Kenntnisnahme - FB 36/0549/WP18

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Beratungsfolge

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Erläuterungen

Die Fraktionen von SPD und Bündnis 90 / DIE GRÜNEN im Rat der Stadt Aachen beantragen, einen Sachstand zur Bearbeitung des Ratsantrags 'Stadtbäume besser schützen und in ihrer Vitalität erhalten' zu geben.

Es soll darüber berichtet werden, welche Maßnahmen zum besseren Schutz von Straßenbäumen vor Schädigungen durch parkende Autos geplant sind.

 

Zum Ratsantrag 'Stadtbäume besser schützen und in ihrer Vitalität erhalten' der Fraktion Bündnis 90 / DIE GRÜNEN vom 28.5.2021 wurde eine Vorlage erstellt, die nach Behandlung im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz, in der Bezirksvertretung Aachen-Mitte sowie im Mobilitätsausschuss am 14.9.2022 im Hauptausschuss beraten und beschlossen wurde (Vorlagen-Nummer FB 36/0169/WP18).

 

In den entsprechenden Erläuterungen sind die negativen Auswirkungen des Befahrens und Parkens auf unversiegelten Standorten für die Vitalität und die Lebensdauer von Straßenbäumen dargestellt. Es werden Beispiele betroffener Straßen aufgeführt und die potenziellen Auswirkungen des Entfalls oder der Verlagerung von Stellplätzen auf den umliegenden Verkehrsraum erläutert. Weiterhin sind Vorgehensweisen zur schrittweisen Verbesserung in den jeweiligen Straßen beschrieben, inklusive der erforderlichen Sanierung verdichteter Grünstreifen und der möglichen Integration von Fahrradbügeln in den Nebenanlagen.

 

Stand der Umsetzung

Die Verwaltung integriert die Verbesserung des Schutzes von Stadtbäumen in unterschiedliche Handlungsfelder.

 

1. Bewohnerparkzonen: Im Rahmen der Einrichtung von Bewohnerparkzonen wurden zum Teil Pkw-Stellplätze, die sich auf unversiegelten Randstreifen und im Wurzelraum von Bestandsbäumen befanden, an den Rand der jeweiligen Fahrbahn verlagert. Beispiele sind die im Juli 2024 realisierte Bewohnerparkzone 'Ost 1' zwischen Adalbertsteinweg, Stolberger Straße, Elsass- und Düppelstraße sowie die Bewohnerparkzone 'U' zwischen Körnerstraße, Hohenstaufenallee, Morillenhang und Amsterdamer Ring.

 

In der Parkzone 'Ost 1' betrifft dies etwa die Schleswigstraße, in der Parkzone 'U' die obere Limburger Straße. In der Schleswigstraße wurden die auf der nördlichen Seite, in der Limburger Straße die auf beiden Seiten der Straße befindlichen Stellplätze zwischen den Bestandsbäumen entfernt. In letzterer wurden die Stellplätze für die Anwohnerschaft im Wechsel auf den nördlichen und südlichen Fahrbahnrand verlegt (siehe Auszüge des ursprünglichen Bestands und der Planung der jeweiligen Parkzonen sowie Beispielfotos in der Anlage).

 

Für die freigewordenen Flächen bzw. Baumstandorte müssen noch Sanierungsmaßnahmen zur Verbesserung der Bodenverhältnisse durchgeführt werden. Dazu gehören eine Lockerung verdichteter Bodenschichten (z.B. mithilfe von Druckluftlanzen), voraussichtlich ein Austausch des Oberbodens und eine nachfolgende Einsaat oder eine anderweitige Bepflanzung. Im Fall eines fortgesetzten Parkens auf den Seitenstreifen sind entsprechende Schutzmaßnahmen erforderlich.

 

2. Schutz von Baumpflanzungen: In Verbindung mit Baumpflanzungen werden weitere Maßnahmen umgesetzt, um das unzulässige Parken auf Grünflächen und Baumscheiben zur verhindern. Ein Beispiel hierfür sind neu eingebaute Poller auf der Nord-West-Seite des Sariyer-Platzes (Hermann-Löns-Allee / Goethestraße, siehe Fotos in der Anlage).

 

3. Schwerpunkt Stadtbäume: In Bezug auf das übergeordnete Ziel, den wichtigen Beitrag von Bäumen für zukunftsfähige und klimaangepasste Straßen- und Stadträume zu stärken und zu entwickeln, wurden Ressourcen und Kapazitäten, insbesondere des Fachbereichs Klima und Umwelt sowie des Aachener Stadtbetriebs, prioritär und stärker als in den Vorjahren für Nach- und Neupflanzungen genutzt.

 

In Folge dieser Bemühungen konnte in den vergangenen Jahren eine deutlich gestiegene Anzahl an Baumpflanzungen realisiert werden. Dazu wurden auch Förderprojekte wie die 'Grüne Lunge Aachens' (Bundesprogramm zur Anpassung urbaner Räume an die Folgen des Klimawandels) eingeworben und umgesetzt. Dies konnte trotz des gestiegenen Aufwands erreicht werden, den unter anderem die Flächenkonkurrenz im öffentlichen Raum, die Bedarfe für Ver- und Entsorgungsleitungen sowie die höheren Anforderungen an tragfähige Baumstandorte – vor allem bei der Größe des durchwurzelbaren Bodenvolumens  – mit sich bringen. Detaillierte Berichte dazu wurden regelmäßig im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz, zuletzt am 16.4.2024, vorgelegt.

 

Der Aachener Stadtbetrieb hat ergänzende Ressourcen in einer eigenen Arbeitseinheit für Nachpflanzungen auf vorhandenen, aber leeren Baumstandorten aufgebaut. Dies führt bereits zu einer deutlichen Steigerung der entsprechenden Pflanzmaßnahmen, inklusive der Arbeiten für die mehrjährige Fertigstellungs- und Entwicklungspflege.

 

Die Abteilung für Umweltvorsorge- und Grünplanung im Fachbereich Klima und Umwelt bearbeitet eine Reihe von Vorhaben für komplexe Baumpflanzungen, bei denen umfassende Tiefbaumaßnahmen erforderlich sind. Dabei wird auch das Thema der Verbesserung vorhandener Baumstandorte aufgegriffen. Ein Beispiel ist die Schaffung zukunftsfähiger Baumstandorte in der Allee des Adalbertsteinwegs zwischen St. Josef und Bismarckstraße. Eine entsprechende Beschlussvorlage wird derzeit erstellt und in die zuständigen Gremien zu Beginn des kommenden Jahres eingebracht.

 

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Anlagen

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