Kenntnisnahme - FB 45/0626/WP18

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Erläuterungen

 

  1. Ausgangslage

Die Angebote und Projekte zur Prävention von Gewalt und Rassismus gem. § 11 und § 14 SGB VIII werden in dem Team Jugendpflege und Streetwork der Abteilung Jugend im FB 45 gefördert.

 

Wie in dem Sachstandbericht zur Gewalt- und Rassismusprävention am 24.10.2023 in der gemeinsamen Sitzung erläutert, ergab sich durch das neu konzipierte Landesprogramm „Gemeinsam MehrWert“ eine große finanzielle Zusatzbelastung für die kommunalen Mittel zur Gewalt- und Rassismusprävention, die nur durch die zusätzlichen Gelder „Hilfen nach Corona“ ansatzweise aufgefangen werden konnten. Bis zu diesem Zeitpunkt standen dem Fonds gegen Gewalt und Rassismus 100.000 Euro pro Haushaltsjahr zur Verfügung.

 

Für das Haushaltsjahr 2024 wurde der Fonds auf 150.000 Euro erhöht. Dank dieser Aufstockung konnte der entstandene Finanzierungsbedarf aufgefangen werden. So ist es auch in 2024 möglich, dem immer größer werdenden Bedarf an Projekten zur Prävention von Gewalt und Rassismus in der Stadt Aachen gerecht zu werden.

 

Zusätzlich werden Mittel in Höhe von 40.000 Euro für die Prävention gegen sexualisierte Gewalt aus dem Belastungsausgleich gem. § 12 des Landeskinderschutzgesetzes NRW (LKSG) für 2024 verwendet.

 

Weitere Gelder für Projekte im Rahmen von Kooperationen zwischen Schule und Jugendhilfe werden aus den kommunalen „Übergreifenden Maßnahmen“ abgerufen. Es besteht ein Ansatz für 2024 in der Höhe von 31.000 Euro.

 

Hierdurch wird ein Gesamtvolumen von 221.000 Euro für präventive Maßnahmen gegen Gewalt und Rassismus erreicht.

 

 

 

 

 

  1. Sachstand

Im laufenden Haushaltsjahr 2024 wurden bis zum jetzigen Zeitpunkt 86 Projekte in 40 Einrichtungen von 26 unterschiedlichen Anbietern im Bereich der Gewalt- und Rassismusprävention, sowie Projekte zum Schutz vor sexueller Gewalt und „Übergreifender Maßnahmen“ durchgeführt (Stand 29.08.2024).

Unter den Antragstellern sind neben Schulen, Einrichtungen der offenen Kinder und Jugendarbeit, Jugendverbände und weitere anerkannte Träger der freien Jugendhilfe.

 

Die Projekte bestehen aus Sozial- und Antigewalttrainings sowie Präventionsangeboten aber auch aus individuell und zielgruppenbezogenen Maßnahmen. Zu diesen individuellen und zielgruppenbezogenen Maßnahmen gehört z.B. das Angebot „Vom Schwert zum Heiler“ auf dem Abenteuerspielplatz „Zum Kirschbäumchen“. Die Phantasiespielgruppe ist partizipativ entstanden und wird nun pädagogisch begleitet. Über das Spiel beschäftigen sich die Besucher*innen mit unterschiedlichen Werten und „was GUT und BÖSE ist“. Sie entwickeln in der Gruppe ein Gefühl für Gerechtigkeit und lernen auf andere Rücksicht zu nehmen.

 

Die hierfür benötigten Gelder werden aus den bereits oben ausgeführten Fördermitteln bereitgestellt.

Die Antragssteller, die Anbieter und die Verwaltung arbeiten gemeinschaftlich an dem Ziel, die Angebote, im Bereich der Gewalt- und Rassismusprävention sowie Prävention gegen sexualisierte Gewalt, flächendeckend in der Stadt Aachen zu installieren.

