Kenntnisnahme - FB 02/0174/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft nimmt die Ausführungen der Verwaltung zum Themenbereich ‘Innenstadt & Einzelhandel‘ zustimmend zur Kenntnis.
 

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Erläuterungen

Innenstadt & Einzelhandel

 

Citymanagement Aachen

Der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft nahm im Rahmen seiner Sitzung am 05.06.2019 die seitens der Verwaltung vorgelegte Roadmap zur Kenntnis und erteilte den Auftrag, die hier vorgeschlagenen und weitere Maßnahmen sukzessive umzusetzen. Zudem sollte geprüft werden, ob und inwieweit eine Bildung von Immobilien- und Standortgemeinschaft/en (ISG) rechtlich und unter Fördergesichtspunkten in Betracht kommen könnte. Hierzu ist festzustellen, dass zwar keine explizite Förderkulisse mehr für ISGs besteht, seitens der Verwaltung aber nun die Inanspruchnahme von Verfügungsfond-Mitteln geprüft wird.

Weiterhin wurden inzwischen im engen Austausch zwischen FB 02 und FB 61 erste Schritte und Maßnahmen auf den Weg gebracht: Derzeit wird die Leistungsbeschreibung für die Auswahl eines Gutachterbüros erstellt, Mittel hierzu sind bereits in den schon bewilligten Städtebauförderungsmitteln vorgesehen. Die Suche nach einer geeigneten Immobilie für den im Konzept genannten ‘Physischen Ort‘ ist in vollem Gange, zudem wird – auch unter Einbeziehung der Fachbereiche Presse und Marketing (FB 13), Sicherheit und Ordnung (FB 32), Umwelt (FB 36), Kinder, Jugend und Schule (FB 45) und Wohnen, Soziales und Integration (FB 56) sowie dem Kulturbetrieb (E 49) – das Konzept für die inhaltliche Ausrichtung dieser zentralen Anlaufstelle für Bürger und Handel entwickelt.

Der Ausschuss wird weiterhin über den Fortgang der verschiedenen Maßnahmen unterrichtet werden.

 

Projekt ‘Hybrider Einzelhandel‘

Der Alltag der meisten Menschen wird zunehmend digitaler. Kunden erwarten neben den klassischen Faktoren im Handel wie Angebot, Preis und Service vermehrt auch digitale Angebote seitens des stationären Einzelhandels. Die Grenze zwischen digitalem und stationärem Handel vermischen sich immer mehr, der Handel wird hybrider. Dabei müssen die digitalen Angebote nicht immer eigene Onlineshops sein, aber jedes Handelsunternehmen muss digital sichtbar sein, den Kunden mit ersten Informationen versorgen und Lust auf mehr wecken.

Die Stadt Aachen möchte gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Informationsmanagement im Maschinenbau (IMA) der RWTH Aachen University und in enger Zusammenarbeit mit dem lokalen Handel einen digitalen Werkzeugkasten für Händlerinnen und Händler erstellen. Dafür wurde die Projektidee Hybrider Einzelhandel entwickelt. Mittels digitaler Toolbox kann der Handel, abhängig vom eigenen ‘Digitallevel‘ und persönlichen Ansprüchen, Kunden neue digitale Mehrwerte bieten. Jedes Unternehmen wählt dabei für sich passende Angebote aus einer Vielzahl an eigens entwickelten Lösungen aus.

Die Angebote für die Kunden können vom Anzeigen der eigenen Produktverfügbarkeiten über eine direkte Chatfunktion bis zur Schaffung der Möglichkeit des Verkaufs von Produkten über einen gemeinsamen Webauftritt reichen. Dabei werden die Angebote gemeinsam mit dem Handel entwickelt und implementiert. Für den Kunden wird das inzwischen etablierte Portal ‘Einkaufen in Aachen‘ erweitert, durch die entwickelten Funktionen ergänzt und als gemeinsames Shoppingportal und erster Anlaufpunkt für alle Kunden in Aachen beworben.

Um dem Handel dieses Angebot kostenfrei anbieten zu können, wurde das Projekt ‘Hybrider Einzelhandel‘ im Rahmen der Förderkulisse ‘Digitale Modellregionen des Landes NRW‘ eingereicht. Aktuell befindet sich das Projekt in der Prüfungsphase, seitens des Wirtschaftsministeriums wurde vorab bereits eine Förderfähigkeit mit kleineren Auflagen bestätigt.

Seitens des Fachbereichs Wirtschaft, Wissenschaft und Europa wird der Handel und mit ihm verbundene Akteure und Institutionen über das Projekt informiert und um Unterstützung gebeten; letzteres kann bereits nur durch die Abgabe einer unverbindlichen Interessensbekundung (LOI) erfolgen, um so der Landesregierung die Relevanz des Projektes und die Beteiligungsbereitschaft des Handels aufzuzeigen.

 

 

Projekt ‘Urban Move‘

Im Rahmen des durch das BMWi geförderten Verbundprojekts UrbanMove, bei dem eine innerstädtische Mobilitätsplattform auf Basis autonomer PeopleMover entwickelt wird, sollen auch neue Geschäftsmodelle für den Einzelhandel erforscht werden. Zu diesem Zweck wird die Workshop-Reihe ‘Ins Geschäft kommen‘ durch den Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft und Europa in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern Dialego und FIR durchgeführt. Im Zuge der Auftaktveranstaltung ‘Abholen‘ wurden im August letzten Jahres Einzelhändler zu ihrer Situation befragt und Zusammenhänge der Probleme des Einzelhandels mit dem Themenfeld ‘Mobilität‘ herausgearbeitet. Dazu gehören ganz grundsätzlich die Frage der Erreichbarkeit und die Parkplatzsituation.

In einem für Ende September dieses Jahres geplanten Folgetermin (Titel: ‘Zu weit hergeholt?‘) sollen nun vor dem Hintergrund der im Rahmen von UrbanMove erforschten Mobilitätskonzepte konkretere Ideen mit Einzelhändlern weiterentwickelt bzw. auf ihre Realitätsnähe hin diskutiert werden. Diese Ideen bauen auf den Ansätzen des Projekts ‘Hybrider Einzelhandel‘ auf. So wäre es beispielsweise denkbar, dass Kunden, die sich über das weiter zu entwickelnde Portal ‘Einkaufen in Aachen‘ über das Warenangebot in Aachen informieren, neben der Option einer Lieferung frei Haus auch die Möglichkeit hätten, einen über Ride-Sharing-Algorithmen optimierten Shuttlebus zu buchen, der sie am aktuellen Standort abholt und unmittelbar in das entsprechende Ladenlokal bringt. Vor Ort könnte der stationäre Einzelhandel dann seine Stärken in puncto Beratung und Gesamterlebnis in bestmöglicher Art und Weise ausspielen. Die Umsetzbarkeit und Ausgestaltung dieser Grundidee können allerdings nur in Zusammenarbeit mit den Einzelhändlern selbst geprüft bzw. vorangetrieben werden.
 

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