer verbesserten Willkommenskultur und den ersten positiven Erfahrungen mit dem Modellprojekt hat der Fachbereich Wirtschaftsförderung / Europäische Angelegenheiten in 2014 in Abstimmung mit der Städteregion Aachen, den Kreisen Düren, Heinsberg und Euskirchen, dem Zweckverband Region Aachen, der RWTH Aachen und der FH Aachen beim Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen einen außerwettbewerblichen Antrag auf Förderung des ‘NewComerService Region Aachen‘ gestellt.
Im Rahmen dieser Landes-Förderung soll der positiv erprobte Ansatz des Modellprojektes ‘NewComerService‘ der Stadt Aachen a) professionalisiert, b) an sinnvollen Stellen regionalisiert und c) strukturell ausgeweitet werden.
a) Professionalisierung: Der Newcomer Service Region Aachen bietet Unternehmen künftig zahlreiche professionell aufbereitete Unterstützungsangebote für neue Mitarbeiter/innen an. Diese reichen vom Begrüßungspaket über den Beratungskurs und der Newcomer Tour bis hin zu einer Individualbetreuung. Bei der Entwicklung der Pakete sind die Unternehmen in starkem Maße involviert.
b) Regionalisierung: Die gesamte Region Aachen ist im Newcomer Service eingebunden. Die Kreise der Region Aachen werden beim Aufbau von lokalen Newcomer Schaltern unterstützt und werden auf die komplette Struktur des Newcomer Service zurückgreifen. Dabei werden die Kreise sowohl eigenständige lokale Dienstleistungen anbieten als auch in Kooperation mit der Region. Ziel ist eine regionale Vernetzung von dezentral operierenden Schaltern.
c) Strukturelle Ausweitung: Zur Sicherung der Nachhaltigkeit des Projektes dient der Aufbau eines regionalen Lotsennetzwerks Newcomer Service Region Aachen. Newcomer Lotsen werden bei den Dienststellen innerhalb der Region Aachen eingerichtet, welche automatisch einen Erstkontakt zu Neubürgern/innen haben. Durch Sensibilisierungsmaßnahmen und Schulungen der Losten sowie eine Vernetzung untereinander können Synergiepotenziale genutzt und typische Stolpersteine für Neubürger/innen beseitigt werden. Ziel dabei ist der langfristige Aufbau einer regionalen Willkommenskultur durch die Schaffung entsprechender -struktur. Zudem wird sich der NewComerService sich nicht mehr alleine an neue Mitarbeiter/innen von regionalen Unternehmen wenden, sondern an alle Neubürger/innen der Region. Hierzu zählen neben Studierenden, Neuprofessoren und -Wissenschaftlern vor allem auch Flüchtlinge. Auch für diese sollen zielgruppenspezifische Willkommensangebote geschaffen werden, wie z.B. mehrsprachige Informationsflyer und ein Kennenlernkurs ‘Aachen Kompakt‘. Ziel des NewComerService ist es zudem, mit den Projektpartnern eine besser vernetzte Vermittlungsstruktur für die Arbeitsmarkintegration der Flüchtlinge zu schaffen und dadurch auch die Potenziale bereits bestehender Initiativen für die Zielgruppe zu erschließen. Es geht hier beispielsweise um die Verbesserung des Fallmanagements, mit dem aus der Gruppe der Flüchtlinge diejenigen identifiziert werden sollten, die sich zur Aufnahme in bestehende Projekte (wie z.B. SWITCH) eignen. Eine solche Selektion ist heute leider noch nicht möglich.
Nachdem im Zweckverband Region Aachen der regionale Konsens hergestellt werden konnte und die Projektbewertung durch die vom Land NRW beauftragte G.I.B. (Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH) durchweg positiv ausfiel, wurde das Projekt in der AG-Einzelprojekte des Ministeriums beraten. Nachdem diese letztendlich auch positiv ausgefallen ist, gibt es nun seit September 2015 die Möglichkeit das Projekt mit einem vorzeitigen Maßnahmenbeginn zu starten.
Die Gesamtkosten von 237.500 € für zwei Jahre werden vom MAIS i.H.v. 50% aus ESF/EFRE-Mitteln getragen. Der verbleibende gesamte Eigenanteil aller Projektpartner von 93.000,-€ verteilt sich auf die Unternehmensbeiträge, die Beiträge der regionalen Partner und schließlich die Stadt Aachen (39%). Ein Teil dieser Kosten können durch Personalgestellung getragen werden, der Rest ist als finanzieller Eigenanteil einzubringen. Dieser kann aus dafür vorgesehenen und gedeckten Eigenanteilskonten getragen werden. Die entsprechenden vorhandenen Haushaltsmittel wurden bereits auf folgenden Konten für das Projekt geblockt: 53580000 4-150101-905-6
Auswirkungen
finanzielle Auswirkungen
| ||||||
Investive Auswirkungen | Ansatz 20xx | Fortgeschriebener Ansatz 20xx | Ansatz 20xx ff. | Fortgeschriebe-ner Ansatz 20xx ff. | Gesamtbedarf (alt) | Gesamtbedarf (neu) |
Einzahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Auszahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
+ Verbesserung / - Verschlechter-ung | 0 | 0 |
| |||
| Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | ||||
| ||||||
konsumtive Auswirkungen | Ansatz 20xx | Fortgeschriebener Ansatz 2015 | Ansatz 20xx ff. | Fortgeschriebe-ner Ansatz 2016 ff. | Folgekost-en (alt) | Folgekost-en (neu) |
Ertrag | 0 | -24.100 | 0 | -120.400 | 0 | 0 |
Personal-/ Sachaufwand | 0 | 40.100 | 0 | 197.400 | 0 | 0 |
Abschreibungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Ergebnis | 0 | 16.000 | 0 | 77.000 | 0 | 0 |
+ Verbesserung / - Verschlechter-ung | -16.000 | -77.000 |
| |||
| Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden |
Bedingt durch die Darstellungsvorgabe müssen die Ansätze von 2016 und 2017 in
der Spalte ‘2016 ff.‘ zusammengefasst werden, obwohl diese in Teilen erst in 2017
wirksam werden.
Deckung für Eigenanteil: PSP 4-150101-905-6
SK 53580000