 

Bis zum 29.08.2024 wurden für das laufende Haushaltsjahr Anträge mit einem Gesamtvolumen von 190.083 Euro für Maßnahmen zur Gewalt- und Rassismusprävention genehmigt. Folgende Mittel wurden bereits ausgezahlt:

  • 131.616 Euro aus dem Fonds gegen Gewalt und Rassismus
  • 34.089 Euro aus „Prävention gegen sexualisierte Gewalt“
  • 24.378 Euro aus „Übergreifenden Maßnahmen“

Mit den Angeboten konnten ca. 5.230 Teilnehmer*innen erreicht werden. Die Ausgaben pro Teilnehmer*innen lagen durchschnittlich bei 35 Euro.

Es zeigt sich anhand von Sachberichten, Verwendungsnachweisen und Gesprächen mit den Antragstellern, dass die Kinder und Jugendlichen von den Angeboten begeistert sind.

Sie zeigen großes Interesse und arbeiten während der Durchführung der Projekte motiviert mit. Dies schlägt sich in positiver Weise auf ihr Sozialverhalten und das Gruppen- und/oder Klassenklima aus. Durch diese Maßnahmen findet zielgruppenspezifisch Wertevermittlung, Demokratiebildung, Gewalt- und Rassismusprävention und Prävention gegen sexualisierte Gewalt statt.

 

Folgende Projekte sollen einen Überblick über die Arbeit der Anbietenden zeigen:

 

  • Das Kinder- und Jugendzentrum St. Hubertus der kath. Kirchengemeinde St. Jakob bietet für seine Besucher*innen ein regelmäßiges Yogaprojekt „Mens Sana in Corpore Sano“ (Ein gesunder Geist braucht einen gesunden Körper) an. Die Kinder und Jugendlichen bekommen von einer professionellen Yogalehrerin, auf einer altersangemessenen Art und Weise die Körperübungen beigebracht. Die im Yoga vermittelte Ruhe und Entspannung hilft den Kindern und Jugendlichen in ihrem oft hektischen Alltag. Des Weiteren wird spielerisch an dem Körperbewusstsein, dem Selbstbewusstsein, der Entspannungs- und Konzentrationsfähigkeit sowie der Achtsamkeit für sich und die Umgebung gearbeitet. Diese Faktoren tragen zu einer gewaltpräventiven Wirkung bei. Das KiJuZe St. Hubertus beantragte für dieses wöchentliche Projekt 1.338,75 Euro.
  • Das Begleitprogramm zum Aachener Friedenslauf wurde wieder durch Zuwendungen durch die Stadt Aachen in einer Gesamthöhe von 27.524 Euro ermöglicht. Bei vielen tollen Angeboten, die von verschiedenen Anbietern veranstaltet wurden, konnten sich Kinder und Jugendliche mit den Themen Friedensdienst, Körpersprache gegen Gewalt und vieles mehr auseinandersetzen.
  • Eine besondere Veranstaltung beantragte in diesem Jahr das Couven Gymnasium, für die Fördermittel in Höhe von 9.188 Euro ausgezahlt wurden. Sie veranstalteten zusammen mit dem Zeitzeugen und Holocaustüberlebenden Herrn Ivar Buterfas-Frankenthal einen Vortrag im Aachener Theater für die Aachener Schüler*innen. Insgesamt kamen ca. 700 junge Menschen, um den Zeitzeugen über den Holocaust und Antisemitismus in Deutschland zuzuhören und Herrn Buterfas-Frankenthal persönlich ihre Fragen zu stellen.
  1. Ausblick

Dank der Erhöhung der Mittel gegen Gewalt und Rassismus durch den KJA Beschluss und den weiterhin zur Verfügung stehenden Mittel aus dem Landeskinderschutzgesetz konnte dem wachsenden Bedarf entsprochen werden.

Der Kreis der Antragssteller, sowohl aus den Schulen als auch aus der offenen Jugendarbeit hat sich, wie auch schon im letzten Jahr, erweitert. Zurückzuführen ist dies neben der aktiven Werbung, auch auf den gestiegenen Bedarf an den Schulen und den Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit.

Alle Schulformen, unabhängig von der sozialräumlichen Verankerung, haben in diesem Jahr Anträge gestellt.

 

Es ist davon auszugehen, dass das Interesse an den Projekten und damit die Anzahl der Anträge im kommenden Haushaltsjahr in einer gleichbleibenden Höhe sein wird.

 

Reduzieren

Anlagen

Loading...