Entscheidungsvorlage - FB 61/1303/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis und empfiehlt dem Planungsausschuss, die Verwaltung zu beauftragen, auf Grundlage der vorgestellten Machbarkeitsstudie Planung und Kostenermittlung für Baustein 01 „Klappergasse/Rennbahn“ (Studie S. 19ff) zu konkretisieren und einen entsprechenden Städtebauförderantrag vorzubereiten.

 

Der Mobilitätsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis und empfiehlt dem Planungsausschuss, die Verwaltung zu beauftragen, auf Grundlage der vorgestellten Machbarkeitsstudie Planung und Kostenermittlung für Baustein 01 „Klappergasse/Rennbahn“ (Studie S. 19ff)  zu konkretisieren und einen entsprechenden Städtebauförderantrag vorzubereiten.

 

Der Planungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, auf Grundlage der vorgestellten Machbarkeitsstudie Planung und Kostenermittlung für Baustein 01 „Klappergasse/Rennbahn“ (Studie S. 19ff) zu konkretisieren und einen entsprechenden Städtebauförderantrag vorzubereiten.

 

Der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Auf Basis des Innenstadtkonzeptes 2022 wurde als Maßnahme im Rahmen der städtebaulichen Erneuerung die Beauftragung einer Konzepterarbeitung zur Freilegung der Aachener Bäche (in technischer und finanzieller Hinsicht) beschlossen (vgl. Innenstadtkonzept 2022, Seite 99).

Vor diesem Hintergrund wurde das Ingenieurbüro H. Berg & Partner GmbH und die archigraphus GbR mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt (s. Anlage 1).

Inhaltliche Zielsetzungen der Untersuchung sind vor allem:

  • Bäche und Quellen sichtbar und erlebbar machen,
  • Aufenthaltsqualität erhöhen,
  • Wasser als stadträumlichen Standortfaktor nutzen,
  • Aspekte der Aachener Geschichte lesbar machen,
  • Mikroklima verbessern (u. a. Stichwort: Klimafolgeanpassung in Stadträumen).

 

Der Untersuchungsraum bezieht sich ausschließlich auf den Innenstadtbereich.

Die vorliegende Untersuchung hat neben gestalterischen Umsetzungsvorschlägen insbesondere Grundlagen über die bau- und wassertechnische Machbarkeit erarbeitet sowie eine erste finanzielle Einschätzung geliefert. Neben mittelfristig umsetzbaren Maßnahmen stellt die Untersuchung auch ein Leitbild für die längerfristige Perspektive dar. Dies ist ein bedeutender Planungsaspekt nicht nur im Hinblick auf aktuelle, sondern auch für zukünftige bzw. laufende Projekte wie

-          Neugestaltung des Theaterplatzes,

-          „Premiumwege – 10 Wege ins Aachener Grün“

-          Neugestaltung Umfeld Bushof (konkret im Bereich Komphausbadstraße) sowie

-          Weiterentwicklung Willy-Brandt-Platz.

 

Austausch mit Initiativen

Die Beteiligung bürgerschaftlicher Institutionen, die sich u.a. mit dem Thema Wasser in Aachen beschäftigen, wie das Ökologie-Zentrum Aachen e.V. und die Thermalwassergruppe der Bürger­stiftung Lebensraum Aachen erfolgte in einem Auftaktgespräch am 02.02.2017.

Als Ergebnis des Auftaktgespräches wurde festgehalten, dass sich die vorliegende Studie nur auf den Innenstadtbereich und die dort vorhandenen Bäche konzentrieren muss, um den Auftragsumfang nicht zu sprengen. Eine weitere inhaltliche Erarbeitung der Sichtbar- und Erlebbarmachung von Thermalquellen sowie der Burtscheider Bäche konnte daher im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie nicht geleistet werden. Dies wird allerdings im Rahmen einer weiteren Machbarkeitsstudie zum Thema „Wasser sichtbar machen in Burtscheid“ geschehen, mit der der Planungsausschuss die Verwaltung am 10.01.2019 zusätzlich beauftragt hat.

 

Bedeutung des Wassers in Aachen

Aachens Gründung und Entwicklung, insbesondere die gewerblich-industrielle Entwicklung und der (Bäder-)Tourismus, wurden maßgeblich durch die heißen Quellen und die Bäche beeinflusst.

Die Rolle des Wassers als identitätsstiftendes Element ist deshalb eine feste Größe in der Aachener Stadtentwicklung. So ist die Offenlegung der seit Mitte des 19. Jahrhunderts verrohrt unterhalb der Innenstadt hindurchfließenden Bäche seit vielen Jahren Zielsetzung der Aachener Stadtentwicklung.

Abgesehen von zahlreichen Brunnen ist im öffentlichen Raum die Offenlegung und damit die Sichtbar- und Erlebbarkeit von Wasser in größerem Rahmen allerdings bisher nur im Verlauf Lindenplatz – Annuntiatenbach gelungen. Diese 1999 realisierte Bachoffenlegung wird von vielen Menschen als sehr positiv sowohl hinsichtlich der gesteigerten Aufenthaltsqualität als auch der mikroklimatischen Verbesserung insbesondere an heißen Sommertagen empfunden.

 

Machbarkeitsstudie Aachener Bäche sichtbar und erlebbar machen

Hinsichtlich der ausführlichen Darstellung wird auf die Anlage 1 zur Vorlage verwiesen.

