Kenntnisnahme - E 88/0052/WP18

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:


Der Betriebsausschuss Eurogress nimmt die Ausführungen zur Kenntnis.

Reduzieren

Erläuterungen

Erläuterungen:


1. Entwicklung des Live-Musikmarkts

Die Veranstaltungsbranche – im Besonderen die Konzertbranche - steht vor großen Herausforderungen. Mit einem Rückgang der Konzert- und Showveranstaltungen wird daher auch im Eurogress in der nächsten Zeit zu rechnen sein.

 

Der Live-Musikmarkt war in Deutschland seit langem von steigenden Veranstaltungs- und Besucherzahlen geprägt. Auch im Eurogress verlief die Entwicklung der Zahlen kultureller Veranstaltungen über mehrere Jahre hinweg positiv bzw. bewegte sich auf annähernd gleichem Niveau. So entwickelten sich die Zahlen im Eurogress in den Jahren 2010 bis 2019 wie folgt:

 

Jahr

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

2019

Anzahl kulturelle VA

67

84

83

78

79

93

94

87

113

108

 

Die Zahlen aus den Jahren 2020 sowie 2021 sind aufgrund der Corona-Pandemie nicht repräsentativ und werden daher nicht aufgeführt.

 

Für das Jahr 2023 sind bislang 71 kulturelle Veranstaltungen gebucht, von denen 26 noch optioniert sind (Stand: 29.08.2022). Da Konzertveranstaltungen eine - im Vergleich zu Tagungen und Kongressen - relativ kurze Planungsvorlaufzeit haben, ist ein Blick auf das Jahr 2024 zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll, da nicht aussagekräftig.

 

2. Herausforderungen für den Live-Musikmarkt

Experten weisen auf folgende Herausforderungen hin, die den Live-Musikmarkt aktuell beeinflussen bzw. zukünftig beeinflussen werden:

 

  • Überangebot an Veranstaltungen
  • Corona bedingte Planungsunsicherheit für Herbst/Winter
  • Personalmangel
  • Inflation
  • Materialknappheit

 

Konzerte und Showveranstaltungen werden überwiegend als Tourneen geplant. In den Planungen für die Tourneen sowie die Kalkulation der wirtschaftlichen Realisierbarkeit der gesamten Tournee sind mehrere der o.a. Faktoren mit zu berücksichtigen. Da für Tourneeveranstalter die Entwicklung einiger der genannten Faktoren schwer einzuschätzen sind, werden momentan deutlich weniger Tourneen geplant oder bereits geplante und im Vorverkauf befindliche Tourneen komplett abgesagt (Bsp.: Europa-Tournee von Kasalla).

 

  1. Überangebot an Veranstaltungen

Aufgrund der mehrfachen Verlegungen von Veranstaltungen während der Corona-Pandemie finden diese verlegten Veranstaltungen erst jetzt oder später im Jahr (zum Teil auch erst im nächsten Jahr) statt. Der Ticketverkauf für neu geplante Tourneen verläuft schleppend.

 

  1. Nach den aktuellen Plänen der Bundesregierung ist im Herbst u.a. auch bei Veranstaltungen im ersten Schritt wieder mit einer Maskenpflicht in Innenräumen zu rechnen. Sollte die Lage im Gesundheitssystem es erforderlich machen, sind im zweiten Schritt Kapazitätsbegrenzungen bei Veranstaltungen möglich. Diese Aussichten lassen keine verlässliche Planung zu.

 

  1. Die Konzertbranche hat - wie viele andere Branchen auch - massiv mit dem Fachkräftemangel (vor allem im Bereich Veranstaltungstechnik) zu kämpfen.

 

  1. Konzerte und Showveranstaltungen sind nicht lebensnotwendig. In Anbetracht der Inflation entscheiden die Menschen bewusster, ob und wenn ja, welche und wie viele Veranstaltungen sie besuchen wollen/können. Große Veranstaltungen mit Starbesetzung werden sich vermutlich weiterhin großer Beliebtheit erfreuen. Es ist davon auszugehen, dass Veranstaltungen mittlerer und kleiner Größe - wie sie im Eurogress stattfinden - zunehmend weniger Besucher haben werden. Hinzu kommt, dass die Veranstalter die Preise angesichts der höheren Kosten (u.a. Energie, Personal) erhöhen müssten. Dies wird vermutlich kontraproduktiv sein, da in diesem Fall wahrscheinlich noch weniger Karten verkauft werden.

