14.01.2015 - 5 Zollmuseum Friedrich; mündlicher Sachstandsbericht

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Beratung

Frau Bezirksbürgermeisterin Köhne begrüßt Herr Dr. Thomas Müller vom Aachener Kulturbetrieb, der sich seit August mit dem Zollmuseum in Horbach beschäftigt.

Zunächst spricht Herr Dr. Müller den Vertretern des Vereins der Heimatfreunde des Heydener Ländchens seine Anerkennung und seinen Dank für die Erhaltung der wertvollen Sammlung aus.

Herr Dr. Müller stellt den Zwischenstand bei der Sichtung und Erfassung der Bestände des Zollmuseums vor. Es seien hochinteressante Fundstücke und Sammlungen gefunden worden, die in Nordrhein-Westfalen, vielleicht auch in der gesamten Bundesrepublik hinsichtlich Dichte und Anzahl einmalig seien. Der Vortrag ist in Allris als Anlage eingestellt.

Der Aachener Kulturbetrieb entwickelt zudem Ideen für eine thematische und gestalterische Neukonzeption zur Attraktivitätssteigerung mit Erweiterungen in Richtung Museumspädagogik und dem Thema Zoll und Europa. Derzeit werde nur minimal in die bestehende Ausstellung eingegriffen, z.B. bei schadhaften oder gefährdeten Ausstellungsstücken.

Voraussichtlich im März werde ein Zwischenbericht im Betriebsausschuss des Kulturbetriebs abgegeben.

Herr Dr. Müller betont, dass der Erbstreit um den Nachlass Friedrichs den Bestand des Museums nicht gefährdet.

Frau Bezirksbürgermeisterin Köhne dankt Herrn Dr. Müller für den Vortrag, aber auch dem Heimatverein, der nach der Vakanz das Zollmuseum weitergeführt hat. Sie gehe davon aus, dass der Standort des Museums in Horbach sicher sei.

Herr Dr. Müller stellt fest, dass vieles für den Standort Horbach spreche. Da die Grenznähe wichtige Standortvoraussetzung sei, käme als Alternativstandort nur der ehemalige Grenzübergang Köpfchen in Frage.

Frau Bezirksbürgermeisterin Köhne betont, dass das Zollmuseum in den Bezirk Richterich gehöre, es sei hier entstanden. Eine Verlegung koste nur Geld.

Herr Bezirksvertreter Kuckelkorn bezieht sich auf die lange Geschichte des Zollmuseums und ist dankbar, dass Herr Friedrich mit seinen Zöllnern diese Sammlung aufgebaut habe. Nach seinem Tod 1990 habe die Stadt Aachen das Haus vom Bund gekauft. Herr Bezirksvertreter Kuckelkorn freue sich über die aktuelle wissenschaftliche Begleitung durch den Kulturbetrieb. Schon jetzt sei die Nachfrage nach Führungen besonders auch von Schulklassen sehr groß. Zu Mutmaßungen über eine Standortverlegung stellt Herr Bezirksvertreter Kuckelkorn klar, dass sich das Zollmuseum in Grenznähe befinde, dort solle man es auch lassen.

Herr Dr. Müller ergänzt, dass die Besucherzahlen von ca. 1000 Besuchern pro Jahr unter Berücksichtigung der Tatsache, dass nur jeden 2. Sonntag im Monat reguläre Führungen sowie Sonderführungen angeboten werden, hochgerechnet durchaus mit Besucherzahlen anderer Museen vergleichbar sei.

Herr Bezirksvertreter Poth ist froh, dass das Museum erhalten wurde. Da es noch viele Zeitzeugen gebe, die von der Zeit der geschlossenen Grenzübergänge und des Schmuggelns berichten können, fragt er, ob es auch eine Sammlung von Gesprächen oder Berichte von Zeitzeugen gebe bzw. ob dies aufgegriffen werde.

Herr Dr. Müller bestätigt, dass das Thema Zoll und Schmuggeln in Aachen präsent sei, das Wissen der heutigen Kinder- und Jugendgeneration hierzu aber sehr gering oder gar nicht vorhanden sei. Hier müsse Interesse geweckt werden. Zur Einbeziehung von Zeitzeugen wäre eine Zusammenarbeit mit der VHS oder die Einrichtung eines Erzählcafés denkbar. Man habe die Zeitzeugen, dies sei eine Riesenchance. Vorrangig sei jedoch zunächst die zeitintensive umfangreiche Bestandserfassung.

Auch Herr Bezirksvertreter Brantin ist froh, dass der Bestand trotz Rechtsstreit gesichert ist und zeigt sich erfreut, wie die Ausstellung erhalten wurde. Er spricht sich ebenso für den Erhalt des Zollmuseums an dieser Stelle aus.

Auf Vorschlag von Frau Bezirksbürgermeisterin Köhne richten alle Mitglieder der Bezirksvertretung Aachen-Richterich einen Appell an die Verantwortlichen des Kulturbetriebs und der Stadt Aachen, den heutigen Standort des Zollmuseums in Horbach am ehemaligen Grenzübergang Locht zu erhalten. Das Zollmuseum gehöre in den Bezirk Richterich.

 

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Abstimmungsergebnis:

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