Kenntnisnahme - FB 52/0063/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Brand nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

 

In Vertretung

 

 

(Schwier)

Beigeordnete

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

 

Aufgrund des gemeinsamen Antrags aller Parteien in der Bezirksvertretung Aachen-Brand vom 16.11.2016 „Verlegung des Sportplatzes Borussia Brand“, der als Anlage beigefügt ist, und auf Anregung der Fraktionen in der Bezirksvertretung Aachen Brand vom 18.01.2017 hat das Gebäudemanagement (E 26) die Kostensystematik nachfolgend insgesamt aufgezeigt und die Kosten des o. a. Bauvorhabens nochmals auf Plausibilität hin überprüft und deren Berechnung nachvollziehbar dargestellt, um mögliche Handlungsoptionen herzuleiten. 

 

Grundlage ist die von externen Architekten vorgelegte „Entwurfsplanung“ (Lph 3 HOAI) mit Kostenberechnung (Stand 08/2014).

Da in dieser geringen Planungstiefe sowohl die Details der Ausführungs- und Genehmigungsplanung (Lph 4 + 5 HOAI), als auch die am Markt im Wettbewerb erzielten Preis-Angebote noch fehlen, verbleibt noch eine Kostenunsicherheit im bisherigen Stadium von bis zu 20%!

 

Diese beinhaltet zwei Varianten:

 

Variante 1:

Umkleidegebäude mit HM-Wohnung

 

Variante 2:

Umkleidegebäude ohne HM-Wohnung

 

 

Planungsdaten

 

Netto-Raumfläche              448,37 m²

Brutto-Grundfläche               35,81 m²

Brutto-Rauminhalt           2.143,24 m³

Planungsdaten

 

Netto-Raumfläche   359,18 m²

Brutto-Grundfläche   442,13 m²

Brutto-Rauminhalt1.768,52 m³

 

Differenz:

 

   89,19 m²

  93,68 m²

 374,72 m³

 

Kostenberechnung DIN 276

Stand 08/2014

KG 100 Grundstück:-kein Ansatz-

KG 200 Erschließen:         82.700

 

 

KG 3/400 Bauwerk:    1.011.000

 

KG 500 Freianlagen:         85.200

KG 600 Ausstattung:                  40.000

Zwischensumme:          1.218.900

 

KG 700 Nebenkost.:       280.300

 

Gesamt:          ~ 1.499.200

 

Kostenberechnung DIN 276

Stand 08/2014

KG 100 Grundstück:-kein Ansatz-

KG 200 Erschließen:    82.700

 

 

KG 3/400 Bauwerk:            877.000

 

 

KG 500 Freianlagen:    81.600

KG 600 Ausstattung:         40.000

Zwischensumme:1.081.500

 

KG 700 Nebenkost.:     248.700

 

Gesamt:          ~ 1.330.200

 

Differenz:

 

 -k. A.-

    0.0

 

134.000

 

 

    3.600

        0.0

     137.600

 

  31.600

 

     169.000

Aktualisierungen:

 

Baupreisindex (3 x 2%)

bei Umsetzung 2017:    ~90.000

 

transparent dargestellt:

aktivierte Eigenleistung E26 für Bauherrenleistung/Projektmanagement

(= 5,5 % KG 200-600):~67.000

 

Aktualisierungen:

 

Baupreisindex (3 x 2%)

bei Umsetzung 2017:    ~80.000

 

transparent dargestellt:

aktivierte Eigenleistung E26 für Bauherrenleistung/Projektmanagement

(= 5,5 % KG 200-600): ~59.500

 

 

 

  10.000 

 

 

 

 

       7.500 

 

Gesamtkosten:       ~ 1.656.200

 

Gesamtkosten:       ~ 1.469.700

 

 186.500

 

 

Ergebnisse der Überprüfung der Kosten:

 

E26 ist dem Auftrag nachgekommen, die vorgelegte Kostenberechnung aus 08/2014 zu prüfen und zu aktualisieren.

 

-          KG 100:

Grundstückskosten fallen nicht an.

 

-                                            KG 200:

die Kosten für das Herrichten und Erschließen des Baufeldes sind ungewöhnlich hoch, da für die Leitungsführung von Ver- und Entsorgung weite Wege erforderlich und nicht zu               vermeiden sind.

 

-          KG 300/400:

Die eigentlichen sog. „Bauwerkskosten“ (Baukonstruktion und technische Anlagen), d. h. die Kosten, die durch Entwurf/ Konstruktion/ Konzept bauseits ausgelöst werden, bewegen sich mit 1,01 Mio. EUR (mit HM-Wo.) bzw. 877 T EUR (ohne HM-Wo.) im durchschnittlichen „Normalbereich“.

 

-          KG 500/ 600:

Freianlagen und Ausstattung werden im hohen Maße vom Bedarfsträger bestimmt bzw. vorgegeben. Mit knapp über 80.000 € sind keine überzogenen Ansprüche erkennbar. 

 

-          KG 700:

Die „Baunebenkosten“ (mit den Honoraren für Architekten, Ingenieure und Sonderfachleuten) liegen mit dem Ansatz von 23% im unteren Bereich. Der Arbeitskreis               Gebäudemanagement des Städtetages NRW berichtet regelmäßig von stetig steigenden               BNK, die im Regelfall mittlerweile um die 30 % und in Spitzen sogar bis zu 35 % (!) in real               abgerechneten Bauvorhaben liegen.