 

  1. Besonders im Open Air-Bereich wird das Material - auch angesichts der Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine - knapp. Zelte, Toilettencontainer, die für Open Air-Veranstaltungen benötigt werden, werden derzeit von vielen Kommunen benötigt.

Auch im Bereich der Veranstaltungstechnik ist mit Materialknappheit zu rechnen, da Ersatzteile fehlen bzw. die Lieferfristen sehr lang sind.

 

3. Entwicklung des Tagungs- und Kongressmarktes

Der Ausblick für den Tagungs- und Kongressmarkt stellt sich etwas anders dar. Im Eurogress finden sehr viele regelmäßig stattfindende Tagungen und Kongresse statt. Der Anteil dieser Veranstaltungen an der Gesamtzahl der Tagungen und Kongresse beträgt im Durchschnitt ca. 55%. In einigen Jahren beträgt er sogar bis zu 70%. Wir haben die Erfahrungen gemacht, dass - auch wenn es zunehmend einen hybriden Anteil bei den Kongressen gibt - die Veranstalter diese Art von Veranstaltungen dennoch in Präsenz durchführen wollen, da das Netzwerken für die Teilnehmer den Mehrwert von Präsenzveranstaltungen ausmacht.

 

 

Dennoch muss auch bei diesen Veranstaltungen das Thema Preissteigerung sensibel betrachtet werden. Die Kongresse finanzieren sich neben den Teilnehmergebühren überwiegend durch Einnahmen aus der begleitenden Ausstellung. Die Aussteller sind ebenso von Preissteigerungen, Personalmangel etc. betroffen.

 

Die Planungsunsicherheit wegen eventueller Corona bedingter Einschränkungen besteht zwar auch bei diesen Veranstaltungsformaten, kann allerdings von den Veranstaltern durch Umplanen und durch hybride Veranstaltungsanteile eher kompensiert werden.

 

Insgesamt haben wir die Erfahrung gemacht, dass die o.a. Faktoren Tagungen und Kongresse nicht in dem Maße beeinflussen wie Konzerte und Showveranstaltungen. Das wurde vor allem im Herbst 2021 und im Frühjahr/Sommer 2022 deutlich, da das Tagungs- und Kongressgeschäft im Eurogress nahezu in gleichem Maße wie in der Zeit vor der Pandemie stattgefunden hat. Die Buchungssituation für den Herbst 2022 ist ebenfalls gut.

 

 

4. Fazit

Es werden vermutlich weniger Konzerte und Showveranstaltungen im Eurogress stattfinden. Die Auswirkungen auf Tagungen und Kongresse werden als gering eingestuft.

 

Wie lange die Auswirkungen der o.a. Faktoren auf den Live-Musikmarkt andauern werden, ist momentan nicht absehbar. Die hieraus rückläufigen Umsätze im Eurogress werden nicht durch andere Veranstaltungsarten kompensiert werden können.

 

 

Reduzieren

Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen

 

 

JA

NEIN

 

 

x

 

 

 

 

 

Investive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Folge-kosten (alt)

Folge-kosten (neu)

Ertrag

0

0

0

0

0

0

Personal-/

Sachaufwand

0

0

0

0

0

0

Abschreibungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):

 


Klimarelevanz

Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die

Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)

Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

x

 

 

 

 

Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:

gering

mittel

groß

nicht ermittelbar

 

 

 

 

 

Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

 

 

 

 

 

Größenordnung der Effekte

Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.

 

Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr  (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:

 

 

 

vollständig

 

 

 

überwiegend (50% - 99%)

 

 

 

teilweise (1% - 49 %)

 

 

 

nicht

 

 

 

nicht bekannt

 

Loading...