 

Kernpunkte aus der Studie

Auf Basis der Bestandsanalyse kristallisierten sich folgende wesentliche Ergebnisse heraus:

  1. die Entwicklung eines langfristigen Leitkonzeptes zum Potential offener Bachabschnitte in der Aachener Kernstadt
  2. mittel- und kurzfristig umsetzbare Möglichkeiten der Sichtbar- und Erlebbarmachung einzelner Bachabschnitte im Verlauf des bereits teilweise offengelegten Johannisbachs, der Pau und beim Paubachkanal von der Jakobstraße Richtung Grabenring/Peterstraße.

Übergeordnete Idee des Leitkonzeptes ist es, eine wiedererkennbare, an den Bachläufen orientierte Folge von attraktiven Orten und Straßenzügen mit offenen Bachrinnen und/oder Wasserspielen zu schaffen. (s. Anlage 2 bzw. Machbarkeitsstudie S. 15). Damit würde das identitätsstiftende Element (Bach-)Wasser im Aachener Stadtbild wieder vielerorts sichtbar und erlebbar, es wäre wieder im (geschichtlichen) Bewusstsein der Aachener Bürgerinnen und Bürger verankert und kann bei aktuellen und zukünftigen Planungen zu einer qualitätsvollen Belebung des öffentlichen Raumes beitragen.

 

Erste mögliche Bausteine zur kurz- und mittelfristigen Realisierung

Für folgende ausgewählte Orte wurden in der Studie erste Bausteine zur kurz- und mittelfristigen  Realisierung dieses Ziels erarbeitet (Übersicht und Plan s. Machbarkeitsstudie S. 18 und 35):

Baustein 01 Pau in offenem Gerinne an Klappergasse und Rennbahn

Baustein 02 Pau am Willy-Brandt-Platz/Zwei Varianten:
   Offenlegung in historischem Kanalbauwerk (Variante 2A)
   „Topografisches Becken“ (Variante 2B)

Baustein 03 Pau in Wasserrinnen und Bänken am Synagogenplatz

 

Handlungserfordernisse und Synergien im Bereich Klappergasse / Rennbahn

Im Zusammenhang mit den durch die Regionetz in den letzten Jahren durchgeführten Maßnahmen im Bereich Jakobstraße/Klappergasse erfordert der aktuell nur provisorisch wiederhergestellte Platz rund um das Archäologische Fenster Ecke Jakobstraße/Klappergasse eine qualitätsvolle Wiederaufwertung und Neugestaltung. Im Zug dieser Planung ist es möglich, die schwierige Situation der Bushaltestelle Jakobstraße zu verbessern.

 

Synergien ergeben sich in diesem Bereich zum einen im Hinblick auf eine Verbesserung der schwierigen Situation Bushaltestelle Jakobstraße, zum anderen im Hinblick auf die Umsetzung des Premiumwegs 7 (ebenfalls ein Städtebauförderprojekt / Bewilligung liegt vor), der dort über die  Jakobstraße in Richtung Johannistal verläuft. Die Umgestaltung des genannten Bereichs entspricht den Zielen des Premiumweges (gute Aufenthaltsqualität an Stationen entlang des Weges).

 

Weitere Synergien ergeben sich im Hinblick auf den mittelfristig erforderlichen Ausbau der Rennbahn als bedeutende, viel genutzte Verbindung zum historischen Herz Aachens und Sichtachse zum Dom. Eine einheitliche Gestaltung im Welterbe-Kanon trägt zur Wahrnehmung eines qualitätsvoll gestalteten Welterbe-Umfelds bei (wie auch am Klosterplatz aktuell umgesetzt). Die ausgewiesene Fußgängerzone in der Rennbahn würde durch eine Umplanung wesentlich besser wahrgenommen.

 

Nächste Schritte

Die Verwaltung schlägt vor, den Bereich Klappergasse/Rennbahn -Baustein 01 als ersten Baustein zu konkretisieren.

Hierzu gehört die Konkretisierung der Planung sowie der Kosten. Für die Umsetzung der Maßnahmen ist die Beantragung von Städtebaufördermitteln i. R. des Innenstadtkonzepts (Zuschuss von 80 %) möglich. Der nächstmögliche Termin für die Einreichung von Förderanträgen ist voraussichtlich Ende September 2020, eine entsprechende (haushaltsneutrale) Einplanung kann dann mit dem Haushalt 2021 erfolgen.
 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen

 

 

JA

NEIN

 

 

 

X

 

 

 

 

 

 

Investive Auswirkungen

Ansatz

2019

Fortgeschriebener Ansatz 2019

Ansatz 2020 ff.

Fortgeschriebener Ansatz 2020 ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

0

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0

0

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Ergebnis

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0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

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Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

2019

Fortgeschriebener Ansatz 2019

Ansatz 2020 ff.

Fortgeschriebener Ansatz 2020 ff.

Folgekosten (alt)

Folgekosten (neu)

Ertrag

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Personal-/

Sachaufwand

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Abschreibungen

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Ergebnis

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+ Verbesserung /

- Verschlechterung

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Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

Die Machbarkeitsstudie liefert lediglich erste Einschätzungen zu möglichen Kosten, detaillierte Aussagen sind erst mit zunehmender Planungstiefe möglich. Eine Darstellung der konkreten finanziellen Auswirkungen erfolgt im Rahmen der  Beschlussvorlagen zu einzelnen Maßnahmen. 

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Anlagen

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