 

-          Baupreisindex:

Die Kostenberechnung aus 08/2014 muss zwingend bei Leistungsgleichheit auf das Preisniveau des Umsetzungszeitraumes angeglichen werden; daher wurden mit Bezug 2017                  3 x 2 % aufgeschlagen. Dieser Wert ist eher zu gering, als zu hoch angesetzt.

 

-          Aktivierte Eigenleistung E26:

Seit 2014 gilt die mit der Kämmerei abgestimmte Vorgehensweise, die Leistungen des   Gebäudemanagements (Bauherrenleistungen der Projektleitung und -steuerung) für die               Politik nach dem Prinzip der Haushaltsklarheit und -wahrheit darzustellen. Dies               führt dazu,               dass die Kosten für das Personal von E26 aus den Projektkosten finanziert werden und               nicht               aus dem Betriebsdarlehen des Haushalts an den Eigenbetrieb, was dieses wiederum               verringert.

 

-          Zusätzliche Maßnahmen zur Überprüfung der Kosten:

E26 hat die Kosten verglichen mit real abgerechneten Maßnahmen in Aachen. Hierzu gehören: Die Umkleidegebäude 1. Sportplatz Horbach und 2. Sportplatz Siegel.

 

Ergebnis:

  1. die indizierten Kennwerte der „Bauwerkskosten“ (KG 300 + 400) der fertig gestellten Umkleidehäuser sind vergleichbar mit den prognostizierten Kennwerten des geplanten Umkleidegebäudes in Brand.
  2. Die nicht zu vermeidenden langen Erschließungswege der Leitungsführung von Ver- und Entsorgung führen zu überdurchschnittlich hohen Erschließungskosten.
  3. Im Flächenvergleich wird deutlich, dass das geplante Vorhaben (ohne HM-Wo.) mit doppeltem Raumbedarf an Umkleiden und Schulungsräumen nur 2/3 Flächenmehrung zu Horbach aufweist.

Damit ist eine kompakte, wirtschaftliche Planung nachgewiesen.

 

Fazit:

Aus Sicht des fachkundigen Bauherren und im Abgleich mehrerer bereits realisierter und abgerechneter ähnlicher Funktionsgebäude liegen die reinen „Bauwerkskosten“ völlig im normalen Bereich und sind keinesfalls als zu hoch zu bezeichnen.

Allerdings erzwingen die Besonderheit der Liegenschaft und die Verortung des Gebäudes darin erhöhte Erschließungskosten.

 

In der Kostendarstellung geht die Stadt Aachen seit 2014 bei Investitionsbauvorhaben einen Weg, den immer mehr Städte und Kommunen betreten:

 

Sind die Gebäudemanagement- bzw. Hochbaubereiche als „eigenbetriebsähnliche Einrichtungen“ aufgestellt, werden - dem Prinzip der Kostenklarheit und –wahrheit folgend - bei Eigenerledigung deren Leistungen für die Stadt transparent aufgeführt und in der KG 700 „Baunebenkosten“ (bzw. KG 710 Bauherrenaufgaben) dargestellt.

 

Damit werden (unter Einsparung von u. a. 19 % MwSt im Vergleich zur Fremdvergabe an Externe) die Kosten der Bauherrenaufgaben auch für politische Entscheidungsträger erstmals sichtbar.

Dies hat zur Folge, dass die Kosten des damit befassten Personals in Abstimmung mit der Kämmerei rein aus den Projekten finanziert werden und E26 nicht mehr erstattet werden.

E26 muss sich bei Eigenerledigung seine „Kosten“ durch aktives Tun selbst „erarbeiten“ und ist somit gezwungen, wirtschaftlich zu agieren.

 

Oberflächlich jedoch führt dies zu vermeintlich höheren Kosten (-darstellungen) und erzeugt im Vergleich mit Städten, die diesen Weg noch nicht gegangen sind, den Eindruck, dass dort „preiswerter“ gebaut werden könne, obwohl dort lediglich die tatsächlichen Bauherrenkosten nicht vollständig dargestellt werden.

Insgesamt sind die Kosten dem vorgegebenen Raumprogramm (mit bzw. ohne Hausmeisterwohnung) angemessen. Einsparpotential wird lediglich erzielt, wenn das Raumprogramm trotz der gleichzeitigen Nutzung der Sportplatzanlage durch zwei unabhängige Sportvereine (Fußball und Baseball) reduziert würde. Eine Reduzierung des Bauvolumens wäre mit einer Umplanung und damit zusätzlichen Planungskosten verbunden.

 

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Auswirkungen

finanzielle Auswirkungen

 

Investive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebe­ner Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebe-ner Ansatz 20xx ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

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Auszahlungen

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Ergebnis

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+ Verbesserung /

- Verschlechterung

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Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebe­ner Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebe-ner Ansatz 20xx ff.

Folgekos-ten (alt)

Folgekos-ten (neu)

Ertrag

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Personal-/

Sachaufwand

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Abschreibungen

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Ergebnis

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+ Verbesserung /

- Verschlechterung

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Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

 

Bei dem PSP-Element 5-080102-100-00100-90-1 Sachkonto 78520000 sind als Ermächtigungsübertragung aus 2016 Mittel in Höhe von 1.058.829,71 € übertragen worden, wovon 700.000 € freigegeben sind. (500.000 € für Umwandlung des Tennenspielfeldes in Kunstrasen und 200.000 für die Einfriedung und Verbesserung des Naturrasenplatzes am Brander Wall). Für die Finanzierung des Umkleidegebäudes stehen somit derzeit nur rd. 358.000 € zur Verfügung.

 

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